Hallo engelchen,
ich kann mir schon vorstellen, dass Du Dich nicht ernst genommen fühlst, aber vielleicht kannst Du dem ganzen ja doch etwas positives für Dich abgewinnen.
Zitat
Es ist mir vollkommen klar das die Psyche einen großen Anteil hat an vielen Erkrankungen aber man kann nicht sagen deine Schmerzen sind psychosomatisch andere haben auch ne kranke Wirbelsäule und haben keine Schmerzen.In diesem Forum sehe ich das doch sehr viele Leute mit Wirbelsäulenerkrankungen.
Es ist schon richtig, dass viele "Wirbelsäulen-Geplagte" hier im Forum unter Schmerzen leiden und starke Medikamente einnehmen. Du solltest Dir allerdings vor Augen halten, dass in diesem Forum überwiegend Leute aktiv sind, denen es schlecht geht, weil sie ihre Beschwerden nicht gut im Griff haben. Beschwerdefreie Bandis haben ja viel weniger einen Grund, hier im Forum zu schreiben. Man befasst sich ja als Betroffener oftmals nur mit der Gesundheit und Krankheit, wenn es einem schlecht geht. Wenn die Beschwerden weg sind, ist die Krankheit schnell vergessen und man wird weniger aktiv im Forum. Verstehst Du, wie ich das meine?
Es gibt auch etliche Bandis, die fast keine Beschwerden haben, aber hier im Forum sind sie eben die Minderheit.
Dein Arzt hat mit seiner Aussage also schon auch etwas recht, aber er hat es etwas unglücklich formuliert. Ich denke, man sollte sich nicht so mit anderen Bandis und Betroffenen vergleichen. Es geht ja um Dich und Deine Beschwerden und nicht um die der anderen Bandis. Du selber bist der Maßstab für Deine Beschwerden, da Schmerz ein sehr subjektives Geschehen ist.
Schmerzen sind daher so subjektiv, da auch die Schmerzempfindung, Schmerzpresentation und die Schmerzverarbeitung individuell so unterschiedlich ist. Die beiden letztgenannten Punkte sind in dem ganzen Prozeß "Schmerz" übrigens die Angriffspunkte für eine Psychotherapie. Entscheidend ist ja nicht die Frage, wie stark Deine Schmerzen sind, sondern wie kommst Du letztlich damit klar.
Wie die anderen schon geschrieben haben spielt die Psyche beim Schmerz (vor allem Rückenschmerzen) eine Schlüsselrolle. Bei manchen Patienten spielt die Psyche eine sehr große Rolle und bei anderen weniger. Deswegen ist aber keiner dieser Patienten verrückt, ein Simulant, ein Hypochonder oder ein Schwächling. Manchen Patienten kann eine Psychotherapie in der Behandlung von Schmerzen viel mehr helfen als Tabletten. Warum sollte man diesen Patienten diese Behandlungsmaßnahme vorenthalten?
Ich denke, Dein Arzt nimmt dich durchaus ernst und will Dir helfen, Deine Schmerzen besser in den Griff zu bekommen, so dass Deine Lebensqualität und Belastbarkeit zunimmt. In Deinem Fall hält er wohl die vorrangige Behandlung der Psyche für sinnvoll.
Vielleicht kannst du Dich losmachen von dem Vorurteil, Psychotherapie sei nur etwas für Verrückte. Sehe es als Chance und probiere es aus! Es ist nämlich keine Schwäche, wenn man eine Psychotherapie macht.
Warum sträubst Du dich so dagegen?
Ich finde die Idee von den anderen übrigens sehr gut, eine ambulante Psychotherapie zu machen.
Ich wünsche Dir gute Besserung für Dich und Deinen Mann.
Liebe Grüße von Nicoline