Bandscheiben-Forum

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> Schmerzen "sinnvoll" ?, Schutzfunktion ?
Junimond20
Geschrieben am: 29 Mär 2011, 08:00


Neu hier
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Hallo :;


Ich möchte mich nun endlich mal kurz vorstellen, lese ja schon einige Zeit mit und habe auch schon viel Hilfreiches gefunden...

Ich bin 33 Jahre alt, seit ziemlich genau einem Jahr kämpfe ich teilweise schlimmen Rückenschmerzen. Am Anfang hieß es immer, dass das vom Ileo-Sacral-Gelenk kommt und ich wurde "eingerenkt" und bekam Ibuprofen.
Irgendwann konnte ich es nicht mehr glauben, dass das alles mit Einrenken in den Griff zu kriegen ist und ich habe gedrängt, endlich ein MRT machen zu lassen. Denn im Herbst letztes Jahr wurden die Schmerzen so massiv und strahlten ins Bein aus, dass die 5 Meter vom Bett zum Klo schon ein Marathon waren.
Ich machs kurz: massiver BSV bei L5/S1. OP Anfang November. Dann 3 Wochen Pause, dann 3 Wochen ambulante Reha. Die Schmerzen wurden wieder heftiger, mein Gangbild war nach wie vor unrund, aber es hieß nur, ich müsse Geduld haben, da wäre nichts, blabla, kennt Ihr sicher alle.

Nun ja, ein neues MRT zeigte dann: erneuter BSV bei L5/S1, OP Anfang Januar.

Wie es denn so ist: es war nicht weg. Weiterhin Schmerzen im Rücken, Schmerzen im Bein, Taubheitsgefühle im Bein. Quasi kaum Linderung.


Nun wurschtele ich mich so durch, mache KG, bekomme Katadolon. Ein neues MRT zeigte, dass die Wirbel direkt aufeinander liegen und sich dadurch reiben (das macht die Rückenschmerzen) sowie eine fette Entzündung des L5-Nervs (macht die Schmerzen und Gefühlsstörungen im Bein). Aha.

Nun auf einmal hatte ich gestern und vorgestern kaum noch Schmerzen. Ich weiß nicht wieso, ist eigentlich auch egal. Es fehlt einem ja fast etwas, aber ich möchte den heftigen Schmerz nicht zurück.

Ich merkte, dass ich mit nur wenigen Schmerzen wieder leichtsinniger werde, was vorsichtiges Bewegen angeht: beim Bücken in die Hocke gehen, Sachen tragen, richtig Sitzen, jede Bewegung unter Kontrolle usw. Alles ja mühsam "antrainiert".


Ist es nun so, dass im Rücken Besserung eintritt und ist es dann ok, sich wieder normal zu bewegen und diese Kontrolle ein Stück weit aufzugeben ? Schmerzen sind ja ein Signal des Körpers, dass etwas nicht stimmt...

Da im Raume steht, dass ich Tilidin bekommen soll, was ja auch dazu führen soll, dass ich keine Schmerzen mehr habe, frage ich mich mit der Erfahrung der letzten 2 Tage natürlich, wie erstrebenswert es ist, Schmerzfreiheit zu erreichen. Wird man dann nicht nachlässiger, was die täglichen Übungen angeht, das bewusste Bewegen usw ?
Klar kann ich nicht mit diesen heftigen Schmerzen weiterleben, bin ja noch jung. Aber wieviel Schmerz ist "sinnvoll", um vorsichtig zu bleiben und sich bewusst machen zu können "Achtung, den Rücken nicht vergessen !"?

Versteht Ihr, was ich meine ? Oder ist das zu wirr ?




LG Claudia

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k.rumsch
Geschrieben am: 29 Mär 2011, 10:37


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Hallo Claudia,
das Tilidin würde ich mir auf jeden Fall besorgen, ich persönlich fahre damit ziemlich gut. Du solltest es nehmen, wenn Du mit den Schmerzen nicht klar kommst, oder in die typische Schonhaltung kommst, um Schmerzen zu verhindern. Wenn es bei mir zu einer Schonhaltung kommt, kommt eins aufs andere; einseitig belastete Rückenmuskulatur
Krämpfe, kein Schlaf mehr, noch mehr "Schonhaltung" und noch mehr Schmerzen. Die Reihenfolge wird vielen sehr bekannt vorkommen und es ist einfach nur ein be.... Kreislauf.
Das die Schmerzen nach Tilidin ganz verschwinden wird bei Dir bestimmt auch nicht passieren, das Zeug machts aber bei Weitem erträglicher. Probs hatte ich nur in den ersten Tagen nach Einnahme, aber jeder reagiert anders. Fange nicht an, gewisse Bewegungen ganz zu unterlassen, sonst brauchst Du irgendwann ewige Zeiten um die Beweglichkeit wieder her zu stellen. Werde nicht leichtsinnig beim Tragen etc. von Sachen und beachte dieTipps von Deinem Physio. Du wirst dich schon ein wenig umstellen müssen und anfangs auch nicht alles beachten wollen, hab ich beim ersten Vorfall auch nicht. Fakt war bei mir zumindest, dass sich ein Vorfall nicht angekündigt hat wie eine Blähung, sondern eher wie ein Messerstich. Zu dem Tauheitsgefühl im Bein könnte ich stundenlang erzählen. Schmerzen sind ein Warnsignal des Körpers, nur das der Körper darauf nicht immer richtig reagiert, sprich die Schonhaltung länger mitgemacht, kommst Du ohne längere Hilfe fast nicht mehr da raus und die Probleme werden mehr und das Schmerzempfinden kann sich sogar verstärken.
Früher reagieren ist besser als lange bekämpfen.
Hört sich alles klugscheissermäßig an, ist aber so.
#
Der Dirk
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Disk5
Geschrieben am: 09 Apr 2011, 11:26


Öfter dabei
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Hallo,

Du schreibst leider nicht, wodurch die Rückenschmerzen entstanden sind ... Beim Sport, eine falsche Drehung?
Ist die WS vielleicht krumm?

Wie dem auch sei, ich denke, es ist erstrebenswert, vollkommen beschwerdefrei zu sein und sich unverkrampft normal zu bewegen.
Nicht immer ist klar, warum manche BSV haben...

Man hat in der 1. OP also nur einen Teil der BS entfernt u. in der 2. dann den Rest.

Mir ist nicht klar, ob Du ohne Schmerzmittel schmerzfrei warst oder mit. Ich jedenfalls halte es für nicht erstrebensw., starke Schmerzmittel zu nehmen.
Und wie ist es mit der Taubheit im Bein?

Ohne Bandscheibe werden die Neuroforamina jedenfalls kleiner - und da muss ein Nerv durch. IVm. einem Hohlkreuz kann in bei L5-S1 schon mal sehr eng werden...

Solltest Du wieder Beschwerden bekommen, könnte man an eine künstl. BS denken. Auf Youtube gibt's Sendungen über die Heidelberger Klinik. Du scheinst ja aus BW zu stammen. Dort wird e. Patient gezeigt, ein Koch, dem man eine künstl. BS eingesetzt hat und der danach schmerzfrei ist.

Alles Gute!
PM
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