Ab wann wurdet ihr operiert ?, Operation, konservative Therapie

[Heavi]

Hallo zusammen,
Ich wollte gerne wissen, ab wann ihr operiert wurdet und was ihr bis dahin alles ausprobiert habt?

Ich hatte vor 3 Jahren einen zweifachen Bandscheibenvorfall, mit dem ich 2 Monate krankgeschrieben war, zum Glück war irgendwann das Ziehen im Bein vorbei. Ich hatte 3 Jahre lang kaum Schmerzen noch, außer ab und zu im Rücken.

Jetzt hat es leider wieder angefangen :( Anfang Juni bin ich aufgewacht, nach dem ich auf dem Sofa eingeschlafen bin und konnte nach dem duschen nicht mehr meine Socken anziehen oder mich hinsetzen ohne Schmerzen, es war richtig schlimm, sodass ich direkt Schmerztabletten nehmen musste.
Ich war dann beim Orthopäden und wurde erst einmal 2 Wochen krankgeschrieben, habe eine Behandlung mit dem „Tesi Gerät“ bekommen und Schmerzmittel.
Danach ging es wieder, bis dann nach ca. 2 Wochen das Ziehen im Bein angefangen hat, viel schlimmer als damals.

Ich konnte kaum mehr laufen ohne zu humpeln, musste nach dem aufstehen erstmal eine halbe Stunde mit meinem Kaffee in der Wohnung rum laufen, bis ich mich hinsetzen konnte und sitzen ging nie lange.

Danach hab ich den Orthopäden gewechselt, es wurde geröntgt und ein MRT gemacht und es war natürlich wieder ein Bandscheibenvorfall.

Bis jetzt hab ich schon viel ausprobiert, wie Physiotherapie (insgesamt schon 6 Wochen), Fango, Akkupunktur und 3 Prt spritzen.

Seitdem ich die erste Prt Spritze bekommen habe, konnte ich endlich wieder richtig laufen ohne Schmerzen und nehme keine Schmerztabletten mehr.

Ich bin jetzt insgesamt schon 13 Wochen krankgeschrieben, da ich Erzieherin in der Krippe bin.

Bekomme im November 3 weitere Prt Spritzen und habe noch Reha Sport beantragt und hoffe natürlich das dann endlich das Ziehen weg ist.

Jetzt hab ich schon oft gehört das wenn man so lange den Bandscheibenvorfall hat, das man operiert, damit es nicht chronisch wird.

Deshalb ist meine Frage, ab wann wurdet ihr operiert ?

Ich muss sagen, mir geht es schon besser aber dieses Ziehen ist immer noch da, ich vermeide das sitzen und gehe jeden Tag spazieren. Ich habe lediglich ein Kribbeln im Bein aber keine Lähmungserscheinungen.

Liebe Grüße, Heavi

[paul42]

Hallo Heavi

Willkommen im Forum

Deine Frage wann operiert wird lässt sich so einfach nicht beantworten.
Das kann immer nur der letzte Versuch sein.

Wenn es notwendig wird, operiert meist ein Facharzt für Neurochirurgie.

Meist wird erst bei Lähmungserscheinungen und erheblicher Kraftminderung, sowie bei massiver Bedrängung des Rückenmarkes operiert.
Bei unkontrollierbar Blasen und Darmfunktion wird sofort operiert.

So wie du deine Beschwerden beschreibst, solltest du jetzt nicht drüber grübbeln, sondern das konservative Angebot ausschöpfen.
Eigentlich ist alles erlaubt, was dem Schmerz nicht verstärkt.

https://www.diebandscheibe.de/wissen/behandlungen.html

Zunächst solltest du dich mit schriftlichen Befund beschäftigen um einen Überblick zu bekommen.
Welche Segmente sind denn eigentlich betroffen?

Du hast ja bereits schon eine Vorgeschichte.
In deinen Job ist Beugen sitzen und heben sicherlich eine Ursache.

Was du mit chronisch meinst, bezieht sich nicht auf einen Bandscheibenvorfall, sondern es geht um die Chronfiziereung des Schmerzempfindens bzw. Vermeidung zur Bildung eines sog. Schmerzgedächnises, aufgrund anhaltender erheblicher Nervenkompression.

Wer permanet unter Schmerz leidet, scheut körperliche Bewegung und zieht sich oftmals unglücklich zurück.

Aus dem Grund, werden vom Arzt auch Schmerzmittel verordnet.

Aus meiner Sicht, machst du eigentlich alles richtig, aber es brauch viel Geduld.
Du kannst da mit 6- 9 Monaten rechnen, denn abtrainieren kann man den Vorfall leider nicht.

Viele Grüße

paul42

[Pauline69]

Hallo Heavi,

auch von mir herzlich Willkommen bei uns im Forum.

Zitat (Heavi @ 28 Okt 2024, 00:32) 

Seitdem ich die erste Prt Spritze bekommen habe, konnte ich endlich wieder richtig laufen ohne Schmerzen und nehme keine Schmerztabletten mehr.

Ich bin jetzt insgesamt schon 13 Wochen krankgeschrieben, da ich Erzieherin in der Krippe bin.

Bekomme im November 3 weitere Prt Spritzen und habe noch Reha Sport beantragt und hoffe natürlich das dann endlich das Ziehen weg ist.

Jetzt hab ich schon oft gehört das wenn man so lange den Bandscheibenvorfall hat, das man operiert, damit es nicht chronisch wird.

Meines Erachtens nach, bist Du aktuell ganz weit von einer OP Indikation entfernt.

Ein konservativ, behandelnder Bandscheibenvorfall benötigt um die 4-6 Monate, bis es zu einer spürbaren und stabilen Verbesserung der Beschwerden kommt.
Was aber auch nicht bedeutet, dass die Beschwerden dann komplett verschwinden, eine leichte Rest-Symptomatik kann noch sehr lange vorhanden bleiben, auch kann es passieren, dass es nie wieder so wird, wie es VOR dem ersten Bandscheibenvorfall einmal war - nur das wird es mit einer Operation auch nicht.

Ein nicht operierter Bandscheibenvorfall ist grundsätzlich immer besser und stabiler, als ein operierter Bandscheibenvorfall.
Viele denken: keine Geduld mehr, wollen keine Schmerzmittel mehr nehmen, haben keine Lust mehr, Sport zu treiben oder die Physio-Übungen zu machen - ich lass mich mal operieren, das ist einfacher und verlangt keine Disziplin. (ganz allgemein gesprochen)
Aber nein, das ist so ganz und gar nicht.
Eine operierte Wirbelsäule bleibt für immer eine ganz besondere Schwachstelle, sie verlangt sehr viel Disziplin und Eigentraining, wenn es nicht zu einem Rezidiv-Vorfall kommen soll.

Operieren sollte man immer erst dann, wenn es zu einem deutlichen Kraftverlust im dazugehörigen Dermatom kommen sollte, die Schmerzen trotz Schmerzmittel unerträglich sind oder es zu einem Stuhl-oder Harnverhalt/verlust kommen sollte oder es auch, nach Monaten, zu keiner deutlichen Verbesserungen gekommen ist.

Du schreibst selbst, Du nimmst keine Schmerzmittel mehr, die ersten 3 PRT hätten sehr gut geholfen - weiter so, alles bestens aktuell.

Mit dem richtigen und regelmäßigen Aufbautraining solltest Du das, zumindest erst einmal, sehr gut in den Griff bekommen.

Mein Gefühl würde auch sagen, das würde in diesem Zustand kein Neurochirurg operieren, beziehungsweise eine OP Empfehlung abgeben.
Es ist eigentlich bei Dir genau so, wie es im Idealfall, bei einer konservativen Therapie, sein sollte.

Viele Grüße,
Pauline

[StevenV]

Hallo,

Ich habe gerade überlegt ob ich hier antworten soll.
Ich habe schon länger nicht mehr geschrieben.

Bei mir wurde 1994 und 2006 die Lendenwirbelsäule operiert.
In beiden Fällen waren keine Orthopäden, sondern Neurochirurgen am Werk.
Die Empfehlung und deshalb wurden in der Klinik teilweise Patienten zunächst wieder „nach Hause geschickt“ war „Es sollte nur bei Lähmungserscheinungen operiert werden“. So fand es bei mir statt.

Ich vergleiche gerne mit der KFZ- Werkstatt.
Das fährt die „Kiste“ rein und kommt im Idealfall top wieder heraus, schön wenn es so ist.
Bei einer Bandscheiben- OP kann das im besten Fall auch so sein, ist aber oft nicht so.

Bei der Bandscheiben- OP geht es darum (eine Sichtweise) die Lähmungen zurück zu drängen, was bei mir funktioniert hat. Das dann auch Schmerzen nur noch reduziert auftreten kann sein / muss nicht sein.

Mir geht es recht gut, auch wenn ich nicht beschwerdefrei bin.
Man muss aber immer am Ball bleiben (Rehasport, Mucki- Bude, etc.).

In meinem Arbeitsleben war zu einem großen Teil der Schreibtisch angesagt. Das war nicht gut, auch wenn es Möglichkeiten gibt.

Nun bin ich Rentner, kann meinen Tag auf meinen Rücken bezogen gestalten und es geht mr um Klassen besser.

Ich möchte nur aufzeigen was „in einem Fall / in einer Richtung“ „passiert ist / geholfen hat / sein kannt“.

Gruss
Stephan

Bearbeitet von StevenV am 21 Nov 2024, 23:56