Bandscheiben-Forum

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> Unterschied Versteifung zu B.-prothese
Miss Amerika
Geschrieben am: 05 Dez 2009, 19:18


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Hallo Ihr Lieben,

bei welcher Diagnose wird versteift und wann wird die Bandscheibenprothese eingesetzt?


Danke und LG
Miss Amerika
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chrissi40
Geschrieben am: 05 Dez 2009, 19:50


fleißiger Engel
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Hallo Miss Amerika,

für die Bandscheibenprothese gibt es gleich mehrere Indikationen,

allerdings darf fast kein Verschleiß der WS + Facetten vorliegen, ansonsten kontrainduziert:

Indikationen zur Bandscheibenprothese

Die klassische Indikation besteht in einer Diskusdegeneration der Segmente LWK 2/3 bis LWK5/S1 mit vorrangig diskogenem, nicht tolerablem, Rückenschmerz trotz vorausgegangener erfolgloser konservativer Therapie über 6 Monate.

Wichtige Selektionskriterien sind ein Patientenalter unter 50 Jahren, eine erhaltene Restbandscheibenfachhöhe von 4mm, eine intakte hintere Wirbelsäule ohne Hinweise für eine Facetten-Arthrose in kranker oder benachbarter Segmenthöhe und schlüssige diagnostische Tests (Diskographie und Facetteninfiltrationen).

Ergänzende und vielversprechende Indikationen sind bei diskogenem Hauptschmerz auch grosse, zentrale und gedeckte Bandscheibenvorfälle, als auch breitbasig-foraminale Vorfälle, der Diskuskollaps, sowie auch nach Diskusvoroperationen bei geringer Narbe und intakten Facetten.

In erfahrener Hand bestehen durchaus auch gute Indikationen in der Kombination einer Diskusprothese mit einer gleichzeitigen Fusion eines degenerativ fortgeschritten geschädigten Nachbarsegments, sowie in einer 2-Höhen-Versorgung mit Prothese. Die Prothesenversorgung von mehr als 2 Segmenten muss momentan als experimentell bewertet werden.

http://www.neurochirurgie-sg.ch/kuenstl_ba...rsatz_patienten

Bei Versteifungen gehen die Meinungen soweit auseinander das ich mich dazu kaum noch äußere.

Wichtig ist zu bedenken das sie nicht rückgängig zu machen ist,

am besten mit 2. oder 3. Meinung bestätigen lassen !!

LG chrissi :angel
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Miss Amerika
Geschrieben am: 05 Dez 2009, 19:53


Stammgast
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Hey Chrissie,

boah, hast Du eine Ahnung...

Vielen Dank.

LG
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chrissi40
Geschrieben am: 05 Dez 2009, 20:08


fleißiger Engel
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Hallo Miss Amerika,

was ich dir noch sagen wollte, bei Versteifungen besteht ja auf jeden Fall die Gefahr der Anschlussdegeneration der Etagen oberhalb und unterhalb der operierten Etage,

bei Prothesen gibt es ja keine Langzeitstudien, es gibt aber trotzdem diesselbe Gefahr, nämlich Anschlussdegeneration,

es wird eben nicht garantiert das dies bei Prothesen nicht so ist. Das ist schon fast tragisch, denn eigentlich war es so nicht gedacht !
Die Prothesen sollen ja eigentlich die Bewegung ausreichend umsetzen, aber auch die neue M6 tut es nicht immer, leider.

Es will alles wohl überlegt sein.

Liebe Grüße chrissi :angel
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joggeli
Geschrieben am: 05 Dez 2009, 20:18


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Hallo Miss Amerika,

ganz klare Indikation für eine versteifung sind verschleißbedingte Wirbelsäuleninstabilitäten.
Diese lassen sich in funktionsaufnahmen nachweisen.

LG

joggeli
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Ave
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 01:23


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Hallo

Zitat

chrissie schrieb: Bei Versteifungen gehen die Meinungen soweit auseinander das ich mich dazu kaum noch äußere.

Wichtig ist zu bedenken das sie nicht rückgängig zu machen ist,

am besten mit 2. oder 3. Meinung bestätigen lassen !!


Auch bei Prothesen gehen die Meinungen auseinander.. Selbst unter den Experten.

Und ob Prothese oder Versteifung oder "harmlose" Nukleotomie: Bevor man sich unters Messer legt, auf jeden Fall mindestens eine zweite Meinung einholen!
Leider gibt es immer noch Ärzte, die viel zu schnell das Skalpell wetzen, obwohl es noch gar nicht nötig wäre.

Zitat

chrissie schrieb:
was ich dir noch sagen wollte, bei Versteifungen besteht ja auf jeden Fall die Gefahr der Anschlussdegeneration der Etagen oberhalb und unterhalb der operierten Etage,

bei Prothesen gibt es ja keine Langzeitstudien, es gibt aber trotzdem diesselbe Gefahr, nämlich Anschlussdegeneration,


Ja, bei Versteifungen SOWIE BS-Prothesen besteht die Gefahr von Anschlussdegenerationen - deshalb ist gezieltes und vor allem ständiges WS-Training nach beiden OP`s unerlässlich.

Und auch bei Versteifungen gibt es keine Langzeitstudien, die zweifelsfrei belegen können, dass auftretende Anschlussdegenerationen von der Versteifung herrühren oder auch ohne die Versteifung gekommen wären.

Zitat

joggeli schrieb: ganz klare Indikation für eine versteifung sind verschleißbedingte Wirbelsäuleninstabilitäten.


Gleitwirbel Grad 4 z. B. sind definitiv eine Versteifungsindikation.

Lg
Maria
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schulle
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 11:40


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Erstmal danke für die Antworten.
Ich werde Euch die Diagnose schnellstens in sForum stellen.

Lg schulle
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schulle
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 12:46


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Hier der MRT - Bericht

1. Deutliche Osreochondrose HWK 5/6 und HWK 6/7mit leichten Aktivierungszeichen, sekundäre relativer knöcherne Enge des zentralen Spinalkanalabschnitts in Höhe HWK 5/6.

2. Unkarthrose und Foramentenose in den angegebenen Segmenten besonders in Höhe HWK 5/6 rechts mehr als links und geringer HWK 6/7 links.

3. bei HWK 4/5 kräftiger rechts mediolateraler bandscheibenvorfall mit Impression des Rückenmarks und der C5-Wurzel rechts, in gleicher Höhe links mediolaterale protusion mit möglichen kontakt zur C5-Wurzel links.

4. Bei HWK 5/6 Impression der C6-Wurzel beidseits in den stenosierten Foramina.

5. Keine intramedullären läsionen.


Der Einsatz der Prothese soll erst bei der OP entschieden werden weil man dann wohl erst sieht ob es nötig ist diese zu implantieren.

MfG
schulle
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