Bandscheiben-Forum

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> Bestätigt sich mein Verdacht'?, Schmerzen, Taubheit im Bein und Rücken
Dimmi1997
Geschrieben am: 10 Okt 2023, 21:16


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Guten Abend liebes Forum,
Ich M26 bräuchte da mal eure Hilfe :D.

Zu meinen Beschwerden:
-Schmerzen im unteren Rücken, strahlen aus ins rechte Bein (bis unters Knie ca).
-Taubheitsgefühl nach dem Aufstehen, hinsetzen, hinlegen im Fuß, Fußsohle, Zehen, Knöchel, manchmal auch die Aussenseite bis hoch zum Knie, relativ zufällig wo genau.
-Sport möglich
-Schmerz wird besser nach Dehnübungen gegen Ischialgie.

Nun hatte ich heute mein langersehntes MRT, jedoch den Termin beim Ortho erst in 1 1/2 Wochen, und der Befund vom Radiologen bezüglich dem MRT lässt auch noch bis Montag/Dienstag auf sich warten.
Ich hab mir mein MRT mal selber angeschaut und für mich sieht es wie ein BSV im L4/L5 aus. Bin mir da aber mal so garnicht Sicher und vllt kann mir jmd mit mehr Ahnung helfen.

Unten nochmal ein Link zu dem Bild in etwas schärfer.

MFG Dimi :;

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Pauline69
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 05:55


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Hallo Dimmi,

ja, das sieht auf dem zweiten Bild auch für mich nach einem deutlichen Bandscheibenvorfall aus!

In wiefern die Nerven bedrängt werden, kann man auf diesem Bild nicht sagen.

Ich füge Dir mal ein Bild an, auf dem Du sehen kannst, wohin welches Dermatom ausstrahlt.

Angefügtes Bild

Liebe Grüße
Pauline
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blumi
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 06:09


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Hllo Dimmi,

vom Bild her ist der Hauptbefund nicht L4/5, sondern L5/S1, was genauso zu den Symptomen passen würde.

L4/5 ist auch etwas, eventuell aber eher eine Vorwölbung.

Versuche mal die queren Bilder zu beiden Ebenen reinzustellen (am besten auf 2-Bild-Einstellung gehen und die Linie auf die betreffende Ebene schieben, dann stellt sich das im Querbild automatisch auf die richtige Höhe ein),
L5/S1 und L4/5, da wo es sich jeweils am deutlichsten vorwölbt bei der Bandscheibe.

LG, Elke
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Dimmi1997
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 15:50


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Huhu hab mein bestes versucht, hoffe du meintes das was ich da unten hochgeladen hab ^^

ibb

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LG :D
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Dimmi1997
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 16:00


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Hey,
was das Taubheitsgefühl angeht passt S1 schon sehr genau.
War heute auch ohne Befund vom Radiologen bereits in der Notfallsprechstunde bei Ortho und der hats mir quasi zu 90% bestätigt (nachdem er sich die Bilder angeschaut hat) das es sich um einen BSV im L5 S1 handelt.
Hab jz Physio ab Freitag und in 2 Wochen die erste Spritze unterm Röntgengerät.

Wie sieht es eig mit Sport aus, im Internet steht das Sport der Schlüssel zur Heilung eines BSV ist, was genau ist damit gemeint, soll ich wieder ins Gym gehen und mein Training absolvieren ( betreibe seit meinem 15 Lebensjahr Kraftsport, bis jz hatte ich auch nur leichte Schmerzen während des Rückentrainings weil die hauptsächlichen BSV-Schmerzen hab ich nach langem stehen und bücken) oder soll ich mich einfach auf Spazieren beschränken bis der akute Schmerz überwunden ist?

Aktuelle Medikation: Gabapentin 1/1/1 100mg, 1x Morgens Etoricoxib 90mg

Lg :;
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Pauline69
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 17:44


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Hallo Dimmi,

ein Krafttraining solltest Du vorerst tunlichst bleiben lassen!
Keine Gewichte heben!

Was Du aber unbedingt machen solltest, ist, die kleine Rückenmuskulatur zu trainieren!
Man trainiert diese mit allen Übungen, bei denen Du Balance halten musst, zum Beispiel auf dem Wackelbrett, mit dem Schwingstab oder an einer Sprossenwand stehend auf einer Rolle.

Bandscheibenvorfälle entstehen, wenn die kleine Rückenmuskulatur zu schwach ist, ebenso, wenn die Bauchmuskulatur, im Vergleich zu der großen Rückenmuskulatur, zu schwach ist!
Also gut sind, außerhalb der Akutphase, alle Übungen, die den Rumpf stärken, aber nicht auf Krafttraining ausgelegt sind.

Viele Grüße
Pauline
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blumi
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 19:32


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Hi,
Das Gabapentin ist noch Recht niedrig, das kann gut noch ordentlich gesteigert werden, Wirkungen treten meist bei ca. 900 bis 1200g pro Tag ein.
Ich gebe Pauline Recht, zur Zeit keine Gewichte stemmen wie gewohnt, sondern den Focus auf die Tiefe Rückenmuskulatur legen.
Gut ist da neben Balance auch Walken im Wald, weil unebener Boden ständig Ausgleichbewegungen fordert. Schwimmen, wenn du magst. Zwischendurch aber auch immer Mal Stufenbettlagerung, wenn du merkst das es zu viel wird. Wenig Sitzen. Wärme, wenn sie gut tut, sonst Kälte.

Die Nervenwurzel ist zwar berührt, aber noch nicht vollständig eingequetscht. Insofern sehe ich gute Chancen auf eine Konservative Therapie. Aber du brauchst Geduld.

LG, Elke
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Dimmi1997
Geschrieben am: 11 Okt 2023, 19:50


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Huhu also erstmal danke für die ganze Hilfe und Tipps,

Könnte mir eventuell jemand den Befund der eben reinkam übersetzen sodass ich ihn annähernd verstehe^^

Fragestellung/Rechtfertigende Indikation:
Lumboischialgie rechts

Befund/Beurteilung:
Leicht bis mäßiggradige Osteochondrose L4/5 und L5/S1 bei Hyperlordose und mäßiggradige post Scheuermann Residuen thorakolumbaler Übergang.

L4/5 mit flachen subligamentären NPP in der Mittellinie ohne Wurzelbedrängung.

L5/S1 mit kräftigerem breitem aber deutlich links lateral betontem NPP mit S1 Wurzel-Bedrängung rechts (Symptomatik).

Hypostatisch Weichteilödem subkutan lumbal als Zeichen der eingeschränkten LWS Beweglichkeit. Nur leichtgradig florides Facettensyndrom ohne Arthrose.


Lg Dimi :winke
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Pauline69
Geschrieben am: 12 Okt 2023, 05:50


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Hallo Dimmi

Du hast leichte bis mittelgradige Verschleißerscheinungen an den Segmenten L4-S1, gepaart mit einem Hohlkreuz.
Den letzten Teil des Satzes kann ich nicht wirklich erklären!

Bei L4/L5 hast Du einen flachen Bandscheibenvorfall, mittig gelegen, ohne einen Kontakt zur Nervenwurzel

Bei L5/S1 hast Du einen kräftigen, breiten, deutlich nach links liegenden Bandscheibenvorfall mit Bedrängung der S1 Nervenwurzel rechts.

Es befindet sich ein Weichteilödem, also eine Flüssigkeitsansammlung unter der Haut, als Zeichen einer eingeschränkten Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule.

Und ein leichtgradiges Facettensyndrom (das ist eigentlich die Arthrose der kleinen Wirbelgelenke), hier wird jedoch geschrieben, ohne Arthrose :sch

Viele Grüße
Pauline
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Mina75
Geschrieben am: 12 Okt 2023, 17:28


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Hallo Dimmi,

sollte der Bandscheibenvorfall frisch sein, braucht das einige Zeit zum Abheilen - ich meine aus der Erinnerung heraus, je nach Ausmass sechs Wochen bis drei Monate. In dieser Zeit sollte die Belastung der Wirbelsäule möglichst niedrig gehalten werden. Also falls Du so Dinge wie Kniebeugen, Kreuzheben oder beispielsweise auch Hyperextensions trainiert hast, sollten diese erstmal weggelassen werden, weil dadurch eine hohe Druckbelastung auf die Wirbelsäule entsteht.

Hierzulande wird meiner Erfahrung nach gerne das Training der tiefliegenden bzw. kleinen Rückenmuskeln empfohlen zur Stabilisation der Wirbelsäule. Dies oftmals über sogenanntes "Unstable Surface Training", also Stehen auf Rüttelplatten, Balanceakte auf Bällen und Ähnliches. Alternativ werden Maschinen für das isolierte Training der Tiefenmuskulatur der HWS bzw. LWS beworben, in denen man drin sitzt und mit dem Kopf bzw. Rücken nach hinten gegen ein Polster drückt. Ich habe beides vor vielen Jahren ausprobiert und es hat mir persönlich nichts gebracht (ausser teils noch mehr Schmerzen). Habe mich lange gefragt, warum das eigentlich nicht funktioniert hat.

Vor einigen Jahren bin ich dann auf den in englischsprachigen Kraftsportkreisen gut bekannten Biomechanik-Professor Stuart McGill gestossen, der sich auf die Wirbelsäule und u.a. Sportler mit Wirbelsäulenproblemen spezialisiert hat. Er erklärt verständlich, was das Problem mit dem obigen Ansatz ist bzw. warum die genannten Tiefenmuskulatur-Isolations-Maschinen unter bestimmten Umständen sogar einer der, wie er im englischen Original schreibt, "besseren Wege" sind, einen Bandscheibenvorfall erst zu provozieren (!).

Wirbelsäulenstabilität hat seiner Aussage nach wenig damit zu tun, ob man auf einer wackeligen Oberfläche wie z.B. einem Gymnastikball balancieren kann. So ein Ausbalancieren sei schlichtweg die Fähigkeit des Körpers, in Balance zu bleiben, was zwar einerseits wichtig sei, anderseits aber nicht das Problem der instabilen Wirbelsäule adressiere. Echte Wirbelsäulenstabilität werde über eine gleichmässige "Steifheit" bzw. Anspannung der gesamten Muskulatur rund um die Wirbelsäule, d.h. Bauch-, Rücken- und Tiefenmuskulatur erzielt. Sich nur auf einen Bereich dieses zusammenwirkenden Muskelkomplexes zu konzentrieren, erhöht laut McGill im allgemeinen nicht die Wirbelsäulenstabilität, sondern führt zu (Bewegungs-)Mustern, die die Stabilität verringern. Hinzu kommt, dass man die einzelnen Tiefenmuskeln auch nicht gesondert anspannen könne (Quelle im Original: https://www.backfitpro.com/designing-back-e...g-performance/)

Nach McGill gilt es, durch diverse Tests zuerst diejenigen Bewegungen (Vorneigung, Rückneigung, Seitneigung etc.) zu identifizieren, unter denen es zu Beschwerden wie Ausstrahlung in die Beine kommt. Diese sind erstmal zu meiden bzw. durch wirbelsäulenschonende Alternativen zu ersetzen (z.B. durch Einleitung einer Bewegung über die Hüfte statt aus dem Rücken), bis sich die Nervenreizung zurückgebildet hat. Mithilfe eines strukturierten, individuell angepassten Rehaprogramms soll die körperliche Belastbarkeit dann stufenweise gesteigert werden, bis hin zur Rückkehr zum Sport im Optimalfall. Das McGill-Programm besteht aus den "Big Three"-Übungen sowie mehrmals am Tag zügig Spazierengehen, eine übersichtliche Zusammenfassung findet sich z.B. hier: https://squatuniversity.com/2018/06/21/the-...core-stability/.

Wichtig bei allen Rehamassnahmen - ganz egal welchen der zahlreichen existierenden Ansätze man wählt - ist vor allem, gezielt die Ausdauer der stützenden Rumpfmuskulatur zu trainieren. Das heisst, dass die Ausdauer dieser Muskeln für die Dauer einer korrekten Übungsausführung reichen muss, damit es beispielweise nicht zum plötzlichen Einrunden des Rückens beim Heben einer Last kommt.
PM
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