Guten Abend
es ist so: bei den meisten Patienten ist ein Einbau eines Spacers in L5S1 nicht möglich, es gibt aber Ausnahmen - je nachdem, wie der Knochen baut. X-Stop ist auf dieser Etage noch am ehesten geeignet.
Vom Coflex halte ich nicht viel, da es viel zu hart ist, es stellt eine halbe Versteifung dar, ist eher ein Mittel gegen Stenose.
Diam ist weicher, X-Stop ist quasi ein Anschlag nach hinten und mein Favorit. Mit Wallis habe ich keine Erfahrung, geht aber in dieselbe Richtung wie Diam.
Generell bin ich skeptisch, einen Spacer einzusetzen, solange die davorliegende Bandscheibe kaputt ist. Ausnahme: Stenose bei Senioren.
Also würde ich Ihnen raten, den Behandler auf eine Bandscheibenprothese anstatt oder mit Spacer anzusprechen.
Wer sich die Bilder ansieht, erkennt sofort einen weiteren Vorteil des X-Stop. Hier wird nur ein kleiner Kollateralschaden verursacht, im Unterschied zu Coflex, welches die Entfernung der Bandstruktur zwischen den Dornfortsätzen verlangt. Auch der Zugang durch die Muskeln ist kleiner. Muskeln, Bänder, alles hochbelastet, hier kann man viel kaputtmachen, und Narbenbildung ist immer ein Risiko.
Dass die ganze bisherige Behandlung nichts gebracht hat, überrascht mich nicht, denn die Ursache - die defekte Bandscheibe - ist doch immer noch da, stimmts oder hab ich recht? Da können Sie noch 10 Sachen ausprobieren, und werden doch nicht glücklich.
Immerhin haben Sie jemanden gefunden, der etwas machen will. Es gibt Patienten, die jahrelange Odysseen hinter sich haben, bevor jemand einen solchen Eingriff vorschlägt.
Ich vermute, Ihr Operateur ist ein kluges Kind und weiss, dass die L5S1 zum Untergang verurteilt ist. Um wertvolle Zeit zu gewinnen, denkt er an eine Entlastung per Spacer, und die BSP kann so noch warten. Liege ich da richtig?
Freundliche Grüsse
Rückeningenieur