Bandscheiben-Forum

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> EMG, Wirklich so schlimm?
Hansi
Geschrieben am: 03 Mär 2004, 08:06


...ich bin dann mal weg!
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Gruppe: Moderator † 16.04.2012
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:D

Hallo Alle,

warum dieser Bericht?
Es wird so viel über Schmerzen oder nicht Schmerzen bei der Messung der Nervenleitfähigkeit gesprochen, dass ich versuchen möchte es objektiv darzustellen.
Habe gestern meine neurologische Untersuchung hinter mich gebracht.
Fragestellung war die, ob der sporadische Ausfall des linken Beines, insbesondere beim Treppensteigen einen geschädigten Nerv zur Ursache hat.

Das Ergebnis zuerst. Ich bin glücklich darüber, das bei der Untersuchung und Messung als vorneweg genomenes Ergebnis keine Nervenschädigung herauskam.
Es ist wohl eine starke Nervenreizung mit darauffolgender Entzündung.

07.30 Uhr Termin beim Neurologen. Es gibt sie tatsächlich! Ich meine Neurologen welche gleichzeitig Psychologie und Neurologie betreiben und normal sind!
Ich traf einen sehr aufgeschlossenen Arzt, welcher sich in Ruhe die Probleme anhörte.
Handwerkszeug:
- Meine mitgebrachten Unterlagen
- Hämmerchen
- Pizzaroller - also ein Stil, vornedran ein kleines Rädchen mit dem er über ausgesuchte Stellen an beiden Beinen rollt umd die Empfindlichkeit beider Beine zu testen.
- EMG Gerät
- 1 Arzthelferin.

Nach eingehender Untersuchung und Befragung durfte ich in die Folterkammer.
Ich durfte mich hinsetzen, meinen Adoniskörper :total wieder auspacken und bekam hinter den Ohren und auf dem Kopf elekt. Kontakte angebracht.
Danach legte ich mich auf die Untersuchungsliege und sah mir die Person an welche mich jetzt quälen durfte. Nach einemkurzen Blick stellte ich fest, das es eine ganz normale junge Dame war, welche meinen Blick sofort richtig einordnete.
Sie begann mir zu erzählen, was sie jetzt alles mit mir anstellen würde und dass diese Untersuchung zwar unangenehm sein aber je nach Patient mehr oder weniger schmerzhaft. Dank der vielen Berichte war ich so vorbelastet, das ich am liebsten getürmt wäre. Beruhigend auf mich wirkte als Sie auf meine Frage erklärte es seien max. 100 Volt aus dem Gerät rauszukitzeln (Da muss sich niemand große Gedanken machen, denn hier wird ja mit minimal Stromstärke von 0 Komma weiß der Teufel wieviel Ampere gearbeitet. Aus der Steckdose heraus ist es nicht so lustig!)
Zur eigentlichen Messung. Es wurden Elektroden am Fußende angebracht um die Messung aufzuzeichnen und in Ihrer Hand befand sich die stromführende Elektrode. Diese wurde an verschiedenen Stellen angelegt. Kniekehle, Knöchel z. Bsp. Begonnen hat sie jeweils am Knöchel um die Intensität zu steigern und mich daran zu gewöhnen. Ich kam mir vor wie ein Froschschenkel an der Wäscheleine.
Was soll ich über die Schmerzintensität sagen?
Jeder normale Mensch hält es aus. Es ist unangenehm, aber immer nur für Millisekunden. Es sind einzelne Stromstöße. Das Bein zuckt und schon vorbei!
Die gesamte Messdauer betrug etwa 10 Minuten. In diesen 10 Minuten gab es,
neben dem befestigen der Elektroden an anderer Stelle etwa insgesamt 20 Stromschläge für Millisekunden. Das hält der/die Zartbeseitetste aus ohne kaputt zu gehen.
Also wehrt Euch nicht gegen ein EMG. Es ist nicht so schlimm wie man denkt, aber sehr wichtig. Ihr erfahrt dadurch ob ihr eine Nervenschädigung habt oder ob noch alles im grünen Bereich ist und Ihr es nicht ein Leben lang mit rumschleppen müsst!

Liebe Grüße :sonne :sonne :winke

Hansi





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Inka
Geschrieben am: 03 Mär 2004, 09:04


...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt
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Hallo Hansi, :winke

Dein Bericht ist super, und wird hoffentlich so manchem EMG-Neuling ein bisserl die Angst nehmen! :up

Darf ich da noch was hinzufügen? Und zwar wegen Nadel-EMG.

Auch diese Untersuchung, bei der eine Nadel (etwa in der Dicke einer Spritzen-Kanüle) tief in den Muskel gestochen wird und nun über diese Kanüle Stromstösse in den Muskel geleitet werden, ist zwar unangenehm, ist auch ein bisserl schmerzhaft, aber auch das ist gut auszuhalten, dauert nur rel. kurze Zeit (3-4 solcher Stromstösse pro Muskel) und hinterher weiss man wenigstens, was mit dem Nerv los ist, der den entsprechenden Muskel versorgt.

Und ich habe lieber eine vielleicht etwas unangenehme Untersuchung, die mir Gewissheit bringt, als die Angst auszuhalten, die durch Ungewissheit und Zweifel entsteht.

Also gibt es auch da keinen Grund sich gegen die Untersuchung zu wehren!

Liebe Grüße

:winke Inka
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parvus
Geschrieben am: 03 Mär 2004, 21:02


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Hallo Hansi,

diese Untersuchung habe ich auch schon dreimal erlebt.
Es ist nicht unbedingt angenehm aber auszuhalten.
Ich glaube, dass sich diese Untersuchung "Messung der evozierten Potentiale" nennt. Man misst dabei die NLG der efferenten und afferenten Bahn und kann dabei Schädigungen ausmachen. Ein EMG wurde ausserdem noch gemacht.
Es ist auf jedenfall sehr beruhigend zu erfahren, dass alles noch im normal Bereich liegt. Auch bei mir kam bisher jedesmal diese Diagnose heraus. Immer zwar eine leichte Veränderung/Verschlechterung aber noch im Normbereich.
Also auf ein nächstes Mal, hoffentlich! erst im November.

Alles Gute Dir und schön, dass Du diesen Beitrag hier reingesetzt hast, denn er ist sicher informativ.

LG parvus :winke
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Pelikan
Geschrieben am: 14 Mär 2004, 18:15


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Hallo,

muss ich dieses EMG auch machen lassen? Ich bin vor einem Jahr an L5/L5 operiert worden. Es musste sein, da ich bereits eine Fußlähmung (Fußheberschwäche hatte). Nach der OP kann ich wieder laufen. Dennoch habe ich im linken Unterschenkel Sensibitätsstörungen und mein Ortho meinte, dass das ganz normal sei, schließlich sei ich an der BS operiert worden. Eigentlich kann ich mit der Antwort nicht so viel anfangen.

Diese Berichte hier haben mir nun doch Angst gemacht und ich fange bereits an, mir vorzustellen, dass mein linkes Bein nun doch noch komplett gelähmt sein wird in nächster Zeit. Mein Ortho lacht immer, wenn er mich sieht, so als wollte er sagen, "Ach da schau' her, die Frau, der es ja wieder richtig gut geht". Ich kann das alles nicht mehr beurteilen.

Bin sowieso alles in allem verunsichert. Du hast vielleicht meinen anderen Bericht von gestern gelesen.

Birgit
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Hansi
Geschrieben am: 15 Mär 2004, 06:51


...ich bin dann mal weg!
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:D

Hallo Birgitt,

ich würde mir im Moment noch keine allzu großen Sorgen machen. Wenn Dein Nerv angegriffen war, geht es eine ganze Weile bis er wieder voll funktionstüchtig ist. Sprich es doch mit Deinem Orthopäden einmal durch, was er dazu meint. Ich denke, wenn es einen ernsthaften Grund gibt wird er Dich hinschicken.

Liebe Grüße

Hansi
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parvus
Geschrieben am: 15 Mär 2004, 12:24


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Hallo Birgit, l
lass Dir keine Angst machen!
Die Berichte sind ja nur Infos darüber, welche Methoden noch zu einem Befund führen können.
Natürlich sind solche Untersuchungen nicht unbedingt immer angenehm, aber noch besser als gleich zum Messer greifen :kinn

Sollten Deine Sensibilitätsstörungen weiterhin Dich stärker belasten, so kläre mit Deinem Ortho ab, ob eine Neuro-Untersuchung überhaupt sinnvoll ist.
Aber das muss gar nicht sein, wenn es für Deine Störungen ja einen plausiblen und nachvollziehbaren Grund gibt.

Also nicht alles auf sich selbst beziehen und auch nicht verrückt machen.

Ganz liebe Grüße schickt Dir die "weibliche" parvus :winke
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Pelikan
Geschrieben am: 15 Mär 2004, 20:08


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Du bist ein echter Schatz. Wenn Du mir antwortest, habe ich immer ein gutes Gefühl und ich bekomme keine zusätzlichen Ängste.

Danke dafür!


Liebe Grüße
Birgit oder die Pelikanin :roll
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Rosita
Geschrieben am: 29 Mär 2004, 14:54


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:trost Hallo, wollte nur kurz was zum EMG sagen. War am Freitag selbst bei so einer Untersuchung. Klar war es etwas unangenehm, es wurde ein Nadel-EMG gemacht, aber schnell vorbei im Gegensatz zu den Schmerzen, die wir tagtäglich aushalten müssen.

Was mehr stört ist der Befund, denn der bleibt.

:up Also keine Angst vorm EMG!!! Eure Rosita :winke
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