Bandscheiben-Forum

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> Osteochondrose, Knochenmarködem, Therapiemöglichkeiten?
rabe
  Geschrieben am: 16 Sep 2007, 20:43


Neu hier
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Hallo,

ich bin neu hier und möchte mal Eure Meinung zu meinem LWS-Problem hören (genügend widersprüchliche Fachmeinungen kenne ich auch schon). Ich bin 39 Jahre alt und seit sich vor 2 Jahren an LW5/S1 eine Protrusion ("breitbasig") ereignet hat, sind meine Rückenschmerzen nie ganz verschwunden. Auf der MRT-Aufnahme von vor einem Jahr ist zu erkennen, dass sich die Bandscheibe fast vollständig "verdünnisiert" hat und nun Knochen auf Knochen trifft, aua! Seitdem habe ich nichts weiter unternommen und die Schmerzen gingen auf ein erträgliches Maß zurück. Schwimmen und Wandern sind die einzigen Sportarten, die mir noch möglich sind, immerhin. Weil ich beruflich in letzter Zeit häufiger unterwegs sein muss, hat sich das Problem weiter verschlimmert, so dass ich vor einer Entscheidung stehe. So wie ich das sehe, gibt es folgende Alternativen:

1.) Alles so lassen wie bisher und die damit verbundenen Lebenseinschränkungen akzeptieren, beruflich kürzer treten, gelegentlich Schmerzmittel schlucken.
2.) Stabilisierung duch Muskelaufbau (wurde mir empfohlen, lehne ich aber wegen unvermeidbarer starker Schmerzen ab, musste ich schon zweimal deswegen abbrechen)
3.) Bandscheibenprothese (dürfte schwierig sein, da ich stark übergewichtig bin)
4.) Versteifungs-OP (ist sicher nur die allerletzte Möglichkeit)

Alles nicht gerade wirklich überzeugend! Was meint ihr dazu, liebe Leidensgenossen und -genossinnen? Habe ich vielleicht noch andere Möglichkeiten übersehen?

Gruß,
Peter :D
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Pixelkid
Geschrieben am: 17 Sep 2007, 20:06


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Hi,

ich habe auch eine Osteochondrose und das einzige was wirklich helfen kann ist Stärkung der Muskulatur.

Bei mir ist die Muskulatur schwach und die Bänder im LWS Bereich locker - heißt - die Wirbel werden nicht richtig gehalten.

Du musst ja kein Extremsport machen und auch keine Gewichte stemmen - es gibt schon Möglichkeiten die Muskulatur schonend zu stabilisieren.

Wichtig ist z.B. auch gute Po-Muskeln + gute Beinmuskulatur und natürlich Bauchmuskeln.

Ich habe auch Schmerzen bei einigen Übungen - trotzdem findet mein Physio immer wieder Übungen die mir keinerlei Probleme bereiten. Man muss halt auch viel ausprobieren. Gut sind Übungen mit dem Ball, Theraband, Bodybar oder einfach nur leichte Bodenübungen. Also vielleicht doch nochmal dem Sport eine Chance geben.

Eine OP kann man nicht mehr rückgängig machen und Versteifungen sind nicht ohne!
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nordfriese
Geschrieben am: 17 Sep 2007, 21:12


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:;
Auch ich habe ne osteochondrose.
Ich bin jetzt auch seit längerem dabei Muskelaufbau zu betreiben,mache die Übungen immer nur so das sie mich nicht überreizen,und auch nur übungen die einem nicht noch zusetzten,will sagen,habe das auch so in der reha gemacht,ich mache einige übungen nach tagesform,wenn ich nen tag habe wo es wehtut,lasse ich einige übungen aus,und mache dann nur die die ich kann.Gehe jetzt 2x die woche zur <MTT in die rehaklinik,und mache auch zuhause meine erlernten übungen.
Auch mir wurde die op vorgeschlagen,sehe das aber mit gemischten gefühlen,ist halt nen eingriff,der nicht so ganz ohne ist :heul ich selber habe nächste woche mal wieder ein arzttermin,wo ich noch mal genaueres über die op wissen möchte...
lg nordfriese
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Ralf
Geschrieben am: 18 Sep 2007, 09:28


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Hallo Rabe und herzlich willkommen im Bandi-Club.

Mit einer Osteochondrose hat jeder zu kämpfen, der es mit den Bandscheiben hat.

Fast zwangsläufig gesellt sich dazu eine Spondylarthrose, da durch die Verschmälerung der beteiligten Wirbelkörper die Gelenke aufeinander reiben.

Von einer Prothese bei L5/S1 rate ich mit meiner laienhaften Meinung ab, da hier die Wirbelsäule einen Knick macht und dadurch bedingt die Scherkräfte besonders groß sind. Auch die Druckverhältnisse sind in der LWS anders als in der HWS, was sich logischerweise aus unserem Körperaufbau gut ableiten lässt.

Die von Dir aufgeführten Alternativen a) und b) schließen sich ja nicht aus, sondern sollten sich ergänzen.

Es gibt viele Übungen, die die Muskulatur stärken und keine großen Schmerzen bereiten. Besorge Dir mal das Buch von Mc Kenzie

Ich kann Dir nur raten, es weiterhin konservativ zu versuchen und erst, wenn Lähmungen auftreten, oder sich ein sehr hoher Schmerzlevel einstellt, Dich operieren zu lassen.

Lebenseinschränkungen hast Du so oder so, ob mit OP oder ohne.

Liebe Grüße

Ralf :winke
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narader
Geschrieben am: 18 Sep 2007, 14:23


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Hallo rabe,

das erste was ich nach meinem BSV getan habe war abspecken!
Solltest du auch ganz dringend tun.
Es sei denn du willst weiter Schmerzen haben.

Und wenn es schmerzmäßig halbwegs geht, Gymnastik und Muskelaufbau an Geräten.
Eventuell auch ne Reha (hat mir prima geholfen).
Wenn Sport/Gymnastik/Training nicht ohne Schmerzmedikamnete geht, es mit Medikamenten versuchen.

Ich bin damit jetzt seit fast 6 Monaten so gut wie beschwerdefrei.
Dank viel Sport und Gymnastik.

Die meisten Bandis, die ohne OP längere Zeit schmerzfrei oder fast schmerzfrei sind werden dir bestätigen:
ohne regelmäßig und konsequent Sport/Gymnastik/Training geht es nicht als Bandi.
PUNKT.
Und seinen Bandscheiben zuzumuten, 30, 40 oder 50 Kilo mehr tragen zu müssen wegen Übergewicht, ist auch nicht gerade klug.

PS: Da dich eine Versteifung zum halben Krüppel macht (ich übertreibe ein bißchen aber nicht viel) sollte das der letzte Ausweg sein und nicht der erste. Und: eine Versteifung ohne anschließendes intensives Training führt u.U. zum nächsten Bandscheibenvorfall.

MfG
N.
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narader
Geschrieben am: 18 Sep 2007, 14:31


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Zitat (Pixelkid @ Montag, 17.September 2007, 21:06 Uhr)


Du musst ja [...] keine Gewichte stemmen - es gibt schon Möglichkeiten die Muskulatur schonend zu stabilisieren.

Wichtig ist z.B. auch gute Po-Muskeln + gute Beinmuskulatur und natürlich Bauchmuskeln.

Gutes Gerätetraining ist meiner Erfahrung nach eine sehr schonende Methode zum Muskelaufbau.

Ansonsten hast du recht: wichtig sind gute Beinmuskeln, Bauchmuskeln, halsmuskeln, Brusmuskeln. Rückenmuskeln sowieso und auch die Zwischenwirbelmuskeln sind sehr wichtig.

Ein gutes Reha/Trainingsprogramm stärkt die Muskulatur vom Nacken bis in die Beine.
Kieser-Training z.B.

MfG
N.
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rabe
Geschrieben am: 20 Sep 2007, 21:22


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Hallo,

erst mal herzlichen Dank für Eure Meinungen und Anregungen. Ohne Gewichtsreduktion geht es sicher nicht, ansonsten werde ich fürs erste meinen Sport intensivieren. Ob ich mich tatsächlich noch mal in die Hände eines Physiotherapeuten begeben will, weiß ich noch nicht. Aber ich will mehr wissen über die Möglichkeiten eines schonenden Muskelaufbaus. Zu unserem Medizinbetrieb habe ich leider immer weniger Vertrauen. Solange Ärzte nach Aufwand und nicht nach Heilungserfolg bezahlt werden, kann man davon ausgehen, dass kein Arzt ein Interesse daran hat, seinen Patienten sobald wieder vom Hacken zu lassen! Ist leider so und eines unserer größten Probleme, denke ich.

Grüße vom Raben
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Pixelkid
Geschrieben am: 20 Sep 2007, 22:17


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Kieser-Training kann Leuten helfen - für mich war es nur furchtbar. Ist also auch keine Lösung für jedermann. Wie schon gesagt - man muss einiges ausprobieren um das richtige für sich zu finden.

In Fitnessstudios sind meistens sehr wenige gut-ausgebildete Trainer unterwegs. Wenn du dir durch Gerätetraining noch mehr schadest, interessiert es das Studio herzlich wenig. Also schon genau hingucken und informieren!

Gewichtsreduktion ist alleine durch Ernährungsumstellung leider auch nicht immer erreichbar. Ich kann dir WW ans Herz legen - funktioniert auch gut, wenn man es im Alleingang macht.

Btw Übergewicht führt nicht automatisch zu Bandscheibenvorfällen - ich hatte meine Vorfälle mit schlanken 60 kg und hier sind auch die meisten Bandis super schlank.
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Lady
Geschrieben am: 23 Sep 2007, 10:29


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Hallo Rabe!

Herzlich willkommen im Forum.

Ich gelte offiziell als geheilt und seitdem ich als geheilt gelte führe ich wirklich ein bewschwerdefreies Leben. Ich weiß aber, dass ich 2 Bandscheibenvorfälle, eine Verwölbung, Osteochondrose und Spondylarthrose habe und lebe daher rückengerecht, d.h., ich mache einige wenige Bewegungen einfach nicht.

Auch ich habe wochenlang Schmerzmittel genommen, dass das keine Dauerlösung sein sollte, ist klar. Bei einer Verwölbung zu operieren halte ich für nicht angebracht, wenn man die Zwischenstufen nicht gemacht hat.

Dir hilft meines Erachtens nur:
Ernährungsumstellung in Verbindung mit Muskelaufbau. Der schonende Muskelaufbau wird bei der Krankengymnastik betrieben. Erst wird deine Musjulatur gedehnt und gelockert, dann langsam gestärkt. Die weiteren Übungen lernst du in der Reha und wenn du Beschwerdefrei bist, solltest du weiterhin ca. 3-4 Monate Muskelaufbau betreiben mit Übungen für gesunde Menschen. Muskelaufbau heißt in deinem Fall wohl: gezielte Rumpfübungen und eine Ausdauersportart sowie Dehnen der Muskulatur. Das Sportprogramm (z.B. Krafttraining mit Hanteln, Walken, Dehnen) solltest du dann täglich im Wechsel durchführen. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Jetzt erst einmal: Ernährungsumstellung auf Vollkornbrot statt Brötchen, Vollkornnudeln statt Eiernudeln, Soja, Hühnerfleisch und Fisch statt Schweinefleisch und Rindfleisch, Produkte mit wenig Fettgehalt (Milch mit 1,5% fett etc.) und langsames Lockern und Dehnen der Muskulatur bei der KG, die du nicht so magst, die dir aber helfen wird. Zwischen den KG-Terminen die Übungen selbstverständlich eigenständig täglich machen. Wenn du diszipliniert und nicht zu bequem und ängstlich bist, wirst du es schaffen, ein fast vollkommen normales Leben wie früher ohne OP zu führen.
Muskeln wiegen übrigens mehr als fett. Ich habe während meiner Reha sehr viel fett abgebaut und Muskeln aufgebaut, wiege letztendlich aber nur 2-3 Kilo weniger als vor der Reha, sehe aber sehr durchtrainiert aus und so als hätte ich ca. 7 Kilo abgenommen. Auch ich habe meine Ernährung umgestellt. Natürlich esse ich auch MAL Pizza, Chips, Bratwurst, aber das ist so mit 0-2x die Woche in Ordnung.

Eine OP hilft im übrigen nur vorübergehend. Die Schmerzen werden auf lange Sicht aber wiederkommen, wenn du keinen Muskelaufbau und keine Ernährungsumstellung betreibst.

Also: Wenn du deine Gesundheit wiederhaben willst, musst du den Preis dafür bezahlen: Sehr viel Zeit zum Abspecken und Sport machen.
Es wird sich lohnen! Du wirst dich wie neu geboren fühlen.
Das mit dem Abspecken ist irgendwann vorbei (wenn du schlank genug bist) und Sport brauchst du ganz zum Schluss (nach der fast tägliche Phase!) auch nur noch 2-3x die Woche zu machen -allerdings bis an dein Lebensende. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Ich wünsche dir eisernen Willen und baldige Schmerzfreiheit.

Lady
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rabe
  Geschrieben am: 23 Sep 2007, 13:22


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Hi,

mittlerweile tendiere ich doch dazu, es noch einmal und wirklich konsequent konservativ zu versuchen. Es ist ja nicht so, dass ich ganz am Anfang stehe - durch meinen Schwimmsport (2-3 mal die Woche über 1 Stunde) habe ich es ja über viele Monate geschafft, weitgehend schmerzfrei zu bleiben. Nur hat sich die Sache jetzt erneut verschlechtert und das reicht eben leider nicht mehr. Das Sitzen auf bestimmten Stühlen oder Fahrradfahren verursachen bei mir starke Rückenschmerzen. Das Gemeine: Sie kommen erst verzögert, nachdem die Bewegung schon längst beendet ist. Das macht es bei einer Physiotherapie auch so schwierig: Ich kann nicht gleich "Aua" sagen. Wenn ich das einem Aussenstehenden erzähle, ernte ich bestenfalls ungläubige Blicke. Ich habe mich aber lange genug selbst beobachtet, um sicher zu sein, dass das eben doch die Auslöser für die heftigen und langandauernden Schmerzen sind. Deswegen noch mal nachgefragt: Wie seid ihr über diesen kritischen Punkt hinweggekommen? Kann mir vielleicht jemand einen gute Physiotherapeuten im Raum München empfehlen? Denn zu einem Wald-Und-Wiesen-P. möchte ich denn doch nicht mehr gehen.

Grüße,
Rabe
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