Bandscheiben-Forum

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> C6/C7 - OP unbedingt notwendig ?, Hat jemand Langzeiterfahrung ?
Hollyman
Geschrieben am: 15 Aug 2010, 21:35


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Hallo Leidensgefährten,

ich brauche mal den Rat von Leuten, die schon eine künstliche Bandscheibe in der HWS besitzen und Langzeiterfahrung haben.

Habe hier schon etliche Beiträge gelesen, aber die zeigen auch, daß eine Titan-Bandscheibe auch nicht das Traumziel ist, verrutschen kann o. das Problem nicht wirklich löst.
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Ich hatte am 29. April vermutlich einen Bandscheibenvorfall. (war insgesamt bei 6 Ärzten, und die hatten 5 verschiedene Erklärungen für meine Schmerzen ... oO )

Schmerzen im linken Unterarm (Innenseite) und der Zeigefinger ist fast taub und kribbelt ständig, Mittelfinger und Daumen auch, aber schwächer. Zeitweise waren die Schmerzen kaum auszuhalten.
Anfangs auch nachts, seit Kortison-Therapie (konventionell absteigend) kann ich aber nachts wieder schlafen.


Es wurden CT und MRT gemacht. Die CT zeigt lt. Röntgen-Doc Verengungen an den Nervenaustrittskanälen.

Der Trauma-Orthopäde im Klinikum meinte, laut MRT habe ich einen linksseitigen Bandscheibenvorfall zwischen C6/C7, der auf den Nerv drückt. Eine OP ist nicht ganz ungefährlich
und ich solle vorher meine "Leidensfähigkeit" testen.
Er hat mir Streckbank, Massage und Schwimmen verordnet. Aber alles ohne spürbaren Erfolg.

Deshalb bin ich später zum Neurochirurgen. Der hat ausgiebig Reflexe, Gefühl und Kraft in den Händen geprüft und dann die CT- und MRT-Aufnahmen auf seinem Monitor nebeneinander gelegt und
meinte, ich hätte zwischen C6/C7 eine Überknöcherung auf der Innenseite, die auf den Nerv drückt. Diese müßte operativ entfernt werden.
Das sei seit 15 Jahren Routine und kein Problem. Die Bandscheibe wird durch diese Titanscheibe mit Dornen oben und unten ersetzt und das sitzt dann
fest zwischen den beiden Wirbeln.
Und er meint, ich habe keine Zeit zu verlieren, denn noch hätte ich keine Ausfälle. Wenn dann aber irgendwann Ausfälle da sind, sind diese nicht mehr reparierbar. (die Physiotherapeutin hat da eine
andere Meinung ...)

Was mich an der Diagnose "Überknöcherung" stutzig macht: Die Schmerzen kamen plötzlich. Eine Überknöcherung benötigt aber eine Zeit, d.h. die Schmerzen hätten allmählich auftreten und stärker
werden müssen.

Ich weiß auch von einem Bekannten, dessen Bandscheibenvorfall vor Jahren verkannt wurde, und der exakt die selben Schmerzen hat wie ich, daß der einmal im Monat zu einer Naturheilerin geht und
dann für gut 3 Wochen Ruhe hat. Allerdings hat der kein Gefühl mehr im Zeigefinger.

Ich bin dann erstmal zu der Naturheilerin. Die hat mir den Schmerz im Unterarm weg gearbeitet und die Wirbelsäule im ganzen behandelt. Es blieben nur noch die Finger und gelegentlich ein Stechen an
der Wirbelsäule (könnte bei C6/C7 sein). Das hat sie nicht weg bekommen. :(

Dann bin ich zu einem anderen Neurochirurgen wegen Zweitmeinung. Der hat Überknöcherung gleich verworfen und ist für die Bandscheiben-Theorie und würde auch gern operieren, aber nur das überstehende Stück der Bandscheibe wegschnippeln und ansonsten bleibt sie drin. Er sieht es aber nicht als so eilig an und hat mir noch eine Zeit zur konventionellen Behandlung ("Manuelle Therapie") zugestanden.

Ich habe mich anschließend in die Behandlung eines Sport-Therapeuten begeben. Der meinte, der Bandscheibenvorfall hat seine Ursache und die muß erstmal beseitigt werden. Klingt logisch. Die Ursache sieht er darin, daß in meinem Unterleib "Verklebungen" sind und das zieht alles an der HWS.
(bin mittlerweile 51 und habe um meinem 40sten innerhalb von 3 Jahren 20 kg zugenommen, hängt vllt. damit zusammen)
Der Therapeut versucht nun, diese Verklebungen "auseinander zu zerren". Tut höllisch weh, aber es geht mir jetzt auch allgemein-körperlich besser (fühl mich wieder agiler, war in letzter Zeit ziemlich "eingerostet"), doch das Problem Zeigerfinger ist nach wie vor da. Allerdings nicht mehr mit dieser Ausstrahlung auf Daumen und Mittelfinger. Und das Stechen an der HWS tritt auch nur noch selten auf.

Der Finger ist aber oft angeschwollen (besonders stark nach dem Baden im See, aber mache kein Brustschwimmen) und sieht manchmal auch etwas bläulich aus.
Am besten ist er nach dem Schlafen (Morgens, Nachmittag), da kriege ich den Finger sogar richtig krumm. Wahrscheinlich wird dabei die HWS ziemlich entlastet, habe mir deshalb auch den Kopf recht hoch gelagert und versuche tagsüber öfter, den Kopf mit den Armen nach oben zu ziehen.
Ich lege den Kopf manchmal auch für ein paar Minuten auf so ein "African Pillow" (hölzerne Kopfstütze, habe ich mal einem Surma in Äthiopien abgekauft und dabei wird die HWS etwas gedehnt).

Alles in Allem in 3 1/2 Monaten schon eine Besserung, aber habe doch etwas Angst, daß vllt. der Finger abstirbt oder sowas.
Vielleicht ist es doch sinnvoll, eine OP zu machen um den Druck vom Nerv zu nehmen?
Morgen habe ich erstmal Termin zum Nervendurchmessen und dann soll demnächst die Entscheidung fallen.
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MEINE FRAGEN:
Wer hat Langzeiterfahrung mit einer "beschnittenen" Bandscheibe bzw. so einer künstlichen Bandscheibe in der HWS ? ? ?
Bleibt die auch bei abgenutzten Wirbeln wirklich an der Stelle oder kann sie auch verrutschen?

Kann man statt einer OP sich nicht das Leben auch so einrichten, daß man trotzdem klar kommt ? ? ? ? ? ?
(Gymnastik, Bewegung, keine Belastung in dem Bereich) Oder wird die Hand/ der Finger unweigerlich taub ? (Muß der dann eventuell entfernt werden?)

Ich bin im Moment etwas ratlos, ob ich das Risiko einer OP eingehen soll oder nicht.
Bock drauf habe ich weder auf OP noch auf ewig tauben Finger ...

Okay, sorry für den langen Text.

Würde mich riesig freuen, wenn es jemand liest, der die OP vor ein paar Jahren gemacht hat.

LG

Holger
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Panthercham
Geschrieben am: 16 Aug 2010, 12:51


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Hallo und willkommen Holger,

also ich musste doch ein wenig über Deinen Sport-Therapeuten schmunzeln, der hat sie nicht alle, Entschuldigung.

Fakt ist ein Vorfall kann durch verschieden Ursachen ausgelöst werden, Unfälle, schläge, Überlastung, Bindegewegsschwäche etc.

Wenn nach 6-12 Wochen keine Besserung in sicht ist und die Lebensqualität erheblich durch schmerzen belastet wird ist eine OP wahrscheinlich eine gute Wahl, aber ob diese ein Erfolg wird weiss man vorher nicht.

Je länger Nerven bedrängt werden, umso länger dauert die Heilung.

Wen n Ausfallerscheinungen auftreten, ist es zwingend erforderlich sofort in eine Notaufnahme zu gehen, am besten ein Krankenhaus mit neurochirurgischer Abteilung.

Es wäre schön, wenn Du den genauen Befund mal einstellen könntest, oder aber auch 1 bis 2 Bilder, wenn Du eine CD bekommen hast.

Prothesen haben viele, oder auch Versteifungen, das diese verrutschen oder sonst etwas ist selten der Fall.

Wenn der eine DOC meint...Verknöcherungen, dann wäre der BSV schon älter.

Ich lebe seit Juli 2006 mit einer Prothse (M6) ganz supi.

Du kannst auch im Club der Glücklich operierten nachlesen was es für Erfolge gibt.

In der Regel ist so ein eingriff heute Standartprogramm.

Welche OP-Methode besser ist,,, keine Ahnung...

Es kommt individuell darauf an wie es in Deinem Hals aussieht, oftmals werden auch Methoden wärend der OP geändert, da dann erst gesehen werden kann wenn alles offen ist, was nun genau fakt ist.

Lieben Gruß

Markus :winke
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vrori
Geschrieben am: 16 Aug 2010, 14:45


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Hallo,

also so ganz abwegig finde ich die Idee mit den "Verklebungen" gar nicht...

mein Physiotherapeut (der mir leider zu weit weg seine Praxis hat) hat osteopathisch behandelt und aufgrund eine Blinddarmop. die wohl etwas schwieriger war, habe ich ebenfalls eine große Bauchnarbe und heftige Verklebungen .... und der Physiotherapeut hat statt KG oder Massagen, immer wieder versucht, die Verklebungen zu lösen...d.h. er behandelte überwiegend den Bauch....

da ich die 50km nicht jedes mal fahren wollte, habe ich mir dann einen anderen Physiotherapeuten gesucht - naja - bei einer neuen VO überlege ich mir, zu wem ich gehe oder fahre, vielleicht doch lieber wieder die 50km...

siehe auch hier: http://www.physio-schano.at/viscerale-manipulation.htm

man soll nicht alles verdammen, was man nicht kennt...

LG
Vrori
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Panthercham
Geschrieben am: 16 Aug 2010, 19:41


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Hi,

sicherlich kann man auch dazu lernen, aber dadurch ein Vorfall ?

:sch

Selbvst wenn es vorbeugend ist, wenn ein Vorfall da ist und je nachdem wie groß ?

Naja,

schaun wir mal, ich bin sicherlich niemand der es extrem bezweifelt.

Wenn es jedoch wirklich davon kommen sollte, wäre ein Patent angesagt und niemand bekäme mehr Vorfälle/Verwölbungen.


LG

Markus :winke
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Hollyman
Geschrieben am: 16 Aug 2010, 21:48


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Hallo,

erstmal Danke für die Meinungen. In dem "Club der Glücklich Operierten" gucke ich mich dann mal um.
Ich kenne nur eben auch 2 Frauen aus meiner Straße, denen es nach der OP genauso besch... geht wie vorher.

Die drei Befunde scanne ich morgen und lade sie dann hier hoch.

Zur Richtigstellung:
Der Bandscheibenvorfall ist vermutlich an jenem Tag passiert, weil ich hinterm Schreibtisch rumgekrochen bin und dabei ziemliche Verrenkungen gemacht habe.
Die Therapeuten sind alle der meinung, daß eine Bandscheibe wieder zurückrutschen kann. Nur jeder will es anders bewerkstelligen.
Der Sporttherapeut meint eben: Für das Zurückrutschen muß die HWS entlastet werden. Und da der denkt, der "verklebte" Bauch zieht die HWS runter, will er da unten wieder alles lösen.
Der Neurolge glaubt nicht an diese Theorie, aber er sagt auch "Ich bin Schulmediziner"
(Der Neurochirurg Nr.2 sagt: Bandscheiben rutschen niemals zurück).

War dann heute zur neurologischen Messung (schmerzhafter als gedacht).
Ein Carpaltunnelsyndrom kann ausgeschlossen werden.
Aber: Daß der taube dicke Zeigefinger und die damit verbundenen Schmerzen wirklich von dem BVf herrühren konnte der Neurologe auch nicht nachweisen ...

Woher die Schmerzen dann kommen, weiß jedoch auch wieder keiner ...

Nach diesem Meßergebnis meinte der Neurochirurg (Nr.2) heute: Keine Gefahr im Verzug - OP ist nicht dringend.
Und da von den kaum auszuhaltenden Schmerzen der ersten 2 Wochen fast nur noch das Fingerproblem übrig geblieben ist (und ab und zu mal das Stechen bei C6/C7), also Schmerz-Tendenz fallend, soll ich die nächsten Monate die konventionellen Behandlungen fortsetzen. Falls in 3 Monaten keine weitere Besserung gelingt, steht OP wieder zur Diskussion.

Okay, soweit erstmal.

LG
Holger
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Hollyman
Geschrieben am: 16 Aug 2010, 22:01


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@ Vrori

Danke für den Link. So was macht der Sportherapeut. Wenn er an meinem Bauch ist muß ich mich zwar manchmal beherrschen, daß ich ihm nicht eine reinhaue ^^ - aber ich hoffe ja, daß es hilft ...
Und wenn er an meinem Hals ist, sag ich mir immer: "Entspann Dich, er hat ja gar keinen Grund mich zu erwürgen" ;)

LG
Holger :winke
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Panthercham
Geschrieben am: 17 Aug 2010, 05:37


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Hallo Holger,

zurückrutschen ist schon möglich bei Gleitwirbel.

BSV kann schrumpfen, nicht zurückrutschen.

Kann aber auch sein, das sie meinen das sich das ausgetretene Material ein wenig bewegt.

Neurologische Messungen spiegeln nicht unbedingt immer das wieder was tatsächlich los ist.

Ist eigentlich schon mal ein grosses Blutbild gemacht worden ?

Gruß

Markus :winke
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Hollyman
Geschrieben am: 17 Aug 2010, 21:53


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Hallo Markus,

also eine Blutuntersuchung haben sie damals gemacht. Ob es ein "großen Blutbild war" ... ? Ich muß mal raussuchen, ob da was genaueres steht.

Ja und das mit der Bandscheibe habe ich eben nicht ganz verstanden, ob das ein geschlossenes Stück "Knorpel" oder sowas ist, also ein Stück, das wie eine Unterlegscheibe im Metallbau verrutschen kann oder wie der Neurochirurg Nr.2 meint, eine Masse, vergleichbar zur Zahnpasta, die auch nicht in die Tube zurückrutscht.

Ich hänge dann mal Befund 1 (vom Trauma-Orthopäden) und Befund 3 (vom Neurochirurg Nr.2) an.
Befund Nr. 2 von Neurochirurg 2 ("Überknöcherung") habe ich verlegt, stelle ich gerade fest - wird nachgereicht. ^^

LG

Holger :winke

Also das mit dem "Anhängen" des Befundes klappt irgendwie nicht ... :(
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Panthercham
Geschrieben am: 18 Aug 2010, 15:12


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Hallo Holger,

anhänge im JPG beifügen, nicht grösser als 600 KB.

Stell dir die bandscheibe wie eine Weintraube vor.

Aussen die Hülle, innen das "Zahnpastagel", klasse vergleich :z .

Wenn die Hülle gequetscht ist, Verwölbung.

Wenn die Hüle aufbricht und die "Zahnpasta" austritt = Vorfall.

Blutbild hab ich nur gefragt um Rheume, Gicht etc. auszuschliessen.

Dicke Finger kann man aber auch von der HWS bekommen.


LG

Markus :winke

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