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hrzrasn |
Geschrieben am: 13 Okt 2021, 07:00
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4 Mitgliedsnummer.: 28.388 Mitglied seit: 27 Feb 2020 ![]() |
Hallo liebe Bandis,
Nach etwas mehr als 15 Monaten etwa, als ich mich hier das erste Mal gemeldet habe bezüglich meines Bandscheibenvorfalls in der Brustwirbelsäule, wollte ich mal ein Feedback geben, wie es mir ergangen ist. Als erstes möchte ich sagen, dass es mir heute deutlich besser geht, als zu Beginn. Dieser Eintrag soll vor allen Dingen auch denen Mut machen, die ähnlich verzweifelt nach Antworten oder Informationen suchen, wie ich es damals getan habe. War es ein leichter Weg? Sicher nicht, aber am Ende zählt das Ergebnis oder vielmehr das Zwischenergebnis. Ist alles weg? Nein, (noch) nicht, aber definitiv ist es besser, als ich es mir vor 15 Monaten noch hätte ausmalen können. Natürlich kann mein Weg keine Universal Lösung sein, dennoch glaube ich dass ein paar Ansätze dabei sind, die vielleicht dem ein oder anderen auch weiterhelfen können. Denn in einem sind wir uns sicher einig, ein Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule, der Probleme macht, ist keine angenehme Sache und definitiv langwieriger als einer in der Lendenwirbelsäule oder woanders - wobei man sicherlich auch das nicht verallgemeinern kann. Aber first things first. Wie war meine Diagnose? Zwei Bandscheiben Vorfälle im oberen und mittleren Brustwirbel Bereich, sowie einige Bandscheibenverschiebungen. Starke Schmerzen, ich konnte nicht schlafen, und starke Bewegungseinschränkung. Irgendwie dachte ich mein Leben sei in einer Sackgasse. Dazu kam, dass die ersten Physiotherapeuten eher schlecht als recht waren und die Thematik manchmal eher verschlechtert als verbessert haben - zumindest so kam es mir vor. Ein erster Lichtblick kam, als mir ein Osteopath empfohlen wurde, der sein Handwerk tatsächlich gut versteht. Ohne ihn hätte ich sicherlich nicht jenen Status Quo erreicht, auf dem ich aufbauen konnte. Ein ganz wichtiger und entscheidender Faktor war jedoch die Schmerztherapie, die ich besucht habe. Hierbei handelte es sich um eine multimodale Schmerztherapie. Die drei Wochen Aufenthalt haben wirklich viel bewegt. Und das in vielerlei Hinsicht. Danach konnte ich mit der gesamten Thematik mental, wie körperlich, besser umgehen und hatte erst Erfolge erzielt. Meine Hausaufgaben machte ich brav zu Hause weiter. Auch die Übungen die mir die späteren, besseren Physiotherapeuten und mein Osteopath gegeben hatten, vollführe ich täglich, um mich weiter selbst zu stärken. Dann gab es noch mal einen zweiten Aufenthalt in der Schmerzklinik, der erneut dazu beigetragen hat dass ich mich weiter gefestigt habe. Ich gehe jetzt die ersten Male wieder ein bisschen ins Sportstudio, wenn auch noch mit so gut wie keinem Gewicht und noch sehr langsam. Aber ich bin guter Dinge dass ich wieder einen Teil meiner alten Form zurückholen kann. Jeden Tag spazieren gehen hat mir sehr gut geholfen, seit dem ich die Probleme habe. Das trug stark dazu bei, dass ich schmerzfreier wurde und meinem Körper wieder etwas mehr Vertrauen entgegenbringen konnte. Ich lasse mich auch jetzt noch psychotherapeutisch beraten, um mit der mentalen Thematik zum Schmerz und zum Bandscheibenvorfall besser klar zu kommen. Wie gesagt, ist es weg? Nein, aber ich bin happy, Mit dem was ich schon erreicht habe. Ich kann wieder schmerzfrei schlafen und habe teilweise nur leichtere Druck Empfindung über den Tag. Natürlich gibt es manchmal auch immer noch schlechte Tage, aber zum Glück werden auch diese weniger. Und dennoch sind sie immer noch eine Herausforderung für mich. Ich habe euch mal ein Bild angefügt, von einem Schmerz Tagebuch, das ich ein Jahr lang geführt habe. Das hat mir mental auch sehr geholfen. Denn manchmal meinte ich es wird immer schlechter, wobei es eigentlich Berg auf ging. Dabei verlief es eher wellenförmig, aber wie man in der Grafik sieht, ging es kontinuierlich Berg auf. Nur hatte ich das häufig nicht so empfunden. Jeden Abend habe ich einen Tagebuch Eintrag in das Schmerztagebuch gemacht. Und irgendwann konnte ich sehen dass meine Wahrnehmung teilweise nicht richtig war, denn es gab eine Verbesserung. Auch wenn ich dachte das die Mehrheit der Tage doch mies waren. So täuschte ich mich eben. Ich hoffe ich kann euch damit ein bisschen Mut machen dran zu bleiben, weiter andere Wege zu erforschen und nichts unversucht zulassen. Das ist eine beschissene Thematik, aber auch hier gibt es Möglichkeiten und Wege. Vielleicht ereilen mich auch wieder schlechtere Tage, daher versuche ich jeden besseren Tag zu genießen. Ob meine Punkte für euch genauso hilfreich sind, kann ich nicht sagen, schließlich reagiert jeder individuell anders. Aber mir war es wichtig hier auch mal ein Mutmacher Statement zu geben, neben all den vielen anderen, die ich damals gefunden habe. Ich hoffe es hilft. Bearbeitet von hrzrasn am 13 Okt 2021, 07:07 |
bws2001 |
Geschrieben am: 20 Dez 2021, 11:54
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 10 Mitgliedsnummer.: 27.214 Mitglied seit: 13 Feb 2018 ![]() |
Hallo hrzrasn, danke für Deinen Beitrag.
Schön, dass Dir das Wohlbefinden Anderer wichtig ist und Du Dir die Zeit für den Beitrag genommen hast. Könntest Du vielleicht schreiben wie und in welche Schmerzklinik Du gegangen bist. Das ist eine Sache die ich evt. auch noch mal probieren wollte. Liebe Grüße Tobias |
hrzrasn |
Geschrieben am: 20 Dez 2021, 16:30
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4 Mitgliedsnummer.: 28.388 Mitglied seit: 27 Feb 2020 ![]() |
Hallo Tobias,
Es freut mich, wenn ich mit meinem Beitrag etwas helfen kann. Gerne gebe ich Dir ein Feedback, in welcher Schmerzklinik ich war. Da ich aus dem Rheinland bin, war ich bei der Schmerzklinik des St. Franziskus Hospital in Köln. Die Klinik selbst hat auch eine recht gute Neurochirugin, was ich zusätzlich positiv fand. Wobei die Schmerzklinik selbst unter der Leitung der Anästhesie steht. Mir war wichtig, das es Multimodal ist. Medikamente stehen hier eher im Hintergrund, werden aber natürlich weiter gegeben und falls notwendig eingesetzt. Du findest weitere Informationen unter: https://www.stfranziskus.de/medizin/schmerzklinik So etwas gibt es sicher aber auch in anderen Regionen Deutschlands. Ich drücke die Daumen. Frohe Weihnachten und gute Besserung. Grüße |
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