Bandscheiben-Forum

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> Erfahrung / Ergebnis Versteifungs OP LWS L5/S1, wie geht es mir jetzt
Chris68
Geschrieben am: 15 Okt 2010, 11:17


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Hallo Leidensgenossinnen und Genossen :;

ich wollte euch mal meine Erfahrungen mit meiner Versteifungs OP im LWS Bereich L5 / S1 mitteilen und dadurch vielleicht dem ein oder anderen die Unsicherheit nehmen.
Ich selbst habe für diese Entscheidung 9 Monate gebraucht da man ja in diversen Foren teilweise grausame und fürchterliche Erfahrungen liest und diese eher abschreckend wirken.

erstmal zu mir: männlich, 42 Jahre, Bürotätigkeit, begeisterter Fahrradfahrer, angeborenes Wirbelgleiten im Bereich L5/S1 mit Stenosierung und Nervenwurzelkompression Nach Meyerding Grad 2/3, Versatz 2 cm, Spinalkanalverengung, Facettengelenke defekt.

erstemal Schmerzen mit 24 Lenzen, danach durch entsprechende Bewegung und Sport überwiegend Beschwerdefrei......bis zum 23.12.2009 :traurig2

an diesem Tag bin ich auf vereister Strasse ausgerutscht und auf die linke Hüfte gefallen...seitdem heftige Rückenschmerzen mit Austrahlung und Taubheitsgefühl in den Beinen.
Das ganze Programm absolviert...Krankengymnastik, Reha Kur, Reha Sport...nix hat geholfen, die Schmerzen sind eher punktuell noch schlimmer geworden.
Mehr als 100 Meter laufen war nicht mehr möglich, morgens wie ein Neandertaler aufgestanden bis alles wieder beweglich war.

Mitte August war dann langsam der Punkt erreicht wo ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe, also im St. Anna Hospital in Herne vorstellig geworden.
4 Tage zur Schmerztherapie stationär, danach für ca. 2 Wochen schmerzfrei...danach gings wieder los.
Nochmal ins St. Anna zum Gespräch......eindeutige Meinung der Ärzte....Operation
Dann nach Wiesbaden zu den HSK Kliniken um mir eine zweite Meinung zu holen.......keine andere Meinung bei rausgekommen...eindeutig OP

OK, Pille geschluckt. wieder nach Herne zur Einweisung...OP war am 27.09.2010
Bei der OP wurde festgestellt das der L5 so locker saß das er selbst beim laufen hätte komplett aus der Wirbelsäule rausrutschen können, was das bedeutet hätte kann sich jeder vorstellen. Die Bandscheibe dazwischen war nicht mehr wie ein Stück Papier.
Der Versatz zwischen L5 und S1 war 2.1 cm !!

die Ärzte haben den Wirbel wieder in seine ursprübgliche Position bringen können so das alles wieder in einer Linie ist :klatscht
momentan bin ich völlig Beschwerdefrei, ich kann mit dem Mieder laufen, Treppen steigen. Kein Taubheitsgefühl mehr in den Beinen, keine Schmerzen mehr morgens wenn ich aufstehe, ich kann nachts wieder flach auf dem Rücken liegen, umdrehen ohne die Beine mit den Händen festzuhalten.
Alles in allem bin ich mit der OP und vor allen Dingen mit der Betreuung im Krankenhaus mehr als sehr zufrieden. Der Stationsarzt kam 4-5 mal am Tag und hat sich mach meinem Wohlbefinden erkundigt, hatte immer ein offenes Ohr und hat sich auch Zeit genommen mir alles zu erklären.

ich kann sagen ich bin ein anderer Mensch nach der OP und überglücklich :D ich hoffe es bleibt noch lange sol

jetzt heisst es Geduld haben, 12 Wochen lang nach der OP den Mieder tragen und was am allerwichtigsten ist......den Ball flachhalten.
viel liegen, nichts heben, keine Anstregungen machen die auf die Wirbelsäule wirken...einfach nur Ruhe bewahren und dann langsam anfangen den Mieder abzusetzen und die Muskulatur wieder aufzubauen.
Ein ganz großer Warnschuss vom Stationsarzt kam noch bevor ich nach einer Woche entlassen wurde........auf gar keinen Fall vor Ablauf der 12 Wochen irgendeine Krankengymnastik anfangen oder zur Reha fahren.
Damit kann man unglaublich viel wieder kaputt machen und die ganze OP wäre für die Katz gewesen...daran werde ich mich auch halten.

Ich habe mir dann über die Krankenkasse ein Krankenbett besorgt was unglaublich hilfreich ist wegen der Höhe zum ein-aussteigen.

So, das sind meine Erfahrungen mit eine Versteifungs Op. Ich hoffe ich kann irgendjemandem vielleicht etwas die Angst nehmen.
Für so eine OP kann ich das St. Anna Krankenhaus in Wanne Eickel (Herne) nur allerbestens empfehlen.

lg
Christian


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Andreag1302
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 10:44


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Hallo Christian,
ich weiss nicht ob du das hier noch liest,aber vielen Dank für deinen "positiven"Bericht.
Ich habe seit knapp 10 Jahren Beschwerden und hab mich jetzt im März dazu entchieden endlich mal einen NC aufzusuchen,der die Hände über dem Kopf zusammen schlug.
Das Ergebniss OP am 12.1.2011 und ich hoffe das ich genauso gute Erfahrungen mache wie du.Zumindest habe ich jetzt endlich auch mal etwas positives gelesen,das baut mich doch gleich wieder auf,bin nämlich doch ziemlich ängslich...ne bin der totale Schisser :braue

Dir alles Gute und weiterhin viel Geduld damit es so gut bleibt...

LG Andrea
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karin59
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 11:25


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Hi Andrea :z

Ich melde mich nochmal zu Wort.
Wie schon im anderen Beitrag geschrieben, es ist nie eine Methode wie die andere.
In meinem Fall hbe ich kein Mieder tragen brauchen.
Du hast noch soviel Unklarheiten. Ich denke für Dich wäre es sinnvoll nochmal zu einem Gespräch mit dem zuständigen Arzt. Bevor Du das machst, schreib Dir Deine Fragen auf, damit Du nichts verißt, ein guter behandelnder Arzt wird Dir Deine Fragen beantworten.
Bei mir war es so, daß ich nach 4 Wochen zur AHB mit einer Lähmung des gr. Gesäßmuskel und Nervschädigung des Fußes und Fußheberparese gegangen bin. Dort wurde der Muskel soweit mobilisiert, daß ich ohne Rollator nach Hause gehen konnte. Die anderen Schäden sind von längerer Dauer und werden sich hoffentlich noch verlieren. In der AHB selber durfte ich nur Mobilisation und Physioth. , sowie leichten Muskelaufbau (ohne Rotation) machen.
Für mich war die Reha deshalb ein Erfolg.

Der wichtigste Begleiter nach der OP wird für Dich :: GEDULD sein.

LG karin :troest
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Chris68
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 12:24


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Hallo Andrea,

klar lese ich das noch, wenn ich irgendjemandem helfen kann etwas die Bedenken zu nehmen dann hat der Eintrag sich schon gelohnt.
ich kann deine Angst völlig verstehen und nachvollziehen, aber wenn die Lebensqualität so extrem darunter leidet ist das auch kein Zustand.

wie hast du das 10 Jahre lang ausgehalten ??

wenn ich es gewusst hätte wie unproblematisch und wie wenig Schmerzen (immer unter der Brücksichtigung der Medis :-)) ich nacht der OP hatte, hätte ich diese wohl schon viel früher gemacht.
wenn ich mich nicht hätte operieren lassen würde ich höchstwarscheinlich jetzt om Rollstuhl sitzen weil die Instabilität doch sehr stark fortgeschritten war und der Wirbel sich sogar beim laufen hin-und her bewegt hat.

ich wünsch dir für deine OP alles gute und das du danach schmerzfreier wirst.

aber !!!! bitte denke daran, nach der OP sehr sehr sehr viel Geduld aufbringen und, so war es bei mir, die nächsten 3 Monate absolute Ruhe, keine Belastung für die Wirbelsäule und dann langsam mit dem Muskelaufbau anfangen. Reha frühestens nach 6 Monaten. Wenn du zu früh anfängst machst du alles wieder zunichte !!!!

wo genau hast du denn deine Probleme ?
Empfehlen kann ich dir das St. anna Hospital in Herne (Wanne) oder die HSK Kliniken in Wiesbaden. Nach Wiesbaden binich extra aus dem tiefsten Ruhrgebiet gefahren um mir eine zweite Meinung zu holen......eigentlich nur um mir endgültig bestätigen zu lassen das ich um de OP nicht herum komme....so war es dann auch

lg

christian
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Andreag1302
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 13:47


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Hallo danke für deine Antwort.
Ich habe wie schon geschrieben seit knapp 10 Jahren Probleme,der Besuch beim Orthopäden brachte nicht viel,nur ein Kommentar...die Bewegung die ihnen weh tut...machen sie sie einfach nicht ( hahaha lustig)
dann Kommentare wie.....in deinem Alter hat man keine Rückenschmerzen...deshalb gab ich es dann irgendwann auf...

Ich habe Schmerzen im LWS Bereich,mit ziehen über den rechten Pobacken...

Diagnose im März diesen Jahres war:
Bandscheibenprotrusionen L3/L4 bis L5/S1 mit mittelgradiger Foramenstenose rechts im Segment L4/L5
dann laufen von Arzt A bis Arzt Z....
nachdem mein NC nun alles an Bildmaterial an die Klinik Markgröningen geschickt hat ,kam diese Antwort:

Bei der geschilderten Beschwerdesymtomatik lumbal und der in der Bildgebung gesicherten Gefügelockerung des Segments L4/5 mit beginnender Gleitwirbelausbildung halte ich eine Spondylodese für sinnvoll.
Eine dynamische Versorgung mit einer Bandsscheibenprothese oder einem dorsalen dynamischen Schrauben-Stab-System würde ich hier nicht für ratsam halten wegen der doch erheblichen arthrotischen Veränderungen im Bereich der kleinen Facettengelenke L4/5 beidseits,die als wahrscheinliche Schmerzquelle eine komplette Ruhigstellung erfahren sollten.

Diagnose von NC Brief:
Pseudoradikuläes Lumbalsyndrom
Gefügelockerung L4/5 mit Pseudospondylosthesis
Spinalkanalstenose

Vielleicht kann dazu auch nochmal jemand was sagen??

Danke schonmal...

Bearbeitet von Andreag1302 am 22 Okt 2010, 14:07
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joggeli
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 14:19


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Hallo Andrea

Zitat

Eine dynamische Versorgung mit einer Bandsscheibenprothese oder einem dorsalen dynamischen Schrauben-Stab-System würde ich hier nicht für ratsam halten wegen der doch erheblichen arthrotischen Veränderungen im Bereich der kleinen Facettengelenke L4/5 beidseits,die als wahrscheinliche Schmerzquelle eine komplette Ruhigstellung erfahren sollten.


Möchte Dir Mut machen!
Aufgrund des obenen Berichts, hab ich den Eindruck, Du bist an einen Doc gekommen, der nun wirklich Ahnung von seinem Fach hat.

Hat man Dir den mal die Facetten gespritzt um mal wenigstens kurzfristig den Schmerz zu nehmen?
Denke aufgrund deiner Gefügelockerung biste mit eine Versteifung sicher gut beraten. Und das der Doc keine Prothese einsetzen will, ist auch sinnvoll....

Wünsch Dir alles Gute

LG

joggeli
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Andreag1302
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 14:25


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Hallo,
danke dir.
Ja ich hab dreimal diese Facetteninfiltration bekommen,leider hat es immer nur zwei -drei Tage angehalten...
:-(
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jogger
Geschrieben am: 22 Okt 2010, 16:50


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Hallo Chris,

ich finde es auch sehr lieb von dir solch einen postiven Bericht zu schreiben. Das möchte man, als jemand, der eine OP noch vor sich hat, viel öfter lesen. Ich habe das nämlich auch noch vor mir und werde immer kribbeliger vor Angst. Allerdings werde ich mir eine Prothese einsetzen lassen. Zu oft lese ich von Problemen jeglicher Art nach der OP- obwohl ich glaube, dass es hier auch sehr viele Bandis gibt, die positive Erfahrungen berichten können.

Danke nochmal .

Jogger

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Chris68
Geschrieben am: 25 Okt 2010, 09:51


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hallöchen,

das Problem an solchen Plattformen ist immer das die Leute die keine Probleme nach der OP haben hier auch nichts reinschreiben...warum auch.
ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen das ich die OP hätte schon viel früher machen sollen, zumal das Risiko einer Lähmung der Beine bei mir sehr hoch war.
wenn die Nerven einmal geschädigt sind, ist es so und ändert sich auch nie wieder.

aber wie gesagt, das ist meine persöhnliche Meinung und mit Sicherheit nicht Repräsentativ und ich möchte auch niemanden zu einer OP ermutigen.
Diese "Angstphase" bis zur OP kann ich absolut nachvollziehen bei dem was man hier alles so liest.
Meine Phase hat 9 Monate gedauert bis ich mich wirklich einfach den Ärzten ausgeliefert habe und nur positiv gedacht habe (klappt schon)

Christian

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Corinna76
Geschrieben am: 05 Nov 2010, 20:07


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Hallo Christian,

vielen Dank für den super Bericht über Deine OP, wie bereits erwähnt wurde werden eher selten die positiven Dinge erwähnt.

Ich bin am 17.11 dran und dank solcher Menschen wie Du (ausgeschlossen die Schwarzseher :z ), fühle ich mich schon viel

sicherer.

Ich habe gute 2 Jahre für meine Entscheidung gebraucht und auch den passenden Arzt für mich zu finden.

Weiterhin wünsche ich dir eine gute Genesung und viel Geduld

Ganz liebe Grüße

Corinna :;
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