Bandscheiben-Forum

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> Ein neuer kaputter Hals sagt guten Tag
Wallaby
Geschrieben am: 05 Jan 2005, 14:19


aktiver Schreiber
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Hallo zusammen,

ich möchte mich auch vorstellen.
Ich bin männlich, 35 Jahre alt und leide seit einiger Zeit an einem Bandscheibenvorfall der HWS im Bereich C6/7.
Ich habe Jahre lang am Computer gearbeitet (in einer geradezu fürchterlichen Sitzposition, wie ich mittlerweile weiß) und bin seit 2003 wieder Student.

Die Symtome:
Ich habe (vergleichsweise erträgliche) Schmerzen im Nackenbereich, im linken Ellenbogen und um linken Handgelenk, je nach Körperhaltung. Dazu noch ein Kribbeln und Taubheitsgefühl im linken Arm ohne Kraftverlust und Lähmung. Der Defekt an der HWS wurde mit einer MRT (ich lag da in so einer Röhre, ihr kennt das bestimmt) diagnostiziert.
Nachdem ich mich nun ein wenig hier umgelesen habe, scheine ich noch vergleichsweise harmlos erkrankt zu sein. Oder der Horror beginnt gerade erst.

Die bisherige Behandlung:
Zunächst bekam ich 5 Infusionen mit irgendeinem Zeug darin, welches die Beschwerden für ca. 2 Tage linderte und mich irgendwie erheiterte. :D
Dann wurde ich zur Neurochirurgie geschickt und bekam 10 Einheiten erweiterte ambulante Physiotherapie (EAP) verschrieben. Die Neurochirurgin spritze mir unter einem Röntgenapparat ein Mittel direkt an den Vorfall. Zumindest habe ich es so verstanden. Das geschah 3 x. Mir ging es unglaublich viel besser.
Dann die Katastrophe. Ich bekam eine schwere Bronchitis, wobei mich der tagelange krampfartige Husten mehrere Nächte am Schlafen hinderte. Danach waren die Beschwerden genauso schlimm, wie vorher. Heute habe ich noch einmal die erste von drei weiteren Spritzen bekommen und dazu 10 weitere EAP Sitzungen. Wenn das nicht hilft, will man mir eine Titanprothese einbauen. Eigentlich bin ich eher der Ersatzteiltyp, wenn was nicht funktioniert, tauscht man es aus. Aber es gibt so viel Kritik bei all diesen Methoden, daß mir doch etwas bange wird. So wie jetzt kann ich aber nicht weiterleben, ich krieg nichts mehr auf die Reihe. An Medikamenten nehme ich nur Orthoton, ein Muskelrelaxans. Ich habe noch Bextra und Tramalgit hier liegen, das Zeug macht mich aber zu breit. Hat bereits jemand von Euch so ein Bandscheibenimplantat eingebaut bekommen?

Hier noch mein kompletter Befund, falls das jemanden interessiert.
Indikation:
Cervicocephales und -brachiales Syndrom.
Befund:
Keine Seitenverbiegung. Keine Deformierung der exakt übereinander stehenden HWK. Im Segment C6/7 Höhenminderung der Bandscheibe mit Reaktion der angrenzenden Deck- und Bodenplatte und dorsal- spondylophytären Randkantenausziehungen. Zusätzlich mediane Vorwölbung von Bandscheibengewebe gegen den Spinalkanal mit Imprimierung des Myelons und beidseitiger Uncarthrose. Keine assoziierte Myelopathie. Die Carotiden stellen sich TOF-Angio regelrecht dar.
Beurteilung:
Im Segment C6/7 osteoochondrotischen Enge mit Retrospondylose und Uncarthrose und zusätzlichem stärkergradigen medianen Prolaps mit Imprimierung des Myelons. Kein Hinweis auf eine assoziierte Myelopathie.

Danke für´s durchlesen und allen gute Besserung.

Wallaby
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Sandoma
Geschrieben am: 05 Jan 2005, 15:56


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Hallo und herzlich willkommen ....
Ich habs auch mit der hws und kenne deine symptome sehr gut. du hast ja auch schon ne ganze menge dagegen bekommen und geholfen hats ja auch. von daher würde ich mit der op noch abwarten und erst einmal anderes ausprobieren, zumal du ja auch schreibst, dass die schmerzen einigrmaßen erträglich sind wie du schreibst.
es gibt gute und schlechte tage, das kenne ich selbst. an shlechten denk ich auch sofort an op, aber an guten oder einigermaßen guten warte ich lieber noch ab: hier im forum gibt es mir zu viele mit schlechten op-erfahrungen.
außerdem wies mich mein neurochirug daraufhin, dass eine versteifung immer zu belastungen der anderen bandscheiben führt. Seine äußerung:wenn sie mit den ops anfangen, dann geht das über kurz oder lang auch weiter mit ops. daher warten sie lieber so lange wie möglich.
Das mag allerdings auch an meinem krankheitsbild liegen. die Vorfälle wurden durch entzündliche prozesse ausgelöst
schau dich hier in ruhe um, sprich mit den ärzten und lass dir zeit mit deiner entscheidung
silke
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congailona
Geschrieben am: 05 Jan 2005, 16:18


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Hallo Wallaby,
auch von mir ein herzliches Willkommen im besten Forum des Internet :z

Ich habs auch mit der HWS 5/6, allerdings "nur" eine Vorwölbung, die aber Schmerzen bereitet wie ein "Großer". Sonst auch alle Symptome, wie Kribbeln, Taubheitsgefühle in Händen bzw. Armen.
Zur Zeit ist allerdings der Schwindel äußerst nervig und störend...

Nun ja, ich bin jetzt auf der Warteliste zur OP mit Titan. Ich habe mich auch nur raufsetzen lassen, da ich Angst um meinen Arbeitsplatz habe und meine Chefs so sehen, dass ich alles dafür tue, um schnellst möglich wieder arbeiten zu können (ja, die sind so merkwürdig drauf... :ph34r: ).

Aber wie Silke schon schrieb: Lese Dich hier ganz in Ruhe durch. Jeder muß für sich entscheiden, ob OP oder nicht - ich würde allerdings, wenn ich könnte, auch lieber keine OP bevorzugen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du ganz schnell schmerzarm bzw. - frei wirst
Ilona :winke
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focki
Geschrieben am: 06 Jan 2005, 13:44


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Hallo Wallaby :winke

ich bin eine LWS´lerin kann Dir also keine Tips geben.
Aber Dich Willkommen heissen hier im Forum möchte doch.
Ich hoffe Du fühst Dich bei uns hier wohl.
Bei Fragen oder Kummer wird Dir hier immer
jemand antworten.
Also Herzlich Willkommen.
PM
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Hansel
Geschrieben am: 06 Jan 2005, 14:17


Hansel
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Moin Wallaby

herzlich willkommen um Club
:D

:winke Hansel
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TilliTulla
Geschrieben am: 06 Jan 2005, 15:49


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hi wallaby,

auch ich kämpfe seit 6 monaten mit meiner hws.
aber nach dem zweiten vorfall dort im oktober letzten jahres, scheine nun ich den kampf zu gewinnen ;-)
auch mir hatte man im ersten krankenhaus gleich mit op gedroht, was ich aber wirklich weit von mir gewiesen hab. angst nud überhaupt, erstmal konservative maßnahmen probieren.
ich bin dann mit morphium, arcoxia und novalgin in die reha-maßnahe gegangen und 'turne' jetzt seit über drei monaten konsequent jeden tag mehrere stunden (also von moorbewegungsbad über massage zu uwg, kg-einzel, kg-gerät und strom) dort herum.
es wird besser.
ich starte nächsten mittwoche meinen arbeitsversuch und bin überglücklich, denn noch im dezember roch es streng nach op!
also versuch doch erstmal die konservativen maßnahmen auszuschöpfen.

liebe grüße,
daniela
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goli
Geschrieben am: 06 Jan 2005, 16:11


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Hallo Wallaby,

herzlich Willkommen im Club...äh Forum :klatscht

Ich kenne auch diese Probleme, die für Dich schlimm genug sind, aber in der Tat vergleichsweise "Harmlos" zu anderen!
Drei Jahre bin ich mit Schmerzen und diagnostizierten BSV C5/C6 rumgelaufen. Taube Arme, Hände und Finger habe ich ignoriert. Gegen die Schmerzen habe ich auch diverse Infusionen, Spritzen, usw. bekommen. Auch mir hat der Doc jedesmal wenn ich bei ihm war eine Überweisung, bzw, eine Einweisung für die Neurochirurgie mitgegeben. Diese landeten regelmäßig zuhause in der "runden" Ablage. Im letzten Jahr hing dann aber plötzlich mein re. Arm herunter und ich konnte ihn nicht mehr bewegen. Die Einweisung die ich dann bekommen habe, habe ich artig in die Neurochirurgie getragen(mit der linken Hand :z )!

Nun bin ich seit einem Jahr operiert (kein Titan- aber ein Peek-cage wurde implantiert, was aber kein großer Unterschied ist) und habe, wie Silke schon geschrieben hat, eine Etage tiefer den nächsten Vorfall und bin mittlerweile chronisch Schmerzkrank :weinen

Daher auch mein Tip...nutze alle anderen Möglichkeiten, bevor Du Dich zur OP entschließt. Sollten aber neurologische Ausfälle losgehen, rate ich Dir sofort zur OP, da Nervengewebe bekanntlich nicht neu wächst!

Es gibt aber auch hier im Forum einige positive Beispiele für eine Op. Deshalb will ich Dich hier nicht entmutigen, ich habe halt zu lange auch mit neurol. Ausfallserscheinungen gearbeitet und mir eine Myelopathie eingefangen :braue

Liebe Grüße

Michael :winke

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parvus
Geschrieben am: 06 Jan 2005, 17:01


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Hallo Wallaby,

herzlich willkommen hier im Forum :winke

Du hast ja einiges bereits versucht und bist ja wohl in Behandlung.

Meine Frage: wurde bei Dir auch neurologisch alles durchgemessen?
Wer hat das Taubheitsgefühl gedeutet Du oder ein Neurologe?

Ich denke Du solltest zunächst einmal mehrgleisig fahren und Dich von allen Seiten beraten lassen.

Ich selber werde neurologisch sowie neurochirurgisch wegen der HWS und LWS betreut und auch ich stehe seit vergangenem Sommer vor der OP-Entscheidung in der HWS. Bisher haben sie es noch nicht geschafft mich komplett zu überzeugen und von daher werde ich auch zunächst einmal alles an Untersuchungen zur absoluten OP-Abklärung machen lassen, die man mir anbietet.

Bleibe am Ball und lasse Dich optimal beraten, aber nicht zu voreilig zu einer OP überreden. Es gibt viele gute konservative Möglichkeiten, welche man auch ausschöpfen kann.

Alles Gute
:winke parvus
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Wallaby
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 16:48


aktiver Schreiber
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Hallo,

vielen Dank für die netten Willkommensgrüße.

@Sandoma:
Bei mir wurde der Vorfall durch eine massive Fehlhaltung ausgelöst. Einen Haltungsfehler hatte ich schon immer, aber durch das falsche Sitzen im Büro habe ich mir wohl den Schaden geholt. Ganz ohne Skepsis bezüglich einer OP bin ich auch nicht. Zumindest will der Neurochirurg meine Wirbel nicht versteifen, sondern die Beweglichkeit durch ein Titanimplantat sicherstellen, nachdem sie die Bandscheibe rausgeschlürft haben.

@congailona
Der Schwindel ist mir bisher zum Glück erspart geblieben.
Auf eine Warteliste muß ich nicht. Man sagte mir, daß ich innerhalb von ca. 2 Wochen einen Termin bekomme, wenn die OP nötig sein wird.
Deine Chefs werden sich noch wundern, wenn sie selber mal an der Wirbelsäule erkranken. Dann werden sie sich hoffentlich für ihr mangelndes Verständnis schämen.

@focki
Danke! LWSler werde ich auch noch, hat man mir schon vor 15 Jahren prophezeit.

@hansel
Danke Dir. :z

@TillaTulla
Ich mache die konservativen Maßnahmen mit, solange, die Kasse zahlt. Um ehrlich zu sein, bin ich trotz aller Ängste eher der Ersatzteiltyp. Es überzeugt mich einfach irgendwie, das kaputte Ding gegen ein Neues auszuwechseln. Klar weiß ich, daß ich kein Auto bin. :D Aber irgendwie schaff ich es nicht, an die anderen Methoden wirklich überzeugt zu glauben.

@goli
Au weia, das klingt wirklich schlimm. Ich kann so wie jetzt aber auch nicht weitermachen. Wenn ich von erträglichen Schmerzen rede, meine ich damit, daß ich mich im Bett auf der Seite liegend so zusammenkauern kann, daß ich ohne Schmerzen so da liegen kann. Als Dauerzustand taugt das aber auch nichts. :z

@parvus
Jo, beim Neurologen war ich auch. Der hat u.a. den betroffenen Arm durchgemessen und leider bereits eine leichte Nervenschädigung festgestellt. Das heißt wohl Sulcus-ulnaris Syndrom, zumindest steht´s so auf der Rechnung. Ich hab aber eher keine Hoffnung mehr, die OP vermeiden zu können. Das Dumme ist halt, daß ich mit dem Ersatzteil extrem lange leben müsste, sofern ich alt werde. Bin "erst" 35. Das ist irgendwie beunruhigend.

Allen gute Besserung!

Wallaby




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Lanu
Geschrieben am: 07 Jan 2005, 21:09


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Hi Wallaby,

da meine Hauptbaustellen in BWS und LWS (inkl. Ersatzteile :total) kann ich Dir Deine Fragen nicht wirklich beantworten, aber das haben ja schon unsere HWS-Experten getan.

Wollte es aber nicht versäumen Dich ebenfalls herzlich willkommen zu heißen :winke

Viel Freude beim stöbern!


Lanu :winke
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