Bandscheiben-Forum

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> Fußsenkerschwäche, L5S1
Thomas Walter
Geschrieben am: 04 Dez 2009, 11:29


Öfter dabei
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Hallo, liebe LeidensgenossInnen,

ich lese hier schon länger mit und habe mich heute erst registriert um mich aktiv am Erfahrungsaustausch zu beteiligen.

Kurz zusammengefasst meine Geschichte:
Am 14.10. diesen Jahres morgens aufgewacht mit Stich im Oberschenkel und dann beim Aufstehen habe ich gemerkt, daß hier kein normaler Muskelkrampf etc. vorliegt, da es direkt auch im Fuß gekribbelt hat; bei anschließender Fahrt zum HA schon höllische Schmerzen im Bein. Dann das übliche Programm: Orthopäde, Überweisung CT und Neurologe, gestern wieder zurück zum Orthopäden wegen Besprechung der Befunde:

CT:
L4/5 Prokusion linksbetont
L5/S1 Prolaps mit Druck S1 und Sequester

Neurologe.
mäßige Parese, Taubheit Fußaussenrand, kleine Zehe, Kniekehle aussen

Orthopäde meint, wenn OP, dann nicht so lange herauszögern, ich erwänte, daß es mir besser gehen würde und das ich hoffe ohne OP zu genesen - bekomme jetzt nochmals im Wochenrythmus Spritzen (wohl Kortison u. Schmerzmittelcocktail) und ein Rezept für 5x KG im Schlingentisch.

Meine Beschwerden:
Die ersten 2 Wochen waren die Hölle, selbst der Gang zur Toilette eine Tortur, Liegen (mit Diclus) ging einigermaßen, danach humpeln wie mit einem Holzbein durch die Wohnung, nachlassene Schmerzproblematik, keine Medikamente mehr. Seit ca 3 Wochen mache ich täglich Gehübungen auf der Terasse, also so 10 Min. hin und her, das ca 4-5 mal pro Tag. Ich humpele leicht, bemühe mich "normal" zu laufen und der Zehenstand klappt auch wieder besser.
Gestern bin ich zum "Testen" die 3-4 Kilometer hin und zurück zum Orthopäden zu Fuß gelaufen. Auf dem Rückweg fing dann die Wade an zu stechen und das sich schon gebesserte Gekribbel am Fuß wurde auch stärker. Der Wadenschmerz ist heute auch noch abgeschwächt vorhanden, so etwa, wie wenn man einen Krampf gehabt hätte.
Ansonsten habe ich ausser bei längerem schiefen Sitzen (Rückenschmerzen), bzw.ab und an ein Stechen im kranken Bein, bzw. leichter Muskelkater an beiden Beinen, wohl durch den andersartigen Laufstil, keine größeren Beschwerden mehr.

Konkret: Meine Ziel ist es, wieder längere Strecken laufen zu können, wenn ein kleiner Schaden wie taube Zeh oder leichtes Hinken "zurückbleibt" - damit habe ich mich arrangiert, eine OP mit bekannten Risiken möchte ich vermeiden. Der "Leidendruck" ist also schon gesunken, im Haus kann ich etwas arbeiten (alles "piano" erst mal), arbeite am PC von zu Hause - auch die Fußsenkerschwäche ist bei der Abwechslung nicht so ausgeprägt, aber: Keine 3 Kilometer mehr "am Stück" laufen zu können ist schon frustrierend.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich suche Erfahrungsaustausch mit "ähnlich gelagerten Fällen". Bin auch für sonstige Tips dankbar.

grüsse an Alle und gute Genesung

Thomas Walter
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joggeli
Geschrieben am: 04 Dez 2009, 13:02


Never give up!! "Albright"
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Hallo,

und willkommen hier im forum!

Na du scheinst ja auf einem guten Weg zu sein, so wie sich das liesst. :up

Als Tipp möchte ich Dir mit auf den Weg geben, KG verschreiben zu lassen, wo Du lernst, Deine tiefe Rückenmuskulatur aufzubauen. Das wird in Zukunft das A und O sein, damit Du nicht noch mehr probleme bekommst.

Das andere ist - ein Besuch einer Rückenschule (bieten manche krankenkassen an) ist auch nicht verkehrt, so lernst Du, wie Du Dich rückengerecht im Alltag zu verhalten hast - das fängt beim ein- und aussteigen aus dem Bett an :z

Und zu guter letzt - ein Neurochirurg ist immer dem orthopäden in Bezug auf die WS vorzuziehen.

Wünsche Dir weiterhin gute Fortschritte

LG

joggeli
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Thomas Walter
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 12:01


Öfter dabei
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@ Joggeli

Danke für die schnelle AW, ja Rezept für 5x KG habe ich in der Tasche und falls alles so bleibt, werde ich im Jänner einmal einen NCH aufsuchen.

Was mich an der ganzen Sache am meisten nervt, sind die "schwammigen" Antworten der Ärzte auf meine Fragen. OK, sind ja auch keine Hellseher, aber sie haben doch Erfahrungswerte. Der Ortho z.B. konnte die CD vom CT nicht öffnen ("die haben da irgend so ein komisches System/Programm, aber ist nicht schlimm, wir haben ja den schriftlichen Befund") Ja. toll - meinem Laienverständnis nach ist ja wohl mitentscheidend, wo und wie so ein BSV und Sequester zum liegen kommt... etc etc...
Der Neurologe meinte, "kann" in einem halben Jahr wieder weg sein (Parese, Fußsenkerschwäche), "kann" aber auch ein Muskelschwund eintreten.

Ok, ich will hier keine Doktorschelte anschreiben, ist schon klar, daß bei überquellendem Wartezimmer der Doc nicht noch ganzheitlich und einfühlsam :boxen Händchen halten kann.

Ein bisschen mehr könnte es aber doch sein, oder? Ist ja immerhin ein wenig mehr als eine kleine Sehnenscheideentzündung.

Deswegen auch meine Frage hier: Wie sind die Erfahrungen, wird das Wadenziehen trotz humpeln irgendwann einmal so verschwinden? Wenn ich wüßte, was man trainieren soll, um den Fußsenker zu stimulieren, wieviel man belasten soll, wäre evtl. die Anschaffung eines Heimergometers sinnvoll...mein MTB steht noch schlammbespritzt von der letzten Ausfahrt im Keller :heul

so long
schönen Adventssonntag allen Leidgeplagten
Thomas Walter
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rencsi
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 12:50


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Hallo Thomas Walter,

ich habe eine Fußheber-und Senkerschwäche. Mit anderen Worten der Fuß ist Schrott.

Mein NCH selbst hat das gleiche Problem wie ich und sagt, das ist keine Krankheit und damit kann man leben......hier ist die Frage, ob man das auch will.

Autofahren ist für mich nicht möglich. Müßte mir ein Automatic kaufen.

Ob die Nerven oder Muskeln betroffen sin, kann ein Neurologe mit Messungen analysieren (SEP, ENM, ENG etc)

Sind bei dir die Nervenwurzeln bedrängt?

Ich habe zu Therapie ein TENS-Gerät bekommen zur Schmerzbehandlung und EMS zur Muskelstimulation.
Weiterhin habe ich mir selbst Keltican forte und Vit. B komplex verordnet.
Ich habe diese Medis nicht auf Rezept bekommen und muss es selbst kaufen.

Bis sich Nerven regenerieren, dauert es seeeehr laaaange......

Einen schönen 2. Advent
Rena
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Thomas Walter
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 14:49


Öfter dabei
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Hallo Rencsi,

die Probleme mit der Wade und Fuß gehen bei mir laut CT eindeutig von der bedrängten Nervenwurzel S1 aus. Beim Neurologen war ich auch schon, den genauen Befund kenne ich nicht, konnte nur beim Ortho auf dem Monitor etwas von "mäßiger Parese...." lesen, nun ja....die wichtige Frage ist, ob sich der Prolaps mit Sequester soweit "zurückzieht" daß die Nervenwurzel wieder mehr Platz hat, oder ob alles so bleibt wie jetzt.


grüsse
Thomas walter
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flyrider
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 20:07


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Hallo Thomas :; --
kann man nur orakeln... :z Selbst wenn sich der Sequester verschiebt ist der Nerv ja nun einmal geschädigt...
Das finde ich ja auch so "witzig", daß die Ärzte da nur geringfügig mehr wissen, als man selber... :h
Wenn der nerv erstmal "hin" ist, kommt es darauf an, ob "nur" das Axon oder auch die Nervenscheide -- dann nutzt der Nerv nämlich beim Wiedereinsprossen die vorhandene Hülle und regeneriert sich entsprechend schneller. Aber mit Monaten mußt du schon rechnen... :braue
Furchtbar wichtig ist auch das dehnen, sonst verkürzt sich die Muskeln sehr schnell...
Bei mir ist seit Januar (schon zum zweiten mal) der N. tibialis (also Fußsenker) "weg" und jetzt habe ich so langsam das Gefühl, daß was wiederkommt...
Der zugehörige Muskel ist allerdings immer noch atrophisch - es fehlt quasi ein Stück in der Wade...
Hab mal gelesen, daß Fußsenker grundsätzlich besser ist als -heber, weil der Peroneus wohl nicht so viele "Ersatz"muskeln zur Verfügung hat... :sch
Gut ist auf jeden Fall das Training (aber nur wenn es nicht zur neuerlichen Bedrängung kommt.. ??? - also noch mehr Ausfällen) und wie Rena schon geschrieben hat , das TENS/EMS und die genannten medis...
Zumindest schadets nicht... :z
LG und toitoitoi für deinen nerv! Angela

Bearbeitet von flyrider am 06 Dez 2009, 20:08
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marieluise
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 20:47


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hallo flyrider,
bei mir ist auch der heber weg, seit September letzten Jahres und ich habe inzwischen das Gefühl, dass das nichts mehr wird. Es hat sich zwar Einiges verbessert, so knicke ich nicht mehr so stark um, der Fuß ist stabiler, aber alles andere unverändert.
Auch bei mir fehlt ein Stück am Wadel, weshalb nun immer die Feinkniestrümpfe rutschen, die sind scheinbar für vollständige Wadeln konstruiert :kinn , aber das wäre noch das kleinste Problem....

Was hat Dein Neurologe zu Deiner Prognose gesagt ?
Kann man das feststellen, ob Axon oder Nervenscheide hinüber ??

gruß marieluise
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flyrider
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 20:59


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Hallo Marieluise :; --
bei mir ist es der Senker... :z also kein Zehenstand...
Aber ist ja grundsätzlich egal :streichel -- wieviel vom Nerv zerstört ist, beantwortet uns "gewöhnlichen" Kassenpatienten wohl eher niemand... müßte man umfangreicher untersuchen.
Hab mir so zusammengelesen, je pathologischer das EMG, umso mehr vom Nerv ist kaputt...
Aber gib die Hoffnung mal nicht auf, hab auch schon gehört, daß nach 2Jahren oder so was wiedergekommen ist! :troest
Das mit der Wade ist echt doof oder?, man gut, daß wir unser Geld nicht als Models verdienen müssen... :total
Alles Gute für dich!
LG Angela
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Thomas Walter
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 22:52


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@ renci

Zitat

ich habe eine Fußheber-und Senkerschwäche. Mit anderen Worten der Fuß ist Schrott.  Mein NCH selbst hat das gleiche Problem wie ich und sagt, das ist keine Krankheit und damit kann man leben......hier ist die Frage, ob man das auch will.  Autofahren ist für mich nicht möglich. Müßte mir ein Automatic kaufen.


Du schreibst, der Fuß ist Schrott aber andererseits wäre das keine Krankheit. Verstehe ich nicht ganz.
Gerade, wenn man "ansonsten" sich fit fühlt, definiert sich für mich das alles als Krankheit. Es ist halt so, z.B. Infektionskrankheiten, Krebs oder meinetwegen 80+ zehren doch mehr am Ganzen - bei einer Grippe lege ich mich automatisch flach, weil man ganzer Körper schwächelt. Hier bei den BSV ist es doch meist anders, ein isolierter Teil des Ganzen ist defekt, aber von allgemeiner Schwäche keine Spur. Man könnte Bäume ausreisen und nach 500m Fußweg fängt man an zu humpeln...:roll

Ich bin kein Autofahrer, vielmehr Fußgänger und Radfahrer - und da finde ich das schon erbärmlich, nicht richtig laufen zu können. Radfahren habe ich noch nicht ausprobiert!
Gibt es da evtl. hier im Forum Erfahrungswerte?

LG
Thomas
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Thomas Walter
Geschrieben am: 06 Dez 2009, 23:03


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@ flyrider

Danke Dir für die informative Antwort.
Den Hinweis mit der Muskelverkürzung/Dehnen werde ich mir zu Herzen nehmen. So habe ich das bisher noch gar nicht gesehen. Wegen dem TENS teil muß ich mal den Doc ansprechen, diese Teile sollen auch schon bei ebay für kleines Geld angeboten werden.

Ansonsten bist Du ja schon gut informiert :z Das Netz machts möglich und manche Ärzte sehen es gar nicht sooo gern, wenn der Patient zum spezifischen Fall fast mehr weiß, als er selbst.

Negativ ist halt das Prinzip "die Letzten beisen die Hunde...." - deswegen wird man hier auch meist negatives über OPs lesen...bei 15000 reg. Usern :; wer geheilt ist, macht sich dünne - ist irgendwie auch nachvollziehbar!

LG
Thomas
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