Bandscheiben-Forum

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> Postoperativer Harnverhalt
blumi
Geschrieben am: 09 Sep 2019, 13:50


PremiumMitglied Silber
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Hallo,
Hat das jemand von euch auch erlebt, dass am 5.postoperativen Tag nach Bandscheiben-OP (nur den Sequester und das lockere Bandscheibenmaterial wurde entfernt) immer noch die Blase nicht funktioniert? Seit gestern liegt wieder ein Katheter, das 2. mal nach der OP, nach erneuten Einmalkatheterisieren von 1500 ml gestern. Der Darm macht seit Dienstag auch noch nicht wirklich was, ein Klistier hat zwar ein bisschen etwas geholfen, aber auch nicht wirklich viel. Ohne tut sich garnicht.
Jetzt wurde heute nochmal ein MRT gemacht. Ich weiß noch kein Ergebnis. Ich gebe zu dass ich etwas nervös bin, weil vor der OP hatte ich damit nie Probleme. Zwar kenne ich das direkt postoperativ, war am OP-Tag von der HWS auch so, aber nach einmal abkathetern hatte ich damit keine Probleme mehr. Bin etwas verunsichert.
LG, Elke
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paul42
Geschrieben am: 09 Sep 2019, 16:03


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Hallo blumi,

nicht schimpfen, ich hab mal einen Betrag gelöscht weil es doppelt war. :z

Solche Irritation von Blase und Darm sind relativ häufig.

Mir ging das damals nach meiner Versteifung ähnlich.
Nach der OP gab es in der ersten Nacht aufgrund von Unterleibsschmerzen einen Katheder.

Danach habe ich mit der Ente trainiert und versucht genauso auf die Blase Druck auszuüben, wie es die Nachtschwester erledigt hatte.

Das Gefühl wirklich mal müssen hatte ich eigentlich auch nicht.

Ich bin morgens und abend ständig gefragt worden ob ich auf Klo war und das hat mir nach ein paar Tagen auch Sorgen gemacht.

Mein Krankenpfleger meinte, dass kommt von der Schmerzpumpe, weil Opiate verabreicht wurden.
Morgens und abends kam immer ein Schmerztherapeut der die Pumpe kontrolliert und Daten ausgelesen hat.
Zusätzlich gibt es anscheinend auch ein Breitband Antibiotikum was die Darmflora auch mit platt macht.
Vor der OP muss man ja auch den Darm entleeren.
Dazu kommt die fehlende Bewegung, weil man viel liegt.

Als die Drainage gezogen wurde, habe ich danach auch die Schmerzpumpe entfernen lassen, weil ich wissen wollte ob er Recht hat.

Es gab dann Kümmel, Fenchel Anis Tee mit so einem Sirup.

Ein oder zwei Tage später gabs dann Kasslerbraten mit Sauerkraut und ein paar Stunden hatte ich Erfolg.

Eine gesunde Ernährung saniert die Darmflora und Milchsäurebakterien, die aus Sauerkraut oder sauren Gurken stammen, sind gute natürliche Lieferanten den Darm wieder in Schwung zu bringen.

Ich bin sicher, dass sich das bei dir auch noch verbessern wird.
Noch ist ja alles ganz frisch operiert und der postoperative Schmerz steht noch im Vordergrund, so dass wenig Körpergefühl besteht. :troest

Wenn du aufstehen und laufen darfst, dann solltest einfach mal öfters versuchen, anstatt auf ein Mussgefühl zu warten.

gute Besserung :streichel
paul42
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blumi
Geschrieben am: 09 Sep 2019, 16:58


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Hallo Paul,
Ist immer beruhigend, sowas zu hören, weil das einfach gegen Kopfkino hilft. Jetzt war der Neurochirurgi auch nochmal da, MRT ist in Ordnung, Blase und Darm sind offensichtlich einfach nur noch nicht gewillt, ihre Arbeit zu erledigen.
Laufen funktioniert schon recht gut, ich war heute sogar schon Treppensteigen üben und mein linkes Bein tuts wieder, auch wenn es noch super anstrengend ist.
Ich bekomme heute noch Kalymin um Blase und Darm anzuregen und werde, wenn Morgen der Katheter rauskommt, deinem Rat folgen und immer mal wieder versuchen. Mein Problem ist allerdings nicht so sehr, dass ich kein Gefühl für die Blase habe, ich merke gut wenn die voll wird, und 1,5 Liter waren auch echt schmerzhaft, ich bekomme den Blasensphinkter nicht auf, der lässt einfach nicht los.
Was soll’s, ich muss Geduld haben, mit Druck geht da garnicht, irgendwann wird es schon wieder funktionieren, bis dahin bin ich hier gut umsorgt.
LG, Elke
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blumi
Geschrieben am: 10 Sep 2019, 12:33


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Hallo,
Nun ist der Katheter wieder raus, bisher funktioniert noch nichts. bekomme zusätzlich noch ein Vit. B - Präparat, ansonsten meinte die Urologin, wenns heute nicht funktioniert muss ich selbstkatheterisation üben, weil das dauern kann bis die Blase wieder anspringt.
Aber ich seh das jetzt erst einmal gelassen, so oder so wird es eben werden, ändern kann ich zur Zeit ehedem nichts daran. :sch
LG, Elke
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wassermann13
Geschrieben am: 10 Sep 2019, 12:44


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Hallo Elke,
ich drücke die Daumen, dass die Blase zügig ihre Arbeit wieder aufnimmt...
Ich habe jahrelang in der Uro gearbeitet, wir hatten das immer mal wieder, dass nach OP´s die Blase etwas braucht um sich wieder zu leeren...kommt wieder, wie immer hilft leider nur Geduld...

LG Anja
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blumi
Geschrieben am: 10 Sep 2019, 15:53


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Hallo Anja,
Das meinen die Ärzte hier auch. Ich habe mich jetzt erfolgreich das erste mal Selbstkatheterisiert und werde das wohl auch zu Hause noch eine Weile tun müssen. Jetzt muss noch der Darm anspringen ( bin gerade bei einer Kanne Sennesblättertee), dann darf ich nach Hause. Morgen kommt noch unser Wundpfleger und bringt mir alles für das Selbstkatetherisieren vorbei.
LG, Elke
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blumi
Geschrieben am: 12 Sep 2019, 12:55


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Hallo ihr Lieben, ich bin jetzt wieder zu Hause. Laufen klappt gut, Treppensteigen mit Pausen, aber es geht schon ganz gut. Insofern bin ich sehr zufrieden und denke, die Entscheidung für die zügige OP bei den zunehmenden Paresen war absolut richtig.
Leider hat sich bei meinem Untergeschoss nichts getan. Auch nach 8 Tagen noch nicht. Warum das so ist, ist weiterhin unklar. spekuliert wurde ärztlicherseits eine Reaktion auf Narkosemittel, aber nach 8 Tagen???
Mit dem Selbstkathetern komme ich ganz gut klar, aber da ich weiterhin auch kein Gespür für den Darm habe, muss ich mich Klistieren, um Kathastrophen zu vermeiden, und ich gebe zu, der Gedanke, dass das jetzt längerfristig so bleiben könnte, trieb mir heute Morgen doch Tränen in die Augen.
Auch wenn es nicht hilft, gehen einem dann alle möglichen und unmöglichen Ideen durch den Kopf, und das mach es nich Besser.

Z.B. hatte ich direkt Post-OP eine tauben Daumen, medialen Unterarm und ein Stück Oberarm - Lagerungsbedingt vermute ich, Druck auf den N.Medianus, ist auch bis auf e8nen pelzigen Daumen alles zurückgegangen. aber, was wenn doch ein HWS- Problem bei der Narkose entstanden ist und das jetzt die Probleme unten auslöst - aber ohne sonstige Symptome?
Oder ich hatte zwischen 4. und 7. postoperativen Tag tierische Kopfschmerzen. Habe ich mit keinem drüber gesprochen, da ich Kopfschmerzen erstens zu genüge kenne und zweitens ehedem keiner Zeit hatte. Von der OP-Technik her ( von extraforaminal) kann keine Duraverletzung entstanden sein, allerdings war alles fürchterlich vernarbt und ich weiß selbst aus leidvoller Erfahrung, dass in vernarbtem Situs alles nicht mehr da liegt wo es sein soll. Aber dann wären die Kopfschmerzen nicht wieder verschwunden?
Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?
:sch
Ich weiß dass ich mich damit nur verrückt mache, aber den Kopf abstellen kann ich nunmal nicht und jeder Tag, den es länger dauert, macht mich unsicherer. Ich merke gerade am eigenen Leib, wie ungünstig es ist wenn ärztlicherseits offensichtlich keiner Zeit hat, in einer Situation mit Komplikationen in Ruhe ein Gespräch zu führen, denn das hätte ich dringend gebraucht. ich werfe das keinem vor, er herrschte Vollchaos aufgrund von unzähligen Notfällen ( Polytrauzentrum- der Hubschrauber flog ständig, und da sind die Neuchis ja auch oft Mitbeteiligte), aber dann muss man, denke ich einen Termin vereinbaren, an dem in Ruhe nochmal über allles ventiliert wird.
Ich versuche jetzt zunächst mal bis nächste Woche soviel Ruhe zu bewahren wie ich kann. Bin ja versorgt und komme erstmal zurecht. Sollte es nächste Woche nicht verändert sein habe ich Gesprächsbedarf, und dies werde ich auch durchsetzten, wann und wie auch immer.
LG, Elke

Bearbeitet von blumi am 12 Sep 2019, 12:59
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Pauline69
Geschrieben am: 12 Sep 2019, 18:12


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Hallo Elke,

Es ist fürchterlich, wenn man mit all seinen Fragen alleine gelassen wird. Und ist auch nicht akzeptabel, wenn die Ärzte, gerade die Chirurgen, sich keine Zeit nehmen, eine vernünftige Aufklärung oder Erklärung durchzuführen.

Du bist jetzt hier selbst Betroffene, viel, viel mehr Ärzte müßten mal selbst betroffen sein, dann könnten Sie Sich vielleicht etwas besser in den Patienten hinein versetzen. Bitte versteh das nicht falsch, aber auch ich verzweifele ja zur Zeit, an mangelndem Interesse der Ärzte, einer Sache mal auf den Grund zu gehen. Und an fehlendem Fachwissen der unmittelbaren Nachbar-Fachrichtungen.

Ich kann Deine Ängst gut verstehen. Mit würde das auch große Sorge bereiten.

Da bleibt doch fast nur eine Möglichkeit, ein neues MRT der Halswirbelsäule, um zu sehen, ob da noch alles in Ordnung ist.

Wünsche Dir schnelle Besserung und liebe Grüße
Pauline

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blumi
Geschrieben am: 12 Sep 2019, 18:50


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Hallo Pauline,
Das ist ja eben der Punkt, solange sich alles im normalen, klaren eindeutigen Rahmen bewegt ( wie jetzt bei mir die zunehmende Parese in Kombi mit dem nachgerutschten BSV) funktioniert die Medizin gut. Aber da wo es eigentlich interessant wird ( tut mir leid wenn ich das so formuliere, ich möchte damit keinem zu nahe Treten, aber aus Sicht einer Therapeutin sehe ich das so) wo man also ein bisschen Rätseln darf, Fachrichtungsübergreifend konferieren muss, sich vielleicht Speziallitaratur beschaffen, in speziellen Zentren anrufen um deren Meinung einzuholen, sprich das Hirn einschalten und sich die Zeit dafür nehmen, da machen viele den Rückzug, reagieren mit Schulterzucken und widmen sich lieber der Routine, die ist einfacher und schluckt nicht so viel Zeit.
Ich bin froh dass ich nicht so arbeite weil genau das es ja ist was unseren Beruf so interessant macht, sonst könnte man ja auch einen Anamnese- und untersuchungsroboter hinstellen der dann die Wahrscheinlichkeit für eine Diagnose ausspuckt.
Ich habe gerade mal selbst versucht den Analreflex auszulösen, nun ist das bei der postoperative doch etwas eingeschränkten Rückenbeweglichkeit schwierig aber zumindest konnte ich das selbst nicht. ???
In der Klinik hieß es das wird, es brauch Geduld, aber wie wollen die wissen, ob es mit Geduld wird, wenn die nicht einmal wissen, was da eigentlich werden soll???
Mit dem MRT ist das so eine Sache, wegen der Protheseartefakte war sich der Radiologiechef ja im Juli schon nicht sicher bezüglich Engstellen und meinte, um sich sicher zu sein müsse ein Myelo-CT durchgeführt werden. Da aber die Armsymtomatik nach vier Wochen rückläufig war und ich HWS-mäßig fast beschwerdefrei, habe ich das ersteinmal nach hinten gestellt da die LWS zunächst die problematischere Baustelle war. Den Termin bei dem vernünftigen Neurologen musste ich aufgrund der akuten OP - Indikation jetzt leider auch absagen, da der in meinen Klinikaufenthalt fiel.
Etwas ratlose liebe Grüße, Elke

Bearbeitet von blumi am 12 Sep 2019, 18:57
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Pauline69
Geschrieben am: 12 Sep 2019, 20:51


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Liebe Elke,

wie gut ich Dich gerade verstehen kann....... es gibt ein Problem, ob eine Blase oder einen Schmerz, alle stehen achselzuckend vor Dir und sagen: Geduld, das braucht seine Zeit oder hm - tja - das könnte vielleicht........ sein. Aber „forschen“ ob es das ist, oder wie Du sagst, Hirn einschalten, tut niemand.

Es ist gut, dass es Spezialisten gibt, aber es nicht gut, dass niemand mehr über seine eigenen Tellerrand hinausschaut.

Eine Frage an Dich, kann man durch Implantate, in der Halswirbelsäule zum Beispiel, auf einem MRT eine Nervenbedrängung oder einen geschwollenen Nerv sehen oder nicht sehen? Oder besser, kann man überhaupt sehen (durch die Implantate), ob mit einem Nerv etwas nicht in Ordnung ist ?

Ich habe ja auch 2 Implantate und diese etwas unerklärlichen, nicht besser werdenden Schmerzen im Arm. Erst 10 Monate links, jetzt seit 2 Wochen rechts.
Könnte man sehen, ob ein Implantat minimal verrutscht ist ?

Ist ein Neurologe der erste Ansprechpartner für einen Bandscheibenvorfall-verursachten Nervenschmerz oder ein Neurochirurg? Der Operateur oder ein fremder ?

Liebe Grüße
Pauline



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