Bandscheiben-Forum

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> Bin die Neue.... Dorsoventrale Stabilisierung, Mein neuer Rücken
Tamimami
Geschrieben am: 10 Mär 2022, 09:53


Neu hier
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Hallo an alle..

Ich bekam im September 2021 eine 9 Stunden lange OP...
Diagnose war..

Claudication spinal is links und rechts
Mulisegmentaler lumbaler spinalkanalstenose sowie
Neuroforamenstenose L5/S1
Links durch Spondylarthrose und intraforaminalem Bandscheiben Vorfall L/S1 links

Gemacht wurde....

Dorsoventrale Stabilisierung LWK 1 bis SWK 1 mit vertebropelvinerAufhängung.
Implantate 2 x ESStab
10 x Polyaxial Schrauben
6 mal lumbaler Cage

Danach verbrachte ich 6 Wochen meist liegend zu Hause und bewegte mich mit Rollator fort.
Nach der 8. Woche ging ich 3 Wochen in Reha, welche aber Danke corona recht spärlich ausfiel.
Bei meiner Entlassung ging ich an 2 Krücken und hab zuhause den Rollator eingemottet.
Schmerzmittel nehme ich nur noch im Notfall...
Mittlerweile gehe ich ohne Krücken ausser wenn ich mit meinem Hund spazieren gehe.. Da brauche ich noch eine.
Mein Rücken sagt mir leider immer wieder... Alte... Mach langsam.....

Es geht alles so langsam vorwärts.. Ich habe massive Probleme mit meiner Oberschenkel muskulatur, nervenschmerz in beiden Beinen, also nur stehender Schmerz mit kalten Gefühl.
Nach 3 Stunden auf den Beinen muss ich mich flachlegen.. Rücken ausruhen... Danach geht es wieder ne Stunde.. Dann wieder Liegepause.
Eigentlich dachte ich ab März wieder meine Aushilfestätigkeit weiter zu machen, Alltags Begleitung für Senioren... Aber ich schaffe das nicht.
Treppen steigen hoch mit Geländer geht schon ganz gut.. Aber runter muss ich noch jede Stufe einzeln nehmen...
Wie soll ich da arbeiten, wenn ich schlechter laufe wie meine Patienten....
Das macht mich alles so depris das ich nicht kann wie ich will und manchmal denke ich das ich einfach nicht weiterkommen.

Wie ist eure Erfahrung damit.. Ja ich weiss.. Meine Ärztin sagt immer... Geduld... Das war ein riesen Eingriff....
Aber🙄🙄🙄🙄🙄ich kann mein Leben nicht mehr so leben wie vorher.... Ich bin langsam geworden und kann vieles momentan noch gar nicht..... Klar.. Meine Schmerzen und die Taubheit im linken Bein sind komplett weg.. Gott sei Dank...
Aber ich habe soviel Nachwehen... Die ich vor der OP nicht hatte.

Hat jemand auch so eine OP in dem Umfang...
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Frühlingsgefühle
Geschrieben am: 10 Mär 2022, 20:40


Öfter dabei
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Hallo,
da hast du wirklich eine riesen OP gehabt. Ich bekam nur ein Gelenk versteift und benötigte 6Monate eher 9Monate. Also auch wenn es schwer fällt, geduld. Du siehst ja mit ganz kleinen Schritten wird es ja scheinbar besser und ich vermute das du bestimmt immer mal auch Rückfälle hast. Der Körper baut ja sehr schnell ab und benötigen sehr viel länger wieder die Muskulatur aufzubauen. Das dauert leider sehr lange. Dein Körper hat ja eine ganz neue Statik bekommen und das dauert bis sich er der Körper damit zurecht findet.

Waren eigentlich alle Etagen so kaputt oder warum hat am alles in einem Eingriff versteift. Oft wird ja erstmal nur das schlimmste gemacht und die anderen Etagen konservativ in schacht gehalten oder mit kleinen Eingriffen wie spritzen oder veröden.

Halt die Ohren steif, gib nicht auf, geb dir noch Zeit.

LG
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karin59
Geschrieben am: 11 Mär 2022, 17:45


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Hallo ,
Steck den Kopf nicht in den Sand.
Es ist noch ganz viel drin bei Dir , eigentlich stehst Du noch am Anfang.
Auch wenn es jetzt schon nervig ist : Geduld ist die Hauptsache.
Da Du schreibst schon mal 3 Std am Stück ohne liegen durch zu halten , bist Du schon ein gutes Stück vorwärts. Doch solltest Du das noch nicht allzuoft machen. Lieber kürzere Tätigkeitsphasen und zwischenzeitlich Ruhe- bzw Liegepausen. Deine Stabilisierung ist momentan nur durch die Implantate stabil.
Der Knochenaufbau ist das AundO . Die Durchbauung kann schon mal bis zu 2 Jahren dauern. Und bei Dir sind ja auch noch zusätzlich einige andere Etagen betroffen. Das ist für den Körper auch eine riesige Stresssituation.
Es gibt ganz Viele Spondys , die nach der OP mit sich so hadern, dass sie in Depris abdrivten. Mich eingeschlossen.
Einige schaffen es allein und einige, so wie ich, gehen den Weg zum Psychologen.
Dieser Einschnitt ins Leben betrifft viele Lebenssituationen, nicht zuletzt auch Jobmässig. Das lässt große Zweifel aufkommen.
Die guten Ratschläge des Umfeldes kann man bald nicht mehr hören, weil das Wenigste davon umsetzbar ist .
Das Verständnis hält sich mit der Zeit sehr in Grenzen, weil die optische Erscheinung nicht zu den Einschränkungen passt.

Verlange von Deinem Körper noch nicht zuviel. Aber trau Dir mehr zu . Das normale Leben muss neu erlernt werden, auch mit veränderten Bewegungsabläufen. Horche nicht zuviel in Dich hinein .
Ich weiß, dass das Alles leicht gesagt ist , aber ich habe ( auch wenn es nur eine Etage betrifft ) diese Zweifel auch überstanden.

Versuche Dich abzulenken mit Tätigkeiten, die Dir Spass machen.
Genieße die Liegepausen ohne Reue. Der Rücken wird es Dir danken. Es ist Deine Gesundheit.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Geduld , damit Du, so wie ich jetzt , sagen kannst : Bloss gut , dass ich es gemacht habe !
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Tamimami
Geschrieben am: 30 Mär 2022, 11:27


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Hi
Danke erstmal für die Antwort.
Ja bei mir war einfach alles kaputt... Deshalb reiten mir die Ärzte alles zu machen.. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich 1 Jahr später wieder unterm Messer gelandet.
Rückschläge habe ich sehr oft... Was die psyche sehr belastet.
Mein Problem ist halt das auch bws und hws schwer kaputt sind.... Wobei nur hws momentan Probleme macht.
Naja.... Ich versuche das beste draus zu machen.
Habe jetzt erstmal meine aushilfstätigkeit gekündigt um mir den Druck zu nehmen. Habe ja meine Rente.
Leider komme ich mir sehr überflüssig vor im Moment... Ich war immer ein Arbeitstier.....
Lg Tamara
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Carpe2010
Geschrieben am: 13 Apr 2022, 21:53


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Hallo Tamara,

Du hast eine wirklich große OP hinter dir. Dein Körper braucht Zeit sich damit zu arrangieren und ja das bedeutet Geduld. Ich kann dir aus meiner Erfahrung heraus sagen es dauert wirklich lange bei mir hat es anderthalb Jahre gedauert bis ich wieder "funktioniert" habe und bei mir wurde "nur" L4-S1 versteift. Du siehst also das alles noch möglich ist und es wird besser, auch wenn Du es gerade noch nicht so siehst.

Ich verstehe Dich in der Hinsicht, das man in Depris verfällt weil es einfach nicht so funktioniert wie man sich das wünscht. Mir ging es damals auch so und ich habe viel mit Freunden und Familie gesprochen und letztendlich habe ich auch einen Psychologen aufgesucht, denn es ist nicht einfach mit dieser neuen Situation umzugehen.
Und schäme dich nicht dafür! Wir sind alle Menschen mit Ecken und Kanten.

Letztendlich ist es wichtig die Grenzen zu akzeptieren die Dir dein Körper gibt und Du bist schon ein großes Stück voran gekommen indem Du 3 Stunden auf den Beinen warst. Und es ist nicht schlimm das Du dich immer wieder ausruhen musst, im Gegenteil das ist genau richtig. Und ich glaube Du wirst auch nicht den ganzen Tag liegen, denn das ist natürlich kontraproduktiv.

Hat man Dir in der Reha Verhaltensweisen beigebracht, wie Du z.Bsp. Sachen tragen sollst oder auch Hausarbeit erledigen?

Gut finde ich das Du Dir selber den Druck genommen hast mit der Arbeit, das war sicherlich nicht einfach. Wichtig ist jetzt deine Gesundheit und das du wieder fit wirst.

Den Tipp den ich dir geben kann ist, höre auf deinen Körper mach nicht zu viel denn das kann leider genau das Gegenteil bewirken, das war bei mir leider so. Jedoch hatte ich nach meiner ersten OP keine Verhaltensweisen erhalten und es hieß ich kann alles machen außer bücken und schwer heben. Das war leider nicht der Fall.
Du sollst jetzt aber nicht denken das jedes zwicken oder ziepen sofort ein Warnsignal ist, nein denn das ist sogar gut so. Es darf nur kein Dauerschmerz werden.

Ich drücke Dir für deinen weiteren Weg die Daumen und wünsche Dir viel Kraft.

Viele Grüße
Carpe
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