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MissSwiss |
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 10:55
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 108 Mitgliedsnummer.: 5.781 Mitglied seit: 30 Mai 2006 ![]() |
Hallo liebe Bandis,
da bin ich wieder. Nach 7 Wochen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik möchte ich euch gerne davon berichten. Wie bestimmt viele von euch bereits wissen, leide ich seit 4 Jahren unter chronischen Schmerzen in der LWS. Auslöser waren zwei BSVs (L4-L5, L5-S1). In den vergangenen Jahren habe ich so ziemlich jede Therapie versucht - meist erfolglos... Aus diesem Grund überwies mich mein verzweifelter Schmerztherapeut in die Simssee Klinik in der Nähe des Chiemsees. Diese Klinik umfasst neben einer orthopädischen Reha auch eine psychsomatische Station, die sich auf Schmerzpatienten spezialisiert hat. Am Anfang war ich alles andere als begeistert von dem Vorschlag. Ich war der Meinung, dass ich ein rein somatisches Problem habe und konnte nicht verstehen, dass sie mich jetzt in die "Klapse" schicken wollten. Aber ich wurde überzeugt. Wir hatten dort neben psychologischen Einzelgesprächen auch Kunsttherapie, Atem-Tanztherapie, Gruppengespräche und Physiotherapie. Auch wenn dort meine Schmerzen sich nicht im Wesentlichen verändert haben, denke ich nun anders darüber und habe verstanden, dass ich die Schmerzen wohl als einen Teil von mir akzeptieren muss. (Auch wenn es an der Umsetzung noch sehr fehlt...) Ich hatte eine tolle Therapeutin, die mich dazu gebracht hat, es mal mit Hypnose und Autosuggestion zu versuchen. Sie erklärte es mir am Beispiel eines Fakirs: Ein Fakir kann durch mentales Training sich so "manipulieren", dass er stärkste Schmerzreize aushalten kann. Natürlich spielen dort auch die Kultur und sozialen Strukturen auch eine Rolle, aber ich bin der Meinung, dass auch ich durch diese Methode besser mit meinen Schmerzen umgehen und sie aushalten kann. Also ich werde nun auch zum Fakir! :z Mit meinen Bericht möchte ich euch alle ermutigen, sich ruhig auch mal den psychologischen Therapien zu öffnen und nicht - wie ich - sich mit aller Gewalt dagegen zu sträuben! Man kann nur davon profitieren! Ich wünsche euch allen einen schönen Tag! Liebe Grüße MissSwiss |
wi-ro |
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 11:10
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bekennender Rockfan ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 2.450 Mitgliedsnummer.: 3.088 Mitglied seit: 28 Aug 2005 ![]() |
Hallo MissSwiss,
Danke für Deinen Bericht, ich hoffe das Dir die Therapie für die Zukunft hilft, auch wenn die Umsetztung wieder einmal viel Geduld erfordert. Gerald :winke |
Angel56 |
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 17:02
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BoardIngenieur ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 801 Mitgliedsnummer.: 1.579 Mitglied seit: 23 Okt 2004 ![]() |
Hallo MisssSwiss,
auch ich dank dir für deinen Bericht und schön das su das ganze im nachhinein als positiv für dich wertes! :klatscht Ich wünsch dir weiter viel erfolg zur Schmerzbewältigung! Alles Gute Dir |
parvus |
Geschrieben am: 29 Nov 2006, 20:53
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PremiumMitglied Gold ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 9.356 Mitgliedsnummer.: 754 Mitglied seit: 17 Jan 2004 ![]() |
Hallole und auch einen Dank von mir an Dich, für diesen Bericht! :winke
Viel zu wenig wird das Thema so ernst genommen und, wie Du auch schreibst, sind die meisten Patienten nicht überzeugt, dass ein Schmerzproblem auch gleich ein psychisches mit sich ziehen kann. Ich schreibe kann, denn natürlich ist es nicht immer gleich ein Ernstfall, der sich dabei entwickelt. Aber offen zu sein, für Hilfe in Form von Therapiemöglichkeiten, das sollte man doch einräumen können. Du hast Deine guten/positiven Erfahrungen nun machen können. Das wünsche ich so manchem hier im Forum, sich dafür nur öffnen zu können und vor allem auch nur zu verstehen, was da mit einem geschieht und warum auch ein solcher Ansatz gut ist. Ich wünsche Dir sehr, dass Du noch lange von den Erfahrungen und Therapieerfolgen profitierst, die Du in dieser Zeit machen konntest. Bleibe weiterhin offen für Hilfe jeglicher Art, so wirst Du auch selber Dich und Deine Probleme viel schneller erkennen und mitbehandeln können. Alles Gute Dir und nochmals Danke für den Bericht :streichel parvus |
Hermine |
Geschrieben am: 30 Nov 2006, 15:58
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sci vias - so gut es geht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4.029 Mitgliedsnummer.: 5.231 Mitglied seit: 31 Mär 2006 ![]() |
Löli,
auch ich kann nur sagen: Gut dass Du diesen Bericht hier ins Forum gesetzt hast. Ich hoffe dass ihn viele lesen und sich dann auch Gedanken machen wie nah Schmerz und Psyche zusammenhängen und dass es überwiegend OHNE Psychotherapeutische Begleitung zeitgleich zur Schmerztherapie (Medikamentös oder wie auch immer) nicht wirklich besser wird und keine auf eine "Psychoschiene" abgeschoben" fühlt wenn ihm eine psychother. o. psychosom. Behandlung empfohlen wird. Kann gar nicht sagen wie oft ich / bzw. auch andere Bandis hier im Forum :streiche/l das schon in Beiträgen angesprochen oder empfohlen haben und wie oft ich das auch auch in meinem früheren Beruf angesprochen habe und oft bitterböse Blicke oder Aussagen erhalten habe ...... und glaubt mir, ich weiss wovon ich rede (nicht nur aus eigenen Erfahrungen sondern auch aus langer beruflicher Erfahrung) - Bekommst Du Deine Schmerzen nicht in den Griff leidet die Psyche (früher oder später) - unternimmst Du nichts für Deine Psyche - dann wirst Du wahrscheinlich auch Deine Schmerzen nicht wirklich in den Griff kriegen (hat man ja auch oft nach z.B. HWS Ops - man ist operiert und die Schmerzen bleiben) ..... kann man jetzt beliebig fortsetzen Ich wünsche Dir weiter alles Liebe und Gute :up :up Liebe Grüsse Hermine |
Al Bundy |
Geschrieben am: 02 Dez 2006, 10:56
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aktiver Schreiber ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 179 Mitgliedsnummer.: 4.030 Mitglied seit: 10 Dez 2005 ![]() |
Hallo MissSwiss ;) !
Vielen Dank für Deinen Bericht. Das Du Deinen Rehaaufenthalt als positiv bewertest, hört sich doch mal schon gut an. Und wenn Du das weiterhin umsetzt, was Du dort erlernt hast, wirds auch was werden. Wünsche Dir dazu viel Erfolg und die nötige Ausdauer! Aber wie immer gehört zu einem Pro auch ein Kontra. Ich möchte hiermit keine Diskussionsrunde auslösen und auch nicht diese Therapie schlecht machen. Leider gehöre ich zu diesen Bandis, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Ich versuche das mal kurz zu beschreiben, damit Du (Ihr) auch verstehen werdet, warum das so ist. Seit Jahren habe ich nun schon Probleme mit dem Rücken und am Anfang habe ich es auch nicht so ernst genommen. Erst 1990 wurde es machnmal so schlimm, das ich dann mal meinen Hausarzt (Heilpraktiker) darauf ansprach. Er schickte mich zum Röngten und stellte einen BSV fest. Er behandelte mich mit Spritzen und es ging wieder für ne Weile. Da ich als Lakierer gearbeitet habe und mich auch des öfteren bücken musste, kamen die Schmerzen aber immer häufiger wieder. Er schickte mich nach München und der Professor (Namen weiß ich leider nicht mehr) wollte mich nicht zu diesem Zeitpunkt operieren, da es nicht reparabel sei. Ich sollte mal an eine Umschulung denken oder mir einen leichteren Beruf suchen. Hab ich nicht gemacht! War jung und wollte ja Geld verdienen! Über Jahre hatte ich mal leichte und mal starke Schmerzen, die ich aber immer durch Spritzen überwunden habe. Ich muss dazu auch sagen, das ich auch immer regelmäßig im Fitnessstudio war! Nicht wegen dem Rücken, sondern aus Spaß und Freude. Man sah ich gut aus! :smoke Ab 1999 ging nichts mehr und ich musste zu Gutachter und der stellte fest, das ich nur noch leichte Tätigkeiten ausüben kann oder darf. Zur Freude des AA! Ein paar Tage später bekam ich einen Brief aus Halle. Wir machen eine Studie über Wirbelsäulenerkrankte und ob ich bereit wäre mitzumachen. Ich war damit einverstanden und fuhr zum genannten Termin hin. Was die nicht alles gemacht haben. Untersucht wurde ich von Kopf bis Fuß. Auch ein Phychologe hatte ein Gespräch mit mir geführt. Es ging um die Kindheit bis heute! Ich erzählte auch frei Schnauze und dachte mir dabei nichts. Man fragte mich auch, ob ich bereit wäre statt 3 Wochen eine 6 wöchige Reha zu machen, was ich mit ja beantwortet habe. Drei Wochen später bekam ich von der LVA Post und die Reha wurde bewilligt. Natürlich über Weihnachten und Sylvester. Aber es war egal, da ich ja wieder gesund werden wollte. Als ich dort ankam war ich richtig überrascht. Die Ärzte und Schwestern waren sehr, sehr freundlich. Musste auch zu Einzelgesprächen, Gruppengesprächen und zur progressiven Muskelentspannung. Aber es gab keine Strombehandlung oder Krankengymnastik. Auch da hab ich mir nichts bei gedacht und ließ alles auf mich einwirken. Auch musste man jeden Tag einen Zettel ausfüllen, wie man geschlafen hat oder was man am Tag erlebt hat. Nach drei Wochen kam dann der Chefarzt zur Visite. Ich freute mich schon darauf und hatte ja auch sehr viele Fragen. Der Arzt kam dann auch ins Zimmer und sagte zu mir folgendes! "Heben sie mal das linke Bein und den linken Arm! Gut, es ist alles in Ordnung!" Dann verließ er das Zimmer und ich war erstmal geschockt. Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, nahm ich das Telefon und rief bei der LVA an. Ich bedankte mich für den schönen Urlaub und sie fragten mich warum. Als ich das erzählt habe, sagte man mir, das sie sich kümmern werden. Haben sie auch, denn 10 Minuten später musste ich zum Chefarzt! Als ich rein kam, wollte er mich erstmal richtig zusammen scheißen, aber ich lächelte nur. Dann der Hammer! Ich habe mir Ihre Akte gerade bringen lassen und musste feststellen das sie ja doch was haben! Hatte ich etwa vorher simuliert? :rolleyes: Da sie drei Wochen jetzt rum hätten, können sie nach Hause fahren. Hab ich nicht gemacht, da ich bis dahin ja nicht mal irgend eine Behandlung für den Rücken bekam. Dies wurde geändert und auch zum Phychologen musste ich nicht mehr und ich wurde sogar als weiter AU entlassen. Habe dann dieses Erlebnis als lustig angesehen und auch nicht so ernst mehr gesehen. Aber die Rückenschmerzen waren auch nicht weg. Es wurde mit der Zeit auch wieder schlimmer. Nun war ich ja im November 05 (glaub ich) wieder bei der Reha und musste wieder einmal zu Einzel- u. Gruppengesprächen, aber diemal waren auch Strom, Fango und Krankengymnastik mit dabei. Als erstes kam das Gruppengespräch und ich bin ehrlich, bin schon mit einer bestimmten Meinung in den Raum gegangen. Der Phychologe begrüßte uns (4 Mann und alle unter 40) und legte auch gleich los! Mit jeder Folie, die er auflegte, wurde ich unruhiger! Aber dann konnte ich mich nicht mehr zurück halten und meldete mich. Ich fragte Ihn (vieleicht auch schon etwas gereizt), was mir der Quatsch (Schmerzeinbildung) den er da erzählt bringen sollte. Das ich einen Phychologen mit dieser Frage so aus dem Konzept bringen konnte war mir noch nicht bewusst. Um nicht weiter zu stören verließ ich den Raum und hörte nur noch wie er meinte, das er das meinem Stationsarzt melden werde. Hab ich ihm abgenommen und bin selbst hin. Hab ihm alles erklärt und auch gleich gesagt, das ich so was nicht mehr möchte. Wurde auch akzeptiert. Nun wurde ich ja im Februar 06 operiert und musste nochmal zur Reha. Bin auch wieder zur selben Klinik gefahren und sollte auch mal zum selben Phychologen. Bin ich auch gewesen und siehe da, kein Wort mehr von Schmerzeinbildung oder ähnlichen. Als ich vorsichtig nochmal auf dieses Thema kam, sagte er nur zu mir:" Jetzt sind sie ja operiert!". Ach ja? :kinn Vieleicht liegt es auch an meiner Einstellung oder vieleicht bin ich auch noch nicht bereit zu solchen Gesprächen, ich weiß es nicht! Ich für meinen Teil halte leider nicht viel davon. Und auch viele bei der Reha haben sich mächtig darüber aufgeregt. Ich bin auch heute noch der Meinung, das man viele Bandis auch nicht ernst nimmt und sie deshalb zum Phychologen schickt. Ich hoffe , dass ich hier keinen auf den Fuß getreten habe und nehme auch Kritik gerne entgegen. Man sollte auch, so finde ich, zu so einer Therapie bereit sein, weil es sonst keinen Erfolg bringt. Dir hat es was gebracht und da freu ich mich riesig für Dich. Bleib weiter dran und halte durch! LG Jens :winke |
Hermine |
Geschrieben am: 02 Dez 2006, 11:26
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sci vias - so gut es geht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: *Mitglied* Beiträge: 4.029 Mitgliedsnummer.: 5.231 Mitglied seit: 31 Mär 2006 ![]() |
Hallo Jens,
lieben Dank auch für Deine Schilderung:...... richtig wie Du es schon sagst: Man sollte schon zu einer Psychotherpaie bereits sein - ansonsten kann man es vergessen ! Ja, das ist ein heikles Thema, Bandis -> Schmerz -> Psychotherapeutische Begleitung bei einer Schmerzbehandlung - ist ja schonb oft hier diskutiert worden - ich vertrete halt die Meinung dass eine Therapie immer begleitend stattfinden sollte da die meisten Bandis bereits chron. Schmerzen haben und diese eben halt auch die Psyche stark beeinflussen Die Psychologen quetschen einen wirklich aus von der Kindheit an - aber es gibt z.B. Traumatisierungen aus der Kindheit oder auch später die zu (z.B. Rückenschmerzen bzw. Schmerzen am Bewegungsapparat führen - welche sich meist erst spät zeigen - durch starke Schmerzen z.B. die vom Befund her (Sprich CT, MRT,Röntgen und Co) nicht wirklich nachvollziehbar ist (jeder Mensch ist, dass muss ich natürlich auch zugeben anders Schmerzempfinldich, einer kann Schmerzen gut wegstecken - ein anderer leidet z.B. stärker) und die Psychotherapie dient eben auch dazu Schmerzen in sein Leben "einzubauen" und besser damit umzugehen. (sicher gehört es dann auch dazu ein Traum aufzuarbeiten (das ist ja dann eine "Kettenreaktion") Ich selber habe es auch jahrelang nicht geglaubt aber aus eigener Erfahrung (und wie gesagt auch aus langer beruflicher Erfahrung ) weiss ich es jetzt besser. Viele haben schon Ihre Erfahrungen dazu gemacht (der eine schlechte der andere Gute) und ich denke jeder muss selber wissen wie er damit umgeht bzw. umgehen kann. Eine schlechte Erfahrung lässt natürlich zewiefel an der ganzen Sache hochkommen - das ist Richtig. Weiterhin alles Gute Lb.Grüsse Hermine ;) |
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