Bandscheiben-Forum

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> Wie verlaufen die ersten Tage nach der Versteifung
ElliTomato
Geschrieben am: 27 Jul 2009, 13:42


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Hallo!

Im September werden bei mir zwei Wirbelkörper der LWS versteift.
Wie genau verlaufen die ersten Tage nach der OP?

Liegt man auf dem Bauch?
Wann kann man aufstehen?
Hat man große Schmerzen?
Wie gestaltet sich so ein Krankenhaustag?

Hat jemand Erahrungen mit der Klinik in Neustadt Holstein und Dr. Halm?

Wer kann mir meine Fragen beantworten?

:sch ich bin völlig Ahnungslos und habe große Angst vor der Operation!
PM
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chrissi40
Geschrieben am: 27 Jul 2009, 17:01


fleißiger Engel
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Hallo Elli

und Willkommen hier im Forum,

dazu gibt es auf der Homepage jede Menge Links und unter anderem eine recht guten Leitfaden der oft übersehen wird, sich aber lohnt zu lesen

http://www.diebandscheibe.de/Leitfaden/Leitfaden.pdf

Ich wünsche dir Glück für deine geplante OP, und vor allem viel Geduld die du brauchen wirst.
Weiter unten in diesem Forum gibt es sehr viel Beiträge zu Versteifungen.

Liebe Grüße chrissi :angel
PM
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Ave
Geschrieben am: 27 Jul 2009, 23:57


Querulantin aus Überzeugung
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Hallo Elli

Na dann will ich Dir mal einen Erfahrungsbericht aus erster Hand geben. :D

Also egal, ob Du von hinten (dorsal) oder von vorne (ventral) oder sogar von beiden Seiten (dorso-ventral) versteift werden wirst, Du wirst auf dem Rücken liegen.

Die ersten 48 Std nach einer Versteifung sind nicht wirklich erlebenswert. Die ersten 12 Std nach der OP sind äußerst schmerzhaft (Wundschmerz), weshalb man nicht tapfer sein muss, sondern mann darf ruhig klingeln und sich zudröhnen lassen!!!

In der Regel wird man am Tag nach der Versteifung mit Hilfe eines Physiotherapeuten das erste Mal aufstehen, je nach Befinden kann man dann auch nach 1 - 2 Tagen evtl schon selbständig das Krankenhaus erkunden.

Wie sich der Krankenhaustag gestaltet ist klinik-abhängig. Du solltest Dir aber was zu lesen mitnehmen oder Musikhören oder was Du halt gerne machst (ich z. B. hatte gleich mein Laptop dabei und habe nebenbei Krankenhaustagebuch geschrieben - falls Du das lesen möchtest, kann ich Dir das gerne per Email mal zukommen lassen :z )

Die Tage im KH sind halt lange und öde.... Du wirst in Neustadt operiert? Das ist eine gute WS-Fachklinik, Du bist dort in guten Händen.

Welche Etagen sollen denn versteift werden?
Weißt Du, ob bei Dir Titancages eingesetzt werden sollen?
Mit welcher Technik Du versteift werden sollst?
Sollst Du hinterher ein Korsett tragen?

Das sind alles Fragen, die Dir eigentlich der Operateur vorher beantworten sollte - das gehört sich für eine Patientenaufklärung einfach, denn eine Spondylodese ist schon ein schwerer Eingriff an der Wirbelsäule.
Das ist ein ganz anderes Kaliber als mikrochirurgische Nukleotomien oder ähnliches.

Es wird an Deinen Knochen herum gefräst und gemeißelt, es werden Schrauben eingedreht und so weiter.

Ich möchte Dir keine Angst machen, sondern ich denke, je aufgeklärter ein Patient ist, je mehr er darüber weiß, WAS genau während der OP passiert, desto besser kommt er - meiner Meinung nach - mit der Situation zurecht.

Falls Du noch spezifische Fragen bzgl des Eingriffes hast, dann stell sie - entweder hier oder Du kannst mich auch gerne per PN kontaktieren, ich beantworte Dir die Fragen so gut ich kann. :z

Es ist ganz klar, dass Du Angst hast, aber Du gehst in eine hervorragende Klinik und die Ärzte dort wissen, was sie tun!!!

Genieß die letzten Tage vor der OP sehr intensiv, unternimm noch vieles, denn noch der Versteifung musst Du Dich viel schonen!
Klar sind kleine Spaziergänge nach der Versteifung erlaubt, aber nicht zuviel zumuten.
Hast Du zuhause dann Hilfe?
Wichtig ist, dass Du Dir so eine Greifzange/Greifarm zulegst, denn die erste Zeit ist Bücken absolutes Tabu!
Auch würde ich Dir gerne ans Herz legen, möglichst spät in eine Reha zu gehen, am besten sollten zwischen OP und Reha mind 6 Monate liegen.

Bei einer Versteifung ist das große Ziel die Verknöcherung. Mit der OP werden die fusionierten Wirbelkörper ja nur ruhig gestellt, sprich die Bewegung aus dem Segment genommen.
Durch diese Ruhe baut der Körper dann Knochenmaterial in dem versteiften Gebiet (im Wirbelzwischenraum, an den Facettengelenken etc) auf und dadurch ist dann die Stabilität dann komplett.

Was noch wichtig ist: Dir muss klipp und klar sein, dass Du nach der Versteifung - wenn Du wieder fit genug bist - mit gezieltem Muskelaufbau in der Wirbelsäule anfängst und dieses Training dann auch konsequent durchziehst! Lebenslang!
Somit verminderst Du das Risiko von Anschlussinstabilitäten (durch die Versteifung werden ja die nicht fusionierten Segmente stärker belastet, weil diese die Bewegung mit übernehmen müssen) schon enorm.

So, jetzt aber erst einmal genug geschrieben, wie gesagt, falls noch Fragen da sind - her damit! :z

Lg
Maria
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feiler4
Geschrieben am: 28 Jul 2009, 12:37


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Hallo Elli :;

so ich kann Dir nun auch aus 1. Hand berichten, denn ich komme heute aus dem KH und wurde letzten Donnerstag versteift.

Bei mir wurde L5/S1 von vorne versteift. Mir wurde ein SynfixCage eingesetzt und mit 4 Schrauben wurde stabilisiert.

Ich kann Dir nur eins sagen:

MIR GEHT ES AUSGEZEICHNET!!!! Der 1. Tag nach OP war noch nicht so prickelnd, ich war noch ziemlich benommen, aber ich hatte fast keine Schmerzen! Ab dem 2. Tag wurde ich von einer Physiotherapeutin auf Stationsebene mobilisiert und ab dem 3. Tag bin ich schon wieder alleine rumgelaufen. Dies natürlich in Maßen!!!! Das wichtigste ist Geduld. Immer wieder ein bißchen spazieren gehen und dann gleich wieder hinlegen.

Ich lag die erste Zeit auf dem Rücken - nachdem der Schlauch dann noch gezogen wurde, konnte ich auch schon schön mit einem Seitenschläferkissen in halber Bauchlage schlafen!

Ich denke, daß es trotzdem bei jedem Patienten anders verläuft! Ich für mich kann bis jetzt sagen, es war ein voller Erfolg! Ich wußte gar nicht wie schön es ohne Schmerzen sein kann!

So, nun wünsch ich auch Dir einen schönen schmerzfreien Tag!

Liebe Grüße
Michaela

:streichel
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ElliTomato
Geschrieben am: 12 Aug 2009, 10:05


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:; Hallo ihr Lieben!

Vielen Dank für eure Antworten!

Ein OP-Gespräch wurde mit mir noch nicht geführt, aber ich denke das kommt dann noch! Als ich mich in Neustadt vorgestellt habe, war noch nicht klar, wie sie an die Sache rangehen.

Mittlerweile habe ich den Bericht von Dr. Halm zugeschickt bekommen.
In dem Unterpunkt "Procedere" steht:

Reposition des Wirbels L5, Stabilisation des Segmentes L5-S1 über Schrauben und Stäbe sowie eine interkorporelle Abstützung L5-S1 mit TLIF Technik, in gleicher Sitzung vorgeschaltet extradurale Dekrompression mit bilateraler Foraminotomie und Neurolyse.

Ich habe eigentlich alles verstanden, bis auf den letzten Satz "in gleicher Sitzung..."! :kinn Vielleicht könnt ihr mir das ja übersetzen?

Eure Antworten haben mir schon sehr weitergeholfen. Ich kann mir jetzt besser vorstellen, was da auf mich zukommt. Natürlich verläuft die postoperative Zeit individuell ab, aber ein paar Worte von "ehemaligen" Patienten zu lesen helfen trotzdem. :D

Liebe Grüße

Beate





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awa1965
Geschrieben am: 12 Aug 2009, 11:08


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Hallo Beate,

in gleicher Sitzung heißt lediglich bei der gleichen Op.

liebe Grüße und viel Glück für die OP

Andrea
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Ave
Geschrieben am: 12 Aug 2009, 13:51


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Hallo Elli

Mit TLIF wurde ich auch versteift. Da wird von hinten links über einen Zugang operiert.

Gugg Dir mal diese Animation>>>>>bitte klicken an, da sind die einzelnen Schritte der OP erklärt. Es ist zwar auf Englisch, aber man kann anhand der Bilderabfolge sehr gut sehen, wie die OP ablaufen wird.

Es gibt auch ein Video (nicht auf der oben verlinkten Seite), in dem eine richtige TLIF-Op gezeigt wird, aber ich denke, das solltest Du Dir besser erst nach der OP ansehen :z

Viel Glück :up

Lg
Maria

Bearbeitet von Ave am 12 Aug 2009, 13:52
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