Bandscheiben-Forum

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> Bevorstehende OP, diverse Fragen dazu, HWS OP
Huetchen
Geschrieben am: 10 Mai 2021, 10:27


Stammgast
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Guten Morgen,

wie hier ersichtlich https://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=65484 und wenn ich es richtig verstehe komme ich um eine OP wohl nicht rum und mich würde unter anderem interessieren wie Ihr damit umgegangen seid.

Verständlicher Weise habe ich tierische Angst und mich treiben ständig Fragen um dieses Thema und ich kann für mich selbst nicht einsortieren ob meine Ängste nicht vieleicht unbegründet sind.

Ich habe seit 1999 (NOT-OP HWS 5-6) offensichtlich so etwas wie eine Trauma diesbezüglich. Meine Ängste beziehen sich auf "wache ich wieder auf", "glückt die OP", "fange ich mir etwas das ich noch nicht habe".

Zur Zeit halten sich die Symptome noch in Grenzen (war vor ein paar Wochen schlimmer) und beschränken sich auf Muskelbrennen in den Armen und sporadisch linkes Bein, je nach dem was ich gerade mache. Ab und zu habe ich auch je nach Stellung etwas Druck zwischen den Schulterblättern. Aber das beunruhigt mich insgesamt schon ziemlich wenn das einsetzt. Aber bleibt das so bzw. kann sich das eigentlich nur verschlimmern wenn das Rückenmark offensichtlich schon bedrängt wird. Die einhellige Meinung ist ja nicht zu früh zu operieren aber ich habe eben auch Angst das es sich wesentlich verschlechtert und dann unter Umständen bleibende Schäden auftreten. Operiert werden soll das in einem Wirbelsäulenzentrum in NRW und ich habe am 20. einen erneuten Termin mit dem in Frage kommenden Operateur. Im Netz, und auch hier im Forum, findet man alles von "Standardeingriff" bis hin zu "blöd gelaufen". Mir ist schon klar das dies auch überwiegend mit dem Neurochirurgen bzw. seinen Fähigkeiten selbst zusammen hängt. Wie war das bei Euch, kann man bei so einem Gespräch zumindest eine Art Erfolgsprognose erhalten? Das keine Garantie gegeben wird leuchtet mir ein und das ist beim zweiten Termin auch schon durchgeklungen. Aber eine Prognose ist ja etwas anders und vermutlich aus ähnlich gelagerten Fällen abgeleitet, immer unter Berücksichtigung das jeder Patient natürlich auch ein gutes Stück weit individuell zu betrachten ist.

Ich mache mir echt ins Hemd - wie man hier bei uns so sagt.......

Danke vorab für Euren Input.

Gruß Christian

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blumi
Geschrieben am: 10 Mai 2021, 16:11


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Hallo Christian,

Eine Erfolgsprognose wirst du nicht bekommen können, weil Dir die keiner geben kann. Bei bereits vorhandenen Myelopathiezeichen ist es allerdings schon ein Erfolg, wenn es nicht schlimmer wird, darüber musst du dir im Klaren sein. Wenn es besser wird, ist das ganz hervorragend.

Ich habe bei meinem Gespräch bezüglich meiner anstehenden OP mit dem Operateur das Gefühl gehabt, das die OP zwar anspruchsvoll, aber für ihn nicht außergewöhnlich schwierig und selten ist, er vermittelte mir die Sicherheit, die ich brauchte um mich dazu durch zu ringen ohne mich in irgend einer Weise dazu zu drängen ( anstehen am 02.06. die Entfernung von Prothese C5/6, Cage C6/7, einbringen neuer Cages und dann Stabilisation mittels Platte).

Wichtig ist, dass du dich nach dem Gespräch sicher fühlst und Vertrauen gefunden hast, ist dem nicht so solltest du weiter suchen. Bei allen Inhalten, um die es in dem Gespräch geht, musst du dich letztlich auf dein Bauchgefühl verlassen.

LG, Elke

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Huetchen
Geschrieben am: 10 Mai 2021, 16:27


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Hallo Elke,

Das heisst es besteht die Möglichkeit das meine bisherigen Symptome verschwinden wenn die Kompression entfernt wird? Oder verstehe ich das falsch?

Etwas off-topic, bitte nicht schimpfen:

Ich erinnere mit gerade an einen regen und netten Austausch in 2017 mit Harro und ich glaube Jutta die aus meiner Heimatstadt stammt. Seid gegrüsst wenn Ihr das lest. :;

Grüsse Christian
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blumi
Geschrieben am: 10 Mai 2021, 18:04


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Hallo Christian,

Die Möglichkeit besteht, es kann aber sehr lange dauern, je nachdem, wie lange die Symptome schon bestehen. Es kann aber auch sein dass nur eine Verschlimmerung verhindert wird, schlimmstenfalls nicht einmal das.

Allerdings kannst du dir ziemlich sicher sein dass es ohne OP schlimmer wird, das ist das was du abwägen musst.

LG, Elke
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Huetchen
Geschrieben am: 10 Mai 2021, 18:49


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Hallo Elke,

Erstmal Danke das Du Dich mit mir beschäftigst. :up

Das was Du schreibst ist ja schon eine Art von (Zukunfts-) Prognose.

Die ersten Symptome die mir „Spanisch“ vorkamen waren ca. 2 Wochen vor Weihnachten und zogen sich so gute 2 Wochen hin bis sie wieder verschwanden. Hauptsächlich waren da die unteren Extremitäten links betroffen. Danach war soweit erstmal Ruhe bis Ende März / Anfang April und es fing an an verschiedensten Stellen der Arme zu brennen. Ich würde das als Muskelbrennen beschreiben. Hauptsächlich Arme vorwiegend links, sporadisch Bein links. Als Laie würde ich behaupten das ist erst ein seichter Beginn von Symptomen, ohne sicher zu sein das überhaupt richtig einzuschätzen.

Wo wenig Symptome sind könnte doch die Wahrscheinlichkeit bestehen das nicht nur schlimmeres verhindert wird sonder das vorhandene auch dauerhaft verschwindet.?
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blumi
Geschrieben am: 10 Mai 2021, 19:44


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Hi,

bei so kurzer Symptomdauer bestehen sicher Chancen, auch wenn schon Myelopathieanzeichen zu sehen sind.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, auch dafür, dass du ein gutes Arzgespräch hast und danach Sicherheit darin hast, was du tun willst.

LG, Elke
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Huetchen
Geschrieben am: 11 Mai 2021, 10:54


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Hallo Zusammen,

es wäre nett wenn sich noch jemand dazu äußern könnte wie er mit den Ängsten vor so einer OP umgegangen ist.

Irgendwie tendiert trotz oder wegen der Situation meine Lebensqualität gerade Richtung Null weil das alles nahezu dauerhaft zugegen ist. Teilweise schlafe ich Nachts so gut wie nicht und wenn fühlt es sich trotzdem an als hätte ich keinen Schlaf gehabt. Ich nehme an ich bin damit nicht alleine in so einer Situation. Einerseits die Angst vor der OP und andererseits Angst das es nicht gut läuft und hinterher schlimmer ist. Da dreht man sich im Kreis ohne Ausgang in Sicht. Habe schon was bezüglich Komplikationsraten etc. gelesen die nicht so schlecht aussehen aber man fragt sich dann gleichzeitig ob man nicht zufällig zu dem negativen Promillebereich gehört. Falls das jemand liest der zufälliger Weise in Bochum operiert wurde würde ich mich auch über einen Erfahrungsaustausch freuen, gerne auch per PN.


Gruß Christian
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wolkenhopper
Geschrieben am: 14 Mai 2021, 13:29


Öfter dabei
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Hallo Christian, :;

möchte dir gern etwas von deiner Angst nehmen, wenn ich kann. Leider kann ich dir zum Thema HWS nichts sagen, da ich letzte Woche zum 3. Mal an der LWS operiert wurde. Aber auch ich hatte ein Trauma von meiner 2.OP. Mir wurde eine Liquorfistel und ein Rezidiv entfernt. Nach dem Aufwachen hatte ich schlimme Schmerzen und musste 3 Tage liegen bleiben. Hatte von den Medis zudem Depressionen und war nur am heulen. Als ich am 4. Tag endlich aufstehen und auch wieder rauchen durfte, gings immer besser. Jedenfalls habe ich vor meiner jetzigen Op das dem Neurochirurg gesagt, damit die Bescheid wissen. Aber es ist diesmal super gelaufen und ich konnte schon nach ein paar Tagen nach Hause. Vor meiner 1.Op hatte ich auch Angst, da es die erste in meinem Leben war. Habe damals mit einer Therapeutin darüber gesprochen und es ging alles gut. Du bist also nicht allein, jeder hat Bammel vor sowas. Warum hast du ein Trauma? Weil es damals eine Not-Op war?
Hast du Vertrauen zu deinem Chirurgen? Sonst geh noch woanders für eine zweite Meinung hin. Im Gespräch werden sie dir schon sagen, was genau die bei dir machen wollen. Und sprich über deine ganzen Ängste und stelle deine Fragen, auch wenn die Ärzte es ja immer eilig haben. Ich hab meine Chirurgen bestimmt genervt, aber das war mir diesmal echt egal. Bin übrigens im Knappschaftskrankenhaus in Recklinghausen operiert worden. Bist du beim Grönemeyer oder wo?
Ansonsten schließe ich mich blumi an! Keiner wird dir irgendwas versprechen, du musst selbst an den Erfolg glauben. Es gibt Leute, die werden einmal operiert und gut ist. Aber ich glaub die meisten von uns, sowie du, haben mehrere Baustellen am Rücken/Halswirbelsäule. Wir werden immer Bandis bleiben, aber hauptsache wir können einigermaßen schmerzfrei und ohne allzu viele Einschränkungen leben.
Liebe Grüße
Britta



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Huetchen
Geschrieben am: 14 Mai 2021, 14:18


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Hallo Britta,

Wir scheinen beide aus dem Kreis Recklinghausen zu kommen? Ich bin aus CAS und werde vom Bochumer Knappschaftskrankenhaus betreut. Die haben 1999 auch die Not-OP gemacht. Der Termin mit einem der Operateure dort findet kommende Woche statt. Ich war bereits zwei Mal dort zur Begutachtung der MRT‘s HWS und LWS (im HWS Bereich des Forum zu finden), das Gespräch bzw. Die Begutachtung der Bilder fand jeweils mit einer der Oberärztinnen dort statt.

Woher diese Angst kommt ist mir auch ein Rätsel und ist auch in 2017 mittels Psychologin nicht so eindeutig heraus gekommen. Entweder durch die Not-Op in 1999 oder durch den plötzlichen Tot eines nahen Angehörigen. 1999 war schlimm, mit Krankenwagen aus dem Parkhaus in die Ambulanz, MRT und sofort in den Vorraum vom OP. Ich weiss noch wie mir in diesem Vorraum mein bisheriges Leben an mir vorbeigelaufen ist. Ich war jung Verheiratet, Verantwortung für Frau und Kind und wusste nicht was da gerade passiert und wie es ausgeht. Da waren sogar vergessen geglaubte Dinge aus der Kindheit dabei die da wie ein Film abgelaufen sind. Das war ein sehr prägendes Erlebnis.

Ich wünsche Dir gute und baldige Besserung!

Gruss Christian
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wolkenhopper
Geschrieben am: 14 Mai 2021, 15:32


Öfter dabei
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Ja genau, komme direkt aus Recklinghausen. Oh Mann, da hast du ja 1999 echt was mitgemacht, da hätte jeder ein Trauma von getragen!Ich weiss genau wie sich das anfühlt, auch bei mir kamen die Bandscheibenvorfälle im Winter 1999. Da war ich 19, kurz vorm Abi und war geschockt warum mein Körper auf einmal nicht mehr funktioniert. Man hat ja auch keine Ahnung von nix. Daher super dass es dieses Forum hier gibt. Hab mir sehr viel Wissen über die Jahre aneignen können.

Aber im Vergleich zu früher hast du nun auch einige Vorteile: Zeit, um dich auf eine Op einzustellen. Wissen, wie es abläuft. Und wenn du damals die Narkose gut vertragen hast, wird es auch diesmal so sein. Die Knappschaftsärzte machen diese Ops jeden Tag, also wird nicht viel schiefgehen können. Und: Im Gegensatz zu einer LWS-Op kannste schnell wieder aufstehen! Was hab ich die HWS-Patienten immer darum beneidet! :z

Auch wenn es immer einfacher gesagt als getan ist: Versuch entspannt zu bleiben! Wenigstens hast du keine abartigen Schmerzen. Und bald hast du die Op hinter dir und fragst dich warum du dich so verrückt gemacht hast! :vogel

Wünsche dir ein schönes Wochende! :ap
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