Bandscheiben-Forum

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> Vorstellung, BSV
Steffen16
Geschrieben am: 17 Mär 2020, 21:59


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Hallo und guten Abend zusammen,
ich bin Steffen. 53 Jahre alt und habe seit 5 Jahren einen BSV L4/L5.
Die letzten Jahre hatte ich es mit einigen Übungen aus der Physio eigentlich gut im Griff.
Bis zum 01.11. letzten Jahres. Ich stieg zu einem Freund ins Auto - und Zack!
Tierische Schmerzen im LWS Bereich.
Der „normale“ Weg. Hausarzt, Spritze und Ruhe. Beine hoch und Heizkissen.
Nichts genutzt. Schmerzmittel-Kur (14 Tage Diclo.) auch nix genutzt.
3 Wochen Cortison - brachte eine Besserung, solange ich die Tabletten nahm.
Tabletten weg - Schmerzen da.
Physiotherapie (12 mal), keine Besserung.
Osteophat - Aussage: alles gerade, kann nichts machen.
Dann Orthopäde: 20 Sitzungen auf der Streckbank (SpineMed) ebenfalls ohne Erfolg.
Aktuell habe ich gestern die erste von vier PRT bekommen.
Laut Neurochirurg die letzte Möglichkeit vor einer OP!
Ja, meine Schmerzen habe ich nur beim stehen und laufen. Ganz wenig/selten beim sitzen.
Jetzt muss ich mich also mal langsam mit der OP befassen...
Da kommen auch schon meine Fragen:
Ich habe keine Ahnung welche Methoden es gibt. Versteifen?
Bandscheibe mit Skalpell oder Laser bearbeiten?
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen - wo ich mich da schlau machen kann...

Danke schön!
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Kater Oskar
Geschrieben am: 18 Mär 2020, 08:17


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Hallo Steffen,

zunächst erst mal ein herzliches Willkommen im Club.

In Bezug auf die Notwendigkeit einer OP sollte man sich vorher mehrere Meinungen holen. Viele denken ja, dass eine OP alle Probleme löst und man danach wieder so ist wie früher. Leider ist dem nicht so, man bleibt für den Rest seines Lebens ein Bandi und muss was tun (eigentlich täglich) um ein Fortschreiten der Beschwerden zu verhindern.

Wenn Dein NC davon spricht, dass die PRT das "letzte Mittel vor ner OP ist", so muss das ja nicht bedeuten, dass die OP jetzt sofort und zeitnah ansteht. Mir hat damals der NC erklärt, dass er viele Patienten habe, welche die Spritzen alle 9 bis 12 Monate bekommen und zwischendurch beschwerdefrei leben. Somit wurde eine OP über Jahre hinausgezögert.

Dazu kommt, wie oben schon erwähnt, Du musst selbst was tun. Dazu gehört das Erlernen eines rückengerechten Verhaltens im Alltag und eben bestimmte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und damit des Rückens. Da wirst Du hier viele Tipps bekommen.

Dass Du Dir Gedanken wegen einer möglichen OP machst, ist normal, aber wir haben ja das Glück, dass wir die OP nicht selbst machen müssen :z . Mir wäre/war es vor der OP egal, wie diese ausgeführt wird und was konkret gemacht wird. Das hat mir dann der NC erklärt, als es soweit war. Wie gesagt, würde ich da erst mal abwarten und auch dann erst noch weitere Meinungen einholen.

Alles Gute,

LG, Kater Oskar
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Steffen16
Geschrieben am: 19 Mär 2020, 07:21


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Hallo Kater Oskar,
danke für Deine aufmunternden Worte. Natürlich werde ich vor einer OP noch eine andere Meinung einholen.
Aber irgendwann muss man sich damit beschäftigen. Gerade weil nach der OP nicht vermeintlich alles gut ist...
Viele Grüße
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Kater Oskar
Geschrieben am: 19 Mär 2020, 10:37


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Hallo Steffen,

ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich

Zitat

Aber irgendwann muss man sich damit beschäftigen.


mit manchen Sachen, nicht zu viel im Voraus beschäftigen sollte, zumindest betrifft das Sachen, von denen man nicht weiß, ob und wie sie eintreten werde oder auch nicht. Im Moment steht bei Dir nicht fest, ob eine OP erforderlich ist oder es noch konservative Möglichkeiten gibt.

Sollte eine OP ins Haus stehen ist es -meiner Meinung nach- gar nicht so gut, wenn man sich über jeden Schritt und jede mögliche Folge einer OP kundig macht. Vor Allem auch nicht in/bei Quellen, die eben ggf. ALLE möglichen Ergebnisse, Probleme und Katastrophen beschreiben, ohne dass dabei DEIN ganz KONKRETER Fall berücksichtigt wird. Genau dazu kann eben nur der Arzt/NC etwas sagen, der Dich untersucht und weiß was los ist. Wie gesagt, selbst hier sollte man sich mehrere Meinungen einholen.

Auch hier

Zitat

Gerade weil nach der OP nicht vermeintlich alles gut ist...


kann Dir im Moment niemand, ich denke nicht mal der NC, ganz konkret sagen, was passiert und wie es Dir nach einer OP geht.

Natürlich kann man sich JETZT schon mal Gedanken machen, wie denn ein Leben mit einer möglichen heftigen Behinderung im Rollstuhl weiter gehen wird. Aber mal ganz ehrlich, so etwas wäre Dir nicht förderlich und würde nur zu Angst und Panik führen.

Klar kann viel passieren aber es kann genauso gut Alles besser werden. Natürlich bleibst Du auch nach einer erfolgreichen OP, welche Dir ggf. alle Schmerzen und Beeinträchtigungen nimmt, ein Bandi. Nur DAS, vergessen/verdrängen viele oder ignorieren es einfach. Du wirst/solltest auch nach einer OP ein rücken gerechtes Verhalten erlernen und täglich etwas für den Rücken tun. da gibt es viele Möglichkeiten und auch viele Tipps.

Da Du Dein Leben aber eh auf das Bandidasein umstellen solltest, kannst Du auch schon jetzt versuchen, ganz viel konservativ für den Rücken zu tun um ggf. eine OP zu verhindern oder auch nur zu verzögern. Auch das aber nicht ohne fachliche Hilfe oder so auf Zuruf von Dritten (auch nicht vom Kater oder anderen Bandis).

Auch hier ist es eben wichtig, dass man einen Plan verfolgt, der auf DICH zugeschnitten ist und Dir auch hilft und nicht zusätzliche Schäden verursacht. Ich meine z.B. sollte man Übungen über einen Therapeuten erlernen und nicht von sich aus in ein Sportstudio gehen, auch wenn dort ggf. gute Leute sitzen.

Ein Beispiel vom Kater, der in der Schmerzklinik unbedingt Quigong oder Tai chi machen/erlernen wollte. Nach einer Untersuchung wurde mir das verboten, da es zwar langsame Übungen sind, aber....zu viele Drehbewegungen des Körpers. Ebenso wurde ihm verboten das Ergometer zu nutzen und Rad zu fahren. Selbst bei der "Rückenschule" hat der Therapeut bei bestimmten Übungen immer darauf geachtet, dass sie der Kater NICHT ausführen durfte, ich hatte also einen persönlichen Plan, was und wie ich meinem Rücken stärken sollte/durfte.

Also lieber Steffen, mach Dir bitte nicht so viele Gedanken, was noch Alles kommen könnte. Ja, ich weiß, dass das verdammt schwer ist. Ich habe das Alles hinter mir und schaffe es auch heute noch nicht, mich immer an die Ratschläge zu halten, die ich anderen gebe. Aber ich weiß eben auch, was das aus einem macht, wenn dann Depressionen und Angsterkrankungen da sind, die einen gar nicht mehr zur Ruhe kommen lassen.

Nun habe ich einen ganzen Roman geschrieben und hoffe, dass es Dir ein wenig hilft. Ich möchte noch mal ausdrücklich sagen, dass ich Deine Sorgen und Ängste auf keinen Fall "weg reden" will oder Dich nicht verstehe. Ich weiß auch, dass man manchmal einfach darüber reden/schreiben muss und das nicht (immer) in der Familie oder dem Freundeskreis tun kann. Dort findet man oft Unverständnis, weil man sich nicht in Dich hinein versetzt und oft sieht man einem Bandi auch nicht an, das er ständig mit Schmerzen und Beeinträchtigungen leben muss.

Hier wissen die Meisten was es heißt Bandi zu sein. Man muss aber eben auch wissen, dass hier sehr viele Bandis mit Problemen sind, die man durch ne Behandlung eben nicht in den Griff bekommen hat. Viele, die erfolgreich behandelt/operiert wurden, schreiben hier im Forum irgendwann nicht mehr, weil sie ihr Leben leben und nichts mehr von den vielen Problemen, Erkrankungen oder Ängsten hören/lesen mögen.

GLG, Kater Oskar




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