Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


  
 
Reply to this topicStart new topic

> Was an Physio hat euch geholfen ?, Physiotherapie
Angun
Geschrieben am: 04 Jun 2018, 16:47


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 3
Mitgliedsnummer.: 27.447
Mitglied seit: 04 Jun 2018




Hallo …

ich bin ebenfalls ein BSV L5/S1 Geplagter …

Entweder habe ich Tomaten auf den Augen oder es schlichtweg übersehen …

Habe hier jedenfalls keine Berichte darüber gefunden, welche sportlichen Übungen in welchem Ausmass (Wiederholungen/ Zeitansatz, etc) euch am Besten geholfen haben …

Wie gesagt … bin noch ganz jungfräulich … vor vier Wochen mit krampfartigen Schmerzen im linken Bein nachts aufgewacht ("Nanu ? Wer schreit denn hier so ?? … Ach … das bin ja ich...") …

Bekomme morgen meine letzte PRT … war jetzt insgesamt drei mal beim Physiotherapeuten (fast ausschließlich Massage der Triggerpunkte) ...


So - meine eigentliche Frage :

Der Physio meinte, Bewegung sei Trumpf ... ich könnte und dürfte alles machen, was keine Schmerzen verursacht (natürlich keine ruckartigen Bewegungen) ...

Überall lese ich auf Fachseiten (Liebscher&Bracht, etc), daß bei BSV nur der Aufbau von Rücken- und Bauchmuskulatur etwas bringt ...

Hat da jemand (hoffentlich) positive Erfahrungen mit gemacht ?

Rudert ihr die halbe Nacht durch ? Doppelstunde Pilates ?

200 x Hyperextension mit Gewichten ??

Was genau hat euch gehölfen ??

Überall steht nur : Trainieren sie ihren Rücken ...

Oder : Rückentraining hat mir geholfen ...

Aber nirgendwo was und in welchem Umfang !!

Ich kenne alle Übungen ... brauche also keine Anleitung ... eher so nen Bericht ...

ich habe mich vor 8 Wochen beim Hallenjojo angemeldet ... trainiere jetzt schon zwei mal die woche und es ist besser geworden, seit ich rote Jojos benutze ... sowas in der Art ...


Hoffe, ich nerve hier niemanden ... aber ich bin völlig verzweifelt ... es will einfach nicht besser werden ...


ach ja ... eins noch :

Könnt ihr euch auch nicht bücken ??? Ich raste beim Socken anziehen völlig aus ...

das kann doch nicht sein !!!
PMEmail Poster
Top
cecile.verne
Geschrieben am: 04 Jun 2018, 17:17


PremiumMitglied Bronze
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.043
Mitgliedsnummer.: 19.935
Mitglied seit: 24 Jan 2012




Hallo Angun

herzlich willkommen im Forum.

Ich kann Dir nur wenig Informationen geben, denn ich bin versteift. Was ich aber ganz sicher sagen kann: Bücken ist tabu!!!!! Auch Socken anziehen mit Vorüberneigen! Das geht aber recht gut, wenn Du Dich auf den Rücken aufs Bett legst und das Bein zum Bauch ziehst. Meistens kommst Du so zum Fuss runter. Wenn das auch zu schmerzhaft ist, dann geht es nur mit Hilfe von jemandem anderen....

LG Cécile
PMEmail Poster
Top
paul42
Geschrieben am: 04 Jun 2018, 18:45


PremiumMitglied Silber
Group Icon

Gruppe: Betreuer
Beiträge: 2.777
Mitgliedsnummer.: 19.053
Mitglied seit: 18 Jul 2011




Hallo Agnun

Willkommen im Forum :;

Sicherlich gibt es viele Übungen, aber es gibt keinen pauschalen Ansatz was die Anzahl an Wiederholungen betrifft.

Das wirste lernen müssen, da ein gesundes rückenfreundliches Maß zu finden.

Der BSV scheint ja relativ frisch zu sein und in der Akutphase liegt der Schwerpunkt auf Schonung und Bewegung, da hat dein Physio schon Recht.

Leider gibt es keine Übung sich den BSV abzutrainieren, das kommt immer individuell darauf an.
Gezieltes Aufbautraining für Tiefenmuskulatur kommt dann erst später.

Du musst da lernen dein persönliches Maß an Belastung zu finden vor allem musst du auf deinen Körper achten, was so der so an Rückmeldungen sendet.

Wenn du es übertreibst, besteht die Gefahr das erneut BS Material vorfällt und auf beteiligte Nervenwurzeln drückt.

Langfristig muss natürlich dann auf deine Bedürfnisse / Schwachstellen eingegangen werden.

Zunächst sollte weiter versucht werden, soviel Bewegung an den Tag zu legen, dass der Stoffwechsel im Rücken akitiv ist, damit der Körper den BSV aus eigener Kraft reduzieren oder resorbieren kann.

Wenn du Morgen erneut eine PRT bekommst, kannste ja nochmal den Doc fragen :h wie er sich den weiteren Therapieverlauf vorstellt und was für dich ein gesundes Maß an Aktivität darstellt. :z

viele Grüße
paul42
PMEmail Poster
Top
MagicSilver
Geschrieben am: 05 Jun 2018, 00:39


Öfter dabei
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 42
Mitgliedsnummer.: 27.329
Mitglied seit: 11 Apr 2018




Hallo Angun,

Hallenjojo find ich gut :roll , kann nur leider nicht mit solch einer Erfahrung dienen. Ich verwende die blauen jojos ;-)

Mein Therapeut von der Krankengymnastik hat gemeint, dass ich die zwei erlernten Rückenübungen ledig ein mal am Tag machen brauche. 3-5 × 7-10 die jeweilige Übung, aber nach 7-10 x immer eine halbe Minute pausieren, damit die Muskeln nicht übersäuern. Das mache ich seit 3 Wochen und habe das Gefühl, dass die Bauch- und Rückenmuskulatur sich schon gestärkt hat.

Man muss wirklich nicht übertreiben, denn häufig mag das der Nerv auch nicht. Ich war eine Zeit lang täglich ein paar Kilometer spazieren, erst seitdem ich nur jeden zweiten Tag gehe gibt der Nerv Ruhe und somit lassen die Schmerzen im Bein nach.

Bin allerdings schon in der 12 Woche zu Hause und meine erste PRT erhalte ich erst in 7 Wochen...

Also mache nur so viel wie Dir gut tut und was Dir Spaß macht. Und wenn es nur der Haushalt ist, denn bügeln, abwaschen oder staubsaugen ist auch Bewegung. Zu viel des "Guten" kann auch nach hinten los gehen. Auch wenn Du es vielleicht nicht wahrhaben möchtest, ging mir zumindest so, Du brauchst viel Geduld.

Das wird schon mit der Zeit, sei zuversichtlich.

Lieben Gruß
Susann

Bearbeitet von MagicSilver am 05 Jun 2018, 00:42
PMEmail Poster
Top
Sab
Geschrieben am: 05 Jun 2018, 08:58


BoardIngenieur
***

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 780
Mitgliedsnummer.: 15.329
Mitglied seit: 26 Dez 2009




Hallo,

was empfiehlt Dir denn Deine Physio ? Gibt es da Übungen, die Du machen sollst ?

Aus meiner Erfahrung hilft eine Kombi von Muskelstärkung sowie Muskeldehnung. In meinem Fll heißt dies, dass ich im Fitnessstudio mit Gewichten arbeite, früher an Geräten, mittlerweile arbeite ich mit (leichten) Hanteln. Und ich mache Yoga zum Dehnen. Das Dehnen halte ich für sehr, sehr wichtig, dass hat bei mir sehr viel Schmerz genommen. Lass Dich aber bei diesen Übungen anleiten, man kann da auch einiges falsch machen. Außerdem, es braucht schon seine Zeit, bis Muskeln aufgebaut sind, das geht nicht innerhalb von ein paar Wochen. Ich habe in der Hochphase meines BSV und später nach meinem Unfall jeden Tag Übungen gemacht, alles nach Empfehlungen der Reha-Physios. später dann nach Empfehlungen eines Coaches aus dem Fitnessstudio.

Viel Erfolg !

lg

Sabine
PMEmail Poster
Top
Pinguin
Geschrieben am: 06 Jun 2018, 04:14


PremiumMitglied Bronze
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 1.243
Mitgliedsnummer.: 16.537
Mitglied seit: 06 Jul 2010




Hallo Angun,


auf Deine Frage wirst Du hier sicherlich keine absolute Antwort finden/erhalten.

Was für Deine Diagnostik zugeschnittenen Übungen sein könnten, solltest Du mit Deinem Physiotherapeuten (wenn er gut ist) besprechen.

Es kommt nicht darauf an, sich absolut auszupowern und ins jenseits schießende Wiederholungen anzustreben.

Viel wichtiger ist die Kontinuierlichkeit/ Regelmäßigkeit!


Es ist auch nicht zwingend nötig, deswegen ein Fitnessstudio zu besuchen.

Die Übungen, welche die kleine wirbelsäulennahe Muskulatur aufbauen/stärken, sollten täglich in einem Rahmen von 10- max. 15 Minuten, eventuell auch 2 mal täglich durchgeführt werden, um ein entsprechendes Ergebnis zu erzielen.

Diese Übungen kann man fast überall ausführen, z.B. auf` m Bürostuhl, Toilette, beim Warten in einer Schlange,
morgens im Bett, im Zug/ Bus im Auto, beim Warten an der Ampelkreuzung (bei rot versteht sich), oder als Beifahrer usw.
Du schreibst, dass Du "Nur" überall liest, dass Rückenübungen wichtig sind.....
So ist es auch.....
Außerdem ist alles gut, was keine Schmerzen verursacht.

Mit Gewichten wäre ich an Deiner Stelle zurückhaltend.
Je nach Krankheitsbild sind aber bis 15kg an Geräten im Fitnessstudio im Normbereich.

Es ist nicht erstrebenswert, die Figur eines Adonis zu erzielen.
erwiesen ist nun mal, dass die kleine WS nahe Muskulatur, diejenige ist, die der WS den nötigen Halt liefert.
Als 2. wichtigste Muskulatur wäre die schräge Bauchmuskulatur zu erwähnen.

UND: nicht zu unterschätzen sind Dehnübungen.
besonders die vordere Brustmuskulatur, die Leistenbeuger, Kniestrecker/ Wade und der Pilorismuskel ( kann äußerst schmerzhaft sein, wenn er verhärtet oder verkürzt ist.


Statikübungen kann man wunderbar auf einem Wackelbrett, als Alternative Badetücher übereinanderlegen, bis sie
einen wackeligen "Turm" ergeben. Stell Dir aber zur Sicherheit einen Stuhl zur Seite.
Auch eine Rolle und darauf ein Brett quer legen und darauf balancieren stärkt diese besagte kleine Muskulatur.
Den Flexistab würde ich an Deiner Stelle nur verwenden, wenn Du ihn wirklich korrekt beherrscht.

Ist Dein Gesundheitszustand relativ stabil, reichen bei allen angegebenen Übungen jeweils Ca. 15- 20 Wiederholungen a. 3 Sets aus.

Bis zu meiner WS Operation im April diesen Jahres bin ich ebenfalls in einem Gesundheitstraining (Fitnessstudio)
aktiv gewesen.
Meine P- Trainerin hat allerdings eine ausgiebige Anamnese erstellt und Rücksprache mit meinem Orthopäden geführt.
Daraus resultierte dann mein Trainingsplan, der 2 mal wöchentlich je eine Stunde umfasste.
Mehr hat mein Ortho nicht genehmigt.

Leider hat mich meine LWS und mein kaputtes Knie dazu gezwungen, dass ich jetzt mit dem Training im Studio pausieren muss.
Aber die kleine WS nahe Muskulatur kann ich ja immer und überall beüben.

Am 05.07. gehe ich zur Knie OP und ich hoffe, wenn dann irgendwann alles wieder gut verheilt ist, dass ich das Training
im Studio auch fortsetzen kann.
Meine Reha wird allerdings 5-6 Wochen in Anspruch nehmen, da es eine Kombination zwischen Rücken- und Knieaufbau
geben wird.

Momentan ist mein Knie so schlimm, dass ich nur noch mit Unterarmstützen oder Rollator laufen kann.
Selbst das Auto fahren fällt mir schwer. Mit dem linken Knie muss ich zwar nur die Kupplung betätigen, aber selbst das tut mittlerweile schon weh.
Am Montag suchte ich meinen Chirurgen auf, der mich zur Knie OP überwies und wollte, das er mir die Flüssigkeit noch mal abzieht.
Leider musste ich unverrichteter Dinge wieder nach Hause gehen.
Er sticht so kurz vor der Operation nicht mehr in das Areal.
Zu groß wäre das Risiko einer Infektion und dann könnte ich meine Knie OP nach hinten verschieben.
Na das möchte ich auf gar keinen Fall.

Also muss ich jetzt die 4 Wochen irgendwie mit Ibu durchziehen, damit ich überhaupt auftreten kann.

So....nun bin ich aber ganz schön ausschweifend geworden, gehört eigentlich gar nicht hier her.

Aber ich hoffe, dass ich Dir mit dem Inhalt des oberen Berichtes etwas weiter helfen konnte.

Fazit für Dich: Such Dir ein gutes F - Studio mit einem sehr kompetenten P Trainer, der Dir nicht gleich einen Vertrag aufschwatzt und gewillt ist mit Deinem Arzt Rücksprache zu nehmen.
Er wird Dir dann einen entsprechenden Trainingsplan erstellen in dem nicht nur der Aufbau der Muskeln, sondern auch das Erwärmen und das Dehnen enthalten sein sollte
Wenn man nämlich nur die Muskeln stählt und das Erwärmen und die Dehnung vernachlässigt, kann man damit ebenfalls Probleme und Schmerzen begünstigen.

Schaut man sich nämlich die " Pumper" in den Studios genauer an, dann haben die keine optimale Haltung und
wenn sie im Alltag mal einen ungewohnten Bewegungsablauf erwischen, sind sie es, die mit einem Hexenschuss zu rechnen haben, weil sie entweder die kleine WS nahe Muskulatur völlig vernachlässigen oder aber die Muskelpakete, die man oberhalb sieht, drücken schon Nerven und Gefäße ab und somit verursachen sie Schmerzen, ein Teufelskreis.

Ein Beobachten der eigenen Körpersignale während der Übungen ist sehr wichtig, damit man seine Grenzen kennenlernt, um diese zu akzeptieren und nicht stetig zu überschreiten.
Was aber nicht bedeutet, dass man auch mal richtig zupacken kann, wenn es erforderlich ist.
Sind die WS nahen Muskeln stark genug, wird man sich damit dann auch nicht zwingend einen Schaden zuziehen.

So,....jetzt komm ich mal zum Ende.

Bleib schön aktiv, finde Deine Grenzen und verliere nicht die Lust.
Mit einer gesunden Selbstkenntnis und einem guten Körpergefühl wird Dir das gelingen, da bin ich mir sicher.

In diesem Sinne, für Dich alles Gute und viel Erfolg beim Training
sendet liebe Grüße
Konstanze





PMEmail Poster
Top

Topic Options Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 5.6427 ]   [ 23 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version