Bandscheiben-Forum

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> Instabile HWS nach 2 OP's (C4/5/6) mit Palacos, nun soll verplattet werden
Versilia
Geschrieben am: 31 Aug 2008, 17:57


Öfter dabei
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Hi Ihr Lieben,

ich bin zwar selten hier, aber hier weiß ich, dass mir meine Fragen beantwortet werden...

Ich weiß seit Freitag, dass meine HWS mit den OP's Oktober 2006 (C5/6) und November 2007 (C4/5) - bei denen die jeweilige Myelopathien behoben wurden und die Bandscheiben durch einen Palacosdübel ersetzt wurden, in der Zwischenzeit instabil ist, da diese Dübel nicht mit meinen Wirbel verwachsen sind. (=Aussage meines NC Profs.)

Warum das jetzt so ist, wo doch nach der letzten OP auf der Röntgenaufnahme (1 Tag nach OP) noch nichts davon zu erkennen war (hätte dann doch auch schon an der ersten OP-Stelle was zu sehen sein müssen), ist noch ein anderes Thema, dem ich nachgehen muss.

Was mich aber jetzt erstmal vorrangig interessiert, ist, wer hat Erfahrungen damit, dass ich jetzt an beiden OP-Stellen die Palacos-dübel rausgemacht bekommen soll, diese sollen durch ein Stück vom Beckenknochen ersetzt werden und die Wirbel zusätzlich verplattet werden.

Ich war am Freitag erstmal - naja geschockt, durcheinander... -jetzt fallen mir aber viele Fragen ein... Ihr kennt das bestimmt....

Gehört habe ich schon, dass nach einer Verplattung z.B. kein Sonnenbaden mehr möglich sein soll und auch keine Saunagänge... Stimmt das?
Wie soll man denn heutzutage die Sonne meiden? Ich kann mich doch nicht im Haus verkriechen?

Ist das "verplattet sein" wirklich noch schlimmer als z.B. nur Palacos? Der Prof. hat mir versprochen, dass ich meine Schmerzen dann los sein würde ( ich nehme zur Zeit ein Fentanyl-Pflaster 25yg(ständig) und Novalgin, Mydocalm und Tramaltropfen nach Bedarf) -

Mein Neurologe hatte mir schon empfohlen, dass ich einen EU-Rentenantrag stellen soll (er würde mich total unterstützen) - der Prof. meinte, das wäre mit dieser OP nicht notwendig....

Könnt ihr mir vielleicht so die eine oder andere Erfahrung mit Verplattung schildern? - Wäre echt toll...

Ich werde auf jeden Fall noch eine zweite Prof-Meinung einholen und auch mit meinem HA und Neurologen nochmal reden. Mir kommt das alles wie im Märchen vor = gehe durch diese Tür und du bist wieder ganz die alte - ohne Schmerzen und alles ?????

Außerdem hab ich jedesmal mehr Bammel vor den OP's - und eigentlich will ich nicht mehr....
Was passiert aber wenn ich jetzt z.B. einen EU-Rentenantrag stelle und die bekommen vom Prof zu hören, dass das alles wieder in Ordnung kommen würde - können die dann den Rentenantrag ablehnen? Mein Bauchgefühl sagt mir - Ja - Kennt sich damit jemand aus?


Ach - mir dreht sich noch immer der Kopf - vor lauter Fragen...

Vielleicht seid ihr so lieb und gebt mir ein paar Tips....

Liebe Grüße an alle

:;

Versilia
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Ralf
Geschrieben am: 31 Aug 2008, 23:20


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Hallo Versilia,

einen Tag nach der OP kann man noch lange nicht erkennen, ob die Wirbelkörper durchbaut sind, dies tritt in der Regel nach 6 Wochen ein und dauert ca. bis zu einem Jahr.

Die Verplattung soll nun vorgenommen werden, um die Wirbel in ihrer Beweglichkeit einzuschränken, damit der Knochenspan anwachsen kann. Theoretisch könnten nach einer vollständigen Durchbauung die Platten wieder raus, denn sie erfüllen keinen Zweck mehr. Da man die Platten aber nur durch eine OP wieder entfernen kann, bleiben sie drin, wenn keine Komplikationen auftreten.

Die Rotation und Neigung der WS übernehmen die anderen Wirbel, die dann nicht versteift sind. Sicherlich hast Du eine mäßige Einschränkung, aber diese ist hinnehmbar.

Einen Rentenantrag solltest Du entweder vor der OP stellen und mit der OP dann warten (wenn das wiederum machbar ist), oder aber 4-6 Monate nach OP, wenn denn an Arbeit nicht zu denken ist. Allerdings kann ich Dir jetzt schon sagen, daß der Erstantrag abgelehnt wird und Du zumindest in Widerspruch gehen musst, unabhängig davon, wie krank Du wirklich bist.

Liebe Grüße und gute Besserung

Ralf :winke

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tahqar
Geschrieben am: 01 Sep 2008, 07:02


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hallo versillia,

also erst einmal kann ein dübel oder was auch immer eingebracht wurde nach einem tag nicht angewachsen sein. im allgemeinen, wie ralf schon sagte, dauert das 6 wochen oft auch länger. das kommt auf die eigene knochenstruktur an und auf die belastung die nach dem op auf die knochen wirken.

aus deiner beschreibung gehe ich mal von aus das die zuerst operierte etage direkt nach dem op noch stabil war und dieses nun nicht mehr ist einschließlich der neu gemachten etage. instabilität kann alee möglichen ursachen haben.

hier nun mal etwas grundsätzliches. 6 wochen nach dem op darf man sich gar nicht belasten, sprich mit händen und armen einfach mal still halten. soll heißen man darf eine kleine wasser flasche anheben um sich ein gals wasser ein zu schenken und das war es. keine hausarbeit oder der gleichen. danach muß man dann die belastung wieder langsam steigern, hier liegt die betonung auf langsam. unerläßlich bei dem ganzen ist ein aufbau der tiefen halsbeuger vorne am hals. diese sind das gleichgewicht zur nackenmuskulatur. knochen der nicht belastet wird baut ab statt auf und auch so kann es zu instabilität führen. und genau hierbei spielen die tiefen halsbeuger eine zentrale rolle. ich hab das selbst auch festellen müssen mit einer instabilität auf c4/c5.

nun kommt wieder mein lieblingsbeispiel, stell dir vor du hast dir ein arm oder bein gebrochen, der gebrochene knochen braucht auch 6 wochen um wieder zusammen zu wachsen. und wirbel, egal wo in der wirbelsäule, sind auch ganz normale knochen. die brauchen genaus so 6 wochen wie ein arm oder ein bein.

nun mal zu den fragen mit der verplattung. wer erzählt bitte solchen mist das sonnenbaden und sauna nicht mehr möglich sein soll? das ist ausgemachterblödsinn. ich hatte zeitweise 8 schrauben und 2 platten in der hws und bin ein sonnenanbeter der auch regelmäßig ( min. 2 mal im monat) in die sauna geht. und hatte damit nie schwierigkeiten.

tja wenn der prof meint du wärst wieder ganz die alte nach dem op, muß ich dem prof leider wiedersprechen. weil wenn erst einmal ein eigriff an der ws statt gefunden hat wird man nie wieder ganz die alte sein. fakt ist aber das es zum großen teil an einem selbst liegt wie groß die einschränkungen nach der versteifungs op sind.

es gibt 2 sorten patienten, die die nie wieder den kopf so drehen können das sie über die schulter blicken können und die wieder ganz normal und selbstverständlich wieder über die schulter blicken können. das wiederum hat was mit unterbewusten ängsten zu tun, mit training, mit muskelaufbau und rückengerechtem bewegen. mit rückengerechten bewegen meine ich hier explizit das hochkommen aus dem liegen.

ich für meinen teil bin auf unbefristet eu rente, aber bei mir ist es nicht nur die hws. übliche verfahrensweise ber drk ist den erst antrag erst einmal abzulehnen. das heißt dann für dich wiederspruch einzulegen. auch ist es die allgemein gängige praxis den antragsteller erst einmal zum neurologen psychater (gutachter) zu schicken und ebend erst beim wiederspruch zum orthopäden. da kommt dann einiges an behördenstress auf dich zu.

ich selbst bin von c4 bis th1 mit knochen aus dem beckenkam versteift und das in ganzen 4 op´s innerhalb von 9 jahren. wenn du nach fragen hast können wir auch gerne mal telefonieren, ich ruf auch zurück wenn du keine telefon flat haben solltest. meine nr. schick ich dir per pm. zur zeit hab ich gerad frei und bin meistens zu hause.

liebe grüße tah
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parvus
Geschrieben am: 01 Sep 2008, 08:02


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Hallole Versilia :winke

schön mal wieder von Dir zu lesen, wenn auch nicht wirklich der Anlass so toll ist :streichel

Wie Du weißt, habe ich genau das alles hinter mir. Pallacos rein, dann wieder raus und nun, mittels Beckenspan und Titanplatte/Schrauben, versteift über drei Etagen.

Meine Beweglichkeit hat sich dadurch um 10° verbessert!

Die Beschwerden sind nicht weg, schmerzfrei bin ich nicht wirklich, kann einem eigentlich auch niemand versprechen, aber eine Schmerzlinderung an sich ist doch eingetreten. Auch bin ich jetzt das erstemal überhaupt medikamentös eingestellt, sodass die situation an sich sich verbessern konnte.

In die Sonne oder Saune gehe ich und hat man mir auch nicht untersagt. Lediglich im ersten Jahr nach OP war ich dort nicht, damit die Narbe nicht hässlich wird, da sie ja empfindlicher ist, als die alte Haut und schneller verbrennt :z

Ich würde zwar nicht leichtgläubig dem Prof. alles so abnehmen, aber die Chance auf eine Besserung ist da, mit dieser alten Art der OP-Form. Mir hatte man damals auch erklärt, dass es neuere Methoden gäbe sich operieren zu lassen, aber mir war die sich bisher "bewährte Form" da angenehmer und bisher bin ich zufrieden damit.

Leider rutschte jedoch bei mir die vorgeschädigte untere Etage nun mit, sodass auch ich abwarten werde, wie sich das weiter entwickeln wird.
Also ein Garant für ein Ende ist es allemal natürlich nicht, gleichfalls auch nicht für Schmerzfreiheit, aber eine Linderung wäre ja auch schon ein Erfolg!

Alles Gute Dir :streichel bleibe am Ball und dann entscheide Du!

Grüßle parvus :winke
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Versilia
Geschrieben am: 01 Sep 2008, 10:12


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Hallo Tahgar, hallo ralf,

was ich meinte, ist die Tatsache, dass dem Dübel von der OP 2006 (C5/6) bei den ganzen Kontrollen incl. dem Röntgen nach der zweiten OP 2007 (C4/5) nichts anzusehen war. Und geduldig und vorsichtig bin ich nach jeder OP gewesen.... Hatte auch die entsprechenden Anweisungen von meinem Prof erhalten....

Naja, desweiteren war es so, dass ich im März diesen Jahres schon den ein oder andren Tag ohne Medis auskam......
und dann
kam der Tinitus mit entsprechender Akutbehandlung, die nichts gebracht hat,
danach kam dann
eine Woche lang mein Schaukelschwindel - hier hat der HNO auf Steinchenschwindel diagnostiziert und die entsprechende Lagerungsübung mit mir gemacht - d.h. in dem Fall auf der Liege nach rechts schmeißen und den Kopf nach links drehen - das tat beim ersten Mal weh - AUAAAA! war mein Kommentar - sein Kommentar war: "ja, ja ich weiß, sie sind zweimal an der Wirbelsäule operiert, aber den Kopf müssen sie jetzt so halten." HMMM??

Direkt danach kam dann die Wiedereingliederung mit zuerst 2h und gleichzeitig auch entsprechende Schmerzen, die immer stärker wurden. Nach 6 Wochen wurde die Wiedereingliederung abgebrochen - vom Neurologen. (Und das will bei dem was heißen) Der hat dann gleich eine REHA beantragt - die in der Zwischenzeit auch genehmigt wurde. (Anstandslos)

Vor der Reha s(w)ollte ich mich mal beim Prof zur Nachkontrolle melden, das Ergebnis ist eben nun eine weitere bevorstehende OP....
Bin nur froh, dass ich das gemacht habe - eine Reha, sprich Mobilisation der HWS hätte ja katastrophale Folgen haben können....

Tja, nun werde ich mich halt ein weiteres Mal operieren lassen - aber so in meinem Hinterstübchen ist immer noch der Gedanke - muss das sein? geht nicht auch erstmal ein Tragen der Krause für 3-4 Monate und dann nochmal nachschauen? Der Prof hatte ja selbst gesagt, die 3 Wochen Krause, die ich tragen musste war ja nicht wirklich lang. Daher werde ich mir auf jeden Fall vor der OP noch eine zweite Meinung einholen...

Lieben Dank für Eure Infos....


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Versilia
Geschrieben am: 01 Sep 2008, 10:20


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Hallo Parvus,

vielen Dank für Deine Zeilen.
Ich hoffe auch auf eine Schmerzlinderung - ich wäre schon froh, wenn ich nicht mehr dauernd das Morphin-Pflaster bräuchte - wäre ja wirklich ein echter Fortschritt.

Ich bin immer noch der Meinung, dass der eigentliche Auslöser der Instabilität bei mir der HNO damals war - lässt sich aber nicht beweisen... Mich ärgert es nur, dass ich beim Schwindel damals zu ihm gegangen bin. Da ich aber direkt vorher noch die täglichen Spritzen und Tabletten bez. Tinnitus erhalten habe, dachte ich, dieser Schwindel könnte auch daher kommen und bin deshalb zu ihm. Naja, ändern lässt sich das nicht mehr.

Hört sich ja bei Dir auch nicht so toll an. Ich drück Dir auf jeden Fall beide Daumen! :up

Liebe Grüße und alles Gute

Versilia
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