Bandscheiben-Forum

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> Hws - Kanal - Verengung, Neue Probleme wie (schnell) behandeln?
Derschmerzmussweg
Geschrieben am: 15 Nov 2012, 14:45


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Zu mir: Alter: 34, männlich

Hallo!

Auf Grund einer Beckenschiefstellung ( seit 4 Jahren ) habe ich u.A. Probleme mit der Halswirbelsäule.

Hier wurde anfangs immer eingerenkt, dann aber wurde mir durch manuelle Therapie besser und sanfter geholfen, Auch eine Atlas-Therapie erfolgte vor ca. 1 1/2 Jahren.

In diesem Zeitraum erfolgt auch eine MRT, wo eine Kanalverengung festgestellt worden ist und hierzu sagte mein Orthopäde, dass ich mit den immer mal aufkommenden Problemen wir leichtes Kribbeln oder Picken im Hals leben müsste...

Nun ist es aber so, dass ich "neuartige" Probleme bekommen habe: Neben der Tatsache, dass die muskuläre Entspannung durch die Physiotherapie nie lange vorhält und ich immer wieder dieselben Probleme bekomme ( dumpfes Gefühl in der Wange, leichtes Kribbeln oder auch mal starke Kopfschmerzen ), ist es nun so, dass mir zuerst seit ein paar Wochen nur gaaaaanz leicht, nun aber sehr stark schwindelig wird und ich versuchen muss, mich im Zaun zu halten.

Vor 2 Wochen hatte ich sogar dass Problem, dass ich nach 2 Stunden Dauersitzen und Kaffee-Genuss beim Aufstehen einen derartigen Schwindel und Druck im Kopf hatte, dass ich dachte ich fall um und Schluss is :-)

Der Hausarzt hat diesbezüglich im Übrigen nichts im Blut gefunden und auch sonst ist bis auf die Beckenschiefstellung und der einhergehenden HWS, BWS und LWS Probleme nichts zu finden.

Nun interessiert mich natürlich...,

a) was ich hier bei einem Schwindelanfall als Notbehandlung machen kann,

b) was mich hier bei meinem Orthopäden-Besuch nächste Woche erwarten könnte ( Operation? )

c) ob diese Probleme so akut sind, dass ich sofort handeln muss

d) ob es Fälle gibt, wo solch Kanalverengungsprobleme auch erfolgreich
und langfristig behandelt worden sind :)

Entschuldigt hier bitte meine vielen Fragen, aber ich mache mir halt
Sorgen ob der neuen Probleme.

Liebe Grüße


Derschmerzmussweg :-)
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odysseus
Geschrieben am: 15 Nov 2012, 16:09


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Hallo Derschmerzmussweg,

weißt Du denn Genaueres zu der Kanalverengung? Auf welcher Höhe, durch was verursacht? Was steht in Deinem MRT-Bericht?

Es ist immer gut, sich alle Arztberichte und Kopien der Aufnahmen für die eigenen Unterlagen aushändigen zu lassen.

Generell denke ich, bei neu auftretenden Symptomen ist es immer sinnvoll, wenn noch einmal eine gute und gründliche Diagnostik (bildgebend (MRT), neurologisch, bei Schwindel ggf. auch EKG und Abklärung beim HNO-Arzt) durchgeführt wird. Vorher wird vermutlich auch niemand von einer Operation sprechen. In anderthalb Jahren kann sich einiges geändert haben. Ich denke, ob eine Operation überhaupt Thema wird, wird sehr vom genauen Befund abhängen. Eine OP-Indikation sind meist Lähmungen und Ausfälle; ich glaube aus meiner eigenen Erfahrung heraus nicht, dass Schwindel an und für sich als Indikation für eine HWS-OP gesehen wird.

Meiner Meinung nach kann die HWS durchaus die Probleme verursachen, die Du beschreibst. Vieles davon kenne ich aus eigener Erfahrung.

Da mich (medizinische Laie, der ich bin) das Thema selber sehr beschäftigt und interessiert, habe ich in den letzten Wochen viel zum Thema Schwindel gelesen. Mein bisheriger Eindruck: Das Thema Schwindel ist hochkomplex und es kann sehr viele verschiedene Ursachen geben. Das fängt an bei lokalen Störungen im Innenohr und geht dann aber weiter zu einer ganzen Reihe an Auslösern, die potentiell auch durch die HWS verursacht sein können. Mein Eindruck ist aber der, dass es zu vielen der Themen auch keine einhellige Meinung in der Medizin gibt bzw. das Ganze auch umstritten ist.

Meine laienhaften Ideen, inwiefern Schwindel durch die HWS verursacht sein könnte, sind folgende:

- Störung des Liquorflusses
- Störung der Propriozeption (Irritierung der Nerven, die ans Hirn Meldungen zur Stellung des Kopfes weitergeben und somit Teil des Gleichgewichtssystems sind)
- Minderdurchblutung der Vertebralarterien (diese versorgen u.a. das Innenohr)
- mechanische Reizung des Sympathicus (z.B. Ganglion cervicale superius); somit "Fluchtstellung" des Körpers mit vermehrter Durchblutung der Muskulatur und verringerter Durchblutung des Hirns
- Reizung der Hirnnerven

Vieles davon ist im Bereich der Oberen Halswirbelsäule angesiedelt.

Schlußfolgerungen daraus sind für mich:

-> Übungen fürs Gleichgewicht und die Augenkoordination (Übungen, die mir persönlich helfen, habe ich schon mal in einem anderen Thread beschrieben)
-> ggf. Untersuchung der Vertebralarterien (Sonographie)
-> Leichte Bewegung (Spaziergänge)
-> gute Matratze, gutes Kissen
-> mir persönlich hilft manuelle Therapie bei einem sehr erfahrenen Physiotherapeuten
-> auch ich vertrage manchmal kein Koffein oder Alkohol. Ich achte inzwischen mehr darauf, was mir guttut, und schränke den Konsum entsprechend ein. Hierzu gibt es das Stichwort nitrosativer Stress, über den ich bisher aber nur ansatzweise gelesen habe (noch so ein umstrittenes Thema)

Bei mir persönlich wird der Schwindel im Liegen besser, und schlechter v.a. bei Gerüttel in Bus oder Bahn und bei schnell bewegten Bildern. Wenn ich zeitgleich Licht- und Geräuschempfindlichkeit und Kopfschmerzen habe, hilft mir am besten, mich im abgedunkelten Zimmer hinzulegen. Eine Zeitlang hat mir Ortoton zur Muskelentspannung auch gegen den Schwindel geholfen, aber damit bin ich inzwischen auch vorsichtiger.

Ich denke, zuallererst ist eine gründliche Diagnostik wichtig, auch eine Differentialdiagnostik.

Viele Grüße und alle Gute Dir,

odysseus





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