Bandscheiben-Forum

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> Bsv L5/s1, Bericht
ngirisushi
Geschrieben am: 19 Jan 2013, 00:50


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Hallo zusammen,

zuletzt schrieb ich in Woche 6. Hier ein kurzes Update nach Woche 13. Was hat sich seitdem getan?

Das Zwicken und Ziepen ist nach wie vor vorhanden, es hat sich geringfügig verringert.

Kurz nach meinem letzten Bericht hat mich die Physio die McKenzie-Übungen nicht mehr weitermachen lassen, da sie nicht zu einer Zentralisierung und Verbesserung der Gesamtsituation führten (für mich keine Überraschung, siehe meinen ersten Post zum Thema McKenzie). Allgemeine Gymnastikübungen haben wir in der Praxis noch eine Weile weitergemacht, bis ich Anfang diesen Jahres einen weiteren planmäßigen Termin beim Ortho hatte, bei dem er meinte, die Restschmerzen würden durch einen völlig verknoteten linken Gesäßmuskel verursacht. Er verordnete Triggerpunktmassage und Fango, bisher ohne Effekt. Hier muss ich mich wieder wundern: 10 Wochen lang kommen meine Nervenschmerzen vom BSV, und ab Woche 11 dann von Muskelverspannungen im Hintern??? Finde ich sehr fragwürdig. Ich würde eher sagen, die Muskelverspannungen im Hintern kommen von den Schmerzen, aber gut, ich bin ja kein Fachmann. Die Behandlung sieht so aus, dass gedrückt wird, was das Zeug hält, Ellbogen mit dem Körpergewicht auf den Hintern gepresst werden und neuerdings sogar ein spitzer Gegenstand in den Hintern gepiekt wird. Soweit ich das feststellen kann, geht dem nicht eine systematische Suche nach Knoten voran, sondern wirkt undifferenziert. Aber was kann ich als Laie da schon beurteilen…

Seit einigen Wochen mache ich ja daheim Turn/Gymnastikübungen, die sich immer mal wieder steigern. Das trägt zwar nicht (vielleicht noch nicht) zur Reduktion des Schmerzes bei, allerdings erheblich zu meinem Wohlbefinden. Ich bilde mir ein, dass ich merklich meine Muskelmasse, Kraft und Beweglichkeit erhöhe und das macht enorm Spaß.
Da man mir aber gesagt hat, dass ich keine den Gluteus betreffenden Übungen machen soll, weil ich ja dort Knoten habe, habe ich das jetzt eine Woche mit der Gymnastik ausgesetzt. Dies hat aber zu keiner Verbesserung geführt. Also werde ich die heimischen Turnübungen morgen wieder aufnehmen.

Der Fußheber ist in Summe etwas kräftiger geworden (ich habe da zwei Meßmethoden, an denen sich das gut ableiten lässt). Allerdings macht der Großzehenheber für sich alleine genommen keine Fortschritte. So wie es aussieht, ist der nachhaltig beschädigt – da tut sich seit Wochen gar nichts. Den muss ich wohl abschreiben. Der dazugehörige Muskel ist auch immer noch athrophiert, meine Unterschenkel sind asymetrisch.

Gelegentlich mache ich noch die McKenzie-Extensionsübung, um zu prüfen, wie sich dabei der Schmerzlevel entwickelt. Hier lässt sich feststellen, dass bei gerader Beinhaltung nur noch merkliche Schmerzen bei maximaler Extension (Arme durchgedrückt) auftreten. Das ist also erheblich weniger als beim letzten Bericht. Jedoch tut es immer noch tierisch weh, wenn das linke Bein angewinkelt ist.
Auch bei meinen heimischen Turnübungen gibt es noch viele Bewegungen, die den Ischiasschmerz oder Kribbeln und Stechen auslösen.

Längeres Sitzen macht nur wenige Probleme. Schlafen geht auch schmerzfrei, auch war ich wochenlang direkt nach dem Aufstehen schmerzfrei, doch seit ein paar Tagen habe ich leichtes Kribbeln oder Stechen nach dem Aufstehen, woher auch immer das jetzt kommen mag.

Schlussfolgerung aus allem:
Der Nerv ist immer noch entzündet. Vermutlich, weil immer noch genug ausgetretene Bandscheibenmasse vorhanden ist, um den Nerv gelegentlich (zB bei McKenzie oder meinen Turnübungen) zu berühren.
Mir nützt es also nichts, wenn ich jetzt den Nerv völlig in Ruhe lasse, damit die Entzündung abklingt. Denn sobald ich wieder anfange mit Gymnastik, reize ich ihn aufs Neue.
Da ich aber auf jeden Fall etwas für meine Rückenmuskulatur tun muss, damit ich einem erneuten BSV vorbeugen kann, und damit immer wieder den Nerv reizen würde, bleibt mir nur, weiterhin zu hoffen, dass noch mehr Bandscheibenmaterial absorbiert wird und die Bewegungen irgendwann keine Reizung mehr verursachen.
Ob das realistisch ist, muss ich abwarten. Wenn sich was tut, schreibe ich nochmal.

Meine Absicht ist, einen Verlauf zu dokumentieren, und andere daraus möglicherweise hilfreiche Informationen entnehmen zu können, so wie ich hier aus dem Forum Hilfreiches lesen konnte.


Viele Grüße
Ngirisushi
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ngirisushi
Geschrieben am: 31 Aug 2013, 23:43


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Hallo zusammen,

der Ordnung halber kommt hier noch der Abschlussbericht. Dieser soll die vorangegangenen Posts vervollständigen.

Die Paresen des Fußhebers haben sich bis auf ein fast unmerkliches Maß zurückgebildet. Das Anheben des Fußes ist tadellos, das Anheben der Großzehe ist nur gegen starken Widerstand (zB Hausschuh) gegenüber dem anderen Fuß vermindert. Auf der Strecke geblieben ist jedoch ein Unterschenkelmuskel auf der Innenseite, dessen Funktion wohl von anderen Muskeln weitestgehend übernommen wurde, jedoch optisch auffällig ist - meine Unterschenkel sind asymmetrisch. Weiterhin scheint dieser verloren gegangene Muskel dafür verantwortlich zu sein, dass mein linker Fuß gerade ziemlich zügig einen Hallux valgus ausbildet; demnach sind wohl nicht wirklich alle Funktionen von anderen Muskeln übernommen worden zu sein. Irgendwas an dem Abduktor ist offensichtlich nicht mehr in Ordnung.
Dennoch bin ich besonders in diesem Punkt trotz des Hallux valgus sehr zufrieden, weil gerade die Lähmungen des Fußhebers beinahe eine OP-Entscheidung ausgelöst hätten (und auch Empfehlung einiger beteiligter Ärzte waren).

Die Ischiasschmerzen sind wirklich nur noch gering, gelegentlich subtil vor allem in Ruhesituationen präsent (Boppes bis in die Fußknöchel). Auf jeden Fall sind sie absolut erträglich, und auch wenn ich Bewegungen durchführe, die den Schmerz provozieren (kräftiges Hohlkreuz), weil sie die Bandscheibenmasse vermutlich gegen den Nerv drücken, durchaus erträglich. Sie bilden bei allen meinen Aktivitäten keine nennenswerte Einschränkung.

Ganz selten tritt das Kribbeln auf der Fußoberseite noch auf, was ich eigentlich ununterbrochen in den ersten Monaten hatte. Dieses Kribbeln nervt dann viel mehr als das winzige Ziepen.
Kurz nach dem BSV hatte ich daheim mit einfachen Muskelaufbauübungen begonnen und dies rund 5 Monate später in einem Gesundheitszentrum auf deutlich höherem Level weiterbetrieben. Zu meiner Überraschung macht das durchaus Spaß und hat letztendlich auch zu einem insgesamt besseren Befinden geführt. Rückenschmerzen (die ich schon jahrelang vor dem BSV hatte) und auch früher häufigere Nackenschmerzen sind erheblich seltener. Nebenbei bemerkt, der Bodyshaping-Effekt ist auch nicht zu verachten.

Kurz und gut: Ich scheine einer der Fälle zu sein, wo konservative Behandlung trotz teilweiser Panikmache der Docs und krassen Muskeldysfunktionen (Schlappfuss) zu einer sagen wir 95%igen Genesung geführt hat. Hierbei muss ich infolge meiner Erfahrungen das Cortison oral und als PRT loben. Jede OP wäre völlig überflüssig gewesen, soviel steht fest. Jetzt hoffe ich, vermutlich den Rest meines Lebens, dass es nicht wieder schlimmer wird 

Ich hoffe, dass jemand aus meinen Posts etwas Nützliches herauslesen kann und wünsche Allen gute Besserung.

Gruß
Ngirisushi
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violac01
Geschrieben am: 01 Sep 2013, 09:40


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Hi,

ich finde es immer sehr toll, wenn jemand, der dann gesund ist, sich auch die Zeit nimmt sozusagen einen Abschlussbericht zu schreiben. :up

Zitat

Ich hoffe, dass jemand aus meinen Posts etwas Nützliches herauslesen kann


ja einer hast du schon mal damit geholfen :angel , nämlich meiner Mutter, die sich auch gerade mit einem BSV rumquält und der ich deine Erfahrungen vorgelesen habe. Es hat ihr Mut gemacht. Danke für deinen Post!!!

PM
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heigehuhn
Geschrieben am: 03 Sep 2013, 21:01


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Hallo ngirisushi :;

super, dass es Dir so gut geht. Mir hat Dein Beispiel bei der Entscheidung sehr geholfen. Meine Fußsenkerparese hat sich trotz großem Sequester auch fast komplett konservativ gelegt. Dank Dir für Deine Berichte und vor allem weiterhin gesund bleiben.

Liebe Grüße, Heigehuhn

Bearbeitet von heigehuhn am 03 Sep 2013, 21:02
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