Bandscheiben-Forum

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> Facettendenervierung - schlimmer als davor
gequälteSeele
Geschrieben am: 08 Mär 2015, 09:15


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Hallo zusammen,

seit über einem Jahr habe ich nach längeren Sitzzeiten immer wieder starke Schmerzen unten links im Rücken. Die schmerzfreie Sitzzeit wurde immer kürzer und der Schmerz immer stärker.
Ich habe keinerlei Bewegungseinschränkung und kann problemlos Sport betreiben, dies scheint die Schmerzen sogar für den Moment zu verdrängen. Die Schmerzen verschwanden immer nach einiger Zeit, wenn ich auf das Sitzen verzichtete. Vor allem wenn ich mich viel bewegte.

Das MRT im November 2014 ergab:

Im Segment L5/S1 zeigt sich ein links medialer Bandscheibenvorfall mit Einengung des Neuroframens und Affektion der Nervenwurzel L5 links extraforaminal und S1 links intraspinal. Der Vorfall ragt etwa bis 6mm in den Spinalkanal hinein.


Nach dem Befund wurde folgendes gemacht:
PRT Kortison an L5 (links): keine Wirkung
PRT Kortison an S1 (links): keine Wirkung
PRT mit schmerzbetäubender Substanz an Facettengelenk L5/S1 (links & rechts): Schmerzfreiheit für ca. 4-5 Stunden
PRT mit schmerzbetäubender Substanz an S1 (links): keine Wirkung

Ich bin grad mal 25 und habe (wahrscheinlich aufgrund des Bandscheibenvorfalls) Arthrose an den Facettengelenken. Diese sind wahrscheinlich die Schmerzursache.

Vor 17 Tagen wurden nun eine Facettendenervierung durchgeführt, seitdem ist alles schlimmer!!! :heul
Bereits nach 5 Minuten Sitzen starke Schmerzen in dem gleichen Bereich. Diese Schmerzen sind brennend & stechend und klingen auch nicht so einfach ab.
Da muss ich dann längere Spaziergänge machen oder mich längere Zeit auf dem Bauch legen damit ich wieder schmerzfrei bin.
Ich habe es geschafft 2 Tage hintereinander komplett auf das Sitzen zu verzichten. Ich war die ganze Zeit in Bewegung oder habe mich hingelegt und hatte keine Schmerzen.
Dies hatt nichts an der Situation geändert, ich habe weiterhin nach 5 Minuten Sitzen starke Schmerzen.
Als ich 4 Tage nach dem Eingriff den Neurochirurgen (der das gemacht hat) auf meine Situation ansprach, meinte er, dass das durchaus normal sei, da die Nerven ja durchtrennt wurden und sich erstmal erholen müssten.

- Kann das wirklich so lange dauern (schon 17 Tage!) ohne den Hauch einer Besserung? Hat jemand von ähnlichen Erfahrungen gehört?

Vielen Dank an alle!

Liebe Grüße


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Marie2
Geschrieben am: 08 Mär 2015, 17:51


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Hallo,

ich habe selbst keine Erfahrung mit so einer Facettendenervierung und kenne auch niemand. Aus diesem Grund kann ich dir leider keinen Rat geben...

Da ich aber raushöre das du ziemlich verzweifelt bist und leider noch keine Antwort bekommen hast, dachte ich dann antworte ich mal.

Ich kann mir schon vorstellen, das es wenn die Nerven gekappt wurden anfangs zu einer Erstverschlimmerung kommen kann, aber wie gesagt das ist eine reine Vermutung und wie lange soqas anhält keine Ahnung.

Versuch doch mal den Begriff Facettendenervierung in die Suchleiste einzugeben, Evtl. findest du dann Leidensgenossen mit denen du dich kurzschließen kannst...

Warst du denn noch bei einem anderen Arzt und hast dir eine Zweitmeinung geholt?

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und gute Besserung und drück dir die Daumen das bald alles besser wird.

Glg

Marie2
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Hexle83
Geschrieben am: 08 Mär 2015, 22:29


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Hallo gequäte Seele,

ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass deine Probleme "nur" von den Facettengelenken kommen :r
Lt. MRT hast du zwar einen relativ weiten Spinalkanal, aber L5/S1 sind vermutlich auch tangiert, näheres würde man aus den Queransichten sehen.


Ich wurde bei L5/S1 operiert, und zusätzlich die Facettengelenke denerviert. Nach der OP hatte ich dieselben brennenden Schmerzen, das könnte (muss aber nicht) von der Denervierung gekommen sein.
Ich habe mal ein Lehrvideo für die Interpretation MRTs angeschaut, darin erklärt der Dozent, das viele Patienten in Bewegung oft schmerzfrei sind, da die Nervenenden im Spinalkanal nicht fest drin liegen, sondern eher "drin schwimmen". D.h. oft sieht man im MRT eben nicht "alles" was Schemerzen bereitet.
Bei mir war das auch häufig so, bewegen war deutlich besser als sitzen und die viel beschworene Stufenlagerung ging vor der OP quasi gar nicht :weinen

Grüße
Hexle
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Andre63
Geschrieben am: 09 Mär 2015, 09:50


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Hallo,

bist Du sicher, dass Du eine Denervierung und keine Infiltration der Facettengelenke bekommen hast? Wenn eine Infiltration nur für wenige Stunden Schmerzfreiheit bringt, wundert mich die Denervierung.

Auf dem MRT-Bild ganz links sieht man rechts neben dem Spinalkanal helle Bereiche, das deutet auf eine geringe bis nicht vorhandene innere Rückenmuskulatur hin. Lass Dir Physio verschreiben und Dir da Übungen für die innere Muskulatur zeigen, die Du zuhause regelmäßig fortsetzen müsstest. Leider wird diese Muskulatur mit Krafttraining nicht erreicht, weiß ich aus eigener Erfahrung.

Gruß

Andre
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gequälteSeele
Geschrieben am: 09 Mär 2015, 15:42


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Erstmal vielen Dank für eure Antworten. An meiner Situation hat sich leider rein gar nichts geändert, es fühlt sich beim sitzen immer noch so an, als hätte mir jemand ein heißes Messer in den Rücken gerammt. Ich würde mir ehrlich gesagt lieber jeden morgen in die **** schlagen lassen, als das zu ertragen. Die Herren wissen jetzt ungefähr Bescheid wie unangenehm das ist. :heul

Ich habe eben nochmal mit der Praxis des Neurochirurgen gesprochen und fühle mich ehrlich gesagt total hängengelassen.
Vor dem Eingriff wurde mir das so dargestellt, dass danach alles super und ich wahrscheinlich schmerzfrei wäre.
Jetzt sagte man mir auf einmal, dass die Schmerzen (die vorher keinmal erwähnt wurden) bis zu 8 Wochen anhalten können.
Bezüglich meiner Schmerzen soll ich mich an einen Schmerztherapeuten wenden.


Zudem habe ich eben nochmal mit meinem Orthopäden gesprochen:
Er meinte, dass das durchaus manchmal so ist und zwar nicht selten (da ist mein Funken Hoffnung). Ich soll die 8 Wochen abwarten. Falls das nicht besser wird, muss man sich das nochmal endoskopisch anschauen. :traurig2

Zitat

Versuch doch mal den Begriff Facettendenervierung in die Suchleiste einzugeben, Evtl. findest du dann Leidensgenossen mit denen du dich kurzschließen kannst...

Ich danke dir für deine aufmunternden Worte, ich bin in der Tat verzweifelt und sehr traurig. Die Welt des Schmerzes ist keine schöne, jetzt weiß ich auch was der Typ in The Big Lebowski meinte^^. Leider habe ich nur einen einzigen Bericht von jemandem gelesen, der 3 Wochen diese brennende Schmerzen hatte. Bei anderen hats entweder geklappt oder nicht, aber keine brennende Schmerzen danach.

Zitat

bist Du sicher, dass Du eine Denervierung und keine Infiltration der Facettengelenke bekommen hast? Wenn eine Infiltration nur für wenige Stunden Schmerzfreiheit bringt, wundert mich die Denervierung.

Ja bin ich. Wieso bist du verwundert, es scheint ja die Schmerzursache zu sein. Ich muss jedoch sagen, dass der Neurochirurg mir die Facettendenervierung vorgeschlagen hat ohne eine PRT der Facettengelenke vorher zu machen. Er war sich wohl aufgrund der vorliegenen MRT und Röntgenbilder und der wirkungslosen Kortison-PRT der L5 und S1 sicher, dass das Problem bei den Facettengelenken liegt. Die PRT habe ich vom Orthopäden (im Krankenhaus) machen lassen, bevor ich mich zur Facettendenervierung entschied.

Zitat

Auf dem MRT-Bild ganz links sieht man rechts neben dem Spinalkanal helle Bereiche, das deutet auf eine geringe bis nicht vorhandene innere Rückenmuskulatur hin. Lass Dir Physio verschreiben und Dir da Übungen für die innere Muskulatur zeigen, die Du zuhause regelmäßig fortsetzen müsstest.

Leider weiß ich nicht welchen Bereich du genau meinst. Kannst du das vielleicht irgendwie markieren?
Seitdem die MRT gemacht wurde (November), trainiere ich fleißig meine Rückenmuskulatur. Ich führe 2-3 in der Woche Übungen zur Stärkung der Tiefenmuskulatur aus. Eine Besserung meiner Beschwerden blieb leider aus, weshalb ich auch die Facettendenervierung habe machen lassen. Der Arzt meinte, dass es gut sei weiter zu trainieren, aber die Arthrose bereits da sei. Da hilf das Training jetzt erstmal nicht mehr.

Ich habe heute mein Gerätegestütztes Training ohne Probleme wieder aufgenommen. Ich halt euch auf dem laufenden, damit andere gequälte Seelen eventuell irgendetwas hiervon mitnehmen können.

Liebe Grüße



Folgendes möchte ich noch erwähnen:
4 Tage nach dem Eingriff wurde mir Medikamente verschrieben.
Voltaren Resinat 75mg (morgens & abends) und Tilidin (Morgens, Mittags & Abends) eingenommen. Dies führte zu Übelkeit und ich verspürte nach einiger Zeit seitlich am Kopf und an den Ohren einen
merkwürdigen unangenehmen Druck in 5 Sekunden Abständen. Einschlafen war dadurch bis spät in die Nacht nicht möglich. Seit dem erst einmal keine Tabletteneinnahme mehr. Der Schmerz war an dem Tag weg, sodass ich den betroffenen Bereich im Sitzen nur als angenehm warm empfand. Danach habe ich erstmal keine Medikamente mehr eingenommen.
Nach Internetrecherche war ich mir ziemlich sicher, dass die Nebenwirkungen vom Tilidin kommen.

Seit einer Woche nehme ich nur Voltaren Resinat 75mg (morgens & abends) und 3x30 Tr. Novaminsulfon 500mg/ml. Keine Nebenwirkungen aber auch keinerlei Schmerzlinderung.
Da kann ich genauso gut Gummibärchen essen: Die haben auch keine Wirkung, schmecken aber besser.
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gequälteSeele
Geschrieben am: 09 Mär 2015, 19:50


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Update:

Ich habe gerade entdeckt, dass ich einen kleine Beule im Einstichsgebiet habe. Sieht aus wie ein Mückenstich (auch von der Größe), ist aber definitiv keiner. Dass kann eigentlich nur von der Facettendenervierung kommen. Es tut ein wenig weh wenn man da drauf drückt. Was kann das nur sein? Hat der Arzt mir beim rausziehen der Nadel/Sonde etwa irgendwas mit rausgezogen?
Morgen gehts direkt zum Arzt!
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Andre63
Geschrieben am: 09 Mär 2015, 20:34


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Hallo, gequälteSeele,

ich habe versucht, den von mir beschriebenen Bereich rot zu markieren.

Ich glaube nicht, dass der Arzt mit der Denervierungssonde was mit rausgezogen hat. Die Sonde ist, soweit ich weiß, etwas dicker als eine Kanüle. Es kann sich durchaus um eine Entzündungsreaktion durch den Einstich handeln, vielleicht auf das Desinfektionsmittel, das Du vorher bestimmt auf die betreffende Stelle gekriegt hast. Den Arztbesuch will ich Dir mit meiner Vermutung natürlich nicht ausreden.

Gruß

André





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knut1956
Geschrieben am: 10 Mär 2015, 07:03


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Hallo und guten Morgen,
ich habe einige Wochen Tilidin eingenommen und die Nebenwirkungen sind nach zwei Tagen nicht mehr aufgetreten. Mir hat es sehr geholfen. Was ich nicht verstehe, das du Tilidin drei mal am Tag eingenommen hast. Soweit wie ich es weis nimmt man es alle 12 Stunden. Die Wirkung von mehr Tilidin wird durch das vorhandene Naloxon aufgehoben. Somit hat eine höher dosierung keine Wirkung. Verbessert mich, sollte ich mich irren.

Gruß Knut
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Mone68
Geschrieben am: 10 Mär 2015, 12:39


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Hallo,

ich habe selber schon 2 Denervierungen hinter mir. Die erste am ISG im Feb. 2013. Da hatte ich sofort Besserung.

Die 2. am 9.1.15 am ISG links und Facetten 2 Etagen. Ich habe auch immer noch leichte Probleme. Die erste zeit ging gar nicht. Die Ärzte sagten mir aber 4-6 Wochen mindestens Geduld. Erst dann kann man sagen: es hat was gebracht oder nicht. Warte mal ab.

LG Mone
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