Bandscheiben-Forum

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> Dauerhafte Beschwerden im Bereich der LWS, Was kann ich noch tun?
Poggeman
Geschrieben am: 15 Sep 2008, 12:11


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Hallo zusammen,
ich habe nun seit fast 1 1/2 Jahren andauernde Schmerzen im Bereich der LWS (rechts).

Zu meiner Person: 23 Jahre alt , Sportstudent, treibe Sport schon mein ganzes Leben lang, hauptsächlich: seit 10 Jahren Badminton. nebenbei: Joggen, Fußball, Volleyball , gelegentlich Schwimmen.

Zu meinen Beschwerden: Der Schmerz ist nicht genau lokalisierbar. Im guten Durchschnitt lässt sich sagen der Bereich LWS (rechtsseitig) , ISG, Becken ist am häufigsten von Schmerzen betroffen, sprich täglich zu verschiedenen Zeitpunkten mal mehr, mal weniger. Die durchschnittliche Ausstrahlung der Schmerzen ging bisweilen in den Po und den Oberschenkel.
Ich betone dabei "Durchschnittlich", da sich kein Muster bzw. eine Regel erkennen lässt.
Es gibt Tage da zieht der Schmerz bis in den Unterschenkel / Fuß (ist aber eher selten). Bei Belastung durch Badminton, Fußball, Laufen gehen, selbst bei Krankengymnastik und leichtem Gerätetraining für den Rücken spürt man einen erst brennenden, dann drückenden Schmerz in den oben genannten Bereichen. Beobachtet habe ich zusätzlich, dass die Muskulatur des Oberschenkels ständig zuckt beim Sitzen (im Stehen, beim Liegen), sowie das der Bereich LWS rechts / ISG ständig schmerzhaft knackt (etliche male die Stunde) beim Bewegen des Beckens. Häufig nach dem Sitzen / Liegen knackt und Schmerzt es auch in dem rechten Knie sowie im rechten Sprunggelenk (auf Zehenspitzen gehen schmerzt zu dem Zeitpunkt am meisten in den genannten Bereichen Knie/Sprunggelenk), was jedoch nach ein paar Schritten gehen verschwindet. Es gibt auch keine Positionen im Liegen/ Stehen/ Sitzen wo die Beschwerden nicht auftreten. Seitliches Liegen nachts ist sehr schlimm. Langes Autofahren bzw. Sitzen / Stehen ebenso.

Nun bin ich jedoch vor ca. 2 Jahren (bis dahin noch nie im Leben Rückenprobleme gehabt) zu einem Orthopäden gegangen, da ich nach dem Badmintonspielen und auch nach Lauftraining ab und an mal eines meiner Knie Probleme machte.
Es war erst eine leichte Bewegungseinschränkung beim Beugen zu spüren, die nach einigen Stunden soweit ging, dass das Knie nur noch zu ca. 40% Beugen konnte, alles darüber hinaus verursachte starke Schmerzen. Es war wie gesagt nicht die Regel und auch kein bestimmtes Knie.
Der Orthopäde machte folgende Diagnose:
[I][I]Beinlängenminus re 1cm; unteres gekreuztes Syndrom nach Janda; Lumbalgie bei Beckenverwringung mit Ventralrotation der Beckenschaufel re mit Verdacht auf pseudorad. Knieschmerz beidseits.[/I][/I]
Behandlung: Tragen von Schuhsohleinlagen 1cm re sowie Einrenken der LWS.

Erst nachdem ich die Behandlung mit der Erhöhung begonnen hatte, bemerkte ich leichte Rückenschmerzen. Da ich damals noch relativ unerfahren war und dem Orthopäden blind vertraut habe, bin ich davon ausgegangen es sei anfangs beim Tragen von Erhöhung normal mit leichten Schmerzen zu rechnen. Knieprobleme gab es weiterhin ab und an, jedoch verstärkt Rückenschmerzen.

Als vor ca. 3 Monaten die Beschwerden ihren schmerzlichen Höhepunkt erreicht haben, habe ich sofort das Badminton spielen eingestellt und bei den Beschwerden mit Ausstrahlung bis in den rechten Fuß eine MRT Aufnahme der LWS machen lassen. Diese ergab folgenden Befund:
Regelrechtes Signalverhalten der Bandscheiben in allen Segmenten bei deutlicher Höhenminderung im Segment L5/S1, hier ohne signifikante Protrusion. Im Segment L4/L5 mediodorsale Protrusion, welche allerdings die Nervenwurzel nicht tangiert. In diesem Segment auch moderate Spondyloarthrose und kleine paraartikuläre Zyste, die Neuroformania allerdings normal weit. Im kranialen Anteil der LWS sowie mitabgebildet im unteren Anteil der BWS finden sich multiple kleine Schmorl`sche Knorpelknötchen als Zeichen eines abgelaufenen Morbus Scheuermann, zurzeit allerdings keine Aktivierungszeichen. Der Spinalkanal im gesamten Verlauf ausreichend weit. Normales Knochensignal.
Mein behandelnder Orthopäde war der Meinung die Spondyloarthrose reizt den Ischias Nerv und verursacht somit meine Schmerzen.

Seitdem mache ich Kräftigungsübungen (zu Hause / Gerätetraining mit leichten Gewichten für die Rücken / Po / Bauchmuskulatur sowie lediglich je nach Beschwerden Joggen / Fahrrad fahren. Mit Kraul und Rückenkraulschwimmen fange ich noch in den nächsten Tagen an.

Mein Prof für Sportmedizin ist der Meinung, dass die Spondyloarthrose und die Verkrümmung der WS (leichte Skoliose, Beckenschiefstand, leichte Protrusion der Bandscheiben im LWS Bereich) jedoch unter den Umständen das ich schon immer Sport treibe und Sportstudent bin eher „normal“ sei und nicht zu den Beeinträchtigungen führt. Er vermutet meinen Badminton als Ursache durch die ständigen ruckartigen Drehungen im Rumpfbereich, Ausfallschritte, Stop & Go etc. Jedoch pausiere ich seit 3 Monaten und die Beschwerden sind zwar etwas geringer zurzeit, jedoch nicht weg. Hinzu kommt das sie bei Rückentraining, Joggen etc. s.o. auch stärker werden.

Ein weiterer Orthopäde hat meine LWS nochmals untersucht und einen angedeuteten 6ten Lendenwirbel auf einer Röntgenaufnahme erkannt:
Beckenschiefstand minimal, Ausschließung der Spondyloarthrose als Ursache der Schmerzen, Sofortige Entfernung der Schuhsohlenerhöhung r 0,8cm, Feststellung eines 6ten Lendenwirbels (Röntgenaufnahme der LWS , frontal, seitlich) , somit deutliche Höhenminderung im Segment S1/S2 („L6/S1“) und nicht wie bei der MRT Aufnahme festgestellt im Segment L5/S1, resultierende Blockierung des Kreuzbein Darmbeins , sowie Schmerzen bei Druckempfindlichkeit im ISG rechts, leichter Außenschiefstand der Kniescheiben beidseits.
Seiner Meinung nach ist der 6te Wirbel vermutlich für den Schmerz verantwortlich. Bedingt durch den Beckenschiefstand, drückt der 6te Wirbel angeblich aufs Becken und blockiert das Kreuzbein/Darmbein und das ISG.
Er sagte zur Therapie sollte ich nunmehr die Erhöhungen entfernen, weiter Sport treiben, auch Badminton (was jedoch durch Schmerzen nicht möglich ist), sowie Kräftigung der Bauch/ Po/ Rückenmuskulatur.

Bisher brachte das Rückentraining leichte Besserung, aber die Schmerzen sind nach wie vor täglich vorhanden. Nach Belastung sicherlich mehr als bei Ruhe, jedoch ist das nicht die Regel.

Nebenbei:
Meine Matratze ist aus Kaltschaum. Ich erwäge sie zu wechseln auf Federkern.
Wäre dieser Wechsel ratsam?




Gibt es Ärzte die spezialisiert sind auf diese Art von Rückenproblemen, aus dem Kreis Unna/Hamm oder Wuppertal, die Ihr mir empfehlen könnt?

Hat jemand eine Ahnung was nun verantwortlich sein könnte für Probleme bzw. was ich zurzeit noch tun kann?

Der Sportprof war der Meinung, dass mein Sportstudium ganz sicher nicht auf dem Spiel steht. Seitdem ich aber nun schon so lange „Theater“ mit dem Rücken habe, fange ich selbst langsam an zu zweifeln.

Ich bin um jede Meinung und jeden Ratschlag dankbar!


Mit freundlichen Grüßen

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Fritz
Geschrieben am: 15 Sep 2008, 14:01


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Hallo Poggeman,

hast Du schonmal ausprobiert wie sich Dein Rücken verhält wenn Du mal ein paar Tage gar nichts machst?
Ich weiß das wird Dein Studium nicht erlauben, aber versuchen würde ich es, vielleicht ist die Überbelastung zuviel.

Ich würde mir einen guten Neurochirurgen suchen, leider kann ich Dir in dem von Dir angegebenen Kreis keine Empfehlung geben.

Mein Neurochirurg hat mir gesagt das ich nach 3 Eingriffen an der BS, jede Sportart betreiben darf, die mir keine Probleme bereitet, außer vielleicht Sportarten wie Handball, Tennis, Ski alpin usw., die wohl eher dem Rücken schaden, wie auch immer.

Ich habe jahrelang Leistungssport Formationseiskunstlaufen betrieben und hatte auch immer mal wieder größere und kleinere Probleme, mal ne OP, aber dann ging´s auch wieder.
Meine Rückenprobleme kommen definitiv nicht vom vielen Sport.

Drücke Dir die Daumen das Du nen fähigen Arzt findest, der Dir weiterhin das OK für Dein Studium gibt.
Natürlich Gute Besserung.

Grüße,
Fritz
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