Bandscheiben-Forum

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> MRT meines Sohnes, Instabil!?
Jutta70
Geschrieben am: 26 Jun 2017, 23:25


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Moin, heute will ich Euch mal das MRT meines 17 jährige Sohnes zeigen.
Beschwerden hat er beim vorgebeugten Sitzen, also Fahrrad fahren, Schneidersitz,...
Leider völlig unsportlich, übergewichtig und hypermobil....

Angefügtes Bild

Das ist doch instabil? Was tut man, gibt es Alternativen zur OP? Läßt sich mit gezieltem Muskelaufbau etwas erreichen?

LG Jutta
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Ronja
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 08:13


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Hi Jutta,

Zum Bild kann ich so jetzt nichts sagen.
Aber die Bandscheiben gefallen mir nicht so wirklich.
Was sagt denn der Befund?

Mit Muskelaufbau lässt sich immer was machen!
Er muss das hält aber auch wollen...

Mit meiner Tochter war das auch immer schwierig, hatte nie Lust zum Sport. Jetzt mit 17 geht sie ins Fitnessstudio, auch wenn sie anders trainieren sollte (leider gibt es dort wo sie hin wollte, keine guten Trainer) aber sie macht immerhin etwas.

LG,
Ronja
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cecile.verne
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 09:15


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Hallo Jutta

das MRT wurde ja durch einen Arzt veranlasst. Was sagt der dazu? Habt ihr einen Wirbelsäulenspezialisten, der die Sache beurteilt?

Auch mir scheinen die Bandscheiben nicht mehr ganz in Ordnung zu sein. Eine Instabilität ist auf einem MRT eher schwierig zu beurteilen, dafür braucht es eher ein Funktionsröntgen.

Ich denke im Kontext der Grundprobleme Deines Sohnes (Übergewicht, Unsportlichkeit, Hypermobilität) kann sicher sehr viel erreicht werden, wenn an diesen Problemen "gearbeitet" wird. Das wird sicher primär das Allerwichtigste sein! Aber auch da ist eine fachmännische Begleitung sehr wichtig, denn sonst versanden alle Anstrengungen meist nach wenigen Versuchen!

Lg Cécile
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karin59
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 10:03


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Hallo Jutta,

ich meine in der Etage L5/S1 ein Gleiten zu erkennen, außerdem einen BSV über der Etage.
Ein Gleiten sieht so aus.
Es ist aber ein CT, deshalb werden Weichteile wie BS nicht angezeigt. Man kann aber die Instabilität erkennen.

Bearbeitet von karin59 am 27 Jun 2017, 10:42

Angefügtes Bild
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paul42
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 13:33


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Hallo Jutta :;

Eigentlich reicht die Aufnahme nicht aus um daraus eine genaue Diagnose abzuleiten.
Das ist auch grundsätzlich die Aufgabe des Arztes.

Sicherlich lassen sich in der Aufnahme bereits schon Veränderungen im Bereich von L4/L5 und L5/S1 erkennen.
Was auffällt, ist die Gefügestellung von L5 gegenüber S1 da sich hier das BS Fach nicht mehr parallel darstellt.

Ob das Ganze Instabil ist, lässt sich keinesfalls aus der Aufnahme ableiten. :nein

Wie Cécile bereits schon geschrieben hat, bedarf es zur weiteren Abklärung einer Instabilität eines Funktionsröntgen, stehend in Inklination und Reinklination.
Nur durch den Vergleich beider Aufnahmen lässt sich bestimmen, ob einer der LWK oder sogar S1 einem Gleitwirbel entsprechen.

Ob man da nun mit sportlichen Aufwand schnelle Linderung erreicht halte ich fraglich. :kinn

So wie die Wirbel zu einander stehen, könnte Stufenlagerung der Beine oder Schlingentisch Behandlung vielleicht sicherlich mehr Linderung bringen, als so in die Muckibude zu rennen.

Was wirklich konservativ machbar ist, bedarf sicherlich sehr viel Geduld und Ausdauer.
Funktionieren tut das aber auch nur, wenn man verstanden hat was einen als Erkrankung plagt.

Besser du wartest erst Mal den Termin beim Arzt ab und sorgst dafür das ihr den schriftlichen Befund bekommt.
Dann lässt sich einschätzen wie akut die Beschwerden deines Sohnes sind, so wie die Bilder sind bildet er sich nichts seiner Beschwerden ein.

Du solltest versuchen deinen Sohn zu begleiten und ihn nicht drängen. Da beißte dir sonst die Zähne aus.
Du hast doch auch dein Wissen also unterstütze ihn, weißt doch selbst was du bisher an Rücken durchgemacht hast.
Klar hat dein Sohn im dem Alter auch seine eigenen Gedanken, aber bei Rücken ist das Alter nicht so ausschlaggebend.
Wichtiger ist jemand zu haben, der einen versteht. :z
Wenn dein Sohn keine neurologische Ausfälle zeigt, Zehenstand, Hackenstand und Kraftgrad des Fußes akzeptabel ist, besteht auch kein Grund sich mit dem Gedanken einer operativen Versorgung jetzt schon den Kopf zu zerbrechen

alles Gute
paul42
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karin59
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 19:55


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Hallo Paul,
ich wollte mir keine Diagnose anmaßen. Das steht mir nicht zu, ich bin Laie.
Ich habe nur meine Sicht mitgeteilt und als Vergleich mein Bild dazu gestellt.
Bei mir wurde nie ein Funktionsröntgen gemacht.
Ich hatte vorher ein normales MRT. Dieses angehängte CT wurde 1 Tag vor OP gemacht.

Ganz sicher muß von einem Neurochirurg bewertet werden.
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Jutta70
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 21:15


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Hallo! Danke Euch!
Einen Termin beim Arzt hat er erst am 14.7. bekommen.
Ich wollte nur mal hören, ob Ihr das auch seht. Ich hab mich mit Instabilität und Wirbelgleiten bisher ja nicht beschäftigen müssen.
Der Vater hat auch einen Gleitwirbel, weiß die Etage aber nicht mehr. Der hatte ein Funktionsröntgen und wurde damals ausgemustert.

Ja, wollen müßte er Bewegung.... Das wird kein leichter Weg, aber ich hoffe, daß der Orthopäde da ebenso kooperativ ist, wie bei mir. Wirbelsäulenspzialist ist er nicht, aber er hat keine Probleme weiter zu schicken.

Ich wüßte gern, ob das auch nur durch Hypermobilität so aussehen kann?

Lg Jutta
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karin59
Geschrieben am: 27 Jun 2017, 21:31


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Ich wünsche Euch das Beste
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odysseus
Geschrieben am: 24 Jul 2017, 11:07


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Hallo Jutta,

ich habe mir das Bild jetzt auch mal angeschaut.

Ich selber habe ja einer hypermobile erbliche Bindegewebserkrankung und kann Dir vor dem Hintergrund ein bisschen berichten, was ich dazu gelernt habe.

Die Unterscheidung zwischen Hypermobilität und Instabilität ist (zumindest in einer neuen Klassifikation zu hypermobilen Erkrankungen), ob eine Überbeweglichkeit in normalen Bewegungsrichtungen vorliegt (also z.B. Strecken bzw. Überstrecken des Ellenbogens) = Hypermobilität, oder ob eine Beweglichkeit in eine Richtung vorliegt, in der normalerweise keine Bewegung stattfinden sollte = Instabilität.

Im Bereich der Wirbelsäule gibt es einige festgelegte Definitionen, wann man von Instabilität spricht. Dazu gehört vor allem das Verschieben von Wirbeln ab einem gewissen Mass (ein Wirbel rutscht im Verhältnis zum Nachbarn nach vorne oder hinten, Anteriolisthesis oder Retrolisthesis, auf englisch auch Gliding genannt) und die anguläre Instabilität (die Wirbel stehen nicht parallel übereinander, sondern das Bandscheibenfach klappt vorne oder hinten auf). Für beides gibt es Normwerte, ab wann etwas als pathologisch gewertet wird.

Die Ursachen von Instabilitäten können unterschiedlich sein. Bei hypermobilen Bindegewebserkrankungen zum Beispiel geht man davon aus, dass Bänder und Gelenkkapseln nicht genug Halt geben; zusätzlich kann es sein, dass Bandscheiben frühzeitig dehydrieren (Black Disk), dadurch dünner werden und auch dies zu einem Übermass an Beweglichkeit führt.

Konservative Ansätze sind, gerade bei hypermobilen Bindegewebserkrankungen, sicherlich erst einmal sinnvoll - schon allein, weil zumindest bei der hypermobilen Bindegewebserkrankung Ehlers-Danlos Syndrom (EDS) meist auch Wundheilungsstörungen bestehen und Narben oft schwächer sind.

Dabei wird empfohlen:
- Bei Übungsbehandlungen mit sehr wenig Gewicht starten, wenige Wiederholungen machen, nur langsam steigern. Es geht nicht um Steigerung der Maximalkraft, sondern um Steigerung des Tonus der tiefen Muskulatur
- Orthesen und Bandagen können zusätzlich hilfreich sein - es gibt auch spezielle Bandagen für LWS und ISG
- Übungen im Bewegungsbad sind hilfreich, weil dabei Gelenke weniger belastet werden und durch das Wasser auf der Haut die oft schlechte Propriozeption ausgeglichen wird
- sensomotorische Einlagesohlen können zusätzlich dazu beitragen, dass Muskeln besser angesprochen werden und der Körper muskulär ins Gleichgewicht kommt

Hier gibt es Folien eines sehr guten Vortrags zu Behandlungsansätzen bei EDS, vielleicht ist manches davon für Euch hilfreich, auch wenn es dabei nicht speziell um Deine Fragestellung geht. Nicht erschrecken, die zweite Hälfte des Vortrags behandelt ein anderes Krankheitsbild, CRPS.

Vortrag Dr. Pradeep Chopra zu EDS (und CRPS)

Mir persönlich tut es im Bereich der LWS übrigens gut, mit einem guten Bergrucksack unterwegs zu sein, der an meinen Rücken angepasst ist und bei dem ich das Gewicht auf der Hüfte trage - das stabilisiert meinen Rücken zusätzlich. Mein MRT sieht allerdings anders aus, insofern weiss ich nicht, ob das übertragbar ist.

Alles Gute Euch!

Viele Grüße,
odysseus

Bearbeitet von odysseus am 24 Jul 2017, 11:19
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