Bandscheiben-Forum

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> Ausgeprägte c5-Parese - wer hat Erfahrungen?
Wommi
Geschrieben am: 13 Mai 2013, 09:20


Öfter dabei
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Hallo zusammen,

erst einmal: toll, dass es dieses Forum gibt! Ganz kurz zu mir: Ich bin 43 Jahre alt, seit 2001 Bandscheibenpatientin, wurde nach zwei PRTs 2004 an der LWS (der Klassiker, L4/L5) operiert, habe außerdem eine massive Protrusion an L5/S1, die dauerhafte Sensibilitätsstörungen verursacht. Damit kann ich aber leben. Ich mache viel Krafttraining und Pilates und komme damit gut klar. In 2006 wurde außerdem ein großer Vorfall in der HWS C4/5, ein kleiner in C5/6 und eine Protrusion in C3/4 festgestellt, teilweise mit Einengung des Myelons bei deutlicher Knickstellung. Nicht schön, aber ich hatte in der Tat nie wirklich Beschwerden, außer das ich etwas zu Verspannungen neige. Nichts, was ich mit meinem Sport oder einer heißen Wanne nicht hätte behandeln können. Ich muss aber auch dazu sagen: Aufgrund meiner ganzen "Wehwehchen" (z.B. ein gutartiger großer Nierentumor, Knorpelschäden dritten Grades an beiden Knien und noch so einiges) bin ich mittlerweile ziemlich schmerztolerant und habe mich einigermaßen mit vielen Beschwerden arrangiert. Kurz und gut: rundum ziemlich angeknackst, aber immer noch mit viel Lebensfreude.

Seit drei Wochen hat sich nun meine Welt ziemlich verändert...

Vor genau drei Wochen bin ich mit starken Schmerzen im Hals/Nacken aufgewacht und dachte subjektiv, dass etwas in der HWS blockiert. Ich bin also zum Arzt, der dann ohne viel Federlesens eine chiropraktische Maßnahme durchführte (ja, mit Ruck!), obwohl ich auf einen bekannten Vorfall in der HWS hingewiesen hatte. Außer den Frage "zieht es in die Arme?" (was nicht so war) wurde keine weitere Diagnostik vorgenommen. Ich wurde auch nicht gefragt, ob er "einrenken" solle, das wurde einfach gemacht. Knick-Knack.

Meine Schmerzen wurden nicht besser (im Gegenteil) und als ich zwei Tage später aus der Dusche kam, war der Schmerz auf einmal praktisch weg, dafür konnte ich meinen rechten Arm nicht mehr heben. Donnerstags bin ich also wieder zum Arzt, der dann meinte, das wäre vielleicht ein Schutzreflex, aber zur Sicherheit könne er mir schon eine MRT-Überweisung ausstellen. Aber ich könne ruhig noch das Wochenende abwarten, ob es besser wird... Ich sagte, dass ich mal gehört hatte keine Schmerzen + Lähmung = richtig schlimm. Nö. Nicht gut, aber auch nicht richtig schlimm - ein geschädigter Nerv bräuchte auch drei Monate bis er dauerhaft Schaden nimmt...

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits eine voll ausgebildete Parese des Deltamuskels (Grad 1) und des Bizeps (Grad 3).

Mir war das alles nicht geheuer und ich habe NICHT abgewartet, sondern mir direkt einen Termin fürs MRT geben lassen. Der war dann vier Tage später, am Montag. Um es kurz zu machen: die haben direkt Alarm gemacht, mich zum Orthopäden geschickt, wo mein behandelnder zum Glück nicht da war und mich sein Kollege direkt ins Krankenhaus geschickt hat. Dort wurde ich als akuter Notfall sofort operiert, wobei man mir direkt gesagt hat, man können mir nicht versprechen, ob der Arm jemals wieder wird. Bei der ausgeprägten Lähmung hätte ich bereits vor einer Woche als Notfall in den OP gehört...

Die OP habe ich soweit gut überstanden (Versteifung mit PEEK-Cage), allerdings bestehen die Paresen unverändert fort. Aussage des Chefarztes war, dass es ein Jahr dauern kann.

Zum einen leite ich gerade rechtliche Schritte gegen meinen Arzt wegen gleich mehrerer grober Behandlungsfehler ein. Darüber werde ich euch auf dem laufenden halten, vielleicht ist ja der ein oder andere auch Arztopfer. Und als solches sehe ich mich ganz klar.

Was mich aber in erster Linie interessiert, sind eure Erfahrungen mit so ausgeprägten Paresen. So richtig hat mir das bisher kein Arzt erklärt...

Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr eine Besserung verspürt habt? Wie lange wart ihr arbeitsunfähig? Was kann ich tun, außer abwarten....? Kann es sein, dass es gar nichts mehr wird? Bis wann müsste ich eine Besserung spüren, um eine gute Prognose zu haben? Macht es Sinn, die Nerventätigkeit noch mal vom Neurologen überprüfen zu lassen?

Ihr merkt schon, Geduld ist nicht meine Stärke ;-)... mir geht es aber in erster Linie darum, Klarheit zu haben. Wenn es so bleibt, gut (bzw. nicht gut), aber dann weiß ich wenigstens, woran ich bin.

Vielleicht ist ja jemand auch mit C5-Parese hier, ich würde mich über einen Austausch sehr freuen.

Danke schon mal für alle Antworten!

Viele liebe Grüße
Wommi (Wombats sind meine Lieblingstriere)
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chrissi40
Geschrieben am: 25 Mai 2013, 17:38


fleißiger Engel
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Hallo und Willkommen hier,

ja das was wir immer sagen,

mit Bandscheibenvorfall niemals einrenken lassen!!!

Schade drum, aber nun hast du ja die OP ganz gut überstanden.

Da noch niemand geantwortet hat, schubse ich den Beitrag mal ganz nach oben, sonst verschwindet er auf der 2.Seite.

Ich wünsche dir alles Gute.

LG chrissi
PM
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