Bandscheiben-Forum

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> Diskographie vor Versteifung
Klausie
Geschrieben am: 29 Nov 2024, 21:06


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Hey ihr

Vielen Dank schonmal fürs lesen und eventuell antworten.

Eine mir nahe stehende Person hat jetzt den 3 bandscheibenvorfall L5/S1 und die Nervenwurzel S1 ist eingeengt.
Die Person hat sehr starke schmerzen und nimmt diverse Schmerzmittel.

Das Segment L5/S1 sieht nicht gut aus und so haben 2 Ärzte unabhängig voneinander zu einer Versteifung gersten.

Aber erstmal soll eine Diskographie gemacht werden und dann wird entschieden wie es weiter geht.

Die Person hat da natürlich sehr große Angst und viele Fragen.

Ist so eine Diskographie überhaupt notwendig? Oder kann man diesen Schritt nicht auch überspringen?

Wäre es vlt besser vor der Versteifung nochmal den BSV operativ entfernen zu lassen?

Vielen Dank schonmal

Grüße
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paul42
Geschrieben am: 30 Nov 2024, 11:54


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Hallo Klausie

Ohne genaue Befunde kann man die Situation schwer beurteilen

Die Diskographie ist eine radiologische Kontrastmittel Untersuchung unter CT der Bandscheibe.

Es dient der Differenzierung, wo und was für den Schmerz verantwortlich sein kann.

Bei bereits 3 Ereignissen, wo die BS vorgefallen ist, muss man in Erwägung ziehen, dass das BS Fach in der Höhe gemindert ist, so dass sich als Folge eine Facettengelenkarthrose entwickeln kann.

Das Kontrastmittel wird dabei in den weichen Gallertkern der BS gespritzt.
Je nachdem wie sich das Kontrastmittel verteilt, lassen sich marode Stellen finden, d.h. bei Vorwölbung der BS lagert sich das Kontrastmittel auch im Fasserring der BS an, bzw. bei BSV ist das Kontrastmittel auch dort zusehen.
Verbleibt das Kontrastmittel im Gallertkern ist die BS zwar dehydriert aber noch intakt, aber dann würde man den Schmerz vermutlichen den Facetten zuordnen.

Etwas ungewöhnlich ist dieser Vorschlag schon, wenn bereits 2 Ärzte die OP in Betracht ziehen.
Das solche Untersuchungen vorab der Regelfall sind, liest man hier nicht, aber schaden kann es eigentlich auch nicht.
Wenn L5/S1 bereits Schrott ist, macht es m. M. .n., nur Sinn, wenn man sich die BS bei L4/L5 genauer anschaut.

Die Ärzte wollen schon wissen, was zu tun ist, denn das MRT zeigt auch nicht alles.

Sollte sich die Indikation zur Versteifung bestätigen, wird der BSV gleich bei OP mit entfernt, da man mehrmalige Eingriffe eigentlich verhindern möchte.

Gerade wenn Unsicherheit und Angst im Vordergrund stehen, sollte auch eine weitere 3. Meinung eingeholt werden um die ganzen Fragen zu besprechen.

Viele Grüße

paul42
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Klausie
Geschrieben am: 30 Nov 2024, 15:08


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Hey Paul

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Der Arzt hat nichts von Kontrastmittel gesagt, sondern es wird im OP bei vollem Bewusstsein ein lokalanästhetikum in die Etage gespritzt, um zu schauen ob eine Versteifung eine Schmerzlinderung bringen würde.

Während dieses Eingriffes muss der Patient dann sagen wie es im geht usw, darum muss der Patient wach sein.

Zumindest wurde das so erklärt und verstanden, es kann natürlich sein, das ich jetzt hier einen falschen Fachbegriff verwende.

Ja die Etage sieht nicht so gut aus und die Etagen darüber sind Halbwegs OK aber auch weit weg von gut.
Daher ist der Patient auch sehr verunsichert was nun richtig ist oder auch nicht.

Ist dieser Eingriff überhaupt notwendig oder gleich eine Versteifung, oder nur den BSV entfernen?

Grüße

Bearbeitet von Klausie am 30 Nov 2024, 15:10
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Pauline69
Geschrieben am: 30 Nov 2024, 20:44


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Hallo Klausie,

Um deine letzte Frage zu beantworten, dies kann man niemals ohne den Menschen gesehen, untersucht zu haben, die dazugehörigen aktuellen MRT Bilder und gegebenenfalls Röntgenbilder gesehen zu haben, differenzieren, geschweige denn eine Empfehlung dafür aussprechen.

Alles drei sind völlig unterschiedliche Operationen vom Aufwand, vom Eingriff und von der Stärke.

Der „einfachste“ Eingriff ist eine Denervierung, dabei werden die Nervenenden verödet.
Danach folgt die reine Entfernung des ausgetretenen Bandscheibenmaterials und zuletzt folgt die Versteifung.

Alles ist davon abhängig, wie lange der Patient bereits Beschwerden hat, wie groß der Bandscheibenvorfall ist, in welchem Ausmaß eine Spinalkanalstenose vorliegt, wie hochgradig die Neuroforamen eingeengt werden.
Wie alt der Patient ist und in welchem Zustand sich die umliegenden Segmente befinden.
Auch die Dauer der konservativen Therapie ist entscheidend und was bis zu diesem Zeitpunkt alles schon versucht worden ist.

Du siehst, diese Frage ist nicht mit einer einfachen Empfehlung zu beantworten.

Eine Versteifung in der Lendenwirbelsäule sollte immer besonders gut überlegt werden.
Es ist ein großer Eingriff, insbesondere mit einer sehr langen Nachbehandlungszeit.

Viele Grüße,
Pauline


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