Bandscheiben-Forum

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> Ein Jahr nach der OP: Was darf man machen?, Nach OP noch Volleyball? Kanutour?
uwe81
Geschrieben am: 07 Jun 2009, 23:04


Öfter dabei
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Hallo!

Kurzversion
Ich bin 27, vor einem Jahr an zwei Bandscheiben LWS operiert worden und möchte wissen, was ich nun alles wieder machen darf...

Längere Version
Ich hatte im Mai 2008 eine OP, Nukleotomie L4/L5 und L5/S1. Obwohl diese zu spät war (habe im Krankenhaus 10 Tage auf eine OP warten müssen, obwohl der Schmerzreiz ausgefallen und die Lähmung im Bein zunehmend war), ist der weitere Verlauf recht gut gewesen.
Ich habe kaum noch Schmerzen (zwei oder dreimal täglich ein kurzes Stechen, was direkt verschwindet), es ist nur eine seeeehr leichte Fußheberlähmung (auch wenn das schon wieder 5/5 ist) und Zehheberlähmung (4/5) zurückgeblieben, die mich im Alltag aber nicht stört. An Taubheitsgefühle und ein leichtes "Fesselgefühl" am Schienbein habe ich mich gewöhnt.

Seit ende der Reha mache ich fast täglich (etwa 6 von 7 Tagen) etwa 20 Minuten Rückengymnastik.

Ich arbeite seit drei Monaten nach der OP wieder Vollzeit (Büroarbeitsplatz, mittlerweile mit Stehtisch, d.h. ich kann abwechselnd auf dem Stuhl oder Pendelhocker sitzen oder auch Stehen). Dadurch belastet mich ein Arbeitstag relativ wenig. Anders sieht das aus, wenn ich mehrere Stunden am Stück sitzen muss, dann nimmt die Taubheit im Bein stark zu und ich merke starke Verspannungen im Rücken.

Spazieren gehen kann ich aber z.B. beliebig lange (20km sind problemlos möglich).


Nun die Frage
Was darf man nun alles wieder machen? Volleyball und Badminton im Verein habe ich aufgegeben. Aber wie ist das, wenn man z.B. im Sommerurlaub mal am Strand Volleyball spielen möchte.

Was ist mit typischen Urlaubssportarten? Darf man mal ab und an Wasserski fahren? Was ist mit einer ganztägigen Kanu-Tour? Können solche einmaligen oder sehr seltenen Belastungen schaden?

Gibt es evtl. sinnvolle Unterstützungen, z.B. eine Bandage oder ein Korsett, das man für solche Belastungen anlegen kann um den Rücken zu stützen?

Vielen Dank für Tipps!
Uwe

PS: Ich brauch euch das vermutlich nicht zu sagen, aber es ist ein ziemlich besch... Gefühl, wenn bereits mit 26 Jahren der Körper einem bei so vielen Dingen ein Strich durch die Rechnung macht. :(
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Ave
Geschrieben am: 07 Jun 2009, 23:54


Querulantin aus Überzeugung
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Hallo Uwe

Natürlich gibt es lumbale Orthesen ein, die den Rücken gut abstützen, was aber nicht bedeutet, dass man bei einer Überbelastung vor einem Rezidiv oder ähnlichem gefeit ist.

Wenn es Dir wieder so weit gut geht, dann sprich Deinen Arzt doch mal drauf an, was Du gerne machen würdest und frage, ob es von seiner Seite Einwände gibt.

Ansonsten könntest Du vorsichtig und langsam mal ausprobieren, was Dein Rücken zu bestimmten Sportarten sagt.
Ruck- und stoßartige Bewegungen sind für eine geschädigte Wirbelsäule zwar nicht gerade förderlich, aber manche Dinge muss man einfach erst einmal dezent austesten.

Vlt versuchst Du es doch mal mit einer halbstündigen Kanutour und testet aus, ob Dein Rücken diese Zwangshaltung im Boot toleriert?
Und einfach immer ein wenig mehr steigern...

Aber oberstes Gebot ist erst einmal den Arzt zu Rate zu ziehen.

Viel Spaß mit Deinen Hobbies :z

Lg
Maria
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barbara57
Geschrieben am: 08 Jun 2009, 01:01


...
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Hi,

Volleyball habe ich 6 Jahre nach der Op noch nicht probiert, ist nicht so mein Ding. Je nachdem, wie intensiv man das macht, sind ja auch erhebliche Sprünge dabei, und das würde ich mir auch jetzt noch nicht zutrauen. So am Strand mal zum Spaß, klar.

Kanufahren habe ich im letzten Sommer ausprobiert, eher gemächlich, nicht sportlich. Das ging ganz gut. Nach einer guten Stunde bekam ich aufgrund der einseitigen Beinhaltung Schwierigkeiten, dann haben wir eine Pause gemacht, danach ging es wieder sehr gut weiter.

Was hab ich noch probiert nach der Op:
- Bowling (für mich: Finger weg)
- Schwimmen (sehr gut)
- Radfahren (so lala, aber der Sattel war sch....)
- Kanufahren (gut)
- Joggen (gut)
- Walken (gut)

Vorsichtig ausprobieren, möglichst keine Drehbewegungen unter Belastung, dann sollte das wohl klappen.

Viel Spaß,
Barbara

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Vreni
Geschrieben am: 08 Jun 2009, 22:24


Computermaus
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Hallo Uwe :;

meine OP ist über 2 Jahre her. Ich bin vor und nach der OP recht aktiv, mit Skilanglauf und Joggen, Yoga und Gymnastik. Auch bei mir ist eine Taubheit an der rechten Außenkante geblieben. Aber längere Wanderungen machen mir (fast) nichts aus. Bewegung bekommt mir besser als stillsitzen - das hast du ja auch schon festgestellt.

Ich verfahre nach dem Motto: Was ich machen möchte, das probier ich aus. Und dann stelle ich für mich fest, ob es gut tut oder nicht!

Es gibt da kaum allgemeine Empfehlungen, auch nicht von Ärzten. Der eine sagt so, der andere so. Geh zu einem Orthopäden und einem Sportmediziner, und du kriegst verschiedene Antworten.

Wichtig ist nur, immer auf den Körper zu hören (bevor er dich dazu zwingt...). Wenn du nach einer Stunde Beach-Volleyball erstmal gut sein lässt und am nächsten Tag keine Probleme hast, dann mach es wieder. Dehne auch die Muskeln und Sehnen gut, und mach deine Rückenübungen. Dann gibts weniger Probleme.

Bei der ganztägigen Kanutour, da würde ich auch vorher kürzere Zeiten testen. Sonst kannst du vielleicht am nächsten Tag nach dem Aufstehen mit einem 85-jährigen konkurrieren :z

Viele Grüße
Vreni
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JetztOhneC6/C7
Geschrieben am: 08 Jun 2009, 22:49


Stammgast
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:; Uwe,

ich bin zwar HWS operiert, aber ich schreib trotzdem mal was dazu.
OP war im Okt 08, Skilanglauf ging schon wieder im Dez. ...Joggen ab Jan. ...für mich habe ich alles was mir Spaß macht einfach ausprobiert und recht bald gemerkt was geht und was nicht. Badminton habe ich im Jan. mal eine Stunde gespielt, das war schon schmerzhaft...
Würde nach Absprache mit dem Doc alles vorsichtig ausprobieren

viel Spaß und Erfolg
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uwe81
Geschrieben am: 08 Jun 2009, 23:32


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Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten!

Zitat

Aber oberstes Gebot ist erst einmal den Arzt zu Rate zu ziehen.

Leider habe ich keinen Arzt, der das ganze wirklich begleitet hat. Mein Hausarzt hatte während des BVs Urlaub, beim Orthopäden war ich nur einmal. Am ehesten noch der Neurochirurg im KH, aber da kann man ja nicht mit einer Frage "was darf ich machen" hin...

Zitat

Ich verfahre nach dem Motto: Was ich machen möchte, das probier ich aus. Und dann stelle ich für mich fest, ob es gut tut oder nicht!

Ich denke, das werde ich dann wohl machen müssen.... Gerade beim Kanufahren ist es ja eher eine dauerhafte leichte Belastug, wo nicht plötzlich der Schmerz kommt, sondern eher schleichend. Beim Volleyball werde ich vielleicht erstmal noch vorsichtig sein. Nach euren Schilderungen wird man vermutlich mit einer einmaligen Überbelastung sich maximal Schmerzen einhandeln und nicht direkt viel kaputt machen.

Bleibt noch das Problem, dass meine Freundin mit Sicherheit nicht verstehen wird, wenn ich nach 2 Stunden Kanu sage, dass ich eine Pause brauche. Aber das ist ein anderes Thema...

Viele Grüße,
Uwe
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joggeli
Geschrieben am: 08 Jun 2009, 23:58


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Hallo Uwe,

Zitat

Bleibt noch das Problem, dass meine Freundin mit Sicherheit nicht verstehen wird, wenn ich nach 2 Stunden Kanu sage, dass ich eine Pause brauche.


fahrt ihr kanu als Leistungssport?

Wieso nicht nach zwei Stunden eine Pause machen? Als ich früher Kanufahren war, haben wir alle paar stunden ne Pause gemacht, ist doch schön im Gras in der Sonne zu liegen.

Und im übrigen, soll sich Deine Freundin darüber freuen, dass sie solche Sachen noch mit Dir machen kann - es könnt auch anders sein :nein

LG

Joggeli
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uwe81
Geschrieben am: 09 Jun 2009, 09:27


Öfter dabei
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Zitat

fahrt ihr kanu als Leistungssport?


Nein, wir fahren nicht als Leistungssport... Aber ihr ist halt nicht klar, dass ein BV was anderes ist als ein verrenkter Wirbel... Sie hat auch nicht verstanden, dass ich 4 Wochen nach der OP von der Reha aus noch nicht Stundenlang mit ihr durch die Stadt gehen konnte (Zitat: "Ich glaube, du stellst dich da auch ziemlich an"). Zu Beginn war das meinen Eltern auch nicht klar, die haben mir es nun mittlerweile geglaubt.

Ich vermute dadurch, dass heute so viele Leute Rückenprobleme haben wirft, mal das als nicht Betroffener alles in einen Topf und nimmt es nicht wirklich ernst. Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hatte "Ich kann nicht mit beim Tische tragen helfen, ich habe Rückenprobleme" hatte ich auch immer gedacht, dass das eher eine Ausrede sei. Naja, jetzt weiß ich es leider besser...
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barbara57
Geschrieben am: 09 Jun 2009, 11:48


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Hallihallo,

Zitat

Aber ihr ist halt nicht klar, dass ein BV was anderes ist als ein verrenkter Wirbel...


Vielleicht erklärst Du ihr einfach ausführlich mal, wie die Schmerzen waren und dass sich ein Nerv nur langsam erholt, dass so eine Op nicht ohne ist. - Bei mir hat es über ein Jahr gedauert, bis ich den ersten vollständig schmerzfreien Tag hatte.

LG
Barbara
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Vreni
Geschrieben am: 10 Jun 2009, 22:29


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Hallo Uwe :;

dass Freunde, Verwandte oder Kollegen nicht immer Verständnis zeigen, hat glaube ich jeder hier schon erlebt. Es ist eben für alle Beteiligten ein Lernprozess. Hier zeigt sich auch, wer echt zu einem steht und wer nicht.

Vielleicht habt ihr ja auf so einer Kanutour oder einem Spaziergang mal die Gelegenheit darüber zu reden, wie es dir so geht. Andere können sich immer schlecht vorstellen, was dir fehlt, wenn du rein äußerlich einen "gesunden" Eindruck machst. In deinem recht jungen Alter muss es deine Freundin sicher auch erst verdauen, wenn ihr Mann nicht 100% fit ist. Solange man gesund ist, schiebt man das immer gern weg.

Aber trotz aller Probleme solltest du auf deinen Körper vertrauen - und deinen Sport machen.
Und vielleicht doch mal das Gespräch mit dem Hausarzt oder Physiotherapeuten suchen.

Viele Grüße
Vreni
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