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Pogur |
Geschrieben am: 29 Jan 2020, 13:21
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 28.338 Mitglied seit: 29 Jan 2020 ![]() |
Hallo zusammen!
Gerne möchte ich mich hier einmal vorstellen und euch meine Krankengeschichte erzählen. Es fühlt sich mittlerweile an wie eine Never-Ending-Story. Vielleicht hat der Eine oder die Andere ein paar Tipps für mich, wie es mit mir weitergehen könnte. Ich versuche mal zusammenzufassen. Es ist dann doch etwas länger geworden. Ich bin übrigens männlich und fast 40. Mitte 2018 ging es los. Nach längerem Sitzen und Übereinanderschlagen der Beine Kribbeln im linken Bein. Nach längerem Sitzen Taubheitsgefühl im Gesäß /Steißbereich. Dazu auch Schmerzen in der Leiste. War insgesamt bei 7 Ärzten wegen der Leiste, hatte schon einen OP-Termin bekommen, bis ein anderer Oberarzt das Gegenteil behauptete – da wäre kein Leistenbruch, die Schmerzen kommen von einer Balanitis und von einer Hautentzündung, die die Lymphknoten zum Anschwellen gebracht haben. Also, OP abgeblasen, Urologe bestätigte Balanitis. In Sachen Bein und Gesäß half das aber nichts. Eine Steißbeinfistel wurde noch chirurgisch ausgeschlossen, ebenso Probleme mit den Gefäßen vom Gefäßchirurgen. Als dann noch „mittlere“ Rückenschmerzen hinzukamen, ging ich zu meinem Orthopäden. Der vermutete nichts Schlimmes, trotzdem zur Sicherheit MRT: „Unauffällige Knochenstrukturen bei mittelständigen Wirbelkörpern. Unauffällige Iliosacralgelenke. Harmonischer Verlauf der Wirbelkörperhinterkanten. Höhenminderung der Bandscheibe L4/5 mit dorsolateral linksseitiger Vorwölbung der Bandscheibe. Maskierung der Nervenwurzel im Lateralrecessus. Erhebliche Einengung des Foramens. Höhenminderung auch der Bandscheibe L5/S1, die sich dorso-lateral rechtsseitig vorwölbt. Maskierung der Nervenwurzel im Lateralrecessus rechts. Einengung des Neuroforamens nur mäßig. Osteochondrose L4/5 mit linksbetontem Prolaps. Osteochondrose L5/S1 mit rechtsbetontem Prolaps.“ Im Verlauf kam noch ein erschwerter Stuhlgang hinzu. Die Schmerzen waren fast nicht da, dafür wurde die Taubheit im Gesäß mehr. Vorstellung in der Neurochirurgischen Klinik. Ich sei kein Notfall, aber mir wurde eine OP (Sequestrotomie und Nukleotomie Segment L4/5 links) angeraten. Diagnose: Großer BSW L4/5 links nach kaudal sequestriert sowie BSV L5/S1 rechts. Zweitmeinung in anderem Krankenhaus (Wirbelsäulenzentrum) eingeholt, nachdem auch Probleme bei der Miktion (Gefühl von abgehenden Tröpfchen durch die Harnröhre) auftraten. Ärzte bestätigten den Befund der anderen Klinik und empfahlen dieselbe OP, allerdings hier endoskopisch. Habe mich dann für eine OP zwei Tage später entschieden. Vor der OP kurzes Gespräch mit dem Chefarzt im Einleitungsraum. Der sah für mich durchaus Probleme nach der OP in Sachen Nachrutschen von Bandscheibenmaterial. Leider kam mir nicht in den Sinn, das näher zu erläutern. Ich hatte Angst vor bleibenden Schäden in Sachen Blase und Mastdarm. OP gut verlaufen, nach zwei Tagen entlassen. Operateur sagte aber, dass die Entfernung durch Verkalkung des BSV schwierig war. Seit er OP leider Schmerzen im Sitzen und nach Sitzen, da war vorher nicht der Fall. Da das nicht besser wurde, 4 Monate nach OP dann doch eine Reha. Reha musste kurz vor Schluss abgebrochen werden, da ich auf einmal wieder starke Schmerzen bekam. Als Notfall in die Klinik. MRT: „Steilfehlstellung der LWS. Kein Nachweis einer frischen Fraktur, keine Gefügestörung. Bei L4/5 Zustand nach OP mit kontrastmittelausnehmenden Narbengewebe im operativen Zugangsweg links und links intraspinal mit Ummauerung der Nervenwurzel L5 links im Recessus lateralis; aktivierte Osteochondrose, deutliche linksbetonte, links aktivierte Spondylarthrose und breitbasiger Rest / Reproplaps mit geringem Kontakt zur Nervenwurzel L4 links foraminal und mit Kontakt zur Nervenwurzel L5 beidseits im Recessus lateralis, links deutlicher als rechts sowie mit relativer Spinalkanalstenose. Bei L5/S1 geringe Osteochondrose und rechts midiodorsaler Bandscheibenprolaps mit Kontakt zur Nervenwurzel L5 rechts foraminal und Kompression der Nervenwurzel S1 rechts im Recessus lateralis. Ansonsten regelrechtes Knochenmarksignal. Der Conus medullaris endet regelhaft auf Höhe iL1 mit Aufteilung in seine Filamente.“ Neurologische Untersuchung: „Kein Klopfschmerz über der BWS oder LWS, ISG beidseits frei, kein Glutealer Druckschmerz, Kniebeuge & monopedale Standversuche unauffällig, Trendelenburg und Lasègue-Zeichen beidseits negativ, keine latenten oder manifesten Paresen, Muskeleigenreflexe seitengleich und lebhaft, Pyramidenbahnzeichen beidseits negativ, diskrete Hypästhesie und Hypalgesie in einem sehr umschriebenen Areal im Bereich der Großzehe beidseits, nicht konkret radikulär zuordbar, ansonsten Sensibilität allseits intakt, kein sensibler Querschnitt, Reithose frei, kein sichtbares umschriebenes Exanthem wie zum Beispiel bei einer Borreliose oder eines Zoster. Unauffällige motorische Elektroneurografie des Nervus tibialis links, insofern kein Hinweis auf eine periphäre Nervenläsion. Bei der Elektromyografie des Musculus gastrocnemius links unauffälliger Befund. Bei der Elektromyografie des Musculus tibialis anterior links in 2 Insertionsstellen Nachweis von pathologischer Spontanaktivität in Form von Fibrillationen und positiv scharfen Wellen, chronisch neurogenen Umbauzeichen mit Amplituden über 3 mV, Interferenzmuster leicht schmerzbedingt gelichtet bis nahezu dicht. Ursache der linksseitigen Lumboischialgien ist am ehesten der Restprolaps / Rezidivprolaps und das kontrastmittelaufnehmende Narbengewebe bei L4/5, elektrophysiologisch findet sich diesbezüglich auch ein florides L5-Syndrom links, ohne jedoch objektivierbare sensomotorische Defizite, daher aus neurologischer Sicht ist Fortführung eines konservativen Therapie-Procederes. Hinweise auf ein Caudasyndrom ergeben sich aus neurologischer Sicht nicht.“ Die Klinik empfahl daher, weiter konservativ zu arbeiten. Zweitmeinung in einem anderen Wirbelsäulenzentrum eingeholt. Hier wurde zur erneuten OP geraten, dieses Mal aber beide Etagen. Die untere Etage sei wahrscheinlich für die Taubheit im Gesäß verantwortlich. Da der Wirbelkanal wieder betroffen ist, sei eine erneute OP sinnvoll. Erste Klinik mit der Zweitmeinung konfrontiert. Hier wurden mir dann PRT-Spritzen empfohlen und von einer OP abgeraten. Ich würde nach einer OP wahrscheinlich erneut ein Rezidiv bekommen. Einige Wochen Bedenkzeit, dann sagte ich den bereits gemachten OP-Termin ab. Am selben Tag rief mich einer der Oberärzte an und sagte, der Chefarzt wäre mit meiner Entscheidung gar nicht einverstanden. Die Vorfälle wären bei mir so groß, dass bei einem weiteren Nachrutschen von Bandscheibengewebe ein Querschnitt droht. Noch am Abend ein langes Gespräch mit dem Oberarzt, letztendlich doch für die OP entschieden. OP wieder endoskopisch. Hat gut geklappt. Auch hier meinte der Operateur nachher, dass er Schwierigkeiten gehabt hätte, weil alles verkalkt war. Die OP hat wohl über drei Stunden gedauert. Nach 6 Wochen Reha. Während der Reha wieder neue Schmerzen. Am Wochenende notfallmäßig in die Klinik. Neues MRT: „Flache rechtskonvexe Skoliose der LWS. L4/5: Osteochondrose. Medianer bis rechts paramedianer Bandscheibenprolaps mit Pelottierung der deszendierenden Nervenwurzel L5 beidseits. Mäßig bis stärkergradige osteokartilaginäre Einengung des linksseitigen Neuroforamens mit Kontaktaufnahme zur Nervenwurzel L4 links. L5/S1: Beginnende Osteochondrose. Großer rechts mediolateraler Bandscheibenprolaps mit Rezessusstenose rechts und Pelottierung der Nervenwurzel S1 rechts. Protusionskomponente mit intraforaminaler Kontaktaufnahme zur Nervenwurzel L5 rechts. Beginnende Degeneration der Facettengelenke.“ Wurde nach 4 Tagen nach medikamentöser Schmerztherapie entlassen. Das MRT sei angeblich ok und nach der OP so erwartbar. Nehme seitdem regelmäßig Pregabalin in relativ niedriger Dosierung. Wegen der weiterhin auftretenden Probleme mit Blase und Mastdarm Vorstellung in einer Neurourologischen Ambulanz. Urodynamik ergab zu viel Restharn und zu hoher Blasendruck. Blasenspiegelung ohne path. Befund, Prostata unauffällig. Angeblich kämen diese Symptome nicht vom Rücken! Neues MRT 6 Monate nach OP: „Steilfehlstellung der LWS. Kein Nachweis von Wirbelkörperhöhenminderungen. Osteochondrose bei L4/5 Midoc 1 wie vorbestehend. Facettengelenksarthrose bei L4 – S1. L4/5: Nach Laminotomie bei L4/5 links gering progredienter links paramedianer Bandscheibenprolaps mit Affektion der L5-Wurzeln bds. Links > rechts sowie der linken L4-Wurzel neuroforaminal. L5/S1: Unveränderter, rechts mediolateraler Bandscheibenprolaps bei L5/S1 rechts mit Affektion der S1-Wurzel rechts. Regelgerechte Darstellung der miterfassten Weichteile. Nach intravenöser Kontrastmittelapplikation kein Nachweis von intraspinalem Narbengewebe mit Wurzelkompression.“ Mit diesem Ergebnis zur Klinik. Weitere konservative Therapie empfohlen. Leichte Schmerzen das linke Bein seitlich hinunter bis zum Zeh. Nach weiteren vier Wochen Vorstellung in der ambulanten Klinik für Mikrotherapie. Indikation für eine serielle CT-gesteuerte Injektionstherapie bei L4/5 links lateral und epidural, also zwei Injektionen je Sitzung). Ende des letzten Jahres wieder Kontrolle in der Neurourologie. Keine wesentliche Verbesserung. Selbstkathetisieren vorgeschlagen. Am Ende könnte auch ein Blasenschrittmacher eingesetzt werden. Dieser Arzt meinte nun, die Blasenstörung könnte doch von den Rücken-OPs kommen. Die Maßnahmen werden erst einmal nicht gemacht und die nächste Untersuchung im März abgewartet. Jetzt sind 4 PRTs erfolgt, zwei folgen noch. Seit der dritten PRT vermehrt Kribbeln im linken Bein bis zum großen Zeh. Dies tritt auf nach dem Aufstehen nach Sitzen oder Liegen. Wenn man dann etwas läuft, geht das wieder weg. Der Arzt sagt dazu nur, solange es keine Lähmungen sind, sollte man erst einmal abwarten. So, das ist meine Geschichte. Ich muss ja sicher nicht erwähnen, dass ich nun über ein Jahr Krankengeld bekomme und ich hier auch langsam an Grenzen komme. Ich hoffe, in ein paar Wochen wieder arbeiten zu können. Allerdings macht mir der aktuelle Verlauf wieder große Sorgen. Steht doch noch eine weitere OP an? Wenn die OP sein muss, dann will man nicht mehr endoskopisch, sondern mikroskopisch arbeiten. Eine Versteifung wollen sie noch nicht machen. Ich weiß wirklich nicht, was jetzt richtig ist. Eine dritte OP wäre natürlich nicht schön, zumal die Gefahr besteht, dass es zu einem dritten Rezidiv kommt. Die PRTs sollen helfen, dass der Vorfall Wasser verliert und etwas kleiner wird und die Nervenwurzel wieder mehr Platz hat. Ob das funktionieren kann? Ein privat abrechnender Orthopäde, der mich noch nicht kannte, hat sich Zeit für mich genommen und sagte: alles meine Entscheidungen seinen logisch gewesen. Man könne nicht sagen, dass ich etwas falsch gemacht hätte. Eine dritte OP würde nicht helfen. Die Spritzen seinen jetzt die logische Konsequenz. Wenn auch diese nicht helfen, wäre vielleicht ein stationärer Aufenthalt in einer Schmerzklinik zu empfehlen. Natürlich habe ich Krankengymnastik bekommen, momentan zahlt die Kasse nicht und ich muss selbst zahlen. Nächste Woche gehe ich zum ersten Mal zu einem Osteopathen. Ich möchte am Ende nochmal klar betonen: Ich habe kaum Schmerzen. Es kommt ganz selten vor, dass ich Novalgin einnehmen muss (vielleicht eine Tablette pro Woche). Es sind die Kribbelgefühle im Bein, die mich verrückt machen und natürlich die Gewissheit, dass schon wieder ein Rezidiv da ist, das mir gefährlich werden kann. Mit meinen Nerven bin ich so langsam am Ende. Immer, wenn es mal etwas besser wurde, kam sofort der nächste Tiefschlag. Auch die Blasengeschichte ist keine Kleinigkeit. Denke da sehr oft an eine mögliche MS, auch wenn alle Ärzte das für nicht wahrscheinlich halten. Ich kann die Arztbesuche nicht mehr zählen und sehe kaum eine Verbesserung der Gesamtsituation. Ich danke fürs lesen. Vielleicht habt ihr mir ja etwas zu sagen, das mir weiterhelfen kann. |
Quantix |
Geschrieben am: 01 Feb 2020, 14:33
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Neu hier ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 0 Mitgliedsnummer.: 28.060 Mitglied seit: 25 Jul 2019 ![]() |
Hallo,
du hast einen ausführlichen Bericht geschrieben, jedoch sind mir deine Beschwerden nicht ganz klar geworden. Du wurdest mehrmals an der Wirbelsäule operiert und schreibst, dass du kaum Schmerzen hast, sondern ein Kribbeln im Bein verspürst. Außerdem hast du einen erneuten Bandscheibenvorfall (zweites Rezidiv?), ist das richtig? Wenn das deine Hauptbeschwerden sind, dann finde ich (medizinischer Laie) deine Strategie mit Spritzen, Osteopathie, lockerer Ausgleichssport etc. eigentlich gut. Du hast allerdings auch was von einer Blasenlähmung geschrieben und du denkst, dass du multiple Sklerose hast? Wie kommst du darauf? Wegen der Blase? Ich würde die Blasensache abklären lassen und nicht so viel katastrophisieren. Vielleicht kommt das mit der Blase vom Rücken. Rücken kann eine langwierige Sache sein und das häufigste Wort, das ich hier im Forum gelesen hab, als ich neu gewesen bin lautet „Geduld“. Ich wünsch dir auf alle Fälle eine baldige Genesung. Grüße |
blumi |
Geschrieben am: 01 Feb 2020, 14:59
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.242 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Pogur,
Wie hoch sind denn deine Restharnmengen? Ich finde es seltsam, dass Selbstkatheterismus vorgeschlagen wird aber jetzt doch nicht durchgeführt wird. Es gibt dafür entweder eine Indikation oder keine. Wenn es eine Indikation gibt, riskierst du eine Nierenschädigung durch die Verzögerung. Und Selbstkathetern ist nicht so schwierig, wie man denkt. LG, Elke |
Pogur |
Geschrieben am: 01 Feb 2020, 16:28
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 28.338 Mitglied seit: 29 Jan 2020 ![]() |
Hallo ihr Beiden. Danke für die Antworten und dass ihr so viel gelesen habt.
Ja, ich bin nie wegen der Schmerzen, sondern immer wegen der Begleiterscheinungen operiert worden wie Taubheit, Kribbeln und der damals sehr unspezifisch beginnenden Blasenproblematik. Nach der ersten OP folgte ein Rezidiv, das wieder operationswürdig war. Nach der zweiten OP habe ich wieder ein Rezidiv, sogar zwei, da beide Etagen betroffen sind. Akut in dieser Woche nun hat sich erneut ein fieses Kribbeln im Bein ergeben mit ganz wenig Schmerz. Ich denke, der Vorfall ist jetzt noch größer geworden und drückt noch mehr auf den Nerv. Die PRTs sollten natürlich erst die wenigen Schmerzen nehmen, das hat auch gelappt, und dafür sorgen, dass der Vorfall auf Dauer einschrumpft. Im Endeffekt ist jetzt die Frage, ob der Nerv so sehr eingeklemmt wird, dass wieder operiert werden muss, oder ob man abwarten kann. Werde mich nächste Woche wieder auf Ärzte-Rundreise begeben. Hilft ja nix. Geduld ist schwierig, aber natürlich richtig. Immer, wenn es mal besser geworden war, kam sofort die nächste Keule. Das Pech ist mir bisher immer treu geblieben. Was die Blase angeht: Vor der Messung war die Restharnmenge bei ca. 170 ml. Nach der Urodynamik bei über 300 ml (war halt schwierig mit Katheter und der Sonde im Darmausgang. Ich sollte nach Entfernung aller Messkabel und Katheter nochmals normal auf die Toilette. Da wurde gleich ein Uroflow mitgemacht. Da war dann der Restharn bei 110 ml und der Uroflow völlig normal. Man will Anfang März die Untersuchung wiederholen. Bis dahin hat man das Mictonorm erhöht. Tamsolusin nehme ich ebenfalls. Im Arztbrief stand dann drin, dass man die Selbstkathetisierung empfiehlt. Mein Urologe rief erstmal zu Besonnenheit auf. man können mit der Stärke der Medis etwas experimentieren. Wie sollten erstmal die nächste Untersuchung abwarten. Klar, wenn es dann nötig sein sollte, dann werde ich nicht drum herum kommen. Das werde ich schon schaffen. Aber das nervt alles nur noch. Es nimmt einfach kein Ende. |
blumi |
Geschrieben am: 01 Feb 2020, 18:29
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.242 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Pogur,
Die Restharnmengen sind zwar erhöht, aber nicht so dramatisch, so dass du das mit den Medikamenten vielleicht hinbekommst. Tamsolusin hatte ich auch probiert, das hat leider bei mir keinerlei Besserung gebracht, machte mich nur sehr schwindelig. Ich habe jetzt ein Blasentens, das ich zwei Mal täglich benutze, und damit wird es langsam besser. Im Unterschied zu Dir habe ich aber auch einen kompletten Harnverhalt, d.h. Ich konnte primär gar nicht, jetzt schon öfter. Günstig wäre deinen Urin anzusäuern, z.B. mit cranberrykapseln, da dadurch Infektionen seltener vorkommen. In dem letzten MRT wird keine Bedrängung der Cauda beschrieben, bei früheren waren da ja Veränderungen zu sehen. Das sprich dafür, dass du damals ein Caudasyndrom hattest und jetzt eher die Nervenwurzel bedrängt sind. Daher ist der Konservative Weg durchaus ein gangbarer. Dass du so langsam frustriert bist, ist nachvollziehbar, aber bevor du dich nochmals einer OP unterziehst, sollten schon harte eindeutige Gründe vorliegen, sonst bleibt irgendwann nur noch eine Versteifung. LG, Elke |
Jürgen73 |
Geschrieben am: 01 Feb 2020, 18:41
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 5.472 Mitgliedsnummer.: 4.536 Mitglied seit: 29 Jan 2006 ![]() |
Moin Elke,
Zitat Tamsolusin hatte ich auch probiert ist das nicht ein Medi nur für männliche Erwachsene? |
blumi |
Geschrieben am: 01 Feb 2020, 18:56
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PremiumMitglied Silber ![]() Gruppe: Betreuer Beiträge: 2.242 Mitgliedsnummer.: 27.696 Mitglied seit: 26 Okt 2018 ![]() |
Hallo Jürgen,
Ja, aber of Label empfehlen es die Urogynäkologen auch bei Harnverhalt bei Frauen, hat dafür aber keine offizielle Zulassung. LG, Elke |
Quantix |
Geschrieben am: 02 Feb 2020, 13:32
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Neu hier ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 0 Mitgliedsnummer.: 28.060 Mitglied seit: 25 Jul 2019 ![]() |
Hallo Pogur,
zu Beginn deiner Probleme ist eine Bandscheibe betroffen gewesen und nach zwei Operationen hast du Rezidive an zwei Bandscheiben. Wie gesagt bin ich kein Mediziner, jedoch würde ich mir an deiner Stelle diese Sache mit einer dritten Operation wirklich sehr gut überlegen. Ein seriöser Chirurg sollte dir bei deiner Vorgeschichte eigentlich von einer Operation abraten, wenn es nicht unbedingt sein muss. Letztlich ist es deine Entscheidung und ich weiß, dass es deine Situation nicht verbessert, aber nicht nur dir geht es so. Mein rechtes Bein kribbelt seit August 2017, als ich mir einen BSV in L5/S1 zugezogen hab und manchmal bin ich so steif im unteren Rücken, dass ich am liebsten im Strahl Kotzen würde, weil es mich so nervt. Trotzdem lass ich niemanden mit Skalpell an mich heran. Ich wünsche dir gute Entscheidungen. Gruß |
Pogur |
Geschrieben am: 19 Apr 2020, 08:27
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Neu hier ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 3 Mitgliedsnummer.: 28.338 Mitglied seit: 29 Jan 2020 ![]() |
Hallo. Ich muss mich heute mal wieder melden.
Zwischenzeitlich ging es mir besser, ich hatte eine Zeit von ca. 4 Wochen, wo ich nahezu beschwerdefrei war. Ich arbeite nun wieder in meinem alten Job, aber noch nicht volle 8 Stunden, das schaffe ich noch nicht. Habe im Büro so ein Wackelkissen. Ich dachte, das funktioniert gut, denn im Sitzen hatte ich keine Probleme. Im März hatte ich noch ein neues Kontroll-MRT machen lassen. Der Befund ist aber nahezu unverändert zu dem im Oktober, so dass ich den hier jetzt nicht poste. Ich hatte da zwischenzeitlich die Beschwerden, dass ich für wenige Sekunden bis Minuten einmal wohl was am Fußheber hatte, nämlich, dass sich da was verkrampfte und ich den Fuß nicht mehr nach unten gedrückt bekam, ebenso einmal nur den großen Zeh. Das ist bis jetzt nicht wieder passiert, so dass die Ärzte das erstmal laufen ließen und da nichts großes draus gemacht haben. Seit ca. 2 Wochen geht es mir wieder deutlich schlechter. Die Schmerzen im Linken Bein sind wieder da, mal im Oberschenkel außen, mal im Unterschenkel außen, gerne auch bis in die Großzehe. Ich bekomme wieder Physiotherapie. Mittlerweile ist aber leider auch das Kribbeln im Bein wieder da, gelegentlich auch ein Taubheitsgefühl am Oberschenkel überm Knie (die Stelle war ja nach der zweiten OP schon betroffen). Aber seit ein paar Tagen schießt mir morgens im Bett beim Umdrehen ein heftiger Blitz, manchmal auch mehrere, ins Bein bis in die Großzehe... das fühlt sich an, als ob jemand mit dem Nerv Gitarre spielt und die Saite mal ordentlich anschlägt. Heute Morgen hatte ich sogar zum ersten Mal leicht Schmerzen im rechten LWS-Bereich. Wenn ich aus dem Sitzen aufstehe kribbelt das Bein und schmerzt. Das geht erst nach ca. 20 Minuten laufen weg. Ich nehme seit 2 Wochen wieder Novalgin, 3-6 Tabletten täglich. Mir geht das gerade alles viel zu schnell in die falsche Richtung und die Panik kommt wieder hoch. Gerade wieder in den Beruf eingestiegen und schon die dritte OP? Ich glaubs einfach nicht. Mittwoch habe ich einen Termin beim Orthopäden bekommen, aber ich denke, ich werde bald ins Krankenhaus zum Neurochirurgen gehen müssen. Der sagte mir bei der Besprechung des MRTS übrigens, dass ich, wenn es mit den Schmerzen schlimmer wird, eine multimodale Schmerztherapie machen könnte. Aber es sind ja nicht nur die Schmerzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da konservativ noch was zu machen ist, oder ich muss mit den Einschränkungen leben und die Gefahr in Kauf nehmen, dass ich dauerhafte Schädigungen bekomme?! Mein damaliger NC hat mir nach der 2. OP gesagt, dass ich mein Leben lang Perioden haben werde, in denen es mir schlecht gehen wird. Das soll immer wechselnd sein. Aber ob das jetzt irgendwann in ein paar Wochen wieder von allein besser wird (natürlich mit Physio, Übungen zuhause, weiter abnehmen, spazieren gehen etc.), ich weiß nicht... Was für ein Sch… @Quantix: Nein, es waren immer schon beide Bandscheiben betroffen, aber beim ersten Mal wurde nur eine operiert, was sich im Nachhinein sicher als Fehler herausgestellt hat. Ja klar gibt es nur noch eine OP, wenn es sein muss. Ich befürchte auch, dass bei einer erneuten OP ich in einem Jahr wieder Rezidive haben werde, so lange, bis die Bandscheibenfächer leer sind. @blumi: Der Harndrang an sich ist weniger geworden. Ich gehe manchmal nur noch 4 x pro Tag zur Toilette, was mich sehr wundert. Aber vielleicht schlagen hier die Medis auch endlich an. Da soll im Mai wieder eine Urodynamik zur Kontrolle laufen, aber das ist jetzt erstmal nicht vorrangig. |
Quantix |
Geschrieben am: 19 Apr 2020, 12:01
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Neu hier ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 0 Mitgliedsnummer.: 28.060 Mitglied seit: 25 Jul 2019 ![]() |
Hallo,
du solltest dich nicht 8 Stunden am Stück auf das Wackelkissen setzen. Das führt zu Überanstrengungen der LWS-Muskulatur. Es ist die Abwechslung, die wichtig ist. Stehen, sitzen, laufen und in der Pause mal 15 Minuten liegen. Ich hab so ein Kissen und sitze 30 Minuten am Stück auf dem Ding. Wenn du 4 nahezu beschwerdefreie Wochen hattest, dann bist du doch auf einem guten Weg. Dass sich die Bilder nicht verändern und es gute bzw. schlechte Phasen gibt, kenne ich auch. Bei mir ist L5/S1 ziemlich hinüber (sieht auf allen MRTs exakt gleich aus). Manchmal merke ich davon wochenlang nur wenig (Zwicken, Brennen, leichte Rückenschmerzen hab ich eigentlich immer) und dann kommt es wieder mit ziemlicher Wucht. Gleichwohl bilde ich mir über die letzten Monate eine Verbesserung ein. Bleib einfach dran und gib nicht auf. Eine Operation ist kein Allheilmittel. In meiner Rückenreha hab ich mehrere Leute getroffen, die drei- oder viermal am Rücken operiert wurden und es nix gebracht hat bis am Ende die Wirbelsäule mit Stäben und Schrauben versteift worden ist. Die hängen richtig drin, sag ich dir. Gruß P.S. Mir hilft Schwimmen und Wandern sehr gut. Laufen, laufen, laufen. Dafür ist der Mensch gemacht. Heute ist Sonntag, also raus. Ich tue es jetzt. |
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