@ Gerald
„Wenn man den Studien glauben darf, ist Erfoglsaussicht bei einer OP immerhin bei 90 %.“
Wollte Gott, es wäre so, ist es aber leider (noch ?) nicht. Es gibt sehr verschiedene Statistiken, je nach dem, von wem die sind. Das reicht von 50 bis 90 %, die Wahrheit wird wohl irgendwo dazwischen liegen, also bestenfalls ca. 70 %.
Bitte mal lesen:
Grönemeyer, S.111 ff.
Schmerzfreier Rücken, S.198 ff.
(was ich auf die Schnelle so finden konnte, gibt da sicher noch sehr viel mehr Info.)
Außerdem ist entscheidend welche OP-Methode, mikrochirurgisch - Prognose etwas günstiger. Bei deutlichen Lähmungserscheinungen, Fußheberschwäche z.B., oder ähnlichen Symptomen, je nach Ausprägung, und wenn kurzfristig keine Besserung, sollte man OP riskieren. Dann Entscheidung auch relativ einfach: entweder Lähmung bleibt, oder es wird eventuell irgendwann besser. Vermute einfach mal, bei dir war das so.
Eine nicht geringe Portion Glück gehört natürlich auch noch dazu. Das hat aber leider nicht jeder und nicht immer.
Ganz Sicher bist du dir ja wohl auch noch nicht: „Aber vielleicht habe ich nur Glück gehabt...“
„Die Medis unterdrücken nur die Schmerzen, das Übel BSV wird nicht beseitigt.“
Dann sollte ich, und viele andere auch, ein medizinisches Wunder sein. Du hast nicht an die Selbstheilungskräfte, die wir alle haben, gedacht.
Nur ein Beispiel (hinkt etwas, aber so auf den Plauz fällt mir nichts Besseres ein):
Was macht der Arzt, wenn du dir ein Bein gebrochen hast? ruhig stellen, evtl. Schmerzmittel, weiter nichts, alles andere macht dein Körper alleine.
Gut 50 % aller Prolapse schrumpeln alleine wieder ein, mit etwas Hilfe.
Die "Chemische Keule" fängt erst sehr viel später an, bei Diclo und Konsorten noch lange nicht. Da bin ich mir ganz sicher, wegen meiner anderen Krankheiten.
Ich stand seinerzeit vor dem gleichen Problem: OP oder nicht ?
Viele Ärzte, alle erdenklichen Fachrichtungen, befragt – kein eindeutiges Ergebnis, die Mehrheit hat sogar abgeraten. Aber ich wollte unbedingt die heftigen Schmerzen los werden. Was nun ? Zufall kam zu Hilfe, Urlaub an der Nordsee,
St.-Peter-Ording, dort orthopädische Reha-Klinik, mehrfach dort gewesen, so getan als gehöre ich dazu (reine Verzweiflung und Wetter war so wie so bescheiden schön), mit vielen AHB-Patienten gesprochen (unter Rauchern ergibt sich Kommunikation fast von selbst) – alles war plötzlich geklärt: wenn’s nicht schlimmer wird, erst mal keine OP.
Man könnte jetzt noch tagelang philosophieren über Pro und Contra einer OP, das wäre aber müßig und würde zu keinem Ergebnis führen, denn jeder Fall ist individuell sehr verschieden.
Man sollte aber folgendes tun: möglichst alle Vor- und Nachteile möglichst gründlich überdenken, wenn kein Notfall.
Viele Grüße
@ michael
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute,
mögest du richtig entscheiden.