Bandscheiben-Forum

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> Beckenverwringung: Dorn oder Cranio-Sacral?
Zacherl90
Geschrieben am: 30 Mär 2015, 15:50


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Hallo zusammen,

eine kurze Frage.

Hat jemand Erfahrung wie man am besten konservativ gegen eine Beckenverwringung/Beckenschiefstand vorgeht.
Ich habe im Internet schon viel über Dorn oder auch die Cranio-Sacral Therapie gehört.
Hat irgendjemand dazu oder zu einer anderen Therapie-Form Erfahrungen?


Rechte Beckenschaufel dreht nach hinten. Somit ist das rechte Bein funktionell kürzer. Immer wieder kommende ISG-Hüftgelenksblockierung. Leichte Skoliose vorhanden.

Manualltherapie in Form von Physio bringt leider nicht viel.

Seitdem ich aber meine "Anti-Beckenverwringung Übungen" mache (Hüftbeuger dehnen, Gluteus stärken, Bauchmuskeln stärken, etc), ist mein rechter Rückenstrecker extrem verspannt.
Es fühlt sich so an, als würde dieser die rechte Beckenschaufel wieder nach oben ziehen wollen.

Es sei gesagt, dass das Problem anfing, nachdem ich ein Jahr Fitness mit schweren Gewichten gemacht habe.

Bin für jede Hilfe sehr dankbar.

Beste Grüße


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claudielle
Geschrieben am: 30 Mär 2015, 18:36


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Hallo Zacherl,

bei einer Skoliose ist das nicht so einfach, es könnte auch der Gleitwirbel sein, der das Becken schief stellt. Ich habe auch dieses Problem, dass die linke Beckenhälfte immer nach vorne will und einen Gleitwirbel in der LWS L3/4, allerdings habe ich in allen Etagen meine Baustellen und Schmerzen.

Hast Du die Skoliose nur in der LWS oder geht sie auch über BWS und/oder HWS? Dann ist die Frage, ob Deine obere Wirbelsäule die Beckenbegradigung verträgt, da käme es drauf an, ob Du weitere Baustellen und Beschwerden hast .

Wenn Deine Wirbelsäule noch gut beweglich und flexibel ist, könntest Du die KG nach Lehnert-Schroth bei der die Wirbelsäule (auch das Becken) entdreht und dagegegen gearbeitet wird, erlernen. Das würde ich Dir nach meiner (leider negativen) Erfahrung aber wirklich nur raten, wenn Du trotz Skoliose Dich gut bewegen kannst, Du keine eingsteifte Haltung hast, ich habe seitdem leider mehr Probleme als vorher, auch wenn ich weiß, wie ich mein Becken damit gerade drehen kann. Es gibt auch die Spiraldynamik, die Du ausprobieren könntest. Für die Schroth-KG wäre eine besondere Reha in Bad Salzungen oder Bad Sobernheim erforderlich, um sie zu erlernen.

Die Dorn-Therapie könntest Du natürlich ausprobieren, aber ob sie dauerhaft das Becken gerade stellt, ist fraglich, für das Körpergefühl könnte es aber helfen, ebenso wie Osteopathie.

Training mit großen Gewichten ist in jedem Falle Gift für die Wirbelsäule, probiere es, wenn Du weiter trainieren möchtest, mit weniger Gewicht und dafür mehr Wiederholungen.

LG Claudielle
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Nellie
Geschrieben am: 31 Mär 2015, 08:24


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Hi Zacherl :; ,

ich habe auch eine Beckenverwringung. Komplizierte Angelegenheit.

Meiner Ansicht nach ist es so, dass passive Behandlungsmethoden da nicht helfen. Denn der Koerper ist ja kein Tonklumpen oder so, welcher von Osteopathie oder Dorntherapie geradegebogen werden kann. Ich habe diese beiden Methoden in den letzten Jahren zu Genuege gehabt, direkt nach der Behandlung ist es besser und nach Stunden bis Tagen ist alles wieder so wie vorher.

Der Knackpunkt ist, dass Du es ja selber bist, der das Becken schiefzieht. Also Dein eigenes Gehirn sendet der Muskulatur die Info. Nur, Du merkst es nicht mehr. nach Helga Pohl (ganz gutes Buch zum Thema, auch gute Uebungen) ist das eine sensomotorische Amnesie.

Es geht also darum, zu merken, was man tut, warum man es tut, und es zu lassen. Eine ganz schoen komplizierte Aufgabe. :kinn

Bei mir ist es ein zu duennes Bein, welches nach meiner Kreuzband OP mit 19 unbelastbar und instabil blieb. Deswegen habe ich mich beim gehen (und bei allem) ein bisschen nach links, auf das gute Bein, gelehnt. Wenn Du das probierst, siehst Du, das dadurch das Becken ein wenig dreht. Beim Sitzen habe ich immer das rechte Bein uebergeschlagen. das ging (aehnlich wie bei Dir) solange gut, wie die Belastung nicht zu schlimm wurde. 2014 hab ich sehr intensiv Beachvolleyball gespielt, immer unter dem Stern von "mehr Sport, dann wird es besser". Und genau wie bei Dir kam es zu starken verkrampfungen im beckenbereich.

Es war allerdings schwer genug zu begreifen, noch schwerer zu lassen. Man muss immer ein wenig Aufmerksamkeit dahin geben.

Die Osteopathie kann schon nutzen, um die Koerperwahrnehmung zu schulen. Man braucht auch anatomisches Wissen, guck Dir alles auf Wikipedia genau an!

Viel Erfolg!
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Zacherl90
Geschrieben am: 01 Apr 2015, 09:18


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Hallo ihr beiden,

Vielen Dank für eure Antworten.

Also in der Bewegung bin ich garnicht eingeschränkt. Also wirklich überhaupt nicht. Schroth habe ich auch oft gehört. Allerdings weiß ich nicht ob dass das richtige für mich ist.
Keiner meiner Orthopäden hat mir Schroth bis jetzt vorgeschlagen. Eventuell auch aus unwissenheit.

Meine Wirbelsäule selbst ist leider in der LWS und HWS verbogen.

4D-Vermessung

Das Training mit großem Gewicht lasse ich so und so sein und mache viel mehr Kadio und nur noch Krafttraining das mir gut tut. (Keine axiale Belastung der WS, weniger Gewicht - mehr Wdh., etc)

@Nellie: Das anatomische Wissen habe ich mir mittlerweile angeeignet. Ich weiß eigentlich ganz genau was in meinem Körper los ist.
Wenn ich gerade stehe und mein rechtes Bein etwas weiter nach vorne stelle und dann gezielt meine rechte Beckenschaufel nach vorne Kippe, spüre ich das mein Becken in diesem Stand gerade ist und mein ziehen ins Bein sehr abnimmt.

Was ich mich halt immer Frage ist, das jeder Osteopath / Dorntherapeut / Chiropraktiker damit wirbt, das er einen Beckenschiefstand korrigieren kann :X
Vielleicht bin ich mit meinen 24 Jahren einfach noch zu naiv und glaube sowas ;D

Grüße


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claudielle
Geschrieben am: 01 Apr 2015, 12:23


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Hallo Zacherl,

dass die Orthopäden Schroth nicht vorschlagen, liegt einerseits an der Unwissenheit, sie überlassen die Therapie lieber den Physiotherapeuthen, da muss man sich dann selbst kümmern, wenn man etwas Spezielles will. Zum anderen sind Deine Krümmungen auch nicht so groß, wie die Vermessung zeigt, so dass Du nicht unbedingt entdrehen und korrigieren müsstest. Doch der Beckenschiefstand ist im Verhältnis zu den anderen Bögen schon recht auffällig, daher kann es schon sein, dass er größere Beschwerden maacht. Wenn Du daran etwas ändern möchtest, und Du sagst, dass Bewegungen - auch in den Übergangsbereichen von einem Bogen zum anderen - Dir keine Probleme machen, könnte Dir Schroth schon helfen, es ist die einzig wisschenschaftlich belegte aktive Korrekturmethode bei Skoliosen und Kyphosen. Auf jeden Fall bist Du mit 24 noch beweglicher, als wenn Du erst mit 40 anfängst. Wenn Du das nächste Mal Physio hast, kannst Du ja mal Deinen Therapeuthen bitten, Dich im Bereich der Bogenübergänge zu mobilisieren, dann merkst Du wahrscheinlich ganz leicht, ob Dir Schroth gut tun könnte oder nicht. Allerdings soll es nur helfen, wenn man wirklich auch konsequent täglich die in der Reha und anschließend bei der Physiotherapie erlernten Übungen auch weiter macht, es ist also auch harte Arbeit erforderlich, das nur vorsichtshalber noch, damit Du keine falschen Erwartungen hast.

LG Claudielle

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Nellie
Geschrieben am: 02 Apr 2015, 08:18


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Guten Morgen :; ,


also zu merken, wie Du Dich gerade hinstellen kannst, das ist ja schon mal super :z ...aber ich meinte es ein bisschen weitreichender. Es geht ja eher darum zu begreifen, warum Dein Koerper diese Schiefhaltung einnimmt und was Du dagegen tun kannst...nicht beim Stehen allein, sondern in jeder Position.

Ja, ich weiss, die werben damit...und koennen sie ja auch, nur es haelt eben nicht. Also bei mir nicht. Vielleicht laesst Du es auf einen Versuch ankommen...Osteopathie wird ja von der KK inzwischen bezahlt.

Bearbeitet von Nellie am 02 Apr 2015, 08:29
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