Bandscheiben-Forum

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> Schmerzen in den Füßen, seit 3 Jahren, Bandscheibenvorfall S1/L5/L4
KaroKaro
Geschrieben am: 23 Jan 2020, 10:33


Neu hier
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Hallo, ich bin froh das ich dieses Forum gefunden habe, denn nach einer langen Arztodysee merke ich, dass mir die Gespräche mit "Gleichgesinnten" gut tun. Meine Geschichte ist leider etwas länger (jetzt schon mal danke fürs lesen). Meine Symptome sind: Schmerzen in den Füßen beim Gehen, Verschlimmerung der Schmerzen nach dem Liegen (Couch besonders schlimm, aber auch nach dem Liegen im Bett, verstärktes Bedürfnis Wasser zu lassen, und das Gefühl die Blase nicht wirklich leer zu bekommen).


Aber von vorne:
Vor ca. 3 Jahren merkte ich leichte Schmerzen beim gehen, immer an anderen Stellen in den Füßen (Fußunterseite, Fußaußenseite, teilweise auch Zehen betroffen), manchmal waren sie kaum spürbar. Daher erst einmal nicht zum Arzt. Man muss dazu auch sagen dass ich in den 5-7 Jahren vorher immer mal starke Schmerzen in Hüfte und Knien hatte und dies sowohl von Fachärzten als auch von Osteopathen angucken habe lassen und niemand hat in all den Jahren eine wirkliche Ursache (außer Verspannungen, Einlagen in die Schuhe etc) gefunden. Also bin ich irgendwann dazu übergegangen meine Schmerzen nicht mehr sofort ernst zu nehmen.

Nachdem ich die Schmerzen in den Füßen seit ca. 3/4 Jahr hatte (auch egal welche Schuhe ich trug) bin ich zum Orthopäden. Dieser ließ von einem halben Fuß (man könne nicht beide machen laut seiner Aussage und auch keinen ganzen Fuß) ein MRT machen, ohne Befund. Desweiteren sagte er die Schmerzen, die ich beschreibe "gäbe es nicht". Und damit war für ihn die Behandlung angeschlossen.

Ich habe daraufhin einen Osteopathen aufgesucht, der laut Jameda super Bewertungen hatte. Dieser meinte in der 1. Behandlung das Problem sei meine Niere, und nach der Behandlung war er sich sicher, das Problem sei behoben. War es nicht. Ich hatte einen 2. Termin, er fand eine andere Ursache, und meinte anschließend wieder, das Problem sei nun behoben. War es nicht. Beim 3. Termin war dann mein Gewicht schuld, also habe ich den Osteopathen gewechselt.

Die andere Ostheopathin konnte mir ebenfalls nicht helfen, gab dies aber nach 3 Behandlungen wenigstens selbst zu und empfahl mir TCM und Akupunktur.
Bei dem Akupunkteur fühlte ich mich menschlich gut aufgehoben, jedoch konnte er die Schmerzen ebenfalls nicht beheben, obwohl er verschiedene Behandlungswege ausprobiert hat.

Noch während ich bei dem Akupunkteur in Behandlung war habe ich meine Hausärztin aufgesucht um mit ihr das Problem zu besprechen. Ihre erste Aussage war "Und jetzt erwarten Sie, dass ich zaubern soll?!" worauf ich Sie gebeten habe ein MRT meiner LWS anzuordnen, da ich SELBST mittlerweile meine Symtome gegoogelt hatte und auf einen Bandscheibenvorfall getippt hatte, der sich letztendlich durch das MRT bestätigt hat.

Auf dem MRT Bericht steht irgendetwas bei L4/L5 und bei L5/S1 besteht leichter Kontakt zum Nerv.
Die Hausärztin überwies mich zum Neurochirurgen, um abklären zu lassen ob eine OP notwendig wäre.

Der NC sprach von einem eher leichten Bandscheibenvorfall mit leichtem Kontakt zum Nerv (mittig bis links); Meine beschriebenen Schmerzen wären nicht typisch für diese Art BS-Vorfall, aber auch nicht ausgeschlossen. Er wollte zunächst nochmal die WS in Bewegung röntgen lassen, sowie beide Füße, und auch ein MRT des linken Fußes erfolgte erneut (diesmal die andere Hälfte als im Jahr davor). Alle weiteren Fuß- und Rückenuntersuchungen blieben ohne Befund.

Ich hatte daraufhin 12x Manuelle Therapie und Krankengymnastik, inkl. Aufhängung am Schlingentisch, aber all das hat meine Schmerzen nicht wirklich gelindert, weshalb die Physiotherapeutin selbst gesagt hat, die Behandlung sei hier beendet, sie kann mir nicht helfen.

Als "letzte" Option blieb nun noch die Spritze in den Rücken um zu testen, ob damit die Schmerzen verschwinden (und somit auch endlich der Beweis, dass die Schmerzen im Fuß durch den Bandscheibenvorfall ausgelöst werden). Kurz vor Weihnachten 2019 hatte ich meine erste Spritze in den Rücken; und siehe da, die Schmerzen waren das erste mal seit Jahren weg. Ganze 9 Tage lang. Dann kamen sie leider wieder zurück.

Im Januar hatte ich einen Gesprächstermin beim NC und teilte ihm mit, dass mir die Spritze geholfen hatte. Er fand es immer noch erstaunlich, hat mir aber auf mein Bitten hin 2 weitere Spritzen-Termine gegeben. Der zweite war Anfang dieser Woche und hat leider diesmal kaum geholfen. Ein bisschen schon, aber lange nicht so gut wie die erste im Dezember.

Jetzt stellt sich bei mir wieder diese Frustration ein ... wenn man seit 1,5 Jahren zu so vielen verschiedenen Fachleuten geht und keiner sagt einem eindeutig was los ist und wie man es beheben kann macht das psychisch ganz schön fertig.

Seit Oktober 2019 gehe ich außerdem 1-3x wöchentlich schwimmen, ohne merkliche Verbesserung der Schmerzen.
Rückblickend konnte ich übrigens ausmachen, das die Schmerzen vor 3 jahren begonnen haben, als ich mir ein Fitness-Trampolin gekauft hatte und damals ca. 20 Minuten täglich darauf gesprungen bin. (Dieses wird daher bereits seit 1 Jahr nicht mehr benutzt).

Ich habe gestern viel hier im Forum gelesen und entdeckt, dass ein Bandscheibenvorfall bei S1 tatsächlich Verursacher von Schmerzen in der Fußsohle sein kann und dies auch nach rechts ausstrahlen kann. Wieso nur findet der Facharzt dies so außergewöhnlich und weshalb war niemand der zuvor Behandelten in der Lage den Zusammenhang Wirbelsäule/Fuß herzustellen?

Habt ihr schon mal die Erfahrung gemacht, das eine Spritze in den Nerv mal helfen kann und beim nächsten mal etwas weniger?

Liebe Grüße!



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seni37
Geschrieben am: 23 Jan 2020, 17:23


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Hallo KaroKaro,

die frustige Erfahrung mit dem "von A nach B nach C laufen" ohne ernst genommen oder (nach meinem Dafürhalten) richtig untersucht zu werden, kenne ich auch - seit 2013.

Aus meiner Erfahrung mit meiner eigenen L5/S1 Problematik kann ich nur bestätigen, dass aus diesem Bereich heraus eine Fußschmerzproblematik resultieren kann. Ich wurde zweimal operativ versorgt. Der zweite Rezidiv ist wahrscheinlich noch da (gibt es seit 20016 kein neues MRT).
Meine Fußschmerzen (rechte Seite) äußern sich so: einschießender Schmerz insbesondere in der Außenkante, ungutes bis schmerzhaftes Gefühl beim Auftreten (also Ferse) und auch schon mal Spastiken in den Zehen. Generell ist der Fuß an den Zehen (die ich nicht wirklich ansteuern kann), an der Außenkante und an der Ferse taub. Immer. Nachts kommen dann noch Krämpfe dazu. Über den Tag bandagiere ich manchmal, da das "in-Schuhen-laufen" ohne Schutz total unangenehm ist (an der Stelle würde ich selbst gerne Tipps entgegennehmen, was der Markt noch hergibt).

Ich hatte auch einmal Spritzen ausprobiert. Die Wirkung war gleich Null. Aber das ist so individuell, dass es wahrscheinlich keine Aussagekraft hat.

Generell ist der Schmerz aber nicht mehr so dramatisch wie in der Akut-Phase bzw. wie in der vor-Op-Phase, in der ja auch noch die Parese deutlicher war. Und wie gesagt: auf einer Seite. Dein BSV müsste also entsprechend liegen und beeinträchtigen, um die Symptome beidseitig zu erzeugen.
Du kannst dir ja NC technisch eine Zweitmeinung abholen... .

In Sachen "gute Ärzte" hat man auch manchmal Glück und findet über Empfehlungen doch noch jemanden.

Ich bin Laie. Wenn du selbst beschreibst, dass das Gefühl seit der Trampolinnutzung da ist - könnte doch auch da der Zusammenhang sein? BSV ist ja manchmal nur ein Zufallsbefund.

Du hast schon wahnsinnig viel Therapie hinter dir. Insofern müsste da meines Erachtens nochmal diagnostisch ran. Mit den Hinweisen auf das Trampolinspringen.


Ich wünsche dir in jedem Fall viel und baldigen Erfolg.

beste Grüße

Seni
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blumi
Geschrieben am: 23 Jan 2020, 17:51


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Hallo Karokaro,

Bitte stell dich mal in einer Urodynamischen Sprechstunde vor. Das mit dem Gefühl die Blase nicht leer zu bekommen gehört überprüft, weil hohe Restharnmengen zu Infektionen führen können die dann, weil es nicht abfließt, direkt in die Nieren übergehen können. Damit ist nicht zu spaßen und es ist auch keine Banalität.

LG, Elke
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KaroKaro
Geschrieben am: 24 Jan 2020, 09:35


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Liebe Elke,

danke für den deutlichen Hinweis, den ich sofort umgesetzt habe und einen Termin beim Urologen gemacht habe.





Liebe Seni,

auch dir vielen Dank fürs Zuhören und Mitfühlen. Ich hoffe, dass auch deine Fußschmerzen besser werden. Mir fällt es sehr schwer die Art des Schmerzes zu beschreiben; am ehesten kommt es bei mir einer Muskelverspannung gleich; eine gewisse Steifheit die beim Fußabrollen schmerzt. Aber es gab auch schon Zeiten da war es ein schmerzhaften Ziehen auch im Ruhezustand (und auch wie bei dir an den Fuß-Außenkanten). Damals habe ich viel Birkenstock-Sandalen getragen, die ja an den Außenkanten stark nach oben gehen. Als ich diese gewechselt habe hat das schon ein kleines Stück verbsserung gebracht. Ab besten komme ich mit gut gepolsterten Sneakern zurecht.

Einen schönen Tag für Euch!
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