Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


3 Seiten: 123 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> BSV L5/S1 mit Fußsenkerschwäche, starke Schmerzen, Große Unsicherheit bzgl. Op?
redekawa
Geschrieben am: 27 Apr 2023, 18:33


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 29.389
Mitglied seit: 10 Feb 2023




Hallo Pauline,

vielen Dank für deine Rückmeldung! Das hatte mir nochmal sehr weitergeholfen, sodass ich den Termin schlussendlich auch wahrgenommen habe und mir die vierte PRT-Spritze abgeholt habe.
Auch danke für die Aufklärung zwecks des möglichen Liquorlecks. Da habe ich wohl etwas durcheinander gebracht :B

Da mein Arzt zwischenzeitlich selbst erkrankt ist, hatte ich nun noch einmal einen Termin bei einem anderen Arzt.
Ich muss zugeben, dass ich hiernach ziemlich verwirrt bin :rolleyes:
Der Arzt hatte sich die MRT Bilder von Mai 2022 und Januar 2023 nebeneinander gelegt und meinte, dass diese identisch aussähen und der Vorfall ggf. gar nicht kleiner geworden ist und nun wieder Probleme bereiten könnte.
Kann es wirklich sein, dass ein Vorfall gar nicht kleiner wird? Es liegen immerhin 7 Monate zwischen den Bildern.
Die Monate vor dem zweiten MRT hatte ich auch keinerlei Probleme mehr und war völlig schmerzfrei.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass mein Heben im Training zu einem zweiten Vorfall geführt hat bzw. hier noch einmal etwas nachgekommen ist.
Da ich ja einen Bandscheibenvorfall mit Sequester habe, meinte er außerdem, dass durch die Verbindung des ausgetretenen Materials zum Kern, die ausgetretene Masse noch immer mit Nährstoffen versorgt wird und dann ggf. nicht schrumpft.
Ich hatte immer gedacht, dass das ausgetretene Material automatisch mit der Zeit austrocknet und dann eben kleiner wird. Ich bin nun ziemlich verwirrt, da sich das für mich so anhört, als könnte der Vorfall ja dann gar nicht wirklich von selbst abgebaut werden ???
Das ich so lange keine Schmerzen hatte, führt er auf die PRT-Spritzen im letzten Jahr zurück. Aktuell haben mir die Spritzen ja bei den schlimmen Schmerzen auch sehr weitergeholfen. Der Arzt meinte jedoch, dass es gut sein könnte, dass die Schmerzen wiederkommen, sobald das Kortison nachlässt und ich mich dann früher oder später doch mal mit einer Operation gedanklich befassen sollte.
Ich muss zugeben, dass mich dieser Termin ziemlich verunsichert hat, da ich eigentlich dachte, auf dem Weg der Besserung zu sein und mein Körper das Material über Monate (auch wenn es viele Monate sein sollten) nach und nach abbaut.
Da die MRT Bilder nahezu identisch seien, zweifelt der Arzt das aktuell aber an.
Gibt es hierzu vielleicht Meinungen oder Erfahrungswerte? :frage
PMEmail Poster
Top
blumi
Geschrieben am: 28 Apr 2023, 07:11


PremiumMitglied Silber
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 2.224
Mitgliedsnummer.: 27.696
Mitglied seit: 26 Okt 2018




Hallo Redekawa,

Leider lösen sich nicht alle Bandscheibenvorfälle auf. Das ist aber nicht so entscheidend. Entscheidend ist die Symptomatik, die du hast, und ob diese mit konservativen Methoden in den Griff zu bekommen ist.

Ich habe z.B. einen Vorfall bei L3/4 seit 2019, der sich nicht abbaut. Der macht mir immer mal wieder in Etappen Oberschenkelschmerzen, Kribbeln, Taubheit und eine leichte Schwäche, aber nicht kontinuierlich. Letzten Sommer ist ein wenig mehr nachgerutscht, da half eine PRT-Serie im Herbst gut. Solange meine Einschränkungen nicht mehr werden, ist da auch weiterhin gut konservativ mit umzugehen, ggf. brauche ich gelegentlich eine PRT-Serie.

Solange du eine Besserung verspürst ist es also sinnvoll, deinen Weg so auch weiterzugehen. Das kann sich im verlauf natürlich auch mal ändern, und zwar im Positiven wie im negativen Sinn. So kann z.B. die Verbindung zum Sequester abreißen und dieser sich doch noch auflösen. Oder er positioniert sich so ungünstig, dass du eine akute Nervenwurzelkompression bekommst und eine OP doch noch nötig wird. Nur würde ich an deiner Stelle zur Zeit nicht aufgeben, blos weil die Bilder den Arzt zu dieser Äußerung verführen.

LG, Elke
PMEmail Poster
Top
redekawa
Geschrieben am: 29 Apr 2023, 18:17


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 29.389
Mitglied seit: 10 Feb 2023




Hallo Elke,

vielen Dank für die Rückmeldung und auch Erklärung. Das war mir so nicht bewusst. Ich dachte alle BSV werden früher oder später vom Körper abgebaut.
So richtig verstehe ich aber immer noch nicht, dass ich vor den akuten Schmerzen im Januar monatelang völlig beschwerdefrei war und mich auch wieder vollumfänglich bewegen konnte. Da muss sich doch was zurückgebildet haben? ???
Aber da kann ich jetzt auch viel spekulieren und werde es nie erfahren.
Ich werde es auf jeden Fall weiter konservativ versuchen.

Macht man denn in der Regel nach ein paar Monaten ein MRT zur Kontrolle, ob der BSV kleiner geworden ist?

Liebe Grüße
Redekawa
PMEmail Poster
Top
blumi
Geschrieben am: 29 Apr 2023, 19:57


PremiumMitglied Silber
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 2.224
Mitgliedsnummer.: 27.696
Mitglied seit: 26 Okt 2018




Hallo,

nein, eigentlich nicht. Letztlich entscheiden ja die Symptome und nicht die Größe eines Vorfalls bzw. ob er zurück geht oder nicht.

Das mit dem Vorfall ist ja immer auch eine komplexe Gemengelage. Es ist ja nicht einfach so, dass da mechanisch etwas quetscht, das ist ja immer nur ein Teil des Problems. Es läuft immer auch eine Entzündungsreaktion ab, die ja erstmal auch sinnvoll ist, da dadurch ja Material abgebaut werden kann.
Diese kann aber dazu führen, dass auch die Nervenwurzel noch zusätzlich anschwillt sowie das umgebende Gewebe. Dadurch wird alles nochmal enger und es entsteht noch mehr Druck auf der Nervenwurzel. Und auch die Entzündungsbotenstoffe verursachen Schmerzen von sich aus.

Es kann also sein, dass der Vorfall selbst zwar nicht abgebaut ist aber die Reaktion darauf abflaut und du dadurch weniger Schmerzen und weniger Ausfälle hast.

War das einigermaßen verständlich?

LG, Elke
PMEmail Poster
Top
redekawa
Geschrieben am: 01 Mai 2023, 14:50


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 29.389
Mitglied seit: 10 Feb 2023




Ja, das war verständlich, vielen Dank :)
Sofern es sich nicht zurückbildet, muss ich dann aber auch immer mit der „Angst“ leben, dass sich die Symptomatik wieder verschlechtern könnte und wieder Schmerzen entstehen, richtig?
Mir fällt es irgendwie schwer zu glauben, dass mich das nun ein Leben lang begleiten könnte. Diese Ungewissheit darüber macht es nicht besser.
Ich möchte auch gar nicht jammern, weil ich ja weiß, dass viele hier mit viel Schlimmerem klarkommen müssen als ich, aber es beschäftigt mich ab und an schon sehr.
PMEmail Poster
Top
redekawa
Geschrieben am: 24 Jul 2023, 23:50


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 29.389
Mitglied seit: 10 Feb 2023




Hallo liebe Bandis,

nach einigen Wochen wollte ich nun mal wieder ein Update geben.
Was die Schmerzen betrifft, hat sich alles wirklich gut entwickelt. Ich habe nur noch ganz selten (teilweise gar nicht mehr) leicht ausstrahlende Schmerzen in den Oberschenkel. Das betroffene Bein kann ich in der liegenden Position inzwischen auch wieder gestreckt nach oben anheben.
Damit einhergehend ist für mich natürlich inzwischen wieder viel mehr möglich, was mich natürlich sehr freut :)
Ich habe wieder mit Sport im Fitnessstudio angefangen und mache regelmäßig meine Übungen zur Stärkung der Tiefenmuskulatur. Das macht mich wirklich enorm glücklich.

Das Einzige, was sich seit 2-3 Wochen wieder bemerkbar macht, ist die Wade des betroffenen Beins. Die Wade fühlt sich permanent verhärtet an. Normales Gehen ist zwar möglich, fühlt sich aber teilweise etwas anstrengend für das betroffene Bein an. Ich kann es nicht richtig beschreiben, aber beinah so, als müsste ich beim Gehen wesentlich mehr Muskelkraft im betroffenen Bein aufbringen bzw. andersrum gesagt, fühlen sich die Muskeln irgendwie schwächer an. Auf die Zehenspitzen komme ich mit dem Fuß, aber auch das ist spürbar anstrengender als für das andere Bein. Ich versuche regelmäßig die Wade zu dehnen (vor allem morgens nach dem aufstehen), habe auch die Magnesiumzufuhr erhöht, aber bislang merke keinen wirklichen Unterschied..
Kommt das dem ein oder anderen eventuell bekannt vor? ???
Ich habe natürlich keine Ahnung, aber es liegt ja nahe, dass diese „Probleme“ noch vom Bandscheibenvorfall bzw. einem irritierten Nerv kommen, oder?
Über mehrere Wochen hinweg hatte ich gar keine Probleme mit der Wade bzw. normalem Gehen, es ist jetzt wie gesagt seit 2-3 Wochen wieder der Fall.

Ist das normal oder könnte nun wieder ein Abwärtstrend folgen? Abseits der Wadenproblematik geht es mir wirklich gut und ich verspüre keinerlei Schmerzen.
Auch, wenn die Frage wahrscheinlich doof ist, aber welcher Arzt ist hier die richtige Adresse? Mein Orthopäde? Ein Neurologe?
PMEmail Poster
Top
blumi
Geschrieben am: 26 Jul 2023, 17:24


PremiumMitglied Silber
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 2.224
Mitgliedsnummer.: 27.696
Mitglied seit: 26 Okt 2018




Hallo,

ein Neurologe wäre jetzt wirklich gut. Da könnte ein EMG gemacht werden um zu schauen, ob es Schäden an den Nervenwurzeln gibt, die sich nachweisen lassen.

Und ja, das Gefühl kommt mir bekannt vor. Letzten Sommer hatte ich das ausgeprägt, als es schlimmer wurde (wie ein Dauerkrampf- allerdings nicht in der Wade sondern Schienbein und Oberschenkel) halfen PRTs.
Jetzt habe ich das intermittierend immer mal wieder, insbesondere nach stärkerer Belastung, aber es hält nicht an. und solange es das nicht tut ist es auch nicht bedrohlich.

LG, Elke
PMEmail Poster
Top
redekawa
Geschrieben am: 06 Aug 2023, 11:02


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 17
Mitgliedsnummer.: 29.389
Mitglied seit: 10 Feb 2023




Hallo Elke,

lieben Dank für deine Rückmeldung.
Ich werde das mal weiter beobachten und ansonsten einen Termin beim Neurologen vereinbaren. Ich habe das Gefühl, dass es etwas besser geworden ist, zumindest was die Wade betrifft.
Manchmal fühlt die sich schon noch etwas kraftlos an, aber auch das ist nicht durchgängig so. Ich werde mich vorerst weiter in Geduld üben… eine Eigenschaft, die wir ja alle lernen müssen :D

Liebe Grüße
Redekawa
PMEmail Poster
Top
Mina75
Geschrieben am: 06 Aug 2023, 21:36


aktiver Schreiber
**

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 100
Mitgliedsnummer.: 4.589
Mitglied seit: 03 Feb 2006




Hallo Redekawa,

habe vor Jahrzehnten ebenfalls mal schwer gebeugt, gehoben und gedrückt ;-). Was Du beschreibst, klingt für mich nach einer erneuten Nervenreizung mit einhergehender Nervenschwellung. Das kann so ein Schwächegefühl wieder auslösen, wenn dieses vorher weg war nach den von Dir erwähnten Behandlungen.

Würde anraten, vorübergehend erstmal mit allen Belastungen runterzugehen, denn auch Maschinentraining ist nicht per se unproblematisch(er) für den Rücken; da kommt es sehr drauf an, welche Maschine bzw. was für den individuellen Befund zuträglich ist und was nicht. Was ich wirklich empfehlen kann, ist Stuart McGills Buch "Back Mechanic" bzw. die deutsche Version davon, "Rückenreparatur". McGill ist so ziemlich der Spezialist schlechthin in Bezug auf Rehabilitation der Wirbelsäule im Bereich Kraftsport, gibt von bzw. mit ihm auch viele Videos auf YouTube, in denen sein Konzept erläutert wird (mir selbst ist nach der Lektüre des o.g. Buches z.B. klar geworden, warum vieles, was ich vor knapp 20 Jahren in der Physiotherapie machen sollte, gar nicht funktionieren konnte). Würde dieses Buch daher als Grundlage für die eigenen "Rückenreparaturmassnahmen" empfehlen.

In Bezug auf eine etwaige spätere Rückkehr zum Leistungstraining: Nachdem Du Dich scheinbar zweimal nacheinander verhoben hast, würde ich für die Zukunft einen Technikcheck empfehlen bzw. die Trainingsplanung analysieren, ob Du z.B. evtl. durch vorhergehende Einheiten zu ermüdet in die Hebeeinheit gehst. Kreuzheben (oder auch Kraftsport allgemein) ist nicht per se problematisch für die LWS, eine technisch nicht optimale Ausführung bzw. ein Heben mit zu grosser allgemeiner Ermüdung aber sehr wohl. Ich habe mir den unteren Rücken dauerhaft wegen beidem verschlissen und aufgrunddessen den Sport an den Nagel hängen müssen. Von daher kann ich da nur raten, diesbezüglich wirklich vorsichtig zu sein und auf eine saubere Technik und gute Trainingsplanung zu achten.

Ansonsten, BSVs bilden sich teils nur sehr langsam zurück. Ich habe quasi über ein Jahrzehnt drauf warten müssen, dass man auf den Bildern einen Rückgang sieht. Insofern, darauf würde ich nicht verlassen. Was letztlich wichtig und entscheidend ist, ist, wie sich die Beschwerden entwickeln: Sind diese langfristig rückläufig -> tendenziell gut, weiter konservativ; werden sie stärker bzw. nehmen Muskelschwächen zu -> eher schlecht, mit Arzt über weiteres Prozedere/ggf. OP reden.

Bearbeitet von Mina75 am 06 Aug 2023, 21:37
PM
Top

Topic Options 3 Seiten: 123 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 2.2952 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version