Bandscheiben-Forum

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> 2. OP in 5 Jahren - L5/S1 und L4/L5, Probleme und Baustellen im Nachgang
Mafi74
Geschrieben am: 17 Jun 2018, 10:44


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Hallo zusammen,

nach einiger Zeit melde ich mich wieder und bin so langsam in einem ziemlichen Motivationsloch, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Ich fasse mal alles bisherige kurz zusammen:

Ich bin 44, diagnostizierte Bandscheibenvorfälle in den Etagen L4/L5 und L5/S1 seit dem Jahr 2000. Diese hatte ich seitdem durch Sport, Osteopathie, Physiotherapie und eine Kur gut im Griff.

Im Januar 2013 hatte ich eine OP L5/S1. Zunächst konservativ über PRT´s versucht da primär massive Schmerzen, dann jedoch massive Ausfälle mit dem Fußheber und Kraftverlust im linken Bein - die OP war dann notwendig. Soweit geholfen, die AHB im Anschluss empfand ich als gut, da ich die ersten 6 Wochen nach der OP eine gute Mischung aus Ruhe und leichter Aktivität hatte. Im Sommer 2013 war soweit alles schmerzfrei, der Fußheber bei 4 von 5 (Fersenstand wieder möglich) und ich konnte meinem geregelten Alttag (sitzende Tätigkeit, Sport...) wieder nachgehen. Im linken Fuß sind der zweitze und dritte Zeh taub als Überbleibsel, die linke Wade wurde auch wieder besser.

In den Jahren bis 2018 habe ich schon gemerkt, dass sich etwas körperlich verändert. Mein rechtes Bein tut unbewusst mehr, der Hüftmuskel (Piriformis und quasi bis vorne in die Leiste) auf der linken Seite wurden zum Problembereich. Auch optisch sieht man, dass dieser Muskel gegenüber der rechten Seite abgebaut hatte. 2015 hatte ich eine sehr schmerzhafte ISG-Blockade links, aber soweit habe ich alles irgendwie gut in den Griff bekommen, da ich täglich etwas dafür tue.

Ziemlich aus dem Nichts hatte ich im März 2018 links im Po mal wieder Schmerzen, die ich als die Üblichen eingeordnet habe. Ich merkte dann aber bei meinen Übungen auf der Matte oder beim Schwimmen, dass dort irgendwie "mehr" war. Als dann - ebenfalls aus dem Nichts - mein linker Fuß auf den Boden "platschte" begab ich mich in Osteopathische Behandlung, die jedoch unglaublich schmerzhaft war und nach der ich (was ich seit 12 Jahren nie hatte!) unglaubliche Schmerzen hatte. Als ich es nicht mehr aushielt war ich in der Notfallambulanz der Neurochirurgie wie vor 5 Jahren und man behielt mich über Nacht da. Schmerzmittel halfen kaum, ich konnte eigentlich in keiner Position mehr schmerzfrei ausharren. Sofort MRT gemacht und sehr großer BSV L4/L5 erkannt. Vernünftig war, dass der Oberarzt feststellte, dass wenn es nur der Schmerz wäre (wenn auch heftig) er mich nicht operieren würde, da der Fußheber aber 1,5 von 5 war die Indikation leider gegeben sei. Ich konnte Ende März eine gute Stunde überlegen und wurde dann notoperiert. Der Schmerz war danach sofort deutlich besser, auch der Fußheber leicht verbessert. Gleiches Programm, gleiche Klinik, gleiche AHB - alles wie gehabt.

Nun sind 12 Wochen vergangen. 2 OP´s in 5 Jahren, 2 mal das linke Bein betroffen, alles nicht ohne. Zumal ich auch noch einen BSV L4/L5 nach rechts habe, der aber klinisch bislang "stumm" war. Aktuell habe ich nach der AHB ein 10er Rezept gehabt, jede Sitzung Physio, Strom, Wärmebehandlung und Gerätetraining (dosiert). Ich gehe viel spazieren, Fußheber ist bei 3 von 5. Mache ab und zu auf der Matte ein Feldenkrais Programm von rund 45 Minuten.

Und nun tun sich einige Baustellen und Folgen der OP´s auf, wo ich gerne vielleicht doch noch den einen oder anderen Hinweis oder Tipp von euch hätte:

1) Piriformis / Hüftmuskel /seitlicher Oberschenkel links

Wie schon beschrieben, seit der ersten OP ein problematischer Bereich. Etwas verkümmert, schnell verspannt und durch den nun wiederholt angegriffenen Fußheber auf der Seite nicht gerade korrekt gefordert. Habe in den letzten Wochen vorsichtig begonnen Übungen speziell für diesen Muskel zu machen (Theraband, Kniebeugen etc.) die mir die Physio gezeigt hat. Folge ist, dass dieser Muskel im Liegen zuckt, sich quasi nach innen zusammen zieht (hatte ich aber auch schon direkt nach der OP!) und ich bewusst loslassen muss. Es ist exakt im Po der Piriformis aber eben auch seitlich der Hüftmuskel. Beim Stehen oder Gehen tut diese Stelle außen massiv weh. Vorsichtig und unter Aneitung habe ich diese Stelle mit einem Tennisball massiert, was jedoch eher erstmal alles verschlechtert. Momentan umfasst mich quasi eine Hand am Hüftmuskel und drückt diesen ab, folglich (unabhängig vom Fußheber) kann ich aus der Hüfte gar nicht normal gehen und mein Bein fühlt sich schwach an. Die ohnehin schon beiden Tauben zehen werden dann nochmal deutlich tauber.
Kann das doch noch was von der operierten Stelle sein, was dorthin ausstrahlt? Wobei ich den Schmerz schon sehr stark muskulär durch die Bealstung dort lokal vernehme. Ist hier Ergotherapie sinnvoll? Aufgrund des instabilen Gangbildes und dem Muskelabbau auf der linken Seite? Habt ihr sonst noch Ideen, wie ich mich verhalten soll, wie ich an diese Disbalance herangehen kann?

2) Die eigentlich gesunde rechte Seite

Wie eben beschrieben, ist dort ein Vorfall, der beide male nich operiert wurde. Dieser wurde bei der OP in diesem Jahr jedoch während der OP kurz "berührt" und man hat ihn sich angesehen, wie der Operarzt sagte. Ich merke, dass mein Körper ungemein viel über recht abfängt. Der Muskelstran neben der LWS ist betonhart. Nun habe ich im Bein ab und an auch mal ein Pieksen oder Stechen rechts und auch unter dem Fuß knubbelt sich der Nerv, die Zehen fühlen sich komisch an. Es varriert jedoch, je nach Zustand der rechten Seite.
Ist das aus eurer Sicht normal? Sollten mir die Missempfindungen in den Zehen zu denken geben oder muss ich das in dieser Phase so hinnehmen? Gibt es irgendetwas, was diese extrem verspannte Muskulatur auflockert? Wie gesagt, wir reden hier über Missempfindungen, keine Schmerzen, kein Kraftverlust aber deutlich wahrnehmbar.

Ich würde mich über Hinweise und Tipps echt freuen. Mittlerweile ist dieses instabile Gefühl, dieses in sich rein horchen, dieses Sport machen und danach schlägt es in irgendeine der beiden Seiten wieder aus echt zermürbend. Meine Orthopädin ist recht unkreativ, da kommt wenig. Habe mich weitestgehend selber organisiert, eine fantastische Osteopathin, bei der ich aber erst in 2 Wochen bin. Mir fehlt irgendwie mal eine konsequente Untersuchung, ein konsequenter Plan.

Euch einen schönen Sonntag und viel spaß beim Spiel ;-)!

Markus
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milka135
Geschrieben am: 17 Jun 2018, 14:21


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Hallo Markus,
also hierzu:
Zitat (Mafi74 @ 17 Jun 2018, 10:44) 

Ist das aus eurer Sicht normal? Sollten mir die Missempfindungen in den Zehen zu denken geben oder muss ich das in dieser Phase so hinnehmen? Gibt es irgendetwas, was diese extrem verspannte Muskulatur auflockert? Wie gesagt, wir reden hier über Missempfindungen, keine Schmerzen, kein Kraftverlust aber deutlich wahrnehmbar.

kann ich dir sagen, dass es 12 Wochen nach der OP völlig normal ist, dass deine Belastbarkeit (Muskeln u. Nerven) noch schwankt. Da du nun nach der OP dich sicherlich mehr bewegst, als vor der OP. Beanspruchst du auch mehr deine noch beleidigten Muskeln u. Nerven. Was zur folge hat, dass sich deine Muskeln verspannen.

Hast du die Möglichkeit, dass dir dein Hausarzt Muskelrealaxane wzb.: Norflex ret. oder Bactolofen verschreibt?

Du könntest auch mit Magnesium und Vit.-B versuchen.

Die innere Heilung braucht bis zu 12 Monate. Nervenschäden erholen sich wenn möglich in den ersten 2 Jahren.

Nachuntersuchungen u. Therapien nach einer OP ist in unserem System leider ein Stiefkind. :h Frägt man das vor der deutlich mit einer Zusicherung ab. Macht sich zwar so beliebt wie Fusspilz. Aber die Ärzte wollen doch auch alles abgesichert haben.

Wenn du bedenken hast, dass es bei dir kein normaler Heilungsablauf ist. Bitte, doch deinen Neurochir. um eine Überweisung zum Neurologe zwecks klinische Untersuchung mit neurol. Messung und Therapieempfehlung.

Evl. könnten dir auch PRT´s mit Cortison helfen! Denn das Gewebe dürfte noch geschwollen sein.

Liebe Grüße
Milka :;
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Mafi74
Geschrieben am: 25 Jun 2018, 21:18


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Hallo,

danke für deine Einschätzung.

Das die rechte und eigentlich gesunde Seite sich bemerkbar macht ist nachvollziehbar aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Ausschläge so deutlich sind. Stechen Schienbein und Fußrücken sowie Knubbel unter dem Fuß und in Zehen. Merke aber auch, dass speziell im Liegen die Muskulatur rechts mehr verhärtet ist. Hoffe mal, dass es nur daran liegt, habe Sorge vor der nächsten Baustelle.

Ortoton habe ich bekommen und Spritzen in die Muskulatur, sehr schmerzhaft und gereizt seitdem.

Was ich ebenfalls noch probiert habe ist ein vorsichtiges Schröpfen der verspannten Muskulatur. An der Stelle direkt an der LWS schmerzhaft. Kann bzw. macht man das auch auf der Narbe...vorsichtig versteht sich?

Gruß
Markus



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Mafi74
Geschrieben am: 05 Okt 2018, 18:37


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Ich wollte mich nach nun mittlerweile über 6 Monaten nach meiner OP melden (siehe erster Beitrag). Nachdem ich 2013 und in diesem Jahr operiert worden bin, die unteren beiden Etagen und jeweils mein linkes Bein betroffen waren, so kann ich meinen aktuellen Zustand recht präzise beschreiben.

Eins vorweg, Schmerzen habe ich gar keine. Mein Programm besteht weiterhin aus dem Besuch meines Fitness Studios, Übungen auf der Matte zuhause und längeren Spaziergängen (7 km + x). Dazu habe ich seit Ende Juni mit dem wöchentlichen EMS Training angefangen. Manuelle Therapie und Osteopathie ebenfalls weiter regelmäßig. Ergotherapie ebenfalls ausprobiert ( Schröpfen ).

Mein linkes Bein ist meine Baustelle. Der Fussheber war nach der ersten OP so wiedergekehrt, dass der Fersenstand einigermaßen gut ging. Dennoch habe ich wohl unbewusst viel über das rechte Bein gemacht. Nach der OP in diesem Jahr ist alles nochmal eine Spur schwieriger geworden. Der Fussheber ist weit vom Fersenstand entfernt, Fuß geht nur gut 1 cm vom Boden hoch. Beim spazierengehen nervt eher das abrupte runter platschen, stolpern tue ich nicht. Ich behaupte und hoffe dennoch es wird in kleinen Schritten besser.
Was ich manchmal als größeres Problem sehe, ist mein linker Piriformis und mittlerweile laut Osteopathin der Tensor Muskel seitlich an der Hüfte. Treibt mich in den Wahnsinn, da man wie über einen Widerstand geht und das Gangbild dadurch noch schlechter wird.

Insgesamt könnte es schlimmer sein aber an schnelles Walking geschweige denn Laufen wird wohl nicht mehr zu denken sein.

Würde mich über Meinungen oder einen Austausch sehr freuen.
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