Bandscheiben-Forum

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> Nervensystem, fatale Abhängigkeiten
april1952
  Geschrieben am: 06 Mär 2003, 22:16


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Hallo Bandis, ich versuche mit diesem Beitrag meine eigenen Erkenntnisse zu vermitteln.
Ich bin seit Jahren schmerzfrei und lebe bewusst nach meinen Empfindungen und horche
auf die Signale.

Der Einfluss der Schmerzen, auf die Laune des Körpers, in denen die elektrischen Signale warnen. Schmerz ist das wahrnehmbare Signal des bewussten Körpers im Netzsystem der Abwehrmassnahmen. Wenn unser Körper uns Schmerz vermittelt, dann haben wir die Rote Ampel schon überfahren, will sagen der Schmerz bewahrt uns davor mit unverminderter Geschwindigkeit weiterzufahren. Wir stoppen sofort, nein eigentlich reagieren wir sofort.
Das passiert massiv in Abhängigkeit mit dem auslösenden Reizfaktor.
Wenn wir beim Kartoffelschälen die Hautsegmente(Mensch) in Schälgeschwindigkeit verletzen, dann zucken wir sofort zurück und lassen dabei Kartoffel, Messer und die Fresse sofort fallen als unmittelbare Reaktion des Schnittes. Danach greifen wir sofort zur Wunde und versuchen die Wunde zu schliessen und den Blutfluss zu unterbinden.
Das sind uns bekannte Reaktionen die uns als völlig normal vorkommen und unser Körper nein unser Abwehrsystem erfüllt diese Aufgabe sicher.
Jetzt wechseln wir die Situation und gehen auf den Holzplatz. Die Holzabschnitte werden systematisch vom Boden auf den Hauklotz gelegt und mit gezielten Axtschlägen in verheizbare Teile zerlegt. Das Anrichten des Holzscheites unter Lenkbewegungen der linken Hand ist eine flüssige Symbiose mit dem gleichzeitigem Zuschlagen der Axt mit der rechten Hand. Routine und jahrelange Erfahrung unterdrücken die notwendige Vorsicht und dann
passiert das was das Nervensystem nicht gleich meldet. Die oder der Finger fliegt oder liegt
herum, getrennt von der Hand und der Schwung der rechten Hand wird nach Erkennen der Situation unterbunden und die Axt fallengelassen. Entsetzen und Bleiche entfalten sich im Gesicht und immer noch kein Schmerz. Unser Körper funktioniert einwandfrei er schützt uns vor zu großem Schmerz, der uns umhauen würde, indem er in diesen Situationen das gesamte System darauf abstimmt, handlungsfähig zu bleiben. Würden wir uns mit einer Ohnmacht von unseren haltlosen Fingern verabschieden, würde sofort fast unumgänglich die Wunde an der Hand anfangen zu bluten und das massiv. Aber selbst für diese Situation hat er ein Notprogramm. Er sorgt dafür, dass in der Bewusstlosigkeit das Hirn mit genügend Blut
versorgt wird. Das Selbsterhaltungssystem schlägt zu. Die autonomen Interaktionen des Stammhirns übernehmen die Regie und das umfassend; nämlich durchgreifend und mit Memo-Effekt.
Das Begreifen, das die Finger jetzt ab sind setzt jetzt langsam ein, unser Bewusstsein
erkennt die Situation und wir neigen zu zwei unterschiedliche Reaktionen, eimal das maßlose Entsetzen mit einsetzenden Geschrei über die Not, obwohl es immer noch nicht weh tut. Die andere Reaktion ist das erkennende Versagen mit gleichzeitigem beginnen des Einsammelns der Finger, welche dann sorgfältig gesäubert und verstaut werden während paralell die Finger versorgt und der Transport organisiert wird.
Nun egal wie auch immer, irgend wie wenn man Glück hat bekommt man einen guten
Chirurgen und der bekommt die Stummel wieder drangestrickt oder eben nicht und nun geht
das ganze Dilemma los.
Während der OP wird der eventuelle Schmerz mit Narkotika unterdrückt und der Schock des Körpers stabilisiert danach entsorgt der Körper so langsam die Schmerztöter und um die
verletzten Körperteile fangen an zu schmerzen und zu vibrieren und die Gewebe gehen aufeinander zu sie wollen wieder zusammenwachsen in natürlicher Affinität.
Nervenenden suchen ihre Partner und wenn der Chirurg super ist dann hat man eventuell
Glück und sie wachsen zusammen aber nicht wie man glaubt-adermässig, sondern an jeden Enden bilden sich Deltastrukturen aus die in wenigen Teilabschnitten Vereinigungen eingehen. Im Heilungsprozess kommt es dann wieder zu Teilwahrnehmungs-Fähigkeiten.

So und nun kommen wir an den Punkt wo es für uns Bandis interessant wird, ja uns hilft zu verstehen, warum der Rücken bei jedem Bandi anders ist.
Nerven haben ein eigenes Gedächtnis und je nachdem wie sie verletzt oder drangsaliert wurden ist der Erinnerungseffekt stark oder kaum Reflex auslösend. Wenn  es zu einem
Abriss der Nerven kommt und Nervenstümpfe übrigbleiben-kann-es zu den bekannten
Phantomschmerzen kommen. Was das bedeutet und warum die Schmerzempfindungen unterschiedlich sind, im nächsten Part.
PM
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april1952
  Geschrieben am: 08 Mär 2003, 21:37


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...wirklich reine Nervensache.
Jeder kennt das Bild wenn ein Frau das Knie hochzieht gegen die Herr-lichkeiten. Das Knie ist noch nicht angekommen da sieht man schon verzerrte Gesichter und eingeknickte Körperhaltungen der männlichen Beobachter. Unwillkürlich verspüren sie den Schmerz des anderen, Nervenerinnerungen. So, wenn jetzt die Bandscheibe rausflutscht und dabei die
Nervenstränge tangiert, einengt oder Dauerhaft verschiebt, dann kann es zu stark unterschiedlichen Erscheinungen kommen. Das -Normalste ist dabei, das die umgebende
Muskulatur sofort versucht den Missstand zu beseitigen und das auch nachdrücklich betreibt
ohne unser Zutun, autark. Die Muskulatur verkrampft und es kommt zu Verspannungsschmerzen. Die Ansatzpunkte der Muskeln zerren am Gerüst. Wie man wissen muss hat jeder Muskel im Körper einen Gegenmuskel-Beuger-Strecker-einfach ausgedrückt. Es gibt also immer eine Partnerschaft. Ist mein Partner verstimmt versuche ich ihn zu ermuntern, wenn das fehlschlägt, intensiviere ich die Tätigkeit, bis mein Partner --normal-geworden ist kann es auf meiner Seite zu einer Verspannung gekommen sein und ich habe die Verstimmung, Schmerzen. So geht das hin und her bis sich die Verstimmungen irgend wann verlaufen haben und andere wichtigere Probleme in den Vordergrund treten, wie zum Beispiel der Ischiasnerv der durch die Verspannungen irritiert ist und anfängt zu nerven. Und schon haben wir ein neues Beschäftigungsfeld. Der Ischias knallt von der Popacke in einer Spirale bis runter in den Fuß wo er in einer wunderschönen Feuerwerks-Explosion aufglühend  für extreme Schmerzen sorgt. Halli hallo, das braucht kein Mensch.
Im Memo wird registriert, nicht noch einmal und unwillkürlich wird eine Art Schonhaltung eingenommen. Natürlich widerspricht das der Normalität und schon wieder erzeugen wir unwillkürlich Schmerzen an anderer Stelle. Ein Kreislauf der nur unterbrochen werden kann, wenn man die Angst vor den Schmerzen verlieren kann und das ist nur möglich, wenn die volle Beweglichkeit ohne Schmerz wieder erreicht wird. Natürlich geht das nur unter Einfluss von Schmerzblockern. Wir erinnern uns das der Körper in der Lage ist eigenständig Schmerzblocker zu erzeugen. Die Gewöhnung und die Verabreichung von Schmerzblockern ist also die vorrangige Aufgabe, die der Patient mit seinem begleitenden Arzt zu erledigen hat. Parallel wird an der Ursache der Schmerzerzeugung gearbeitet. Stabilisierung der BS
und anhaltende  systematische Aufbauarbeit des stützenden Muskelsystems um die Wirbelsäule herum. Dies ist eine sehr wichtige und umfangreiche Massnahme die wenn sie falsch betrieben wird, wiederum Schmerzen erzeugen kann. Darum bitte unter fachlicher Anweisung erarbeiten. Dies kann auch ein Jahr dauern, je nach Gesamtproblematik.

Und Achtung!!!-das kann einem ganz schön nerven.!! schon wieder Nerven. Ja es geht eben garnichts ohne. Sie sind überall immer da und das ist auch gut so. Und jetzt gehen wir einen Schritt weiter. Auch in der grauen Masse daoben sind die Nerven die dominanten Herrscher.
Man spricht dann von neuronalen Netzen und synaptischen Schaltpunkten und chemische Substanzen, Dopa und Antidopa, Mitter und Transmitter und und und letzendlich über
Psyche. Ja lollt nur aber eure Zustände werden nunmal eben auch daoben konfiguriert.
Ja das hören die Bandis garnicht gerne aber die Angst  ist nun mal Kopfbedingt.
PM
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Harro
Geschrieben am: 08 Mär 2003, 22:16


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Hi April,
sehr sehr lebendig geschrieben, mir tun jetzt noch die "flööt" weh. Aber irgendwie hast du recht, bis auf den Kopf. Da stimm ich nicht ganz mit dir überein,weil diesterhalb und desterwegen.
Angst, ist immer ein schlechter Ratgeber.
Ach Quatsch,es muss nicht immer der Kopf sein, manchmal tuts einfach nur weh wenn man sich bewegt. Deswegen hat man auch in Ruhelage weniger Beschwerden. :r

In diesem Sinne
Harro  :smoke
PS. Heute keine neue Grafik, die werden mir immer gemopst!
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april1952
  Geschrieben am: 12 Mär 2003, 00:28


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Kopfbedingt heisst ja nichts anderes wie das wir alle unsere Ticks haben.  Tick heisst nicht das wir irgendwie irre sind sondern dass jeder seine Persönlichkeit damit qualifiziert, das er irgend wie anders ist wie die anderen. Also so ist das auch mit den BS. Es gibt keinen BSV der dem Anderen gleicht eigentlich nur, und nun kommen wir wieder auf den Punkt, in der Form dass er Schmerz auslöst. Schmerz ist relativ in der Form der Wahrnehmung. Jeder weiss, das die Menschen unterschiedliche Empfindungen im Schmerzgrad haben. Wenn zum Beispiel  ein Sado-Maso-Freak  einen Schmerzreiz  empfindet bekommt er einen Harten. Das bedeutet nicht unabdingbar das er mit einem BSV einen Dauerharten bekommt. So wird euch jetzt klar was ich meine. 1. Wir haben keinen BSV  weil wir lange keinen Sex mehr hatten. 2. Wir sind keine Sado-Maso-Typen(im Regelfall) also donnert der BSV mehr oder weniger, in der Regel, mehr . Die Fälle in denen irgend wann einmal festgestellt wird, das einer stattgefunden hat, sind eben deshalb nicht so bekannt, weil diese Menschen eine hohe Schmerzschwelle haben oder eben mit dem leichten Druck leben können. Also Schmerz ist der  Zustand der Wahrnung des Körpers über einem Missstand in ihm. Das Meldesystem im Körper funktioniert allumfassend in der Form, das mit der Schmerzmeldung auch alle anderen Systeme auf den Zustand neu abgestimmt werden. Muskeln reagieren
sofort mit Gegenmassnahmen wie Zurückziehen, Gegenhalten oder nur das Verzerren des Gesichts. Nervengesteuert  reagiert der Körper sofort in Stromgeschwindigkeit. dabei werden chemische Stoffe freigesetzt die die Reaktionsgeschwindigkeiten und die Möglichkeiten des Körpers erhöhen den--Angriff--abzuwehren. Das Blut wird verdünnt, der Blutdruck erhöht und die Frequenz des Herzschlages erhöht. Die Hautporen öffnen sich und der (Angst-)schweiz
tritt eisekalt an die Oberfläche. das Hirn versucht die Verursachung zu erkennen. Liegt ein Bekanntheitsgrad vor, Hammer auf den Fingernagel, sind wir beim Erkennen schon auf dem Weg zum kalten Wasser, genauso beim Verbrennen. Wenn jemand noch nie einen BSV hatte, denkt er nur, was ist jetzt das und das tut weh. Und nun ein Bandi. Wenn er merkt das ein Schmerz vom Rücken kommt, spult das ganze bekannte Elend im Kopf ab und die spontane Abwehrhaltung mit allen Verkrampfungen wird erzeugt. Und genau dies ist der verdammte fatale Punkt von uns Bandis, wir haben Angst vor den Schmerzen und den Tortouren und die sitzt verdammt tief--unbewusst!.
Erst wenn wir Hula ohne Probleme oder eine Brücke, Bauchnabel genn Himmel, machen können, trotz BSV, erst dann haben wir es geschafft.
Die erste Handlung dahin ist  die Schmerzen loszuwerden, gezielt und punktgenau.
PM
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