Bandscheiben-Forum

Dieses Forum ist eine private Initiative von Betroffenen.
Nur durch das persönliche Engagement von Admins, Moderatoren und Betreuern - jenseits eines kommerziellen Betriebes - sind wir in der Lage, ein Forum zum neutralen Erfahrungsaustausch - unabhängig - zu betreiben.
Wir bitten daher alle Firmenrepräsentanten, unsere Unabhägigkeit zu unterstützen und durch Verzicht auf Produkt- und Firmennennungen das Forum werbefrei zu halten.

Die Informationen, die in diesem Forum gegeben werden, sind von Laien für Laien,
und können und sollen in keinem Fall eine ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.


3 Seiten: 123 ( Zum ersten neuen Beitrag
 
Reply to this topicStart new topic

> Neuvorstellung - Fragen zu post-OP Zustand, Heilungsverlauf und Beschwerden
CodeMonkey
  Geschrieben am: 05 Mai 2013, 14:22


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 9
Mitgliedsnummer.: 22.048
Mitglied seit: 05 Mai 2013




Hallo liebes Forum, ich bin froh Euch gefunden zu haben!
Ich heiße Roman, bin 39 und Vater einer 2-jährigen Tochter.

Ich hatte Anfang Jänner einen BSV (L5/S1 mit Sequester). Der Vorfall selbst war symptomlos. Das erste Symptom, ein Brennen im Gesäß links, das nur zeitweise auftrat, wußte ich nicht zu deuten. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt (auch später nicht) Rückenschmerzen.

Ende Jänner begann meine linke Wade zu schmerzen. Es war zu Beginn ein leichter brennender und ziehender Schmerz, so daß ich an einen Muskelkater oder eine leichte Zerrung dachte. Da dies nicht besser wurde, bin ich 2 Wochen später zum Hausarzt. Der Laseque Test war eigentlich positiv, aber da ich keine Rückenschmerzen hatte, wurde erst mal nur Blut abgenommen.

In den darauffolgenden 2 Wochen intensivierten sich die Schmerzen im Unterschenkel (inkl. Ausbreitung in Fuß und Oberschenkel) allerdings so sehr, daß ich nur mehr unter starken Schmerzen gehen konnte, und auch das nicht länger als 10 Minuten. Hausarzt stellte Verdacht auf BSV, der später durch ein MRT bestätigt wurde.

Anfang März begann die konservative Behandlung, 2 Wochen lang Infusionen, anschließend 150mg Diclofenac und Muskelentspanner. Die Medikamente sorgten dafür, daß ich in Rückenlage fast schmerzfrei war. Allerdings konnte ich trotzdem nur sehr kurz sitzen, gehen oder stehen, dementsprechend verbrachte ich die gesamte Zeit in Rückenlage. Nach einer weiteren Woche ohne Besserung, begann ich mit einer Physiotherapie.

Nach 2 Wochen Physiotherapie ohne Fortschritt, riet mir mein behandelnder Orthopäde, den Muskelentspanner abzusetzen. Ohne Muskelentspanner bekam ich beim Versuch aufzustehen allerdings einen derart starken Krampf im gesamten Bein, daß Aufstehen absolut unmöglich war. Da blieb nur mehr die Möglichkeit mit der Rettung ins Krankenhaus zu fahren.

Also nach mittlerweile 5 Wochen konservativer Therapie, wurde ich im Krankenhaus in der orthopädischen Abteilung stationär aufgenommen. Zu den 150mg Diclofenac kam dann 100mg Tramal und wieder Muskelentspanner dazu. Das war genug um fast schmerzfrei zu liegen, allerdings zu wenig als länger als 5 Minuten gehen zu können.
In den darauffolgenden 2 Wochen bekam ich 4 Infiltrationen, täglich Strom- und Physiotherapie. Da keinerlei Besserung auftrat, wurde ich in die neurochirurgische Abteilung verlegt.

Dann kam endlich die Operation. Die Operation mobilisierte mich, ich konnte wieder gehen.
Allerdings sind auch jetzt 2 Wochen nach der OP noch kleine Missempfindungen zurückgeblieben. In dem Bereich (Nervus peroneus communis) der Wade wo vor mehr als 3 Monaten die Schmerzen begannen, kribbelt es bzw. tritt ein leichter Schmerz auf, wenn ich länger gehe. Der Neurochirurg meinte nach der OP, daß es Monate dauern kann, bis das verschwindet.

Hat jemand Erfahrungen mit solchen post operativen Beschwerden? Ist das ein typisches Symptom im Heilungsverlauf? Wenn ja, wie lange hat es bei Euch gedauert, bis sich das gelegt hat?
Ich habe Angst, daß es sich auf Grund der Schmerzdauer um geschädigte Nervenenden handelt könnte, oder daß die OP vielleicht doch nicht komplett erfolgreich war. Gibt es Möglichkeiten die Ursache der Beschwerden zu diagnostizieren? Termin beim Neurochirurgen hab ich leider erst wieder in 4 Wochen, daher bitte ich Euch um Erfahrungen oder Informationen.

Vielen Dank,
Roman

TL;DR
Nach mehr als 3 Monaten sich kontinuierlich steigernden Ischiasschmerzen, wurde ich an der LWS L5/S1 operiert. Postoperativ keine Schmerzen aber begrenzte Ischias-Mißempfindungen. Welche Ursache kann das haben? Verschwindet das von selbst/wie lange dauert das?
PMEmail Poster
Top
Mellimaus21
Geschrieben am: 05 Mai 2013, 15:35


PremiumMitglied Silber
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.558
Mitgliedsnummer.: 19.343
Mitglied seit: 15 Sep 2011




Hallo
Verstehe ich das richtig du bist gerade mal 2 Wochen post OP? Da darf man sich noch nicht wundern, das muss ja auch alles heilen und der Nerv muss sisch beruhigen. Das geht nicht so schnell und wird auch noch dauern.
Zitat

Der Neurochirurg meinte nach der OP, daß es Monate dauern kann, bis das verschwindet.

Aber das hat dir der Arzt doch auch schon erklärt :z
PM
Top
CodeMonkey
Geschrieben am: 05 Mai 2013, 17:19


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 9
Mitgliedsnummer.: 22.048
Mitglied seit: 05 Mai 2013




Danke für deine Antwort.

Ich habe in meiner Krankengeschichte teilweise schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht. Ich vertraue den Ärzten im Allgemeinen, aber nicht mehr bedingungslos den Aussagen eines Einzelnen.

Deshalb erkundige mich ja nach konkreten Erfahrungen hier, wie lange es bei anderen gedauert hat.

Gut, ich verstehe, daß ich warten muß, um zu sehen ob chronische Schäden entstanden sind oder nicht.

Aber was kann ich gegen die Mißempfindungen machen? Der Hausarzt hat mir wieder Diclofenac verschrieben. Das hab ich aber (mit Magenschutz) mittlerweile 9 Wochen in lt. Beipackzettel täglicher maximal Dosis genommen, und teilweise starke Bauchschmerzen bekommen. Ich könnte nur ein anderes nichtsteroidales Antirheumatikum bekommen, die Nebenwirkungen wären aber die selben. Gibt es sonst wirklich nichts keine so kleine Nervenschmerzen?
PMEmail Poster
Top
Mellimaus21
Geschrieben am: 05 Mai 2013, 17:32


PremiumMitglied Silber
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.558
Mitgliedsnummer.: 19.343
Mitglied seit: 15 Sep 2011




Hallo
Gegen die Missempfindungen an sich kannst du nichts machen, wenn du noch Nervenschmerzen hast, kann man Lyrika oder Gabapentin gegen. Das hilft sehr gut.
Wenn du dich hier im Forum etwas umliest, wirst du feststellen das sehr viele dieses Problem nach der OP haben, wohl weil der Nerv plötzlich wieder Platz hat und dann erst einmal anschwillt. Das legt sich aber mit der Zeit. Und die Missempfindungen wie kribbeln etc. das dauert halt alles, weil ein Nerv sich nur sehr langsam regeneriert. Man sagt glaube ich das er 2-3x so lange braucht sich zu erholen wie er bedrängt war. Da das in deinem Fall 3 Monate waren wenn ich mich recht entsinne, wirst du schon noch länger "Freude" daran haben.
Zitat

Ich könnte nur ein anderes nichtsteroidales Antirheumatikum bekommen, die Nebenwirkungen wären aber die selben.

Das stimmt nicht, ich habe zum Beispiel lange Arcoxia genommen. Das wirkt auch entzündungshemmend, ist aber deutlich besser verträglich als Ibu und Diclo.
PM
Top
CodeMonkey
Geschrieben am: 06 Mai 2013, 18:13


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 9
Mitgliedsnummer.: 22.048
Mitglied seit: 05 Mai 2013




Danke für den Tipp.

Ich habe post OP Threads durchforstet, aber auf folgende Frage keine Antwort gefunden: Ist es normal, daß diese Mißempfindungen in der Wade mit der Körperposition zusammenhängen (können)? In Rückenlage spüre ich nämlich fast nichts, im Stehen, Gehen, Sitzen ist es aber deutlich zu spüren.
PMEmail Poster
Top
violac01
Geschrieben am: 06 Mai 2013, 18:36


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.525
Mitgliedsnummer.: 18.345
Mitglied seit: 17 Mär 2011




Hallo,

ein bischen kann ich es beantworten. Ich bin zwar nicht operiert und habe einen BSV konservativ austherapiert.

Bei mir ist es so, dass im liegen abends sich das Bein etwas bemerkbar macht, auch kribbelt (o.k. , dass kann noch die Tagesbelastung sein) ....

aber frühmorgens ist das Schienbein taub...manchmal auch ein bischen am Knie.... das verschwindet aber tagsüber bei Bewegung vollständig.
Scheint also echt lageabhängig zu sein.
Vielleicht drückt bei einer bestimmten Lage ein Muskel oder irgend etwas anderes (Knochenanbauten an BS etc.) auf den Nerv.
Post operativ kann sich da aber noch viel entspannen, denn manchmal ist der Nerv noch geschwollen und berührt irgendwas.

PM
Top
Mellimaus21
Geschrieben am: 06 Mai 2013, 18:48


PremiumMitglied Silber
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.558
Mitgliedsnummer.: 19.343
Mitglied seit: 15 Sep 2011




Hallo
Bei axialer Belastung kommt deutlich mehr Druck auf die Bandscheiben als im liegen, daher drücken die sich Bandscheiben da auch gerne noch ein bichen weiter raus und es kann mehr Druck auf den Nerv kommen.
Daher sollte man ja auch mit stehen und sitzen vorsichtig sein. Beim laufen hast du keine statische Belastung weil das Becken beim Laufen ja ständig in Bewegung ist und gekippt wird, das vertragen viele besser und es dient auch der Ernährung der Bandscheibe (Stichwort: Diffusion), daher ist Bewegung auch wichtig.
PM
Top
CodeMonkey
Geschrieben am: 07 Mai 2013, 08:07


Neu hier
*

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 9
Mitgliedsnummer.: 22.048
Mitglied seit: 05 Mai 2013




Danke für die Erklärungen.

Ich schließe daraus, daß eine Besserung dieser Beschwerden mit post-OP Physiotherapie möglich ist. Ist das richtig?
(Mir wurde 6 Wochen absolute Schonung verordnet, post-OP Physiotherapie war daher nur ein vages Thema bei meinem Krankenhausaufenthalt.)
PMEmail Poster
Top
Mellimaus21
Geschrieben am: 07 Mai 2013, 10:55


PremiumMitglied Silber
****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 2.558
Mitgliedsnummer.: 19.343
Mitglied seit: 15 Sep 2011




Hallo
Normalerweise sollte es besser werden, ja. Physiotherapie ist auf jeden Fall wichtig. Ob man jetzt 6 Wochen wirklich gar nichts machen sollte, da scheiden sich die Geister. Aber nach einer Schonphase musst du auf jeden Fall was tun.
PM
Top
violac01
Geschrieben am: 07 Mai 2013, 11:52


PremiumMitglied Gold
*****

Gruppe: *Mitglied*
Beiträge: 4.525
Mitgliedsnummer.: 18.345
Mitglied seit: 17 Mär 2011




Hi,

hast du schon den Leitfaden für postoperatives Verhalten gelesen? Schau doch mal, was der Arzt da so rät:

http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=50119

Bearbeitet von violac am 07 Mai 2013, 11:53
PM
Top

Topic Options 3 Seiten: 123 Reply to this topicStart new topic

 



[ Script Execution time: 0.2293 ]   [ 14 queries used ]   [ GZIP aktiviert ]

LoFi Version