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Martina |
Geschrieben am: 08 Feb 2003, 16:47
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Stammgast ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 64 Mitgliedsnummer.: 98 Mitglied seit: 24 Jan 2003 ![]() |
Hallo, die Diskussion läuft in eine Richtung, die ich so eigentlich nicht vermutet hatte.
Ich will mich auch nicht wiederholen, aber eins muß ich noch loswerden. Meine Firma wurde wie so viele andere auch vor einem Jahr durch einen amerikanischen Konzern übernommen. Das erste was getan wurde, war in Amerika 176 Leute zu entlassen, und zwar genau so, wie hier schon jemand sagte: per Lautsprecherdurchsage ins Büro gerufen, Papiere ausgehändigt und das wars. Hier ging das natürlich wegen der Betriebsräte und Gesetze nicht so einfach. Mit allen Außenstellen (Deutschlandweit) waren wir mal ca. 600 AN, jetzt sind es nur noch ca. 400! In meinem Betrieb, der zu 80% aus einer Produktion besteht, wurden von 31 AN 5 entlassen. Und zwar die mit befristeten Verträgen und und einer wurde in den Vorruhestand geschickt. Mit nur noch 26 AN wird es zunehmend schwieriger, die Kunden zu befriedigen, sei es wegen Krankheit oder Urlaub. Ganz zu scheigen davon, daß wir fast keine Lagerhaltung mehr haben dürfen. Das Klima ist mit einem Wort katastrophal zu beschreiben. Hätte es mich damals auch getroffen, hätte uns das exentiell bedroht. Mein Mann ist auch selbsständig und trotzdem gehe ich voll arbeiten. Ich schweife ab. Meine Firma bildet nicht mehr aus, zu teuer. Aber wo sollen denn in den nächsten Jahren alle Schulabgänger eine Lehrstelle bekommen, wenn nur noch abgebaut wird? Im nächsten Herbst stehe ich zum 1. mal auch vor diesem Problem. Mein Sohn will KFZ-Mech. werden, um evtl. später mal hier alles zu übernehmen. Wir hören uns zwar um, aber jeder klagt, ein Azubi ist zu teuer etc. So what? Soll er sich in die Reihe der Arbeitslosen einreihen, soll ich ihn dazu bewegen, noch einmal die Schulbank zu drücken? Meine Firma ist natürlich nur ein Beispiel von vielen. Das Klima auf dem Arbeitsmarkt ist allgemein rauher geworden. Ich für meinen Teil muß sagen, wegen all dieser Gründe, gehe ich auch mal mit Schmerzen arbeiten und bleibe nur dann daheim, wenn nichts mehr geht. Martina |
Technikfreak |
Geschrieben am: 08 Feb 2003, 17:34
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Öfter dabei ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 35 Mitgliedsnummer.: 25 Mitglied seit: 21 Nov 2002 ![]() |
Das mit den zweistelligen Miobeträgen war nicht bei einem einzigen Kunden, sondern schön verteilt.
Stimmt aber, der AG-AN Teil sollte in Stammtisch rein, ist sicher eine schon fast philosophische Diskussion, weniger eine politische. Punto basta, ok? Gruss - Peter |
Christian |
Geschrieben am: 09 Feb 2003, 16:07
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Nicht neu hier ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 591 Mitgliedsnummer.: 9 Mitglied seit: 11 Nov 2002 ![]() |
Hi,
bei allem geballten steuerlichen und betriebswirtschaftlichem Fachwissen, was sich hier versammelt äußert: Irgendwie - denke ich - geht die Diskussion jetzt drastisch eher in Richtung "Stammtisch"-Forum. Und dem kann ich auch ein wenig hinzufügen: Ich will hier gar nicht von meinen "Erfahrungen" als Leitender (leidender?)Angestellter mit Arbeitnehmern oder als "einfacher" Angestellter mit Chefs sprechen, weil es hier m.E. nicht um praktische Beispiele geht. Wir alle wissen: Es gibt immer sonne und sonne. Und gerade deshalb sind Verallgemeinerungen - wie auch einzelne Beispiele - niemals treffend geeignet die Diskussion weiterzubringen. Ich selbst habe so ziemlich alle Stufen der Rollenverteilung im Berufsleben mitgemacht: Es hat mir in keiner einzigen Rolle alles gefallen, ich war in keiner Rolle wirklich glücklich, außer es ging wirklich nur ums fachlich-technische. Ich behaupte aber vor mir selbst, dass es in anderen Ländern mir anders ergangen wäre, weil nur in diesem unseren Lande jedwede Rolle einmal reguliert/reglementiert, zweimal sozial abgesichert und dreimal besteuert wird. |
Sabrina |
Geschrieben am: 10 Feb 2003, 09:58
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: Gast Beiträge: 235 Mitgliedsnummer.: 56 Mitglied seit: 16 Dez 2002 ![]() |
Hallo,
Ich bringe genau in dem Maße Verständnis für meinen Arbeitnehmer auf, wie dieser es für mich tun. Aber darum geht es nicht wirklich. Mir geht es darum nicht ständig über den vielzitierten Tellerand zu schauen(denn wohin hat es mich gebracht), sondern endlich meine Suppe auszulöffeln. Und das tue ich und manchmal will ich auch klagen können und weinen, es ist schwer genug seine Gefühle zu zeigen, das machen die meisten doch nur heimlich im stillen Kämmerlein. Und dann will ich auch wieder weiterkämpfen. Ich denke jeder hier hat seine eigene Geschichte und damit Umgehensweise mit der Krankheit. Ich mußte endlich Egoismus lernen und den lass ich mir nicht mehr nehmen um Verständnis für Dinge aufzubringen, die mich ärgern und mir das Leben schwer machen. @ Liliy, sorry, dass ich aus deinen Zeilen eine Art " kämpferische Selbstdisziplin" herausgelesen habe, die du anscheinend nicht gemeint hast. Ich bin nur oft grundlegend komplett anderer Meinung als du und dann in dem Kontext deine Stellungnahmen etwas gereizt über Worte wie "hart" und "stark" usw., denn das impliziert, dass alles Andere, andere Herangehensweisen ja das Gegenteil sind, nämlich weich und schwach. Jedem seine Umgehensweise! @ all Möchte deswegen aber nochlange nicht als jammernde Heulsuse abgestempelt sein. Und es ärgert mich auch hier sowas zu hören wie "Klagehaufen aufmischen"---denn Mißstände aufzuzeigen und auch mal darüber zu jammern ist noch lange nicht gleichzusetzen mit Selbstmitleid und Bitterkeit oder Aufgabe. Kämpfen ist sicherlich eine gute Sache, aber ganz ehrlich, ich will nicht ewig kämpfen, kämpfen ist für mich auch ein negativbesetzter Begriff. Warum muß man den immer kämpfen? Auch hier: Nichtkämpfen bedeutet noch lange nicht Selbstaufgabe--sondern für mich : Zur Ruhe kommen. Ich denke man muß lernen seine Meinung(--dazu gehört auch:sorry, ich bin heute ein Arschloch lass mich in Ruhe-fand ich ziemlich gut.) zu sagen, immer und überall und dann auch die Konsequenzen tragen und schauen wie es dann weitergeht. Aber es kann doch nicht darum gehen mehr Verständnis für die Institutionen aufzubringen, die mir das Leben schwer machen. Und klar gibt es solche und solche, aber zur Zeit treffe ich leider geballt auf Mißstände und darüber möchte ich mich auch beschweren können. .........naja am Ende sitzen wir alle im selben Boot, und wollen alle das Gleiche: GESUND WERDEN ! liebe Grüße Sabrina :kinn :winke |
Ralf |
Geschrieben am: 10 Feb 2003, 10:34
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Admin ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Administrator † 29.05.2010 Beiträge: 6.933 Mitgliedsnummer.: 1 Mitglied seit: 09 Nov 2002 ![]() |
Hallo Sabrina,
ich kann Dir da nur recht geben, dieses Forum ist auch dazu da, mal seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Sicherlich ist gerade die Langzeitbehandlung unserer Krankheit Grund dafür, daß man psychisch auch mal down ist. Dieses schlägt sich für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber gleichermassen nieder. Es geht ja garnicht um das Klagen, sondern um das aufzeigen eines Weges aus der Psychose. Nun, ich denke, dass Arbeitgeber eine grosse Verantwortung für ihre Mitarbeiter haben, doch wo steht geschrieben, daß ein Arbeitgeber nicht auch Mensch sein kann? Wenn man als Arbeitgeber auf die sozialen Vorteile der Arbeitnehmer schielt, dann sollte man die Konsequenzen ziehen und Arbeitnehmer werden. Wenn ich anders herum nach dem Verdienst eines Arbeitgebers sehe, dann habe ich doch auch die Möglichkeit, 16 Stunden und mehr zu arbeiten. Arbeitgeber=selbst und ständig In diesem Sinne, jedem das Seine und nach seiner Fasson Ralf |
Christian |
Geschrieben am: 10 Feb 2003, 10:35
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Nicht neu hier ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 591 Mitgliedsnummer.: 9 Mitglied seit: 11 Nov 2002 ![]() |
@Sabrina
Wie das Zitat in meiner Signatur: "Klagt nicht, kämpft !" Ich finde nicht, dass kämpfen ein negativ belasteter Begriff ist. Kämpfen bedeutet (hier) für mich, mein Schicksal in meine eigenen Hände nehmen und beeinflussen. Selbst neue Wege der Behandlung und Therapie finden, mich ausführlich über alle Wege informieren, selbst über die Therapieform entscheiden. Aktiv die Therapie unterstützen, etc Das ist das Gegenteil von sich hinsetzen und warten, dass etwas passiert, dass andere etwas mit einem machen (z.B. Therapie) ! |
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