Bandscheiben-Forum

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> Schonhaltung
patti
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 11:59


Öfter dabei
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Hallo,
ich bin neu bei Euch...........
Plage mich schon seit Mai mit 2 BSV, wobei ich seit dieser Zeit eine Schonhaltung hab, die durch nix besser wurde.....
Vor 2 Tagen hatte ich eine PRT, bis jetzt merke ich keine Besserung...
ich hatte KG, Spritzen, ambulante Reha, war in einer Klinik,hab die myoreflextherapie gemacht, osteopathie, hab 3 Pro-OP Meinungen...ich will aber wirklich alles ausprobieren, die OP ist die letzte Möglichkeit für mich........

Die Schonhaltung erlaubt kein Gerademachen und laufen kann ich nur paar Meter, seit Mai!!!Mein Leben hat sich dadaurch völlig verändert,manchmal weiß ich nicht mehr was ich tun soll und ob es je wieder einigermaßen gut wird???!! :( ich bin erst 27...
Hat/hatte jm. auch so eine Schonhaltung und wie habt ihr es hingekriegt???
Danke!
Patti
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JuliaK
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 12:59


Unregistered










Hallo Patti,
da hast du wirklich schon eine Menge an Therapien und Maßnahmen hinter dir.
Ich selbst (bin 40 Jahre alt) leide seit Juli an einem großen BSV L5/s1 und L4/L5 und habe seither oft gedacht, das wird nie wieder. Einmal, vor 6 Wochen etwa, war ich auch kurz davor, mich operieren zu lassen. Hier im Forum wurde ich aber immer wieder moralisch aufgebaut und zur Geduld ermahnt. Alle Orthopäden haben mir zu einer Op geraten, weil es ja nun schon so lange dauere.
Meine Schmerzen sind aber erträglich, wenn ich mich immer wieder zwischendurch hinlegen kann, kann ich meine Tage relativ gut meistern. Ausfallerscheinungen hatte ich nur wenige am Anfang und die sind nun auch alle weg. Also eigentlich spricht alles gegen eine OP.
Eine extreme Schonhaltung hatte ich nur anfangs, nach vielen Besuchen beim Osteopathen, der mich sehr lockern konnte, und einfühlsamer KG bei einem super Physiotherapeuten wurde die Schonhaltung weniger. Mittlerweile gehe ich wieder ins Fitnessstudio mit genauen Anleitungen für die rückengerechten Geräte und dehne, wo ich nur kann. Dazu walke ich viel und nehme den Crosstrainer.
Zusammen mit Wärme (Sauna fast täglich, Heizkissen etc.) sind Dehnübungen und Muskelaufbau im Moment ok für mich(begleitet von super KG), das hängt aber wohl auch von der Schmerzintensitat ab und es gibt immer mal wieder furchtbare Tage.
Wo sitzt Dein BSV? Wie diagnostiziert? MRT, CT, Röntgen?
Welche Art von Schmerzen hattest und hast Du noch?
Welche Medikamente nimmst Du?
Wie oft warst Du beim Osteopathen? Mich wundert, dass Dir das so wenig gebracht hat.
Lassen Deine Schmerzen Dehn- und Kräftigungsübungen zu?

Dir ist sicher bewusst, dass der Kreislauf Schmerzen-Vers pannung-Schonhaltung -mehr Schmerzen durchbrochen werden muss und kann. Zur PRT-Behandlung können Dir hier noch andere Mitglieder mehr sagen, ich hatte keine, weil sie nur die Schmerzen bekämpft, aber den Bsv nicht heilt. Bei Dir kann es aber durchaus sinnvoll sein, die Schmerzen so einzudämmen, um Deine Schonhaltung auflösen zu können! Manchmal braucht es aber mehr als 2 Spritzen, die Wirkung setzt oft erst nach 5 oder 6 ein, wie ich von anderen weiss.

Bitte lass uns doch wissen, wie Du die Schmerzen bekämpfst. Eigentlich müsstest Du mit Medikamenten in der Lage sein, die Verspannungen und Schonhaltung mit Hilfe eines kompetenten Physiotherapeuten langsam lösen zu können. Leider muss man nach einem guten Therapeuten manchmal länger suchen, nicht jeder tut jedem gleich gut. Ohne gute KG bzw. gute Übungen wird es schwierig werden, denke ich.

Nicht aufgeben. Und herzlich willkommen!
Viele Grüße-Julia
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lilly
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 13:03


Unregistered










hallo patti,

ich hatte meinen bsv mit 31 und auch furchtbare last damit. nach monaten sprach ein freund mich an, wo mein "po denn hin sei, die hose wäre schlabbrig, ob ich so abgenommen habe..?" erst da kam ich darauf, dass ich inzwischen derart flach stand, becken nach vorn, = schonhaltung.

ich entdeckte mckenzie, dessen ansatz einfach ist: die übungen bringen einen zurück in die haltung, die man so lange vermieden hat. sein buch und die website findest du unter links hier im forum. ich empfehle dir, dir mindest das buch zuzulegen und es einfach mal zu probieren.

am anfang konnte ich nicht mal flach auf dem boden liegen, zuviel schmerzen. sich via der ellbogen abzustützen, und den rücken zu biegen war schlicht unmöglich. ich habe wochenlang geübt und mit jedem zentimeter mehr biegung wurden die schmerzen weniger.

einen versuch ist es gerade bei schmerz & schonhaltung also immer wert. ich habe nur die ersten 3 übungen gebraucht.

heute habe ich eher wenig schmerzen und eher zu enge hosen. :-) aber so herum ist mir das auch lieber.

ich wünsche dir viel erfolg!!

lilly
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Sodega
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 13:57


BoardIngenieur
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Hallo Patti,

willkommen im Club!  :;):  

Ich hatte meinen BSV im Februar, hatte auch allen Rat FÜR eine OP und hab zugestimmt. Leider ohne so ein Forum zu nutzen.
So habe ich zugestimmt und wurde operiert. Das Ergebnis: KEINE aber auch gar keine Beserung.
Dazu gekommen dann die Schmerzen rund um die operierte Stelle. Inzwischen habe ich von vielen ähnliches gehört.
So wäre für mich JETZT die OP immer die ultima ratio, sicher richtig wenn nichts mehr geht, Lähmungserscheiungen usw. stark auftreten.
Seit März bin ich in der ambulanten Reha 2-3x die Woche, dann auch im Fitness-Studio ... kurz kann nur unterstreichen, was Julia und lilly schon geschrieben haben.
Mittlerweile geht es mir schon wieder ganz gut, auch der Schongang hat sich erheblich gebessert - aber auch erst nach einem halben Jahr.
Das kann ist oftmals eine ziemliche Geduldsprobe...

Hier gibt es ne Menge Leute mit viel Erfahrung, sicher kannst auch Du davon reichlich profitieren. Julias Fragen helfen, Dir noch weitere Tips zu geben.


Ich drück Dir die Daumen, das es bald besser wird.
Schön, dass Du da bist


SODEGA
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Christian
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 16:54


Nicht neu hier
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Hallo Patti,

die anderen haben ja schon so einiges geschrieben. Auch ich hatte - und habe manchmal immer noch - mit extremer Schonhaltung zu kämpfen. Die Skoliose wird dann so stark, dass die linke Schulter ca 20 cm höher als die rechte ist.

Es ist genau wie Julia es beschrieben hat: Der Kreislauf Schmerzen->Verspannung->Schonhaltung->weitere Verspannung->schlimmere Schmerzen muß durchbrochen werden.
Alle Erfahrungen zeigen, dass es hier auf die Schmerzbekämpfung und Entkrampfung zunächst ankommt. PRTs sind dazu ein Weg. Nicht bei jedem funktionierts. Bei mir hat es 5 PRTs gedauert bevor ich überhaupt etwas gemerkt habe.
Die PRTs haben dann zwar nicht lange geholfen, aber es hat gereicht den Teufelskreis zu durchbrechen. Dann konnte mit Physiotherapie (und osteopathie, etc) weitergemacht werden bei gleichzeitiger herabsetzung der Schmerzmittel.

Auch unterstützend bei Schmerzen sind Enzym-Medikamente zur  Entzündungshemmung (z.B. Wobenzym) oder Teufelskralle zur Unterstützung der Schmerzmittel.
Die Standardschmerzmittel Aspirin, Paracetamol, Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin sind nur bedingt geeignet und haben drastische Nebenwirkungen. besser sind sogenannte Cox2-hemmer wie Vioxx und Celebrex. Ich habe mit Vioxx sehr gute Erfahrungen gemacht. Stärkere Schmerzmittel findest Du im Bereich der Morphine und Opiate. Nach längerer therapie mußt Du Dich aber bei diesen Medikamenten auf einen Entzug einstellen.

PRTs sollten unbedingt direkt in der CT-Röhre angewendet werden. Es ist unbedingt davon abzuraten PRTs ohne direkte CT-Kontrolle setzen zu lassen, die Gefahr der falschen Positionierung ist zu groß.

Dringend anraten möchte ich Dir auch ein Behandlungs-/Schmerztagebuch zu führen und alle Befunde und Bilder darin (zu Hause) aufzubewahren. Es spart einfach Lauferei.

Ach ja: Willkommen im Club  :;):
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patti
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 18:41


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hallo an alle,
danke für eure langen und netten antworten...
also ich habe zwei durch 2 mrts diagnostizierte vorfälle, den s1/l5 seit januar, den l4/5 seit mai,seit mai gehts auch echt nicht gut...d.h. das laufen und stehen ist fast unmöglich.schmerzen habe ich "nur" beim laufen/stehen und manchmal nachts...dann zieht es im po wie hölle,der knöchel tut weh...ich nehme inzwischen keine schmerzmittel, weil ich keine permanenten schmerzen hab, habe aber diclo, wobenzym, teufelskralle,vioxx, homöopatische bambus-tropfen ausprobiert, nichts davon hat wirklich geholfen.
ich mache jeden tag yoga,habe auch die "seelische" seite mal unter die lupe genommen, gehe 2x die woche in die sauna,bewege mich aber kaum...ich geh halt kaum aus dem haus, gut-radfahren geht,meine einzige möglichkeit rauszukommen, aber alles mit mehr als 50m strecke ist tabu...manchmal macht es mich rasend, weil ich endlich wieder normal leben will!!!!!!!!!!!!!!!
die neurochirurgen meinen alle die op(mikrochirurgisch, wohl erst l4/5)wäre unumgänglich...ich glaube aber,daß vieles auch muskulär bedingt ist, ich merke ,daß manche übungen einfach die spannung nehmen...bei der myoreflextherapie habe ich anfangs auch gute erfahrungen gemacht, die nimmt sich dieser an........
julia-die osteopathie halte ich für eine geniale sache,mein osteo in freiburg war super,aber wir kamen einfach nicht weiter und es geht sehr ins geld!
ich werde wohl noch ein paar prt-coctails nehmen(nur unter ct,natürlich) und abwarten....
danke für all die tipps!
patti
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Christian
Geschrieben am: 14 Dez 2002, 22:22


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Ach ja, das hatten wir wohl alle vergessen zu erwähnen:

Geduld ist die beste Medizin !
PM
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LuckyLuke
Geschrieben am: 15 Dez 2002, 19:37


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Hallo Patti,

ich hab' da noch was. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann bist Du aus Freiburg i Br.?

Schau doch mal auf die Seiten von Walter Packi, einem Arzt aus Freiburg.

http://www.biokinematik.de

Gruß LuckyLuke
PM
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Jochen70
Geschrieben am: 15 Dez 2002, 20:08


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Hallo Patti,

an dem Stil Deiner Message ist mir aufgefallen, dass Dir - wie wohl jedem Betroffenen, die Sache sehr aufs Gemüt steigt. Das ist neben dem ganzen technischen Kram, wohl einer der Hauptprobleme beim BSV. Fragen wie "Warum ich?", "Werde ich wieder so leben können wie früher?" usw. kommen zwangsläufig und sind so auch nicht zu beantworten. Bei mir hat es fast zwei Jahre gedauert, bis ich mal begriffen habe, dass ich diesen Sch...BSV auch annehmen muss, so doof sich das anhört. Bei mir war der Rückzug aus dem Leben in vollem Gange. Nicht mehr irgendwo hin gehen, nicht mehr unter Leute usw. Bis ich irgendwann gemerkt habe, dass ich neben meinem BSV ne zweite Krankheit kriege: und zwar eine im Kopf.

Was die Schonhaltung angeht, ist mir irgendwann mal in einer Muckibude aufgefallen, dass ich jedes Mal nach den Übungen eigentlich schmerzfrei war, es aber nach drei vier Stunden wieder losging. Ich habe mich dann gefragt, ob es nun die "Glückshormone" ob meiner sportlichen Betätigung waren oder was es war. Irgendwann bin ich drauf gekommen, dass auch ein warmes Bad mir gut tut, ne Wärmflasche, Aqua-Jogging. Alles Dinge, die die Muskeln entspannen. Und dann habe ich mich mal so richtig schön mit Muskelrelax-Meds vollgepumpt, einfach um zu wissen, ab welchem Grad der Schmerz nachlässt. Und er ließ nach (drei Tabletten reichten schon).

Ergo: ich glaube, dass bei vielen die besagte Schonhaltung, die nicht der natürlichen Haltung der Menschen entspricht, für eine weitere Verkrampfung der Muskeln sorgt und viele BSV-Schmerzen eigentlich Muskelschmerzen sind (ohne dabei den BSV und Nebenwirkungen (die ich alle hatte), wie Lähmungen usw. beiseite schieben zu wollen). Danach habe ich konsequent versucht, meinen Muskeln mehr Zeit zu widmen. Und n.b. festgestellt, dass zum Beispiel Stress (beruflicher wie privater) die Symptome immer verschlimmert hat. Folglich gibt es bei mir einen Zusammenhang zw. Psyche und Körper. Womit wir beim Begriff "Ganzheitlich" wären.

Heute sieht mein Leben mit BSV so aus: Muskelaufbautraining bei Kieser zwei Mal pro Woche (geht auch überall sonst, denke ich, wenn geeignete Geräte vorhanden sind), morgens aufstehen und danach zwei Übungen für das IS-Gelenk (da knackt es richtig und das mit 32 :-) , Autofahren nur mit Lendenwirbelkissen (ich musste mir sogar ein anderes Auto kaufen, weil ich mein altes nicht mehr fahren konnte), in der Redaktion stehen drei Stühle um meinen Schreibtisch: a) Chefsessel (obwohl ich nicht der Chef bin :;): ), b) ein Ball c) ein Hocker. Jede Stunde wird gewechselt. Und, ganz wichtig: ich mache alles langsamer und bewusster. Nach drei Jahren Dauerschmerz habe ich es so geschafft, seit Juli 2002 kaum mehr Probleme zu haben. Es wurde stetig besser und bleibt es hoffentlich auch.

Liebe Grüße
Jochen
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gonso
Geschrieben am: 16 Dez 2002, 12:35


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Hallo Patti,
wenn Ausfallserscheinungen (Blase, Mastdarm, Taubheit in den Beinen) da sind -> ab unters Messer. Es hilft wenig, wenn Du Dir die Nerven (lokal im Rücken, sowie die im "Kopf") kaputt machst.
Wenn es "nur" im intervall kommt, hätte ich da eine Empfehlung :
- 2 - 3 Dosen/ Früchte Ananas in der Woche (hat einen natürlichen Wirkstoff, der entzündungen lindert. Als Med.: Phlogenzym(ist der selbe Wirkstoff enthalten, nur höher konzentriert)).
- Schlingentisch mal ausprobiert ? Hatte mir damals erste schmerzfreie Momente beschert. Ich habe mir dann sogar ein HangUps - Gerät gekauft (379.- Teuro). Somit konnte ich mich selber an den Füßen "aufhängen". Durch die traktion auf die Wirbelsäule, wurden die Wirbelkörper leicht auseinander gezogen, die Bandscheibe, wurde befreit vom Druck. Persönlich kam es mir so vor, als wenn sie wieder "reinrutschen" würde.

Gute Besserung
Thomas
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