Bandscheiben-Forum

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> Bandscheibenvorfall C5 C6, Schon über 1 Jahr Schmerzen
Sternchen3
Geschrieben am: 13 Dez 2024, 21:51


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Hallo zusammen,

Vielleicht kann mir jemand helfen oder einen Tipp geben. Letztes Jahr im Oktober bekam ich nach öfteren Vorkommen eines steifen Halses einen starken Schmerz im Nacken. Wahnsinnige Verspannungen im Nacken und Schulter Bereich. Im Januar 2024 war ich im MRT.

Bericht vom 18.1.24

Im Segment C5 C6 breitbasiger medio rechts lateraler NPP mit Wurzelaffektion C6 rezessal. Keine Spinalstenose, normale Weite der Neuroforamina.

In Segment C6 C7 diskrete medial Protrusion mit Pelottieru g des Duralsackes ohne Affektion nervaler Strukturen.

Hatte einiges an Physio, Tens und Akkupunktur. Vor 2 Monaten wurde bei einer Dehnung mein rechter Arm pelzig. Das ging nach 2 Tagen wieder weg.

Am schlimmsten sind diese Verspannungen im Nacken und vorderen Halsbereich. Wahnsinnige Schmerzen im Arm habe ich gar nicht.

Jetzt war ich zum ersten Mal beim Neurochirurg. Der Empfahl mir eine OP zur Entfernung des Bandscheibenvorfalls.

Ich war dann nochmal beim Hausarzt und der meinte das MRT sei zu alt.
Daher war ich 29.11.24 nochmal im MRT mit folgendem Bericht

Dr bekannte NPP um Segment C5 C6 rechts paramedian hat sich in seiner Größe zurückgebildet mit Zeichen einer zunehmenden Fibrosierung. Aktuell keine Wurzelaffektion rechts. Keine Spinalkanal oder Neuroforamenstenose. Keine Myleopathie.

Schmerzen in den vorderen und hinteren Halsmuskeln habe ich aber nach wie vor. Auch schmerzt mein Arm manchmal.

Wie kann das sein? Ich spinne doch nicht. Gibt es da jetzt was zu operieren oder nicht? Nach einem Jahr habe ich echt die Schnauze voll.

Zusätzlich habe ich seit 8 Wochen Schmerzen teils bohren, teils kann ich nur schwer aufstehen im unteren Rücken.

Auch dazu gibt es einen MRT Bericht vom Nov 24

Dehydration und beginnende Höhenminderung der Bandscheibe LWK 5 SWK 1 bei flacher Protrusion über die gesamte Breite.

Diskusbulging LWK 4/5

Geringe Osteochondrose L 5 S1 mit schmalem Knochenmarködem Endplatten nah.
Leichtgradige Facettengelenksarthrose der unteren 2 Etagen.

Flache breitbasige Diskusprotrusion L5 S1 ohne Seitenbetonung keine eindeutige Nervenwurzelaffektion.
Gering ausgeprägte und leicht aktivierte Spondylchondrose L5 S1.

Übungen mach ich täglich, Stufenlagerung usw.

Sollte ich den Bandscheibenvorfall in der Hws operieren lassen? Wieso ist es lt. Bericht besser aber ich habe Beschwerden.

Und was mache ich unten in der Lws. Kann das von selbst besser werden?

Ich hoffe ihr habt mir einen Tipp. Komme aus Villingen Schwenningen.

Viele Grüße
Myriam
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paul42
Geschrieben am: 14 Dez 2024, 13:44


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Hallo Sternchen

Ich glaube nicht, dass man hier voreilig operieren sollte, denn es gibt nur eine sehr geringe neurologische Beteiligung, die bis in die Hand, bzw. Daumen und Zeigfinger ausstrahlt.

Gleichzeitig muss ein NC entscheiden, wie die zunehmende Bildung von Bindegewebe (Fibrose)zu bewerten ist.

Da du hauptsächlich muskuläre Beschwerden beschreibst, gibt es vermutlich auch eine Schonhaltung die zur Muskelhartsporn im Nackenbereich führt.
Eigentlich kann man das mit manueller Therapie wieder gut korrigieren.

Der Befund zur LWS zeigt deutliche Veränderungen zu einem jahrelangen Verschleißprozess.

Die erwähnte Facettengelenkarthrose ist die Folgeerkrankung, der beschriebenen Höhenminderung, bedingt durch Austrocken der Bandscheibe

Du hast bei L4/5 und L5/S1 jeweils eine Vorwölbung der BS, aber eine neurologische Beteiligung wird hier nicht erwähnt.
An den WBK zeigen sich kl. knöcherne Anbauten mit Reizerscheinungen.

Dieser Anlaufschmerz beim Aufstehen ist für ein Facettensyndrom ganz typisch.

Hier reibt Knorpel auf Knorpel, so dass eingebettete Nervenzellen gereizt werden
Konservativ könnte man den NC nach einer Infiltration fragen.
Das Verfahren lässt sich wiederholen und sogar bis zur Verödung steigern.

Eine Selbstheilung ist leider nicht zu erwarten, denn die erwähnten BS können durch den Wasserverlust ihre Pufferfunktion nicht mehr erfüllen.

Ich würde dir zur 2. med. Meinung im Rahmen einer WBS Sprechstunde in einer Uni Klink raten.

Viele Grüße

paul42
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Pauline69
Geschrieben am: 14 Dez 2024, 15:23


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Hallo Myriam,

meine Einschätzung zu dem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule wäre wie folgt:
Du hast einen bekannten Bandscheibenvorfall bei C5/C6, der sich in seiner Größe etwas zurückgebildet hat, aber mit einem Zeichen der Fibrosierung. (Fibrosierung bezeichnet einen stattfindenden Umbauprozess)
Aktuell besteht keine Bedrängung der NervenWurzel rechts, keine Spinalkanalstenose und auch keine NeuroForamenstenose, ebenfalls keine Myelopathie.

Das würde erst einmal keine OP Indikation bedeuten.
Aber im Umkehrschluss natürlich nicht, dass du keine Schmerzen haben darfst!
Man sollte bei diesem Befund, der eher rückläufig ist, wirklich dreimal überlegen, ob man das noch operieren lassen möchte. Die meisten Neurochirurgen werden davon Abstand nehmen, da ein Erfolg, auf ein positives OP Ergebnis, eher gemindert wäre.

Erst wenn die Symptome/Schmerzen nicht mehr aus haltbar für dich sein sollten, solltest du eine Operation in Erwägung ziehen. Sollte es zu deutlichen motorischen Defiziten kommen, ebenfalls.
Sind diese beiden Dinge nicht oder nur in einem mildem Umfang vorhanden, solltest du es weiter konservativ versuchen.

Zitat (Sternchen3 @ 13 Dez 2024, 21:51) 



Dr bekannte NPP um Segment C5 C6 rechts paramedian hat sich in seiner Größe zurückgebildet mit Zeichen einer zunehmenden Fibrosierung.  Aktuell keine Wurzelaffektion rechts. Keine Spinalkanal oder Neuroforamenstenose. Keine Myleopathie.

Schmerzen in den vorderen und hinteren Halsmuskeln habe ich aber nach wie vor. Auch schmerzt mein Arm manchmal.

Zusätzlich habe ich seit 8 Wochen Schmerzen teils bohren, teils kann ich nur schwer aufstehen im unteren Rücken.

Auch dazu gibt es einen MRT Bericht vom Nov 24

Dehydration und beginnende Höhenminderung der Bandscheibe LWK 5 SWK 1 bei flacher Protrusion über die gesamte Breite.

Diskusbulging LWK 4/5

Geringe Osteochondrose L 5 S1 mit schmalem Knochenmarködem Endplatten nah.
Leichtgradige Facettengelenksarthrose der unteren 2 Etagen.

Flache breitbasige Diskusprotrusion L5 S1 ohne Seitenbetonung keine eindeutige Nervenwurzelaffektion.
Gering ausgeprägte und leicht aktivierte Spondylchondrose L5 S1.
Myriam


Deine Lendenwirbelsäule weist eine flache Bandscheibenvorwölbung bei LWK 5/S1 auf.
Einen Bandscheibenvorfall hast du bei L4/L5. Hinzu kommt eine leichte Osteochondrose, also eine leichte Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, ebenfalls eine leichte Facettengelenksarthrose der unteren beiden Etagen.

Es gibt keine eindeutige Berührung der Nervenwurzeln, von einer Einengung des Spinalkanals wird nichts geschrieben.

Auch hier würde ich absolut keine OP Indikation sehen.
Doch sowohl die leichtgradige Facettengelenk Arthrose als auch die leichte Osteochondrose können für deine Schmerzen verantwortlich sein.
Hier heißt es ebenfalls konservativ behandeln und auf jeden Fall, die kleine Rückenmuskulatur, der gesamten Wirbelsäule stärken. Ausreichende leichte Bewegung, viel spazieren gehen oder wenn man das mag viel schwimmen gehen wären hier ideal.
So wenig wie möglich sitzen und wenn, so wenig wie möglich mit einem krummen Rücken.

Sollten deine Beschwerden stärker werden, würde auch ich dir empfehlen, eine weitere Meinung in einer wirklich renommierten Klinik einzuholen, das kann eine Uniklinik sein, eine Klinik der Maximalversorgung oder ein großes Wirbelsäulenzentrum – keinen niedergelassenen Neurochirurgen wählen.

Liebe Grüße,
Pauline
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Sternchen3
Geschrieben am: 15 Dez 2024, 14:10


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Hallo Pauline und hallo Paul,

Ich danke euch für eure Antworten!

Ist den eine Fibrosierung dann etwas außergewöhnliches oder sogar eher etwas Schlechtes?

Es ist halt so dass einem auf Dauer das ganze mürbe macht.

Würde eine PRT an der HWS den nichts bringen oder macht man das gar nicht?

Könnte mal im Freiburger Raum schauen ob es da an der Uni Klinik klappt.

Bin 40 Jahre, hatte mir das so nicht vorgestellt ( HA, HA).

Wenn ich mir vorstelle das bleibt so ist das ziemlich deprimierend

Nehme ein Antidepressiva schon einige Jahre, damit musste ich jetzt erhöhen, weil es mich so runterzieht.

Vielen Dank euch.
LG Myriam
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Pauline69
Geschrieben am: 15 Dez 2024, 18:02


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Hallo Myriam,

Der aktuelle MRT Bericht ist etwas besser, warum man von einer OP erst mal absehen sollte, aber er ist natürlich nicht gut.
Das bedeutet, dass sich deine Schmerzen durchaus durch die Befundung erklären lassen, trotzdem würde man halt wahrscheinlich, so meine Einschätzung, aufgrund rückläufiger MRT Bilder von einer Operation absehen.

PRT Spritzen kannst du selbstverständlich auch an der Halswirbelsäule durchführen lassen.
Damit PRT Spritzen von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden, müssen Sie von einem Schmerztherapeuten verordnet werden, oder man lässt es stationär im Krankenhaus ausführen.

Du kannst dich, auch zwecks einer zweiten Meinung,an jede Klinik wenden, an die du möchtest, auch an jede Uniklinik.

Nein, eine Fibrosierung ist nicht schlechtes, sie entsteht, wenn das noch weiche Bandscheibenmaterial mit der Zeit austrocknet und verhärtet.

Die Psyche ist bei so einer Angelegenheit oft sogar das größere Übel!
Auch darf eine Chronifizierung des Schmerzes nicht außer Acht gelassen werden.
Chronifizierung bedeutet, dass Schmerzen vom Kopf noch wahrgenommen werden, obwohl sie eigentlich nicht mehr vorhanden sind. Dies entsteht, wenn man zu sparsam mit Schmerzmitteln umgeht und über eine langen Zeitraum (von 4-6 Monaten) immer wieder Schmerzen an ein und der selbe Stelle spürt.

Vielleicht wäre es auch mal sinnvoll, einen Neurologen aufzusuchen.
Neurologen führen Messungen durch wie die Nervenleitgeschwindigkeit und andere und können dadurch feststellen, ob der Betroffene Nerv nur gereizt oder beschädigt sein sollte.

Auch dies Ergebnis führt dann gegebenfalls für oder gegen eine Operationsindikation.

Liebe Grüße,
Pauline

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Sternchen3
Geschrieben am: 16 Dez 2024, 22:51


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Hallo liebe Pauline,

Ich danke dir für deine Antwort.

Das werde ich machen. Ich probier es mal an einer Uniklinik.

Da Ibu so schlecht wirkt, nehme ich eh meistens nix und was anderes hat mir niemand aufgeschrieben.

LG
Myriam
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Pauline69
Geschrieben am: 20 Dez 2024, 10:43


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Hallo Myriam,

dass man Dir nichts anderes verschrieben hat, ist natürlich schwach.
Es gäbe durchaus potentere Schmerzmittel.

Vielleicht wäre eine Kombination aus einem guten Schmerzmittel und einem niedrig dosierten Antidepressivum die bessere Wahl.
Lassen die Schmerzen nach, steigt auch wieder Laune, vermute ich, und Du könntest, vermutlich, das Antidepressivum wieder runtersetzen.

Vielleicht sprichst Du das beim nächsten Arzttermin mal an.
Entweder beim Hausarzt oder beim Neurologen.

Liebe Grüße,
Pauline
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