Bandscheiben-Forum

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> Reha-Entlassungsbericht, Umwandlung Rehabericht in Rentenantrag?
Rosenfan
Geschrieben am: 23 Mai 2013, 10:20


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Guten Tag liebe Bandis,

habe mich mal kurz durchgelesen im Forum, aber noch nichts entsprechendes für mein Anliegen gefunden.

Kurz zu mir:
Ich bin 57 Jahre alt, gelernte Bauzeichnerin (aber nach der Lehre nie mehr gearbeitet), immer als Sachbearbeiterin/Sekretärin/Bürokauffrau gearbeitet. 2005 aus langjähriger Tätigkeit gekündigt, Arbeitslos, Weiterbildung, kein Job. Nebenher gearbeitet, dann für 1 Jahr wieder einen Job, und immer so weiter, ein stetes auf und ab. Dann habe ich 2010 bis Ende Juni 1212 mit befristetem Vertrag in einem KH als Pflegehelferin gearbeitet, weil ich nichts anderes bekam. Seit Mitte März 2012 krankgeschrieben wegen 3-fachen kl. BSV HWS und Osteochondrose, bis 10.09.12. Darum bin ich seit 11.09.12 arbeitslos gemeldet, da mein Vertrag ja sowieso Ende Juni ausgelaufen ist. Bekomme jetzt ALG1 bis April 2014. War zwischenzeit Nov./Dez. 2012 für 3 Wochen in Reha. Krankgeschrieben bin ich nicht mehr, da Orthopäde der Meinung war, braucht er nicht, bekommt sonst Ärger mit der KK, außerdem wäre ich ja jetzt sowieso arbeitslos und die würden sowieso nichts für mich finden, daher bräuchte ich ja auch die nächste Zeit nicht arbeiten. Komische Logik.

Meine Krankengeschichte:
Im Jahre 2008 fing alles an. Festgestellt wurde lt. MRT ein Gleitwirbel L5/S1, ein facettensyndrom, 4 Bandscheibenvorwölbungen über dem Gleitwirbel. Sitzen, Liegen und vor allem das aufstehen aus dem Sitzen war sehr schmerzhaft.
Konservative therapie, kein Erfolg.
Daraufhin bekam ich ein Kryotherapie (Kälteanwendung unter CT), hat auch nichst wirklich gebracht.

So ging es die letzten Jahre immer weiter.

KG, Massagen, Wärmebehandlungen, Spritzen, Akkuppunktur, u.v.m., unzählige PRT-spritzen (unter CT) in HWS und LWS.
Habe MedX-Therapie (med. Kräfitigungstherapie an 1 dafür hergestellten gerät) gemacht - viel Geld dafür bezahlt, da KK nicht erstattet.
Hat ein bisschen was gebracht, das alles, so dass ich einigermaße -aber unter Medis - arbeiten konnte.

Zwischendurch unbehandelter Meniskusriss, wurfe 1/2 Jahr später festgestellt, da ich keine Lust hatte wieder immer zum Doc zu laufen.
Aber dadurch hat sich dann eine Gonarthrose hinter meiner Kniescheibe gebildet.
Mittlerweile habe ich Athrose in beiden Knien.
Habe gerade eine Therapie mit Hyaloronspritzen im re.Knie hinter mich gebracht, Akkupunktur beide Knie

Dann im März 2012 die 3 Bandscheibenvorfälle HWS, lt Mrt sind sie klein und auch meine Schmerzen kämen nicht daher. Die Schmerzen kommen aus der sich daraus entwickelten Osteochondrose (Knochenanbauten), womit die HWS ihre Stabilität behält (Aussage vom Doc). Die BSV HWS müssten schon länger da sein. War 6 Monate krankgeschrieben, dann arbeitslos gemeldet bis heute,zw.durch in die Reha.

Nun zu meinem eigentlichen Problem. Der Rehabericht war eine Katastrophe. Da standen nur Lügen drin. Der Arzt dort hat mich z.B. festgehalten biem Einbeinstand, aber im Bericht stand, Einbeinstand problemlos. Kniereflexe waren kaum auszulösen, aber im Bericht stand alles .i.O. War lt. Rehabericht vollschichtig in meinem letzten Beruf arbeitsfähig, für gehen, stehen, und sitzen, für tag-spät-früh- und nachtschicht. Ich war schockiert.
Mein Ortho meinte, dass es sicher keinen Zweck hätte dagegen Einspruch zu erheben. Er war der Meinung, dass ich auf jeden fall für den Beruf der Pflegehelferin zu 100 % berufsunfähig wäre, und für den allgem. Arbeitsmarkt bis zu 3 Std. für leichte Arbeiten z.B. im Supermarkt ausrufen *Hr. soundso bitte zur Kasse ...* Diese Meinung hatte mein Ortho.
Er hat mir dann eine überweisung für ambulante Schmerztherapie ausgestellt und das mache ich nun seit Febr., es geht jetzt ein bisschen besser, aber immer noch fühle ich mich nicht in der Lage einen Beruf auszuüben, kriege mein Leben ja so grade auf die Reihe, ohne die Hilfe meines Mannes beim haushalt wäre ich echt aufgeschmissen.
Nehme zur Zeit Tilidin 1x 150 und 2 x 100, dazu gabapentin 300 mg 2 xtgl, abends vorm Schlafengehen 2 Tr. Amitriptylin-neuraxpharm 40 mg. Bei Bedarf noch Ibuprofen.

Bin dann zum vdk und habe mich beraten lassen wg. Widerspruch vdk. Der liebe Mann meinte auch, die kliniken würden selten ändern, aber ich sollte es versuchen und auf jeden Fall darauf bestehen schon im Widerspruchsschreiben, dass mein Widerspruch als Anlage zum Rehabericht gewertetet wird. Das habe ich dann alles gemacht, 12 Seiten Widerspruch, alle Punkte aufgelistet, und richtig gestellt, oder vervollständigt usw.
Hatte dann wirklich Erfolg. Die Rehaklinik hat meinen bericht geändert, er ist jetzt viel umfangreicher, mehr auf meine krankheiten eingegangen und ich bin zwar arbeitsfähig aber nur für 3-6 Std., nur für leichte arbeiten, im Wechsel zw. gehen und sitzen (sitzen nur 1 Std.), stehen ist zu vermeiden, keine zwangshaltungen, keine Überkopfarbeiten, keine arbeiten im knien und hocken.
Für mich hört sich das eigentlich nicht schlecht an, aber genaues hintergrundwissen fehlt mir.
Der Bericht ist auch an meinen Ortho udn an die DRV Bund gegangen. :klatscht

Für mich heißt der Bericht, dass ich als ältere arbeitslose jetzt Teilrente beantragen kann. Ist das richtig so?

dann habe ich ein bisschen gegoogelt, weil ich nicht weiß, wie ich mich jetzt weiter verhalten soll. Kommt die RV jetzt automatisch auf mich zu (sagte der SB vom vdk bei meinem damaligen Termin)?
Im I-net habe ich noch gefunden,dass die RV den Rehabericht jetzt automatisch in einen Rentenantrag umwandelt. Das ist eigentlich meine entscheidende Frage an Euch. Stimmt das? Oder muss ich mich bei der RV melden?

Oder wieder zum vdk. Aber die haben mir erklärt, dass sie nur beraten dürfen und ich erst mal auf mich alleine gestellt wäre. Wenn irgendwoher ein bescheid, antrag o.ä. kommt, was mir nicht gefällt, was nicht rechtens ist, dann erst könnten sie für mich handeln.

Wollte auch mal der Arbeitsagentur einen geänderten Rehabericht schicken. Ist das auch richtig? Weil ich gelesen habe, dass bei arbeitslosigkeit die RV eine evtl. teilweise EU-Rente bei aussichtslosen Aussichten auf dem allgem. Arbeitsmarkt, in eine Vollrente umwandelt, immer befristet für 2 Jahre. Aber ich glaube, erst mal ist die eigentlich Rentenstellung das wesentliche.

GdB habe ich auch gestellt, habe aber nur 20%. Habe jetzt widersprochen und auch den neuen Rehabericht dazugelegt, da dieser bei Berechnung des GdB dem Versorgungsamt ja nicht vorlag (nur der alte Rehabericht).

Ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht zuviel vollgequatscht. Ich dachte, Ihr müsst alles wissen um den Zusammenhang zu sehen.

Ich weiß einfach nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, mir schwirrt nur noch der Kopf :h

Vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Auskünfte geben. Etwaige Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen, aber mein Kopf ist so voll.

Falls ich diesen Post in den falschen Thread geschrieben habe, dann Entschuldigung an die Admins, aber ich wusste nicht wo schreiben.

Ich danke Euch jetzt schon für Eure Antworten.

Ganz liebe Grüße
von Rosenfan



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Rosenfan
Geschrieben am: 23 Mai 2013, 10:32


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Sorry liebe Bandis, :B ich habe noch etwas vergessen.

Ich sollte 2008 das erste mal am Gleitwirbel LWS operiert werden, versteifung. Habe ich aber abgelehnt.
Dann wieder erneutes MRT und wieder Diagnose Gleitwirbel soll operiert werden, das war 2010, aber da hatte ich grade den neuen Job im Krankenhaus.

Dann März 2012, BSV HWS. Auch da hat der Neurochirug gesagt, Versteifungs-OP. Aber ich habe wieder nicht zugestimmt.

Weil erstens habe ich Angst vor den OPs und zweitens hat mir jeder andere Arzt, den ich dazu befragt habe (Physiotherapeuten, HA, HNO-Arzt u.ä.) immer abgeraten, solange es noch irgendwie geht. Denn die Nachfolge-OPs sind nun mal Tatsache, da über meinem Gleitwirbel LWS ja schon bekannt Vorwölbungen bestehen.

Und ich nehme noch täglich Omeprazol für die Magensäure, da ich einen bekannten Reflux habe. Mein Magen auch nicht so ganz gesund ist, aber das ist für den EU-Rentenantrag nicht von Bedeutung, jedenfalls mein mein HA das.

Liebe Grüße von
Rosenfan
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Rosenfan
Geschrieben am: 26 Mai 2013, 14:20


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Hallo,

ansch. kann mir niemand von Euch einen Rat geben.

LG von Rosenfan
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Harro
Geschrieben am: 26 Mai 2013, 15:57


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Moin moin Rosenfan,
Zitat

und ich bin zwar arbeitsfähig aber nur für 3-6 Std.

wenn dieser Passus noch ergänzt wird durch "auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt" steht dir eine
Teilrente zu. Wende dich schnellstens an die DRV und teile es ihnen mit und bitte um einen Beratungstermin.
Nicht das da irgendetwas verschütt/verloren geht. :rolleyes:

LG Harro :winke
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parvus
Geschrieben am: 26 Mai 2013, 17:48


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Hallole :winke

wie Harro bereits schreibt, wichtig ist nicht die Leistungsbeurteilung für die jetzige/zuletzt ausgeübte(n) Tätigkeit(en), sondern, ob die Leistungsbeschränkung auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Geltung findet.

Das wird im Rehabericht unter "positves und negatives Leistungsbild" aufgeführt.

Code

Im I-net habe ich noch gefunden,dass die RV den Rehabericht jetzt automatisch in einen Rentenantrag umwandelt. Das ist eigentlich meine entscheidende Frage an Euch. Stimmt das? Oder muss ich mich bei der RV melden?


Mir ist nicht bekannt, dass jeglicher Rehabericht auch eine Umwandlung automatisch in einen Rentenantrag erfährt.

Lediglich, wenn die Beurteilung des negativen und positiven Leistungsbildes jeweils unter 3 Std. arbeitstäglich ausfällt und mit einer Arbeitsfähigkeit in Zukunft auch nicht mehr zu rechnen ist, dann veranlasst m.E. nach die Klinik die Rentenantragstellung. Allerdings nehme ich an, dass man als Patient darüber auch informiert würde.

Einen Rentenantrag kannst Du aber auf der DRV-Seite herunterladen und selber einreichen, oder Du machst bei der DRV einen Beratungstermin aus und stellst ihn dort.

Code

Die Rehaklinik hat meinen bericht geändert, er ist jetzt viel umfangreicher, mehr auf meine krankheiten eingegangen und ich bin zwar arbeitsfähig aber nur für 3-6 Std., nur für leichte arbeiten, im Wechsel zw. gehen und sitzen (sitzen nur 1 Std.), stehen ist zu vermeiden, keine zwangshaltungen, keine Überkopfarbeiten, keine arbeiten im knien und hocken.


In Deinem Bericht, so lese ich es, werden die ganz normalen Einschränkungen aufgelistet, die ein BS-Patient zwangsläufig nicht mehr ausüben sollte, sprich, alle Zwangsarbeiten möglichst vermeiden oder nur höchst selten noch ausüben.

Kleine Info von/über mir/mich, auch vor dem 2.1.1962 geborene:
Diese Einschränkungen hatte ich u.a. 1999 bereits im Rehabericht stehen und sie hatten null Wirkung auf etwas. Lediglich ein GdB 30 wurde mir zugesprochen, aber nicht nur alleine wegen diesen Einschränkungen, sondern aufgrund der Summe an Diagnosen mit diversen Funktionsstörungen im Allgemeinen.

Auch nachdem noch weitere Einschränkungen bei mir in den kommenden Jahren dokumentiert waren, die beruflich zu beachten und zu vermeiden sind, und nachdem auch bei der Beurteilung "auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt" die Leistungsfähigkeit nur noch mit 3 - unter 6 Std. dotiert wurde, mein GdB von 30 auf nunmehr 70 angehoben wurde, erkannte die DRV, nachdem ich den Rentenantrag aus progredienten gesundheitlichen Gründen stellen musste, mir keine Teil-EMR an.

Fazit für Dich:
Wenn Du nicht nur für den zuletzt ausgeübten Beruf sondern auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nur noch für 3- unter 6 Std arbeitsfähig bist, dann stehen die Chancen auf eine Teil-EMR jedoch gut und ggf. sogar auch auf eine Voll-EMR, wegen verschlossenem Arbeitsmarkt (das müsste von Amts wegen aber geprüft werden).

Da Du ja vor dem 2.1.1961 geboren wurdest, gilt u.U. die Vertrauensschutzregelung:

Versicherte , die vor dem 02.01.1961 geboren sind, können auch einen Anspruch auf Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung bei Berufsunfähigkeit haben (§ 240 Abs. 1 SGB VI).
Nach § 240 Abs. 2 SGB VI sind Versicherte berufsunfähig, deren Erwerbsfähigkeit wegen Krankheit oder Behinderung im Vergleich zur Erwerbsfähigkeit von körperlich, geistig und seelisch gesunden Versicherten mit ähnlicher Ausbildung und gleichwertigen Kenntnissen und Fähigkeiten auf weniger als sechs Stunden gesunken ist.


Beim VDK könntest Du Dich über die geltende Gesetzeslage einmal informieren und Dich darauf auch berufen.

Alles Gute :winke parvus

Bearbeitet von parvus am 26 Mai 2013, 18:05
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