Hallo,
wer hat Erfahrung mit "natürlicher" (Wirbelkörper einfach zusammenwachsen lassen) Versteifung der HWS? Mein Arzt sagte mir, bei meiner LWS wäre das nach einer Phase von gewisser Instabilität möglich, weil ich da auch Probleme habe. Nun habe ich seit 5 Jahren böse Beschwerden durch von C4/C5 bis C6/C7 und mich gegen jeglichen Rat der Ärzte nicht operieren lassen. Bei meinem letzten Termin am Donnerstag beim Arzt wurde ich wieder .... Ist vielleicht für diese so juristisch notwendig mich Aufzuklären. Jedenfalls bin ich wirklich nur etwas beunrühigt. Wer hat Erfahrung, mit dem Leben mit Schmerzen und natürlicher Verwachsung?
Lieben Gruß
Boris
chrissi40
23 Jul 2014, 19:19
Hallo,
das habe ich bei der HWS hier ehrlich gesagt noch nicht gelesen.
Ich stelle mir das schwierig vor, da die Strukturen sehr feingliedrig sind und das natürliche Versteifen sehr starke Spangenbildung/ Spondylosen und auch Retrospondylosen/dorsal voraussetzen um sich zu versteifen , ganz im Gegensatz zur LWS.
LG Chrissi
klaus123
23 Jul 2014, 19:59
Hallo Bobo,
ich gebe Chrissi vollkomen recht, es ist die Natur und nicht beeinflussbar.
Es gibt immer Wege.
Es kommt immer darauf an welche Beschwerden da sind.
Bei unerträglichen und nicht therapierbaren Schmerzen und Lähmungen kommt man selber darauf etwas zu unternehmen.
Ein Satz meines NC Profs. ist bei mit haften geblieben " Wenn der Spinalkanal erst einmal geschädigt ist, kann ich Ihnen nicht mehr helfen. Bei einer Schädigung sind Schäden nicht wieder herstellbar.
Ich hatte mich damals zur OP entschieden......da ich nicht ausprobieren wollte, wann Leber und Nieren irreparabel geschädigt sind.
Viel Erfolg für dich.....
Klaus
siobhan
24 Jul 2014, 04:16
Moin, moin,
das entspricht auch meiner Erfahrung.
Zu meinem BSV an der BWS wurde mir erklärt, es sei ein alter BSV.
Ein Neurochirurg (der mich zuerst operieren wollte) behauptete, es bestehe eine Stabilisierung des Bandscheibenmaterials durch die Verkalkung. Neurologische Folgen wurden durch den Neurochirurgen ausgeschlossen (ohne neurologische Untersuchung). Auf Grund dessen hat die Krankenkasse die Kostenübernahme der OP zuerst abgelehnt. Trotz folgenden, dem Neurochirurg bekannten Befunden:
MRT - Befund: ... Raumfordernde mediodorsale Bandscheibenprotrusion Th 11/12 bzw. subligamentärer mediodorsaler Prolaps mit Wurzelirritation Th12 bds. ..
Myelographie - Befund: ...In 11/12 bestätigt sich eln.breltbaslgermedialer, m. E. noch subligamentär gelegener Bandscheibenvorfall mit geringen knöchernen Appositionen und Einengung des Subarachnoidalraums mit Heranreichen an das Myelon, ohne dieses aber nennenswert zu imprimieren. Die max. Tiefe beträgt 2,5 mm...
Discographie: ... Die CT zeigt hierzu eine diffuse intradiscale Kontrastmittelausbreitung mit kleiner linkslateraler intravertebraler Bandscheibenhemie in BWK11. Zudem findet sich eine rechtslaterale Discusruptur mit kleinem intraforaminalen Kontrastmittelaustritt, wohl im Sinne eines kleinen Bandscheibensequester.... Allerdings besteht ein deutliches Memory Pain ...
Nach Widerspruch hat die Krankenkasse die Klinik abgelehnt.
Sehr viel später bin ich dann wg. dem BSV und einer Instabilität in einer anderen Klinik mit höheren Kosten operiert worden. Bei der Operation stellte sich heraus, dass das Bandscheibengewebe erstaunlich matschig degeneriert war.
Etwas weiter ausgeholt habe ich, da bei der Therapieplanung durchaus noch andere Faktoren eine Rolle spielen.
Viele Grüße,
Siobhan
Hallo liebe Beantworter,
vielen Dank für Eure Schilderungen, hatte schon nicht mehr mit Antworten gerechnet.
Ich weiß nicht ob ich es richtig mache, das kann die Zukunft erst zeigen (BWS und LWS sind auch betroffen).
Der Bruder (75 Jahre alt, seit dem dreißigstem Lebensjahr mit Schmerzen... in der LWS und mit Mitte 40 BWS und HWS) meiner Mutter hat ein ähnliches Schicksal. Er hat sich auch nicht Operieren lassen. Heute geben ihm die Ärzte "Recht", weil er sonst schon fast ganz versteift wäre. Mein Onkel gab mir den Tipp vor 4 Jahren mich Phsychologisch behandeln zu lassen, um mit dem Schmerz... Leben zu können. Ich hatte großes Glück, einen guten Therapeuten zu finden. Denn wenn man sich erst einmal in Schmerzen... hereinsteigert, werden diese nur noch Schlimmer, so geht es mir. Zeitweise nehme ich aber Schmerz- und Schlafmittel. Für mich stellt die OP den größeren Schaden dar, weil einer der NCs mir ehrlich sagte, dass ein Dominoeffekt eintreten wird, das ist das einzige was der NC mir sogar schriftlich garantiert gegeben hätte.
Im Notfall muß ich dann nehmen was bleibt. Doch jetzt "Lebe" ich, für mich ist jeder Tag (auch mit den Schmerzen...) etwas besonderes. Mein Onkel sitzt erst seit zwei Jahren im Rollstuhl und ist die Fröhlichkeit und Gelassenheit in Person. Jeder traurige Tag ist ein verlorener Tag.
Es Grüßt Euch
Boris
siobhan
24 Jul 2014, 12:23
Hallo Boris,
Deine Einstellung hört sich sehr gut an. Sehr gut, wenn Du mit den Schmerzen und Deinen Einschränkungen zurecht kommst und Dir trotzdem einen Wohlfühlbereich schaffen konntest und Deine Bedürfnisse zufrieden gestellt werden!
Das wird leider nicht allen Bandis gegönnt und nur von Luft und Liebe kann man nicht leben. Wenn man erst einmal in der Tretmühle unseres Gesundheitssystems ist, kann es wirklich eine Lawine lostreten.
Bei mir ist eine Lawine losgetreten, als mein Arbeitgeber meinte: "wenn Du nicht 100% Leistung bringst, kann ich Dich nicht gebrauchen" und ich musste zum Arzt! Dabei habe ich ihn lediglich gebeten, die Arbeitseinteilung etwas zu ändern, damit ich mit meinen Einschränkungen zurecht kommt. Niemand hätte dadurch einen Nachteil gehabt. Er weigerte sich. Ich hätte besser gekündigt oder wäre einfach gegangen! Hinterher ist man schlauer. Jetzt habe ich leider nicht mehr die Wahl.
Wie heisst es so schön: Leben und Leben lassen!
Ich bin auch ein Gegner von Schmerztagebücher, denn dadurch wird man gezwungen, sich immer und immer wieder erneut mit dem Schmerz auseinander zu setzen. Aber das ist nur meine Meinung.
Viele Grüße und alles Gute,
Siobhan
Hallo Siobhan,
am Beginn, war alles ein Arzt-Marathon. Ich wollte nur wissen, "Was ich habe", dann half mir mein Onkel. War auch über ein halbes Jahr arbeitsunfähig, mein Arbeitgeber ermunterte mich wieder "neu zu beginnen" . Habe einen guten Arbeitgeber, welcher auch meine eingeschränkte Arbeitskraft schätzt. Habe jetzt eine 20 Stunden Woche und wenn ich will und kann darf ich noch Zeit dranhängen. Ich habe den Luxus mir meine Zeit völlig eigenständig einteilen zu dürfen, z. B. wenn ich zu Müde bin, darf ich mich Schlafen legen, danach hänge ich die Zeit einfach dran.
Leider hat nicht jeder diese Möglichkeit. dabei würde ich glatt behaupten: Kranke Menschen sind viel dankbarer für Ihren Job und erbringen so mit Freude gerne Ihre Leistung.
Freundliche Grüße
Boris
klaus123
27 Jul 2014, 08:42
Hallo Bobo,
liest sich doch sehr gut,das du so einen außergewöhnlichen Arbeitgeber hast.
Viele Betroffene hier in den Foren gehen leider einen anderen Weg.
Sie werden auf Grund ihrer Erkrankung entsorgt und rutschen in die Arbeitslosigkeit oder Hartz 4.
Andere gehen mit 55 Jahren in die "Zwangs- Frührente".
Einen schönen Sonntag
Klaus
milka135
03 Aug 2014, 23:02
Hallo Ihr Lieben,
es geht noch schlimmer. Man wird nicht nur vom Arbeitsgeber entsorgt.
Ist man erst Arbeitslos oder Arbeitsunfähig wollen manche Ärzte u. Kliniken garnicht erst behandeln. Und sagen Sätze wzb.:
Sie verfressen nur die Steuergelder bringen aber dem Staat nichts".
Das musste ich mir mal von einem Assistenzarzt in einer neurol. Klinik sagen lassen. Auch Orthopäden mach gern Gesichts.-Sozialstatuskontrolle.
Mein NC´s (amb. NC u. der CA) ist bisher immer mit mir jeden Weg gegangen und immer ein offenes Ohr für Alternativen zur OP. TROTZ OP-Indikation.
Liebe Grüße
Milka
siobhan
04 Aug 2014, 00:00
Moin, moin,
Zitat
Ist man erst Arbeitslos oder Arbeitsunfähig wollen manche Ärzte u. Kliniken garnicht erst behandeln. Und sagen Sätze wzb.:
Sie verfressen nur die Steuergelder bringen aber dem Staat nichts".
Oh ja, darüber könnte ich auch Bücher schreiben. Bevor ich "Rücken hatte" hatte ich nie Schwierigkeiten einen Arbeitsplatz zu finden. Ich habe gern gearbeitet und hatte meinen Wunschberuf.
Nach 3 Klinikaufenthalten mit ähnlichen Kommentaren (obwohl ich wg. meiner Krankheit entlassen worden bin) hatte ich Nase voll und sagte, ich möchte mich mit meinen Beschwerden abfinden. Vorher habe ich in Teilzeit versucht zu arbeiten und auch in einem anderen, nicht so rückenbelastenden Job und vieles mehr.. Am Ende hat es sich nur negativ auf mein Krankengeld ausgewirkt. Mein Arzt sagte mir, dann müssen sie Rente beantragen. Zuhause habe ich erstmal Rotz und Wasser geflennt. Doch dann las ich, dass genau für so etwas die Rente da ist und es muss ja nicht von Dauer sein. Ich stellte einen Antrag (was blieb mir anderes übrig) und er wurde abgelehnt. 5 Jahre später wurde er einen Tag vor der Gerichtsverhandlung rückwirkend bewilligt.
Durch die Antragstellung verschlimmerte sich alles. Eine Schmerztherapie wurde abgelehnt, weil ich einen Rentenantrag laufen hatte. Ein Neurologe stellte nur die Frage:" Haben Sie einen Rentenantrag laufen oder warum sind Sie hier? ", statt neurologische Untersuchungen durchzuführen usw.
Als meine Achselstütze defekt war und ich neue haben wollte, bekam ich zur Antwort: "Wir sind hier doch kein Selbstbedienungsland". Soll ich auf dem Boden rumrutschen?
Nach wie vor würde ich sehr gerne arbeiten, aber das, was ich erlebt habe, war nur kontraproduktiv.
Zitat
Mein NC´s (amb. NC u. der CA) ist bisher immer mit mir jeden Weg gegangen und immer ein offenes Ohr für Alternativen zur OP. TROTZ OP-Indikation.
Sei froh, das Glück hatte ich leider nicht. Bei vielen Ärzten und auch in Kliniken ist man auf einmal, wie durch ein Wunder gesund, wenn es zu keiner Operation kommt, aus welchen Gründen auch immer und nach einer Operation hat man gesund zu sein. Jetzt komme ich leider nur noch durch eine weitere Operation da wieder raus, denn Metall kann ich mir nicht zurechtbiegen.
Viele Grüße,
Siobhan