Panik und Verzweiflung, Plötzlich tauber Arm und Kribbeln im Bei

[phiby04]

Hallo zusammen.

Zunächst wünsche ich euch allen frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest mit euren Liebsten.

Wir kennen uns ja bereits und meine Leidensgeschichte kennt ihr ebenfalls.

Ich habe euch berichtet, dass ich am 13.01. ein Implantat bei C5/C6 bekomme.

Ich wollte wirklich tapfer bleiben, schon meinen Kindern zu Liebe, aber ich kann nicht mehr und habe wirklich Angst.

Normalerweise hatte ich nur Probleme am rechten Arm.
Am Montag wurde mir in der Autowaschanlange sehr übel, mein Kopf kribbelte und meine rechte Wange wurde taub.
Ich habe den Zustand einfach ausgesessen.

Letzte Nacht wurde ich wach und mein Linker Arm war weg. Komplett taub von der Schulter an. Mein Linker Fuß und das Schienbein kribbelten. Ich hatte Oberbauchschmerzen und starken Druck auf der Brust. Ich dachte wirklich, das wars.

Ich habe Angst ins Krankenhaus zu fahren und nicht ernst genommen zu werden.

Würden heute alle notwendigen Untersuchungen gemacht werden, wenn es nötig wäre? MRT/CT/OP?

Was soll ich bloß tun?

Der Arm ist mittlerweile nicht mehr taub, aber kraftlos und ich fühle mich sehr verwirrt.

Liebe Grüße und frohe Weihnachten euch allen.
phiby04

[Pauline69]

Liebe phiby,

wenn Du Dich so schlecht fühlst, Ängste und Sorgen hast, würde ich Dir auf jeden Fall empfehlen, eine Notfallambulanz aufzusuchen.
Im Krankenhaus wird in der Notfallambulanz nur das gemacht, was sie für absolut notwendig halten und das nach Einschätzung des Diensthabenden Arztes.
Schildere ausdrücklich Deine Beschwerden!

Sollten sie Dich als absoluten Notfall einstufen und haben das auch mittels MRT oder CT nachgewiesen, würdest Du auch noch heute, gegebenenfalls, operiert werden. Auf jeden Fall aber, würden sie Dich dann zumindest stationär aufnehmen und morgen die Untersuchungen und/oder die Operation durchführen.
In größeren Krankenhäusern ist immer ein Notfallteam im Haus oder abrufbar, insbesondere auch in der Neurochirurgie.

Um diese Symptome, Taubheit, auszulösen, bräuchte es eine absolute Spinalkanalstenose oder eine Myelopathie, das würde bedeuten, dass sich Dein Bandscheibenvorfall um einiges hätte vergrößert haben müsste.
Der Druck auf der Brust und die Bauchschmerzen dürften, meines Wissens nach, damit jedoch nichts direkt zu tun haben.

Da man das aus der Ferne jedoch wirklich nicht gut einschätzen kann, würde ich Dir raten, zieh Dich an, bereite Dich vor, nimm eine kleine Tasche mit ins Auto und begib Dich in das Krankenhaus, in dem Du bereits vorstellig gewesen bist oder in das, in dem Du im Januar den kommenden Termin hast.

Gute Besserung und beste Grüße,
Pauline

[phiby04]

Hallo Pauline.

Ich habe eben die Notaufnahme aufgesucht und wurde nach der Gabe eines Schmerzmittels (Novalgin 500) wieder nach Hause geschickt.

Es wurde ein EKG gemacht und die Kräfte in Armen und Beinen wurden gemessen. Eine wirkliche Untersuchung gab es nicht.

Man sagte mir nur, die Schmerzen und Lähmungen kämen wahrscheinlich von der Wirbelsäule oder ich hätte im Schlaf meinen Arm falsch gehalten. Das wars.

Ich soll bis zum 13.01. abwarten. Das wäre ja bald.

Ich habe keine Ahnung, wie ich in diesem Zustand bis zum 13.01. durchhalten soll.

Dennoch danke ich dir für deine Antwort.

Einen schönen 2. Weihnachtstag wünsche ich dir.
phiby04

[Marie2022]

Hallo, das ist leider genau das was in den meisten Notaufnahmen passiert. Schmerzmittel und ab nach Hause. Es tut mir sehr leid für dich.
Ist dein operateur ein niedergelassener neurochrirg mit Praxis ? Falls ja könntest diu hier versuchen Kontakt aufzunehmen ? Notfalls noch eigne andere notfallambulanz in einem großen Klinikum und nimm dir Verstärkung mit. Bestehe auf einer Aufnahme in die neuro. Das wäre noch eine Option.
Die brustschmerzen können über die
Irritation des vegetativen Nervensystems aufgrund der spinalkanalstenose auftreten . Das wurde mir so mal von meinem Orthopäden erklärt da ich ähnliche Probleme hatte.
Was meinst du genau mit Verwirrung?
Alles liebe !
Lg Andrea

[Pauline69]

Liebe phiby,

leider habe auch ich genau das befürchtet.
Kommt man nicht mit dem Kopf unterm Arm wird man in Kürze wieder weggeschickt.

Dann bleibt Dir eigentlich nur noch die Möglichkeit, morgen, über Deine Hausarztpraxis, eine stationäre Einweisung zu bekommen. Falls die Praxis geschlossen hat, könntest Du es über den Orthopäden oder den Neurologen versuchen, ggf. über die Vertretungspraxis.
Sollte das alles nicht funktionieren, fahre morgen erneut in die Notaufnahme.

Ich habe eine gute Freundin, die, ausgelöst durch eine Corona Infektion, eine zunehmend deutliche Lähmung, von den Zehenspitzen hochgehend, erfahren musste.
Und obwohl sie zu Hause zusammengebrochen ist, weil die Beine sie im Stich ließen, schickte man sie in 2 Notaufnahmen wieder nach Hause.
Bei der Zweiten hatte sie dann allerdings darauf bestanden, zu bleiben, indem sie vehement gesagt hat, ich gehe hier nicht mehr weg, mit mir stimmt etwas nicht. Und sie hatte recht.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Liebe Grüße,
Pauline

[Pinguin]

Hallo liebe phiby,
Zunächst hoffe ich Ihr habt das Fest Euren Vorstellungen entsprechend verlebt.
Ich liege seit dem 1.Feiertag Nachmittag mit 40 ° Fieber und einigen anderen Symptomen im Bett.
Weshalb ich das erwähne?
Ich habe Angst, dass mir in der Notaufnahme oder dem Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst genau das gleiche widerfährt wie Dir.
Deshalb wollte ich auch nicht hin fahren.
Es ist eigentlich eine Schande, wie mit Notfallpatienten umgegangen wird.
Oft hat man den Eindruck die Mitarbeiter sind nur noch dort um am 1. des Monats sein Geld auf dem Konto zu haben.
Was für eine lapidare Aussage, dass Du Deinen Arm beim Schlafen falsch gelagert hast.
Sicherlich hast Du doch berichtet, dass die OP geplant ist?
Schon aus dem Grund hätte der Arzt sich diese Aussage verkneifen können.
Dein Bericht macht mich gerade sehr wütend.
Wie geht es Dir denn momentan?
Gerade die HWS kann unglaublich verschiedene Symptome verursachen- Schmerzen ,Taubheit, Krippen, Sehstörungen, Ohrgeräusche, Schwindel, ja und auch Benommenheit/ Verwirrtheit ( zu mindestens zeitweise) bis hin zu Herzrasen.
Würden die Ärzte den Patienten als ganzes sehen und nicht nur die Stelle, die ihm weh tut wäre es für beide Seiten ein Vorteil.
Es tut mir wirklich sehr leid, was Dir passiert ist und ich weiß aus eigener Erfahrung wie beschissen man sich fühlt wenn man so "abgewickelt " wird.
Ich kann Dir jetzt nur ganz viel Mut zusprechen, die Situation bis zum OP Termin auszusitzen.
Allerdings wenn sich Lähmungen erneut zeigen , dann kann ich Dir nur raten in die Klinik zu gehen, wo Du auch operiert wirst.
Ich wünsche Dir alles Gute und starke Nerven.
Ganz liebe Grüße von Konstanze

[phiby04]

Liebe Andrea, liebe Pauline und liebe Konstanze,
Ich danke euch sehr für eure mitfühlenden Antworten.

Ich hoffe,ihr hattet angenehme Feiertage und genießt jetzt das Wochenende.

Ich habe dem Neurochirurgen, der mich operieren wird , eine Email geschrieben. Darin habe ich ihm von meinen Symptome und meinem Besuch in der ZNA berichtet. Ich habe ihn darum gebeten, sich meine Hws und auch die Bws erneut anzusehen und evtl schon früher zu operieren. Es schien ihm bei unserem letzten Termin eig schon zu lange zu dauern bis zur OP. Leider war es so spontan nicht möglich, da ich immerhin 2 kleine Kinder zu versorgen habe.
Leider befindet er sich im Urlaub und ich weiß nicht, wann er wieder zurück ist.

Ich versuche es jetzt einfach auszuhalten und hoffe, das es nicht schlimmer wird.

Mit Verwirrt meine ich, dass ich nicht klar denken kann und hier teilweise rumlaufe wie Falschgeld. Ich laufe mehrmals hin und her, weil ich nicht mehr weiß wo ich hin wollte, ich kann keine längere Unterhaltung führen, weil ich währenddessen vergesse worum es geht und bin plötzlich völlig in Gedanken versunken...
Ich bin nicht mehr ICH.

Die Praxis meines Neurochirurgen liegt übrigens im Nebengebäude des Krankenhauses, in das ich gestern auch zur ZNA gefahren bin.
Ich werde also in dem besagten Krankenhaus operiert.

Konstanze, du solltest wirklich einen Arzt aufsuchen wenn du schon so lange fieberst. Es tut mir so leid, dass du dich nicht traust einen Arzt aufzusuchen. Das ist einfach nur traurig. Fühl dich mal ganz feste gedrückt und gute Besserung.
Ich verstehe dich wirklich gut.
Habe schon lange mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen. Vor allem mit ganz heftigem Schwindel. Es wurde immer als psychosomatisch abgetan und mir wurde ans Herz gelegt, bei anhalten der Symptome eine Psychiatrie aufzusuchen.
Nun hoffe ich, dass es von Anfang an an der Wirbelsäule lag und es mir nach der OP endlich besser geht.
Ich habe mir nach all den negativen Arztbesuchen selber eingeredet, dass ich mir alles nur einbilde und lebe seitdem jeden Tag mit Schmerzen und Angst.
Hätte ich meine Kinder und meinen Mann nicht, hätte ich mir mit Sicherheit eines Tages das Leben genommen.
Es klingt grausam, aber so zu leben ist nur noch eine Qual.

Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend und danke euch von ganzem Herzen, dass ihr euch die Zeit nehmt meine Texte zu lesen und mir so ausführlich zu antworten.

Ganz, ganz liebe Grüße
phiby04

[Marie2022]

Hallo,

das klingt wirklich übel. Ja - ich denke ich würde auch versuchen durchzuhalten. Viel Ruhe und keine ruckartigen Bewegungen.
Nimm es mir bitte nicht übel aber ich sag es mal ganz direkt: Deine Gesundheit hat jetzt Vorrang und absolute Priorität.

Du schriebst oben du wüsstest nicht wie du deiner Familiie "erklären" sollst dass du eine OP vor Weihnachten brauchen könntest.
Das ist völlig unerheblich aus meiner Sicht. Natürlich musst du die Versorgung der Kinder sicherstellen, aber da muss Dein Mann einfach sofort einspringen.
Wenn dem Operateur der 13.1. eigentlich schon zu lange hin war. dann würde ich mich darauf vorbereiten. dass du eventuell schneller operiert werden kannst. Je nachdem wann Dein Operateur aus dem Urlaub zurückkommt, kann die OP eventuell schneller organisiert werden und dann muss von jetzt auf gleich die Versorgung deiner Kinder sichergestellt sein. Dafür würde ich mich sozusagen aufstellen.

Schwindel ist sicher sehr sehr übel und dich da in die Psycho-Schiene abzuschieben ist natürlich unmöglich. Das tut mir wirklich leid für Dich. Eine Freundin von mir litt jahrelang unter Drehschwindel und war nicht mehr arbeitsfähig. seit 2 Jahren hat sie einen Cage in ihrer HWS und der Schwindel war direkt nach der OP wie abgedreht und ist nie wieder aufgetaucht Um auch mal ein positives OP-Beispiel aus dem direkten Umfeld zu nennen:-)

Ich drücke dir die Daumen dass sich Dein Arzt bald meldet und freu mich über Nachrichten, wie es Dir weiterhin ergeht-
Liebe Grüße!

[phiby04]

Guten Abend, Marie.

Danke für deine Antwort.

Du hast vollkommen Recht- die Gesundheit geht jetzt vor.
Ich habe bereits mit meiner Familie gesprochen. Es sind jetzt alle in "Bereitschaft", sollte ich plötzlich ins Krankenhaus müssen oder früher operiert werden.

Es ist schön auch mal etwas positives zu lesen. Ich freue mich wirklich sehr für deine Freundin, dass ihre OP so positiv verlaufen ist.

Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.

Ich bin auch sehr froh darüber, dass ihr mich hier ein wenig über die Prothese aufgeklärt habt. Ich habe mich diesbezüglich belesen und im Nachhinein mit dem Neurochirurgen vereinbart, dass doch ein Cage eingesetzt wird.

Dafür danke ich hier auch allen nochmal ganz herzlich.

Viele liebe Grüße und einen schönen Abend.
phiby04

[Pauline69]

Hallo phiby,

ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg für die Operation.

Liebe Grüße,
Pauline