Bandscheiben-Forum

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> 10 Jahre Schmerzhölle, heute Tag der Entscheidung
Aurora
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 01:17


Stammgast
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Hallo, ich bin ganz neu hier und nach langer Suche endlich auf dieses Forum hier gestossen.

Also, zu meinem Horror.

Vor 10 Jahren L5/S1 OP wegen Lähmung im Bein und Schmerzen (war da grad mal 18 Jahre alt).
Tja, da gings los. Lähmung bleibt bis heute bestehen, trage deshalb eine Schiene. Die Schmerzen waren allerdings etwas besser, nur blieb es nicht dabei. Die Folge davon, ich nehme seitdem verschiedenste Schmerzmittel, bis ich vor 2 Jahren aufgrund schlimmster Schmerzen sogar in Ohnmacht fiel.
Wieder mal Krankenhaus, wie so oft und von da an Morphindauertherapie mit Pflastern. Da dachte ich, jetzt ist endlich mal die Hölle vorbei, auch wenn ich so Zeugs nehmen muss.
Weit gefehlt. Vor 3 Monaten wieder so brutale Schmerzen. Mit Blaulicht ins Krankenhaus und 14 Tage im KH totgespritzt worden. 10 Infusionen pro Tag und zum Schluss nicht mal mehr Venen zum stechen da. Meine Fentanyldosis ist verdoppelt worden und zusätzlich noch die oralen Schmerzmittel (150/h Depotpflaster+Seractil+Mexalen usw.) aber kaum Besserung und durchs Cortison auseinandergegangen, als wär ich der Mond persönlich.
Wurde dann trotz nur minimaler Besserung der Schmerzen entlassen, mit der Diagnose, erneuter BS Vorfall L5/S1 und natürlich mein ausgeprägtes Narbengewebe, extremer Entzündung im besagten Gebiet usw. usw.
Da ich grad mein Abi nachhole stellte man mir frei, dass ich das mit der Schule regeln kann, wenn ich die Schmerzen aushalte.
Habs getan und nun muss ich morgen zum Neurochirurgen wegen OP oder nicht. Mir wurd auch zu ner Spinal Cord Stimulation geraten, also ne Art Tens Gerät in den Bauchraum implantiert, mit Elektroden im krankhaften Gebiet.

Tja, bin jetzt einfach nur nervös ohne Ende und auch psychisch richtig down, was bei mir sonst kaum der Fall ist, weil ich immer optimistisch bin... Naja.

Aber nach dem Haufen Einführungsgetippsel zu meiner Fragerei:

Hat jemand Erfahrung mit dem implantierten Tens Gerät (laienhaft ausgedrückt)? - also, spinal-cord-stimulation.
Muss jemand hier auch diese Depotpflaster nehmen und mit den fiesen Nebenwirkungen kämpfen?

Hm, tut mal gut, den ganzen Mist loszuwerden, der mich schon so lang quält... Danke schon mal für eure Antworten

Liebe Grüße,

Aurora
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Günther1
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 04:47


Öfter dabei
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Hallo Aurora,

Habe gerade mit großem Interesse Deinen Bericht gelesen. Zu Deinen Fragen kann ich Dir leider nicht weiter helfen da ich selber erst seit 4-Wochen ein Bandi. Ich habe schon nach 4Wochen keine Geduld für meine Schmerzen und bewundere Dich dafür,das du mit Schmerzen die wahrscheinlich 1000 mal stärker sind wie meine, die Hoffnung nie aufgegeben hast.
Ich wünsche Dir für Deine Op viel,viel Erfolg und ich glaube nach Deiner Leidensgeschichte kann es nur besser werden.

Viel Kraft und alles Gute

Günther :klatscht
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Inka
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 07:48


...die immer noch an das Gute im Menschen glaubt
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Hallo Aurora,

erst Mal herzlich Willkommen hier im Forum ;)

Mit diesem implatierten Gerät habe ich keine Erfahrung, dazu kann ich also nichts sagen.

QUOTE
Muss jemand hier auch diese Depotpflaster nehmen und mit den fiesen Nebenwirkungen kämpfen?
Dazu kann ich allerdings schon was sagen :D Ich nehme seit fast 3 Jahren auch Morphium, und habe, als man versucht hat mich von MO-Tabletten auf Pflaster umzustellen auch äußerst fiese Nebenwirkungen gehabt, die nach Absetzen des Pflasters und erneuter Umstellung auf orale Einnahme sofort und ganz schnell wieder weg waren. Also, wenn Du auch nach längerer Behandlung mit MO-Pflastern immer noch starke Nebenwirkungen hast, dann wäre da die Umstellung auf MO-Tabletten vielleicht mal einen Versuch wert.

Das nächste ist halt, dass öfter mal Schmerzen gerade durch die massive Einnahme von Schmerzmitteln noch verstärkt werden können. Laienhaft erklärt kommt das daher, weil die Schmerzrezeptoren, die zunächst durch die Medikamente "blockiert" werden nun versuchen ihrer Aufgabe - nämlich Schmerz zu spüren und weiterzumelden - auch weiter gerecht zu werden und dann auch kleinste Schmerzen als großen Schmerz an das Gehirn weiterleiten, wo es eben dann als großer Schmerz registriert wird und somit auch als solcher empfunden wird. Wie gesagt, dies ist nur eine ganz kurze Darstellung eines sehr komplexen Vorgangs im Körper, der aber durchaus beachtenswert ist. Dazu habe ich auch im Forum schon mal geschrieben uind auch den entsprechenden Link zu einem Artikel reingesetzt, hier findest Du ihn nochmal: Artikel

Alles Gute für Dich, liebe Grüße und toi toi toi

:winke Inka
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Bobbylein
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 08:31


Dummschnacker
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Hallo Aurora!

Auf jeden Fall würde ich bei einem Neurochirugen vorstellig werden und mich umfassend beraten lassen( den Termin hast du dann ja heute). Da ist doch bestimmt was möglich. Erschwerend wird mit Sicherheit die Bildung des Narbengewebes sein, kommt halt auch drauf an, an welche Nerven es sich setzt oder wo das sonst auch gerne mal nerven( im warsten Sinne des Wortes) will.

Zur Spinal-Cord-Stimulation: Ein Versuch ist es wert, aber soweit ich weiß, hat es bisher noch kein Bandi.

Für die Anderen, dies passiert dabei:
QUOTE
Eine in den letzten Jahren immer besser modifizierte Therapie stellt die Spinal-Cord-Stimulation dar. Hierbei werden ein oder zwei Elektroden von lumbal in den Epiduralraum eingeführt und unter Bildwandler-Kontrolle zum entsprechenden Segment vorgeschoben und dort platziert. Dies geschieht unter Lokalanästhesie. Die Elektroden-Enden werden cutan ausgeleitet und stimuliert. Der Patient gibt an, ob und wo er eine Schmerzlinderung und/oder Parästhesien verspürt. Durch entsprechende Programmierung sind bis zu einigen Millionen verschiedene Stimulationsmuster möglich. Wird nach Testung unterschiedlicher Programmiersequenzen die für den Patienten geeignete Einstellung gefunden, so kann ein Stimulationsgerät implantiert werden, an das dann die Elektroden angeschlossen werden.


Bobby
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ManfredS
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 09:33


Neu hier
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Hallo Aurora !

Also auch ich kann dir nur dazu raten das ganze nochmals
nuerochirurgisch abklären zu lassen. Deine Beschwerden
klingen ziemlich gleich wie meine - hatte mit 18 Jahren die
Diagnose, daß ich einmal im Rollstuhl landen werde. Mit
19.12.2005 hatte ich am Krankenhaus Innsbruck eine
Versteifungsop. mit Einsetzen von Implantaten und ich kann
(bis heute) nur in allerhöchsten Lobes von diesem eingriff
mit Folgen (positiv - schmerzfrei - ein ganz anderes Lebens-
gefühl) sprechen. Also ich hoffe, daß auch bei dir andere
Möglichkeiten als Schmerztherapie wirksam werden könnten
allerdings nur nach Absprache mit Nuerochirurgie.
Alsdann alles alles Gute
Manfreds
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Norbertsch
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 09:40


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;)

Hallo,

Leider keine Erfahrung, aber ich drücke Dir beide Daumen!!!

:up

Hoffe es hilft!

Grüße aus Bayern

Norbert :smoke
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Aurora
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 22:39


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Erstmal riesen Danke an euch. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass da gleich so viele Antworten kommen :rolleyes:

Naja, der Termin heute war nicht grad das, was ich mir erhofft hatte. Der Neurochirurg meinte, dass es nicht ohne grössere Risiken gehen wird. Es ist so gut wie nichts mehr einsehbar, weil das Narbengewebe unüblich stark ausgeprägt ist und S1 sowie S2 so richtig davon eingequetscht werden, also die Schmerzen kein Wunder bei so nem Befund. Der Vorfall ist nur gute 14mm gross, also bei weitem weniger, als der vorangegangene.
Das Witzige is, er sagt mir, dringend was tun und die spinal-cord-stimulation wär einen Versuch wert aber hab heute noch erfahren, dass ich mit nem halben Jahr Wartezeit rechnen müsst. Das nenn ich ma Ärztemangel (zumind. in Österreich).

Orale MO Dosen hatte ich für 1 Jahr aber genau dieselben Nebenwirkungen. Von Schüttelfrost bis hin zu Bächen an Wasser, das mir aus jeder Pore läuft is da alles dabei. Das macht nen normalen Alltag ganz schön schwierig. Diese extremen Nw hab ich aber erst seitdem die Dosis verdoppelt werden musste.Vorher war es nicht ganz so schlimm.

Mal gucken, wie´s weitergeht. In 2 Tagen muss ich nochmal zum Neurochirurgen, weil er den Befund noch mit nem anderen besprechen möchte.
Alles in allem hab ich zwar im Moment meine Zeiten, wo ich nur heulen könnt aber ich lass mich net unterkriegen. Gibt ja immer auch was Positives an allem. Immerhin hab ich dadurch genug Zeit zum lernen. Studium ich komme... Galgenhumor trifft´s vielleicht auch...

Liebe Grüße,

Aurora
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Frauke
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 22:51


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Hallo Aurora!

Ich kann mehr als gut verstehen, wie du dich zur Zeit fühlst.
Jedoch finde ich ehrliche Aussagen eines Arztes, wie jetzt z.B. dein NC sagt, daß das nicht einfach wird, besser, als wenn einem die Ärzte versprechen, daß alles nur ein Spaziergang wird.

Du hast jedenfalls jetzt einen Doc gefunden, der dir helfen will. Daß er sich nochmal mit einem Kollegen bespricht finde ich auch sehr positiv.

Ich wünsch dir alles Gute!
;) Frauke
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Aurora
Geschrieben am: 10 Jan 2006, 23:06


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Danke dir...

Ich find´s auch immer viel besser, wenn man die ganze Wahrheit erfährt und vor allem auch die Risiken, die sowas mit sich bringt.
Ich hab aber auch gleich schon darum gebeten, weil ich weiß, dass viele Ärzte dann oftmals nicht alles sagen, um einen zu schonen usw. Im Endeffekt bleibt einem ja sowieso nur das hoffen auf ein gutes Ergebnis. Es sind alles nur Menschen und da kann immer mal was schief gehen oder es sind eben die Umstände, die eine OP sehr Risikoreich machen, wie es bei mir jetzt ist...

Aber wie heißt´s so schön: Hab Sonne im Herzen, ob´s stürmt oder schneit...

LG Aurora
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