Bandscheiben-Forum

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> Foramenstenose HWS - Symptome und Therapie?
SommerSonne
Geschrieben am: 04 Jul 2020, 13:34


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Guten Tag zusammen,

ich habe mich inzwischen durch euer Forum gelesen und schon viel gelernt.

Mein Befund in der HWS scheint im Vergleich zu so manchen Leidensgeschichten nicht so dramatisch zu sein, aber ich habe trotzdem ein paar Fragen an euch.


In meinem MRT steht:
Insgesamt diffuses Bulging
Geringgradige bis mäßiggradige Chrondrosis intervertebralis, führend bei HW 5/6
HW 3/4: mäßige rechtsführende Foramenstenosen
HW 4/5: median betontes Bulging der Bandcheibe, höhergradige Foramenstenose rechts, mäßige links
Protrusion HW 5/6 mit fokalem Myelonkontakt, keine Myelonbedrängung, mäßige bilaterale Foramenstenosen
HW 6/7: median betontes Bulging, geringgradige bis mäßiggradige Foramenstenosen
HW7/BW1: geringgradige bis mäßiggradige Foramenstenosen

Ich habe starke Nackenschmerzen und Kopfschmerzen. Seit ein paar Monaten kann ich meinen rechten Arm zur Seite gestreckt nicht mehr gut hochheben, es fühlt sich an, als könnten die Muskeln im Oberarm nicht mehr, das Heben schmerzt sehr.

Meine Bewegung ist eingeschränkt, ich kann meinen Kopf nur noch ein Stück nach rechts drehen, nach links funktioniert alles einwandfrei.

Habe häufiger mal Schwindel und merke, dass der meistens auftritt, wenn ich auch starke Verspannungen habe.

Wie würdet ihr diesen Befund beurteilen?

Können die Foramenstenosen oder eine bestimmte meine Symptome auslösen?

Würde man bei so einem Befund „schon“ operieren können?

Bin seit Jahren in Physiotherapeutinnen Behandlung, mache Sport.

Viele liebe Grüße und vielen Dank im Voraus

SommerSonne (auch, wenn der Himmel grade grau ist)
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paul42
Geschrieben am: 04 Jul 2020, 16:35


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Hallo SommerSonne

Willkommen im Forum :;

Das ist durchaus schon ein umfangreicher Befund, da so zahlreiche Segmente der HWS Aufälligkeiten zeigen.
Das geht schon länger, so ein Befund entsteht nicht plötzlich.
Liest sich nicht so, dass der Befund eine OP Indikation begründet, wobei du auch beschreibst, das Verspannungen zur Verschlechterung führen oder sogar Schwindel auslösen.

Chondrosis invertrabralis bedeutet, dass sich zwischen den WBK Knorpel bildet, wobei das im Segment C5/6 am meisten ausgeprägt zu sein scheint.

Also wäre das eher als knöcherne Einengung der Neuroramen zu interprätieren, als das BS Material die Beschwerden erzeugt.
Ob sich Bewegung im Zusammenhang mit dem Befund die Situation insgesamt verschlechtert lässt sich dem Befund nicht entnehmen, dass müsste ein NC den Bildern entnehmen, wieviel Platz beteiligte Nervenwurzeln in den beschriebenen Segmenten tatsächlich an Platz verfügen.

Dem Befund ist nicht zu entnehmen, dass Nervenwurzeln bedrängt werden.
Bulging, Vorwöldung der BS und Protusion, sind sinngemäß gleichartig zu verstehen.
Die Anmerkung auf fokalen Myleomkontakt im Segment C5/C6 bedeutet sinngemäß, dass sich ausgehend von der mittigen Vorwölbung der BS, die BS in Richtung Rückenmark verscheibt, ohne dies zu bedrängen.

Physiotherapie ist zwar ok, aber bei gleichzeitig verspannten Muskeln im Rücken bringt das nicht viel.

Ich würde dir empfehlen auch mal zwischendurch manuelle Thearpie zu versuchen, damit sich der Oberkörper muskulär entspannen kann.
Die gesunde Grundhaltung ist zunächst erforderlich um sich dann langsam ran zu tasten.

Wer beispielweise am Handy hängt neigt dazu die Schultern nach innen zu drehen.
Ständiges Arbeiten am PC macht das Gleiche bis es zwischen den Schultern klemmt.
Ständig ist der Kopf nach vorn geneigt, ohne das die Muskeln die HWS stützen.
Wer sich oft nach vorne beugen muss und dabei noch schwer heben muss, stresst die BS auch.

Mit konservativer Therapie kannste sicherlich noch viel erreichen, bevor BS-Vorfälle entstehen.
Nacken und Schultern lassen sich gut entspannen. :z

Dazu reichen zwei Wasserflaschen in den Händen. Die Arme hängen seitlich am Körper an und folgen mit den Wasserflaschen in den Händen zunächst der Schwerkraft. Die Schultern hängen nach unten.
Das ist die Entspannungsphase der Schultern und zuständigen Muskeln.
Beine und Knie stehen schulterbreit. Bauch und Gesäß werden angespannt.

Anschließend folgt die Anspannung, in dem man die Schultern wieder gerade hoch zieht und das Gewicht der Flaschen nur aus Hochziehen der Schulter aktiviert und die Spannnung hält.
Je länger du die Schulter hochziehst, wirste merken wie sehr sich das auch die gesamte WBS auswirkt.
Becken, Po und Bauch fangen irgenwann sich zu melden, wenn es den Schutern belastungsmäßig reicht und dann wird der Rumpf des Körpers wacklig.

Du kannst gerne Bilder hochladen.

viele Grüße

paul42
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SommerSonne
Geschrieben am: 04 Jul 2020, 16:57


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Hallo Paul,

danke für deine ausführliche Antwort.

Die Übung werde ich auf jeden Fall ausprobieren.



Ich habe schon ewig Probleme mit dem Rücken. Angefangen hat alles mit der Hüfte, dann die LWS, dann immer wieder HWS und BWS.


Meine Physiotherapie bestand bisher fast überwiegend aus Manueller Therapie, Massagen und Wärme. Wurde oft eingerenkt, habe Quaddeln in die HWS Muskulatur bekommen.

Zusätzlich habe ich an Geräten trainiert, immer wieder mal Sportkurse besucht, eigene Übungen zu Hause gemacht etc.

Das alles scheint meine Verspannungen nicht zu lösen und insgesamt verbesserte sich bisher (also chronische Schmerzpatienttin seit über 15 Jahren) mein Beschwerdebild nie - es verschlechterte sich eigentlich nur.


Ich habe im ersten Post noch vergessen, dass der Radiologe in seiner Zusammenfassung schreibt, dass eine Myelonreizung bei Hw 5/6 erklärt werden kann und eine Reizung der Wurzel C4 rechts.


Die Bilder habe ich zwar auf CD, muss sie bei Gelegenheit mal auf den Laptop laden (hab kein CD Laufwerk mehr auf dem Macbook...).


Ich gucke gleich mal, ob ich das bei meinem Mann machen kann.

Liebe Grüße



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SommerSonne
Geschrieben am: 04 Jul 2020, 16:59


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Hallo noch einmal,


ich habe die CD gerade noch einmal durchforstet und Bilder der HWS gefunden. Kann man darauf etwas erkennen? Wenn ich Bilder von anderen Bandscheibenvorfällen sehe, sieht das wahrscheinlich überhaupt gar nicht dramatisch aus.

Die Einengungen sieht man so nicht oder? Hab auch noch andere Bilder in Schichten, aber da steig ich gar nicht durch.

Viele Grüße
SommerSonne

Bearbeitet von SommerSonne am 04 Jul 2020, 19:31

Angefügtes Bild
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SommerSonne
Geschrieben am: 08 Jul 2020, 12:33


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Hallo,

ich hoffe, dass niemand auf mein Bild reagiert hat, heißt, dass das alles undramatisch aussieht :-)


Beschwerden habe ich natürlich trotzdem. Die Bewegungseinschränkung, die Verspannungen und die Schmerzen machen mir ganz schön zu schaffen.

Vielleicht helfen bei sowas ja auch PRT Behandlungen?!? Oder wann machen die am meisten Sinn?

Liebe Grüße
SommerSonne
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blumi
Geschrieben am: 08 Jul 2020, 13:13


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Hallo Sommersonne,

Nein, auf dem Bild kann man die Foramenstenosen nicht sehen, die sieht man wenn dann in dem ehr seitlichen schnittbild links und rechts, und da kann man schon erkennen, ob es da engstellen gibt. Die Vorwölbungen die hier zusehen sind sind undramatisch und vermutlich eher nicht für deine Beschwerden verantwortlich.

Hingegen die höhergradige Foramenstenosen bei C4/5 kann genau die Probleme verursachen, die du beschreibst, auch gerade die Probleme den Arm seitlich zu heben, falls es den Deltoideus betrifft.

Bevor ich PRTs ins Auge fassen würde denke ich wäre ein Besuch beim Neurologen angesagt damit der ein EMG aller Kennmuskeln machen kann bei denen von einer Foramenstenosen die Rede ist um herauszufinden, ob es bereits Beeinträchtigungen der Nervenwurzeln gibt.

Wenn dem so wäre, wären gezielte PRTs an die beeinträchtigten Wurzeln der nächste Schritt. Das kann trotz knöcherner Enge langfristig helfen, hilft es nur Kurzfristig kann auch mal über eine operative Therapie nachgedacht werden.

Aber immer erst eins nach dem anderen.

LG, Elke
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SommerSonne
Geschrieben am: 08 Jul 2020, 13:56


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Liebe Elke,

danke für deine Antwort. Das ist ein guter Tipp mit dem Neurologen.


Ich habe hier auch Bilder im Querschnitt auf der CD, aber ich kann überhaupt nicht zuordnen, was wozu gehört.

Liebe Grüße
SommerSonne
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