Bandscheiben-Forum

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> Proliferationstherapie, hat jemand erfahrung
hasimick
Geschrieben am: 18 Jun 2008, 16:24


Öfter dabei
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Hallo an alle,

bin neu hier und hoffe keine blöde Frage damit zu stellen. Die Suchfunktion habe ich schon benutzt, nur leider keine befriegende Ergebnisse erhalten. Hoffe, das jemand hier aus diesem Forum Erfahrungen gesammelt hat.
Zuerst möchte ich mich und mein Leiden vorstellen:
Ich bin 35 Jahre jung und habe seit Feb. 2006 einen Bandscheibenvorfall in der LWS 4 und 5 links. Die Bandscheibe drückt linksseitig auf den Nerv. Die Schmerzen strahlen auch in mein linken Bein. Sozusagen hintenrum über das Gesäß, hinten in den Oberschenkel und Kniekehle und endet im linken Knöchel.
Habe schon zwei MRT Sitzungen hinter mir. Beim ersten mal hat mein Orthopäde mir Krankengymnastik verschreiben, wodurch es besser wurde. Damals hatte aber nur mein Rücken geschmerzt und strahlte noch nicht ins Bein.
Habe die Übungen auch zum größten Teil zuhause gemacht. Seit Oktober letzen Jahres bis jetzt habe ich das aber vernachlässigt und bekam prompt die Quittung. Jetzt will mein Orthopäde bei mir die PROLIFERATIONSTHERAPIE anwenden.
Habe mich im Internet einwenig schlau gelesen. Leider fand ich aber keine Beiträge von Personen, die diese Therapie schon mal gemacht haben.
MEINE Frage ist an euch, ob unter euch sich jemand befindet, der diese Therapie hinter sich hat. Ich will nur wissen, ob es sich lohnt.
Ob es dadurch wirklich, wie im Internet beschrieben, so sehr bessert usw.
Hoffe, das mir jemand von euch antworten wird.

DANKE im voraus.

Es grüßt euch der Michael
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Harro
Geschrieben am: 18 Jun 2008, 17:57


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Moin hasi,
ob es diese Therapie war weiss ich nicht, aber so eine Ähnliche beim Osteopathen.
Ob es das war was geholfen hat oder die pulsierende Magnetfeldtherapie die parrallel dazu lief,
weiss ich nicht.
Aber nach 6 Wochen und 450,-Euro ärmer gings was besser, leider nicht von Dauer werde aber diese jahr wieder einmal hingehen.
Warum hat man sonst eine Zusatzversicherung :P

In diesem Sinne liebe Grüsse, Harro :winke
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Fitze
Geschrieben am: 18 Jun 2008, 23:47


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Hallo Hasimick,

ich habe zwar keine Proliferationstherapie gemacht, aber ich war mal drauf und dran eine zu bekommen.
Ich hatte mich in die Klinik für manuelle Therapie in Hamm einweisen lassen, die sind auf dem Gebiet der Proliferationstherapie führend und wohl auch die einzige Klinik weit und breit die das macht.

Leider wußte ich vorher nicht was da so gemacht wird und dachte es wären hauptsächlich manuelle Behandlungen, KG usw. damit ich wieder fit werde.

Bei der Proliferationstherapie wird Traubenzucker in die Gelenke oder sonstwo hingespritzt. Ich war 2 Tage dort, habe die Behandlung abgelehnt, da mir das keiner von den Ärzten richtig erklären wollte. Habe mir dann alles von meiner Zimmergenossin erzählen lassen.

Die Patienten wurden dort einer richtigen Spritzenkur unterzogen. Jeden Tag mehrere dieser Zuckerspritzen. Der Traubenzucker verursacht Entzündungen in den Knochen. Darauf soll der Körper reagieren und selbst Abwehrmechanismen gegen die Schmerzen aktivieren. Was ich mitbekommen habe ist, daß diese Therapie sehr schmerzhaft sein muß. Die Patienten dort wurden 3 Wochen lang fast jeden Tag gespritzt. Danach sind die Schmerzen erstmal wesentlich schlimmer. Deshalb habe ich mich gegen diese Therapie entschieden.
Viele der Patienten dort waren aber total von der Therapie überzeugt und schon viele Male dort.
Was ich noch rausgefunden habe ist, daß die Therapie/Kur mehrmals im Jahr wiederholt werden muß. Mind. 2-3 mal. Länger hält der Effekt wohl nicht an. Und wenn es am Anfang nicht besser wird, muß man das wohl alles gleich nochmal über sich ergehen lassen.

Habe meinen Cousin, der auch Arzt ist (Chirurg), dazu befragt, und er sagte, er halte nicht viel von dieser Spritzerei. Insbesondere sei dies nicht so förderlich, wenn später dann doch eine OP ansteht. Jede Spritze würde kleine Narben im Gewebe hinterlassen. Aber diese Narbenbildung ist von der Therapiemethode gewollt, damit eine gewisse Stabilisierung z.B. von Bändern und Gelenken erzielt wird.

Ich hoffe ich habe Dich nicht abgeschreckt, aber ich finde es immer besser, wenn man vorher weiss, was auf einen zukommt. Und wie gesagt, die Patienten, die dort waren, waren alle 100 pro davon überzeugt.

Jedenfalls habe auch ich kaum jemanden vorher gefunden, der das kannte.

Fitze
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bärbel63
Geschrieben am: 23 Jun 2008, 13:32


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Hallo Hasimick!

Habe diese Proliferationstherapie letztes Jahr in Hamm 2 mal hinter mich gebracht:

1. Es stimmt, dass dort eine Glucoselösung gespritzt wird und das täglich. Es ist sehr unangenehm und ich fand es auch sehr schmerzhaft, andere Patienten fanden das nicht so schlimm. Außerdem sind jahrelange Rückenschmerzen schlimmer!

2. Es wird meines Wissens nicht in die Gelenke gespritzt, sondern in die kleinen, winzigen Muskeln an den Wirbelkörpern und Gelenkfortsätzen.

3. Es entsteht dadurch keine Knochenentzündung!!!!!! Sondern eine Reaktion der kleinen Muskeln in einer Art Entzündung, die wieder abheilt. Dadurch werden die Muskeln gestrafft. Ich habe das so verstanden, dass meine Sehnen, Bänder und Muskeln an der Wirbelsäule überdehnt sind und ich dadurch hypermobil bin. Das stimmt auch, ich bin viel zu beweglich - dachte immer, das wäre klasse,... Die Glucoselösung soll das Gewebe wieder straffen. Hält natürlich nicht ewig, da die Glucoselösung auch irgendwann wieder abgebaut wird.

4. Es stimmt nicht, dass jeder mehrfach diese Behandlung wiederholen muß! Es gibt Patienten, die jedes Jahr dabei sind, aber auch welche, die ein oder zweimal diese Tortur über sich ergehen lassen und danach jahrelang Ruhe haben! Mir geht es nach der anschließend nötigen, langen Ruhephase von mehreren Wochen wieder richtig gut und das seit einem Jahr!

5. Leider ist es richtig, dass man meistens unter falschen Voraussetzungen in die Klinik in Hamm geht, weil die nötige Vorinformation fehlt. Ich war anfangs auch entsetzt, als ich erfuhr, dass in den 3 Woche Behandlung mal locker so 160 Spritzen zusammen kommen können (bei mir ist die HWS und die LWS betroffen), - dem war auch ungefähr so!
Aber wenn der Leidensdruck groß genug ist, greift man nach jedem Strohhalm!

Diese Art der Behandlung ist kein Zuckerschlecken (haha, trotz Glucosespritzen) und die meisten Patienten sind danach auch ziemlich fertig. Beim 2.Mal habe ich das ganze schon viel lockerer weggesteckt.
Und ganz ehrlich: Wenn es mir wieder schlechter geht, werde ich diese Therapieart in Hamm auf jeden Fall wiederholen, sofern noch ein Erfolg in Aussicht steht! Bevor ich mir HWS und LWS versteifen lasse, ziehe ich erstmal alle anderen Register!
Die Ärzte dort machten mir einen sehr kompetenten und ehrlichen Eindruck; sie sagen auch, wenn diese Therapie-Art wohl wenig Aussicht auf Erfolg hat und eine OP unumgänglich ist.

Ach übrigens: Ich würde diese Behandlung niemals ambulant durchführen lassen. Stationär ist man wirklich besser aufgehoben.

Wenn Hamm für Dich in Frage kommt, dann hole Dir erstmal einen ambulanten Voruntersuchungstermin (den Du allerdings selbst zahlen mußt), lasse Dich gut aufklären und dann kannst Du Dir das Ganze immer noch überlegen.

Wenn Du weitere Infos brauchst, gebe ich Dir gern mehr Auskunft!

Lieben Gruß von
Barbara
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Fortuna
Geschrieben am: 29 Jun 2008, 01:23


Stammgast
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Hallo,

auch ich war bereits mehrfach in Hamm und kann nur bestätigen: dort gibt es keinen Zucker zum schlecken, sondern zum spritzen :z Alle von bärbel genannten Aspekte kann ich nur bestätigen. Während des eines Aufenthaltes gab es auch einen gigantischen Erfolg, von dem ich euch berichten möchte: Patient wurde mit (frischem!) Bandscheibenvorfall in Hamm eingeliefert. Nach 5 Tagen Spritzenbehandlung und Physiotherapie war er komplett symptomfrei und ein Kontroll-Mrt konnte belegen, dass der BSV sich durch Verfestigung der Bandstrukturen und Muskulatur komplett zurückgebildet hatte.

Ansonsten gibt es in dieser Klinik viele Chroniker, die ungefähr 1mal jährlich sich dort zur Behandlung einfinden. Dem oben erwähnten Patienten wünsche ich einen anhalten guten Gesundheitszustand.

fortuna

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