Bandscheiben-Forum

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> Meine Erfahrungen mit L5/S1
L5S1
Geschrieben am: 16 Feb 2014, 14:09


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Hi,

ich möchte mit kurzen Stichpunkten über meine Erfahrungen mit L5/S1 berichten.

Vorab eine kurze Beschreibung meiner Ausgangssituation vor ca. 1 1/2 Jahren:
Typische Bandscheibenvorwölbung L5/S1 (kein Durchbruch). Schmerzen linke Seite (Po bis runter zur Wade). Probleme mit ISG. Keine größeren motorischen Störungen. Ich konnte noch alles bewegen, mich auf die Zehenspitzen/Hacken stellen usw. Später hatte ich noch leichtes Kribbeln im Kopf (ebenfalls links). Das konnte ich auch der Problematik mit der Bandscheibe zuordnen.

— Momentan habe ich nur noch sehr selten Schmerzen (eher Verspannungen). —

Was hat mir wirklich geholfen:

Auf Platz eins: Das Wissen, dass es doch besser und man sogar schmerzfrei werden kann (obwohl ich diese Hoffnung längere Zeit nicht mehr hatte). Aber es ist tatsächlich möglich!

Auf Platz zwei: Anschaffung eines Bettsystems (in meinem Fall Samina mit einer 5er Matratze, ohne hier Werbung machen zu wollen). Ich konnte eine tatsächliche Besserung schon nach ein paar Wochen feststellen. Es gibt solche Systeme auch von anderen Firmen (z.B. Hüsler Nest). Die sind sicher auch alle sehr gut, haben aber alle einen stolzen Preis. Ich hatte Glück und konnte das System gebraucht erwerben. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt!

Auf Platz drei: Stehen statt sitzen. Ich hatte bemerkt, dass ich keine großen Schmerzen beim stehen habe, mir das Stehen aber auf Dauer zu ansteigend wurde. Mittlerweile habe ich im Büro einen höhenverstellbaren Tisch und Zuhause stehe ich ausschließlich vor dem Rechner und sitze nicht mehr. Ich habe zwar auch einen sehr guten Stuhl im Büro aber da ich inzwischen so oft stehe, ist der Stuhl zwar wichtig aber eher zweitrangig geworden.

4. Gehen: Da ich beim gehen nur leichte bis mäßige Schmerzen hatte, hatte ich damit begonnen jeden Tag zur Arbeit zu Fuß zu gehen. Das sind hin und zurück ca. 4 km am Tag. Was im Monat über 80 km ausmacht. Für mich eine optimale Lösung. Am Morgen wacht man auf, und nach der Arbeit kann man dabei sehr gut abschalten. Ich habe gute Einlagesohlen, die jeden Tritt etwas abdämpfen.

5. Muskel-Entspannung: Ab und zu Massagen haben mir dabei geholfen Spannungen/Stress abzubauen. Ein Besuch beim Osteopathen hat mir auch viel gebracht. Ich hatte nicht mehr viel auf meinen Körper gehört, sondern nur noch den Ärzten vertraut. Das habe ich geändert und vertraue inzwischen wieder verstärkt darauf welche Singale mir mein Körper sendet.

Sonstige Tipps: Viel trinken ist sehr wichtig!!! Körper warm halten (ganz besonders im Winter). Systemunterwäsche ist prima. Wärme hilft mir um Entspannungen aufzulösen (feuchte Wärme wie z.B. Duschen).

Was ich alles getestet habe und mir gefühlt nicht so viel geholfen hat:

1. Zu schneller Beginn mit Training (in meinem Fall Kieser). Damit habe ich ganz aufgehört. Die Philosophie ohne Aufwärmen zu trainieren widerspricht mir. Ich hatte dort nach einem Training einen Rückfall, weshalb ich dem Training mit Gewichten ganz abgeschworen habe. Viel besser empfand ich Wirbelsäulengymnastik ohne Gewichte (Grönemeyer, Dein Gesunder Rücken, DVD). Das hatte sich deutlich besser angefühlt. Schmerzfrei bin ich dadurch aber auch nicht geworden. Inzwischen wäre es sicher keine verkehrte Methode um die Muskulatur zu stärken. Momentan gehe ich aber nur zu Fuß und mache gar kein zusätzliches Training. Bin aber noch auf der Suche nach dem richtigen Sport. Nach meinen momentanen Erfahrungen könnte Tanzen eine gute Alternative zum gehen sein.

2. Bei einem akuten Fall nicht gleich zu viel bewegen. Ich hatte das Anfangs gemacht weil ich dachte Bewegung ist genau das Richtige. Am Anfang war es dann aber immer besser für mich erstmal auf den Körper zu hören, sehr vorsichtig zu sein und nicht gleich zu viel zu wollen.

3. Blaues LED (hatte ich getestet und konnte keine wesentliche Verbesserung erkennen).

4. Ich hatte auch Medikamente eingenommen wie Keltican, Teufelskralle, Vitamin-B-Komplex etc. ob die wirklich was geholfen haben kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich am ehesten noch Keltican. Ich nehme immer noch Magnesium wenn ich mich verspannt fühle. Da muskuläre Verspannungen sicher einer der Gründe für meine Rückenprobleme waren (siehe 5.). Natürlich hatte ich auch Ibuprofen genommen. Das ist super um den Schmerz zu reduzieren und sich nicht in diese Schmerz-, Verspannungsspirale zu manövrieren.

5. Ich war auch mal stationär in einer Klinik und habe eine Infusion direkt an die Stelle über ein paar Tage bekommen (Minimalinvasive epidurale Neurolyse und Dehydratation mittels Verweilkatheter). Das ist sicher eine Lösung bei akuten Fällen aber ob es mir dauerhaft was gebracht hat kann ich nicht sagen. Eine deutliche Verbesserung haben mir die Punkte oben gebracht.

Das sind meine momentan persönlichen Erfahrungen. Vielleicht habe ich das ein oder andere vergessen. Die wichtigsten Punkte, die mir nachweislich geholfen haben, stehen aber ganz oben. Ich wollte sie mit euch teilen, da vielleicht jemand von euch davon profitieren kann. Mir haben diese Methoden sehr gut geholfen und helfen auch heute noch ein Jahr nach den letzten akuten Beschwerden. Alle Angaben bitte nur als Anregungen verstehen und bei Bedenken natürlich den Arzt zu Rate ziehen … aber auch in sich hinein fühlen und vertrauen! Das ist denke ich das Wichtigste.

Gute Besserung und beste Grüße

Christian
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Sven2209
Geschrieben am: 18 Feb 2014, 08:17


Öfter dabei
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Hallo L5S1,
schön das du deine Erfahrungen hier nieder geschrieben hast!Das hilft vielleicht dem einen oder anderen!

Gruß Sven
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hirscaxe
Geschrieben am: 19 Feb 2014, 12:40


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Hallo Christian,

auch von mir ein danke für die Infos über Deine Erfahrungen.

Eine Erfahrung, die ich gemacht habe, vielleicht noch als Tip:

Vorab: Kieser-Training sehe ich bei Wirbelsäulenschäden auch als nicht unproblematisch an.

Gute Erfahrungen zum Thema Muskelaufbau habe ich mit dem schonenden Krafttraining mit Hilfe eines Flexi-Bar-Stabes gemacht.

Viele Grüße und alles Gute,

Axel
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L5S1
Geschrieben am: 19 Feb 2014, 20:40


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Danke für eure Antworten.

@Axel: Danke für den Tipp mit dem Flexi-Bar-Stab!

Stressige Wochen sind bei mir meist die kritischsten Phasen, was darauf schließen lässt, dass die oft durch Stress entstehenden Verspannungen nicht zu unterschätzen sind.
Bewegung hilft mir sehr, die Muskulatur wieder zu lockern. Ich denke gerade beim Gehen wird die Lendenwirbelsäule gut mobilisiert.
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