Hi,
ich wollte euch gerne mal über meine endoskopische Bandscheiben OP über seitlichem Zugang berichten,
weil ich es schade finde, dass viele jahrelang die OP scheuen, jahrelang leiden und sich erst wenn wirklich nichts anderes mehr geht, an die OP trauen.
Ich glaube der schlechte Ruf, den die Bandscheiben-OPs haben, kommt von früher, heutzutage gibt es doch so tolle schonende Verfahren,
ich wurde in Bonn vor 3 Tagen per endoskopischer Bandscheiben OP über den seitlichen Zugang (transforaminal) operiert und es war wirklich überhaupt nicht schlimm. Die OP-Variante ist super erklärt unter
http://www.endoskopische-bandscheiben-operation.de/
Wie es dazu kam:
Anfang Juni Bandscheiben-Schmerzen, MRT ergab Bandscheiben-Vorwölbung (Arzt jetzt sagte, es war damals schon ein Vorfall)
daraufhin konservative Behandlung mit KGG, MT, Fango, Massage. Damals hatte ich aber NOCH KEINEN ausstrahlenden Schmerz im Bein.
Eigentlich war es dann deutlich besser, keine Beschwerden mehr,
dann vor 2 Wochen lag ich morgens vor Schmerzen brüllend (ich habe eine Tochter und ich glaube nicht, dass die Wehen schlimmer waren) im Bett, ich habe 15 min gebraucht um da rauszukommen, irgendwann habe ich es mit Hilfe meines Mannes geschafft. Hatte extreme Schmerzen über Po bis in Wade und Fuß mit Taubheit.
Bin dann in die Klinik gelaufen (laufen tat gut) dort Quaddelspritzen und Ibu 600, half nix, egal ob Stufenlagerung, stehen: Schmerzen, das einzige was half war spazieren gehen.
Abends wieder in Klinik, dort noch stärkere Schmerzmittel (u.a. Katadolon) aber auch die halfen nicht. Nachts dann alle 2 Stunden aufgestanden und 20 min vor dem Haus spaziert bis die Schmerzen wieder halb erträglich waren.
Morgens bin ich wieder in die Klinik gelaufen, dort dann irgendwann Würzburger Tropf, der dann endlich half.
Nachts wurden die Schmerzen wieder schlimmer, bin dann morgens zu meinem Orthopäden, der mir erst einmal Kortison und Betäubungsmittel über das Steißbein einspritzte, seither war ich nahezu schmerzfrei aber die Taubheit blieb. konnte großen Zeh nicht richtig hochziehen und auch nicht richtig beugen.
MRT ergab dann deutlichen Bandscheibenvorfall mit Druck auf Nerv, deshalb empfahl mir mein Orthopäde eine OP.
Auf seine Empfehlung hin führte ich ein Gespräch mit einem Neurochirurgen in Köln, der mich allerdings weder persönlich noch fachlich überzeugte.
Auf der Suche nach einer Zweitmeinung folgte ich dem Tipp meines Physiotherapeuten und nahm per Mail Kontakt mit der Betaklinik in Bonn auf. Innerhalb weniger Stunden bekam ich eine sehr ausführliche Antwort durch Dr. Michael Heß. Auch meine ersten Rückfragen beantwortete er umgehend und kompetent.
Daraufhin untersuchte er mich nur 3 Tage später in der Betaklinik. Auf Basis der mitgebrachten MRT-Bilder und der Untersuchung erläuterte er mir die Gründe, die für eine endoskopische OP mit seitlichem Zugang sprechen, nannte aber im Gegenzug auch Gründe, die es erlauben würden, mit der OP zu warten und vorerst weiter konservativ zu behandeln. Er drängte mich dabei in keine Richtung, sondern beantwortete geduldig und ausführlich alle meine Fragen.
Da er mich sowohl persönlich als auch durch seine sehr fundierten Antworten und die Tatsache, dass er sehr erfahren in dieser Operationsmethode ist (er hat diese OP wohl knapp 1000 x durchgeführt) überzeugte, ließ ich mich direkt am nächsten Tag von ihm in der Betaklinik operieren.
Schon wenige Stunden nach der OP (war am 25.08.15) konnte ich aufstehen und bin nahezu schmerzfrei, habe noch ein leichtes Ziehen im Po. Die Taubheitsgefühle sind noch da, aber wie Dr. Heß mir schon vor der OP sagte, dauert es seine Zeit bis die Nerven sich regeneriert haben. Es ist wahrscheinlich dass die Taubheit weg geht, wenn auch nicht 100% sicher aber durch die OP habe ich mein Möglichstes getan, denn je länger die Nerven eingequetscht sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich komplett regenerieren. So kann ich mir hinterher wenigstens keinen Vorwurf machen, ich hätte zu lange gewartet.
Die endoskopische OP über den seitlichen Zugang (transforaminal) an sich ist wirklich super, ein klitzekleiner Schnitt an der Seite des Rückens, der mit einem Knoten genäht wurde, es werden weder Nerven noch Muskeln im Rücken beschädigt und ich brauchte keine Vollnarkose!!! war nur im Dämmerschlaf - kann mich an nichts erinnern.
Man kommt wach in den OP legt sich auf einen Schaumstoff-Rahmen auf dem OP-Tisch und wird dann per Zugang in der Hand in den Dämmerschlaf versetzt. Die OP dauert nicht mal ne Stunde.
Also erkundigt euch, vielleicht geht diese OP-Variante auch bei Euch!
Und glaubt nicht jedem! Sowohl der Neurochirurg in Köln als auch mein Orthopäde hatten mir gesagt, dass in meinem Fall nicht endoskopisch von der Seite operiert werden könnte und haben mich zu einem minimalinvasiven Eingriff über den Rücken gedrängt.
Zum Glück habe ich Ihnen nicht geglaubt, sondern mich von Dr. Heß in der Betaklinik untersuchen lassen. Er hat die OP schon knapp 1000 mal gemacht und hat an meinem Beispiel bewiesen, dass es geht!