Bandscheiben-Forum

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> Gleitwirbel L5-S1 / Taubheitsgefühle / Op nötig?
SinNombre56
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 17:10


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Zitat (Pauline69 @ 26 Aug 2023, 12:06) 

Hallo Ihr Beiden,

motorische Ausfälle sind grundsätzlich eine OP Indikation!
Gerade, wenn sie progredient sind!

Alles andere ist lediglich eine relative OP Indikation.
( bei Schmerzen sagen die meisten Neurochirurgen, nehmen sie stärkere Schmerzmittel)

Wenn die Lebensqualität stark eingeschränkt ist, kann man natürlich immer mit dem behandelnden NC besprechen, was zu tun ist. Aber sie gehen sehr ungern an einen Fall ran, wenn es keine neurologischen Ausfälle gibt.

Die Gefahr, mit der OP keine Erfolg zu haben, erscheint zu groß.
Worst Case, OP gemacht, Beschwerden noch da.

Liebe Grüße
Pauline


Hallo Pauline69!

OP ohne Erfolg?! Daran darf ich gar nicht denken! :heul

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blumi
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 17:53


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Hallo,

relative Indikation heißt umgekehrt aber auch nicht keine Indikation.

Gerade bei Gleitwirbeln oder auch bei Stenose jeglicher Art kann die Indikation natürlich auch durch eingeschränkte Gehstrecken oder Belastungsabhängig neurologische Ausfälle gegeben sein.

Bei meiner zweiten LWS- OP war die Indikation z.B. durch eine größenprogrediente Facettengelenkszyste gegeben, die mir auf die Wurzel L5 und den Spinalkanal drückte. Zwar hatte ich am Schluss auch eine Fusheberparese, aber die OP- Indikation stand schon davor in dem Wissen, dass das Teil nicht weggeht und es ohne die Entfernung nur schlechter und nicht besser wird.
Ich habe davon sehr profitiert, Lähmung und Schmerz waren sofort weg.
So ähnlich sieht das auch bei Wirbelgleiten aus, wo die zunehmende Symptomatik, wenn es konservativ nicht mehr besser wird, eben auch eine klare Indikation ist. Bis dahin sollten aber konservative Möglichkeiten versucht werden.

LG, Elke
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SinNombre56
Geschrieben am: 26 Aug 2023, 19:41


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Hallo Elke!

Ich habe in den letzten Jahren nur ein einziges Mal eine Physio verschrieben bekommen. Hat absolut nichts gebracht. Entweder es lag an mir oder dem falschen Therapeuten.
Als ich dann beim Orthopäden ein weiteres Rezept wollte, wurde abgelehnt, ich sei austherapiert hieß es, es hilft nur noch die OP. 2 Neurochirurgen hatten danach die gleiche Meinung.
Ich merke doch selber dass es von Woche zu Woche schlimmer wird bei mir mit dem Gehen, die Treppen gehe ich rauf und runter wie ein Kleinkind, ich würde so gerne die Stufen normal "nehmen", geht aber nicht, die Beine wollen nicht mehr...oder besser gesagt, ich muss ständig aufpassen dass ich nicht stürze.

Klare OP-Indikation, nur was? Das Wirbelgleiten beheben oder die Sache mit dem Tethered Cord!?

Ich sage ja, ich brauche jetzt sehr viel Glück und einen noch besseren NC!

VG
SinNombre56
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ingrw
Geschrieben am: 04 Sep 2023, 20:52


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Hallo zusammen,

ich wollte ja nochmal berichten bzgl. der PRT-Maßnahme.

Ich war also am vergangenen Dienstag (vor 6 Tagen also) in der BG-Unfallklinik in Frankfurt und habe mir diese Spritze an die Nervenwurzel setzen lassen.
Der Ausführende Arzt zeigte mir danach auch die CT-Bilder und meinte näher ran geht eigentlich nicht, und es sollte eigentlich eine gute Wirkung erzielt werden.

Am nächsten Tag beim Laufen hatte ich erst den Eindruck, dass es etwas besser war und war zunächst euphorisiert.
Aber es war wohl Einbildung. Die ausstrahlenden Schmerzen ins linke Bein sind nachwievor vorhanden und ich sage jetzt einfach mal, es hat gar nix gebracht.

Schade!
Ich hatte mir wirklich sehr viel davon erhofft.

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Lulu
Geschrieben am: 05 Sep 2023, 08:44


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Halli Ingw,

1 PRT ist sehr wenig, um einzuschätzen: hilft es oder gar nicht .

5 -6 Behandlungen sollten es schon sein.

Alles Gute!
Lulu
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blumi
Geschrieben am: 05 Sep 2023, 16:06


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Hallo,
Da schließe ich mich Lulu an: dass es sich zunächst besser angefühlt hat ist positiv, und es braucht oft mehrere PRTs, bis die Wirkung anhält.

LG, Elke
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ingrw
Geschrieben am: 18 Sep 2023, 15:38


Öfter dabei
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Hallo,
wollte eigentlich schon längst nochmal Rückmeldung geben....

Also ich habe manchmal das Gefühl, dass es eher schlimmer wird.... aber besser ist es keinesfalls.

Und 5-6 Spritzen a 130 € find ich jetzt für einen "Versuch" etwas üppig. Selbst wenn es dann helfen würde, ist es ja dann meißt nach ein paar Monaten oder nem Jahr wieder nötig.

Allerdings hat der aufklärende Arzt an der BGU nur von einer Spritze gesprochen.... hm... weiß ich jetzt auch nicht, wie ich das einordnen soll.

Ich bin jetzt Anfang Oktober wieder im LW-Zentrum WÜ
Da war ich ja zuerst und ja auch recht begeistert (da kannte ich das andere "Flop-Zentrum" noch nicht und wie sich der Guru dann entpupt hat).
Zumal mein Physio ja auch drei Wirbel versteift bekommen hat und sehr zufrieden ist (weiß natürlich, dass das keine Garantie ist)

Werde wieder berichten.
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Pauline69
Geschrieben am: 18 Sep 2023, 16:57


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Hallo ingrw,

Du könntest Dir die PRT Infiltrationen von einem Schmerztherapeuten verordnen lassen, dann werden sie von der gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Und nein, es ist nicht unbedingt angedacht, dass nach einem Durchgang (4-6 Stück) von PRT Infiltrationen nach einem Jahr erneute Infiltrationen stattfinden müssen.
Durch das, dicht an die Nervenwurzel, gespritzte Kortison soll das herausgetretene Bandscheibenmaterial eintrocknen und sich dadurch verkleinern! Mit ein bisschen Glück für einen ganz langen Zeitraum!
Nur bei einer weiteren Verschlechterung des Bandscheibenvorfalls, mit erneutem Heraustreten von weiterem Bandscheibenmaterial, wäre ein neuer Durchgang der PRT Infiltrationen angezeigt.

Viele Grüße
Pauline

P.S. verschlechtern kann es sich dadurch eigentlich nicht, denn Kortison kann das Bandscheibenmaterial nicht vergrößern.

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ingrw
Geschrieben am: 18 Sep 2023, 19:54


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Danke erstmal für die ausführliche Antwort.

Ich hätte nochmal (vielleicht eine blöde) Frage:

Ich habe ja keine Probleme im Rücken, sondern nur Ausstrahlungen ins Bein, meißt auch noch in den Fuss .... also an einer ganzen anderen Stelle, als da, wo der Nervenwurzelaustrittskanal ist.
Der Großzeh links wird auch taub.

Wenn man jetzt direkt die Spritze an den L5/S1 setzt, warum sollte dann der Schmerz im Bein eventuell weg sein?
(Weil eingeklemmt bleibt der Nerv ja auch noch nach der Spritze)

Schließlich hat man mir in der BGU erzählt, dass der Schmerz weg gehen könnte, das Taubheitsgefühl aber nicht.
Die Aussage spricht ja dann dafür, dass sich an der Einengung ja nix ändert. Also warum sollte dann der Schmerz im Bein weggehen?
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blumi
Geschrieben am: 19 Sep 2023, 05:00


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Hallo,

Durch die Einengung findet an der Nervenwurzel eine Reizung und damit ein Entzündungsvorgang statt.
Das führt dazu, das die Nervenwurzel anschwillt (kann man manchmal sogar gut im MRT erkennen).

Das Kortison sorgt nun wieder für ein abschwellen der Nervenwurzel, wodurch mehr Platz besteht und damit eine Erholung der Nervenwurzel stattfinden kann.

Ob das ausreichend ist kann man im Vornherein nur schwer prognostizieren. Aber einen Versuch ist es immer wert. Manchmal kann man dadurch eine OP verhindern, manchmal nur herauszögern.
Wenn die PRTs wirken, kannst du versuchen, mittels gezielter Kräftigung der Tiefen Rückenmuskulatur so viel Stabilität zu erreichen, dass die knöchernen und Bandshceibenstrukturen entlastet werden.

Daher gehört immer beides zusammen.

für PRTs musst du nicht bezahlen, das ist, wie Pauline schreibt, von einem Schmerztherapeuten verordnet eine Kassenleistung.

LG, Elke
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