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LforM |
Geschrieben am: 07 Apr 2025, 18:20
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 29.912 Mitglied seit: 07 Apr 2025 ![]() |
Hallo zusammen
ich freue mich dieses Forum gefunden zu haben. und hoffe hier auf zusätzlichen Input. Meine Frau -Mitte 30- liegt seit 4 Monaten mit einer 8mm Bandscheibenvorwölbung L5-S1 im Bett. Sie schafft derzeit gut 50 Trippelschritte am Tag, abends nimmt der Nervenschmerz entlang des Beins zu. Schmerzmittel hat sie zu Anfang probiert, die haben nicht wirklich was genützt, deswegen nimmt sie seit 3 Monaten gar keine. Ich bringe sie zur Physiotheraphy und Akkupunktur. Die Neurologin war heute fast wütend, sie solle endlich mit einem Chirurgen sprechen, Orthopäden haben wir bisher keinen. Jetzt verändert sich die Grundstimmung schlagartig von absoluter Angst vor der OP -Abschälen der Vorwölbung- zu ergebener Akzeptanz. Und das passt mir so -noch- nicht ganz. Weil es der Wertvorstellung meiner Frau deutlich widerspricht. Wenn man im Netz liest, werden Operationen empfohlen wenn sich keine Besserung einstellt, aber was heisst das genau, wir als Familie sehen eine Entwicklung, weniger wimmern, etwas aufrechterer Gang, aber die sind halt sehr klein. wie lange darf denn ein Besserungszeitraum sein? Wir könnten jetzt statt bis Ostern bis Weihnachten warten, fühlen uns da aber in einem Betreuungsvakuum und die Familien Psyche leidet natürlich auch schon. Als Familie sind wir aber bereit entsprechende Zugeständnisse zu machen wenn vermieden werden kann etwas gegen die Überzeugung des Betroffenen zu erzwingen. Sollte ich meine Frau vorerst anregen sich mal einen Monat die stärkeren Schmerzmittel zu geben und dafür mehr zu bewegen.. oder was kann man noch tun? Über Anregungen würden wir uns freuen. LK |
Pauline69 |
Geschrieben am: 08 Apr 2025, 07:06
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.931 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo LK,
Zuerst einmal herzlich willkommen bei uns im Forum! Wenn man deinen Beitrag liest, denkt man, da ist so ungefähr alles nicht gut gelaufen, was nicht gut laufen kann. Sich vier Monate kaum zu bewegen, ist eigentlich schon mal der erste große Fehler, denn vom liegen wird es nicht besser. Gerade in der Anfangsphase sollte man mit Schmerzmitteln so gut ausgestattet sein, dass man seinen Alltag einigermaßen gut bewältigen kann. Ausreichende, leichte Bewegung ist dazu unabdingbar wichtig! Die ausschließliche Betreuung durch einen Neurologen ist ebenfalls nicht gerade ideal. Die Vorstellung bei einem Neurochirurgen bedeutet nicht, dass es zwangsläufig zu einer OP Indikation kommt. Nur Neurochirurgen sind dazu in der Lage, die Situation richtig einzuordnen, die MRT Bilder und den klinischen Befund (Untersuchungsbefund), korrekt zusammenzubringen. Gute Neurochirurgen operieren nicht gleich und schon gar nicht geben sie eine OP Empfehlung, wenn sie nicht wirklich dringend notwendig ist. Man sollte dazu allerdings einen Klinik-Neurochirurgen aufsuchen, keinen Niedergelassenen. Große Kliniken (der Maximalversorgung), Wirbelsäulenzentren oder Unikliniken, haben in der Regel eine neurochirurgische Ambulanz. Diese würde ich euch empfehlen, aufzusuchen - auch schon rein informativ, wie es wirklich aussieht. Des Weiteren würde ich mich um einen fähigen Orthopäden kümmern, denn auch dieser ist in der Gesamtbetreuung nicht unwichtig. Meine Empfehlung wäre, deine Frau sollte so viel Schmerzmittel wie notwendig nehmen, um sich einigermaßen schmerzfrei bewegen zu können. Paracetamol, Ibuprofen und ähnliche sind da nicht wirklich ausreichend! Oft hilft auch eine Kombination zweier Schmerzmittel sehr gut, aber das sollte euch natürlich von dem behandelnden Arzt empfohlen und verordnet werden. Nimmt man keine Schmerzmittel, kommt es meist zu weiteren Problemen. Mangels Bewegung baut die Muskulatur ab, durch Schmerzen, bei Bewegung, kommt es zu Schonhaltungen, die für weitere Schmerzen verantwortlich sein können. Die allermeisten Bandscheibenvorfälle müssen nicht operiert werden, konservativ behandelt, brauchen sie, in der Regel, 4-6 Monate, ehe sich eine stabile Verbesserung zeigt. Eine gute, ärztliche Betreuung während dessen ist aber unabdingbar! Hat deine Frau zu den Schmerzen einen Kraftverlust? Denn nur ein Kraftverlust bringt eigentlich einen wirkliche OP Indikation, wobei auch das nicht bedeuten würde, dass man zwangsläufig operieren muss. Du siehst, da ist noch einiges machbar und vieles noch nicht ausgeschöpft. Rein informativ und vermutlich auch in der konservativen Behandlung. Gute Besserung und viele Grüße, Pauline |
LforM |
Geschrieben am: 09 Apr 2025, 12:11
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 29.912 Mitglied seit: 07 Apr 2025 ![]() |
Hallo Pauline
vielen Dank für Deine umfassende Antwort. ich bin Deine Tips mit meiner Frau durchgegangen und ja es gibt einen gewissen Kraftverlust. Persönlich würde ich den aber eher der langen Zeit im Bett zuordnen. Sie hat jetzt die ersten Termine bei Neurochirugen gemacht, die sind allerdings noch einen Monat hin und ich motiviere sie etwas zeitnaheres zu finden. Problem ist die Vorwölbung quetscht den Nerv und der eigentliche Schmerz und die Taubheit ist entlang des Beins und Fusses. Meine Frau hat Angst, wenn sie sich Moblität durch Schmerzmittel erkauft den Nerv nachhaltig zu schädigen. Mal sehen, wie es weitergeht. Vielen Dank und Freundliche Grüsse LK |
Juergen73 |
Geschrieben am: 09 Apr 2025, 13:48
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E-Bike Cruiser ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Administrator Beiträge: 6.135 Mitgliedsnummer.: 28.449 Mitglied seit: 21 Apr 2020 ![]() |
Hallo LK,
willkommen im Forum. Neurochirurgen müssen eine Notfallsprechstunde anbieten. So müßtest du schneller (am nächsten Tag) einen Termin bekommen. Oder die Ärzte bieten morgens eine Sprechstunde an. Da muß man dann mit Wartezeiten rechnen. |
Pauline69 |
Geschrieben am: 09 Apr 2025, 19:06
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PremiumMitglied Bronze ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 1.931 Mitgliedsnummer.: 27.762 Mitglied seit: 02 Dez 2018 ![]() |
Hallo LK,
es ist gut, dass „ihr“ jetzt erst einmal einen Termin bei einem Neurochirurgen vereinbart habt. Da sie jetzt schon so lange liegt, wäre ein zeitnaher Termin, in einer neurochirurgischen Ambulanz (dringlicher Termin/Akutsprechstunde), dringend zu empfehlen. Glaube mir, sie macht weitaus mehr kaputt, wenn sie sich nicht bewegt! Eine leichte Bewegung, wie beim spazieren gehen macht sicher nichts kaputt und schädigt auch keinen Nerv. So „einfach“ verschlechtert sich auch kein Bandscheibenvorfall und schon gar nicht eine große Vorwölbung, bei der der Faserring, um den Gallertkern herum, noch intakt ist. Denn das ist der einzige Unterschied zwischen einem Vorfall und einer Vorwölbung. Bei einem Vorfall ist der „stabile“ Faserring um den weichen Kern (Gallertkern) der Bandscheibe eingerissen oder gerissen, bei einer Vorwölbung ist er (noch) intakt. Ein dezenter Kraftverlust, durch eine Bandscheibenvorfall, ist noch kein Problem, man sollte das aber beobachten. Einen deutlich Kraftverlust braucht man nicht zu testen, der fällt deutlich auf. Kraftgrade werden eingestuft in 5/5 - 4+/5 - 4/5 - 4-/5 - 3/5 usw. Ab ca. einem Kraftgrad 4minus bis 3/5 sollte man neurologisch wachsam sein. Meine dringliche Empfehlung, Animiere Deine Frau aufzustehen und zumindest in der Wohnung einige Mal auf und ab zu laufen, dabei kann nichts passieren. Viel Erfolg und viele Grüße, Pauline |
Michael B_ |
Geschrieben am: 10 Apr 2025, 12:55
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 16 Mitgliedsnummer.: 29.672 Mitglied seit: 15 Mär 2024 ![]() |
Hallo LK, guten Tag.
Ich kann Deine Frau zu 100% verstehen wenn sie keine Schmerzmittel nehmen möchte, weil sie glaubt die wirken nicht. Es waren nur nicht die richtigen! Ich hatte vor über 12 Monaten einen "Hexenschuss". Zwar habe ich anfänglich ein paar mal 400 IBU genommen, aber geholfen haben die gefühlt nicht. Dann dachte ich, ich müsste nur schonen, dann geht es schon weg - ist ja nur ein Hexenschuss! Die Schonung ging soweit, dass ich auch nur Trippelschritte gemacht habe und beim Treppensteigen sogar das rechte Bein lieber nachgezogen, als bewegt habe. Die Schmerzen wurden zwar leicht besser, aber die Schonung war mein größter Fehler. 4 Wochen nach dem Hexenschuss hatte ich beim Anziehen meiner Hose einen ruckartigen, heftigen Schmerz im Rücken. Ich war nur noch in der Lage zu kriechen. Einen regulären Termin bei Orthopäden hätte ich erst in 5 Wochen haben können. Ich bin dann Montags ganz früh in die Notfallsprechstunde des Orthopäden und nach einer kurzen Wartezeit kam ich zum Doktor. Der hatte innerhalb von 10 Minuten den Verdacht auf Bandscheibenvorfall und hat mir eine Notüberweisung zum CT ausgestellt. 1 Woche später war das CT und am Tag darauf rief mich der Orthopäde an, er hätte mir einen Termin bei einem Neurochirurgen im Kreiskrankenhaus 2 Tage später gemacht. Dieser schaute sich die Bilder an und wollte gern am selben Tag operieren. Ich lehnte ab und er gab mir seine Diensthandynummer, für den Fall das es zu Lähmungen käme. Wieder 1 Woche später hatte ich einen Termin in der BGU in Frankfurt bei einem sehr guten NC. Der schaute sich auch die Bilder an, untersuchte mich körperlich und meinte zum Schluss wörtlich "gut das wir keine Bilder operieren, sondern lebendige Menschen". Er erklärte das dies ein sehr, sehr großer BSV wäre, riet mir aber trotzdem zu konservativer Therapie, soviel Schmerzmittel wie täglich erlaubt sind und so viel Bewegung und Übungen wie ich Zeit habe. Ich bekam KG an Geräten, Metamizol und eine Muskelrelaxant und später bei meinem Orthopäden Akupunktur. Auch nach nunmehr über 12 Monaten bin ich nicht immer schmerzfrei. Laufe aber jeden Tag mindestens 30 Minuten richtig schnell, mach Übungen im Vierfüßler-Stand und gehe 2 mal pro Woche auf meine Rudermaschine zu Hause. Ich kann Deiner Frau nur wärmstens empfehlen sich eine gutes Schmerzmittel verschreiben zu lassen, und mit der erreichten Schmerzfreiheit so viel Bewegung wie möglich zu machen. Ich wünsche Deiner Frau eine gute Besserung VG Micha |
LforM |
Geschrieben am: 12 Apr 2025, 14:33
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 29.912 Mitglied seit: 07 Apr 2025 ![]() |
hallo
vielen Dank für die Antworten, Ratschlöge, Erfahrungsberichte. Das hat mir geholfen meine Frau leicht vehement zu mehr Bewegung anzustiften, es scheint zu wirken und zu helfen. Jetzt bin ich sie schon am bremsen ;) LG LK |
KatarzynaS |
Geschrieben am: 13 Apr 2025, 09:51
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Neu hier ![]() Gruppe: Mitglied Beiträge: 1 Mitgliedsnummer.: 29.914 Mitglied seit: 13 Apr 2025 ![]() |
Hallo,
ich hoffe du hältst uns auf dem Laufenden, ich leide sehr ähnlich wie deine Frau, bin aber ca. in dritten Monat seit dem die Schmerzen angefangen haben. Ich habe 4 PRT Behandlungen hinter mir und 2 Physhiotherapie Einheiten. Bin der Meinung, dass ich zu spät mit Physio angefangen habe. Ich kann maximal 4 Minuten schmerzfrei gehen, danach fängt an in dem linken Bein zu ziehen ( LWS BSV S5 S1 links). Habe ebenso den Fehler gemacht dass ich mich sehr viel ausgeruht habe, mit der Hoffnung, dass so die Schmerzen vergehen und die Blockaden lösen. Jetzt laufe ich durch die Wohnung, aber 4 Minuten am Stück, sonst wird es schmerzhaft. Wiederhole es mehrfach am Tag um die Dauer anzutrainieren, dazu LWS Mobilisation mit leichten Übungen etc. Ich wünsche deiner Frau eine gute Besserung! |
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